Schulgeschichten aus der Geschichtenküche (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
129 Seiten
Papierfresserchens MTM-Verlag
978-3-86196-928-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schulgeschichten aus der Geschichtenküche -  Charlie Hagist
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Kann Paul wirklich Gedanken lesen? Er kann von Weitem erkennen, was ein anderer sagt. Das behauptet jedenfalls Ben. Der Paul muss ein Außerirdischer sein, da sind sich alle sicher. Die Lehrerin klärt das mit Paul in der Klasse. Jeder soll ein Tier in die Schule mitbringen. Emily hat eine Idee, die die Lehrerin furchtbar erschrecken wird. Gummibärchen sind das nicht. Es ist ... Ein Faschingsfest ist eigentlich eine fröhliche Veranstaltung. Leider nicht so in der Klasse von Leonie und Steffi. Hat doch Steffi plötzlich den Einfall, lange mit Karl zu tanzen. Und das, wo sie doch weiß, dass Karl der Freund von Leonie ist. Leonie überlegt sich eine Rache ... und die wird für Steffi ziemlich klebrig. Finn und Felix beobachten aus der Ferne, wie Justin zu Boden geschubst wird. Immer wenn Justin vor der Schule aus dem Bus steigt, meldet er sich per Handy bei seiner Mutter. Heute geht das nicht. Sein Handy wird ihm gestohlen. Soll er das der Lehrerin Frau Bergmann sagen?

Charlie Hagist wurde am 1. Juli 1947 in Berlin-Steglitz geboren. Nach Grund- und Oberschule absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Während seiner Tätigkeit in der Personalabteilung des Hauses bildete er sich zusätzlich zum Personalfachkaufmann (IHK) weiter. Ehrenamtlich war er als Richter am Amtsgericht Berlin-Tiergarten, am Sozialgericht Berlin und danach am Landessozialgericht Berlin tätig.

Charlie Hagist wurde am 1. Juli 1947 in Berlin-Steglitz geboren. Nach Grund- und Oberschule absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Während seiner Tätigkeit in der Personalabteilung des Hauses bildete er sich zusätzlich zum Personalfachkaufmann (IHK) weiter. Ehrenamtlich war er als Richter am Amtsgericht Berlin-Tiergarten, am Sozialgericht Berlin und danach am Landessozialgericht Berlin tätig.

*

Die Klatsche


Justin nahm auf der linken Seite gerade noch irgendetwas Heranfliegendes wahr. Dann spürte er einen kräftigen Schlag auf seiner linken Wange. Klatsch, das hatte gesessen. Gleich darauf bekam er einen Faustschlag an die Brust und gleichzeitig wurde ihm in die Kniekehle getreten. Justin fiel um wie ein Boxer nach einem k. o.-Schlag. Als er benommen auf der Erde lag, beugte sich sein Gegenüber zu ihm herunter, griff in die Innentasche seiner Jacke, zog das Handy heraus und erwischte dabei auch gleich noch seine Fahrkarte.

„Wenn du deinen Mitschülern oder deinen Eltern davon erzählst, dann mache ich dich alle, das schwör’ ich dir“, drohte der Kerl, drehte sich um und ging in Richtung Schultor. Neben ihm liefen die gleichgroße und gleichaltrige Leoni und der etwas kleinere Tim, die beide neugierig dem Geschehen zugeschaut hatten.

Justin rappelte sich wieder auf, klopfte sich den Schmutz von seiner Jacke, griff sich seinen Schulranzen und ging langsam in Richtung Schuleingang.

Den ganzen Vorfall hatten aus einiger Entfernung Felix und Finn gesehen. Sie waren zu weit ab, um helfend eingreifen zu können. Aber sie hatten den Jungen und auch seine beiden Begleiter erkannt. Als sie Justin eingeholt hatten, fragte Finn: „Ey, Justin, wie geht’s dir? Ist alles in Ordnung?“

„Ja, ja, alles in Ordnung. Mannomann, die Ohrfeige hat aber gezeckt. Das andere war nicht so schlimm. Bin bloß ein bisschen dreckig.“

„Und was fehlt? Was wollten die denn von dir?“

„Mein Handy ist weg. Und meine Fahrkarte auch. So ein Mist aber auch“, schimpfte Justin.

„Kannst du wohl laut sagen“, bestätigte Felix.

„Ich musste versprechen, keinem was zu sagen, weder in der Schule noch zu Hause, sonst machen die mich alle. Und das machen die bestimmt. Also … kein Wort zu jemandem.“

„Aber, Justin, das geht doch gar nicht. Dein Handy weg, deine Fahrkarte weg. Wer weiß, was die morgen von dir haben wollen. Vielleicht sollst du denen morgen Geld geben. Und das geht dann Tag für Tag so weiter. Und außerdem kann das ja morgen jedem anderen passieren, wenn du nichts in der Schule oder deinen Eltern sagst. Die zocken dann jeden ab, der sich nicht wehrt“, versuchte Felix, Justin zu erklären.

„Ihr habt ja recht, aber sollen die mich zum Schluss dann auch noch abmurksen, wenn ich die Sache in der Schule bekannt gebe?“

„Damit genau das nicht passiert, musst du überall von dem Überfall berichten. Die müssen überall Bescheid wissen, was hier für Übeltäter ihr Unwesen treiben.“

Justin muss seine Mutter anrufen, aber …

„Ach du meine Güte, das erste Problem ist ja schon entstanden“, sagte Justin bleich. „Immer, wenn ich aus dem Bus gestiegen bin und dann den kleinen restlichen Weg zu Fuß laufe, rufe ich auf dem Handy meine Mutter an. Da lasse ich es dann dreimal klingeln und dann weiß sie, dass ich gut angekommen bin. Meine Mutter muss nämlich früh aus dem Haus und mein Vater geht auch schon vor mir. Und wenn sie dann mein Klingeln gehört hat, dann meldet sie sich mit zweimal Klingeln wieder zurück. Und heute geht das nicht, mein Handy ist ja weg.“

„Dann nimm am besten mein Handy, ruf deine Mutter an und sag ihr, was passiert ist“, bot Felix Justin an.

Der zögerte zwar zuerst, meinte aber dann, dass es wohl doch das Beste sei. Felix reichte ihm sein Handy und Justin wählte die Telefonnummer seiner Mutter. Diesmal ließ er es klingeln, bis sie sich meldete.

„Was ist los, Justin?“, fragte sie besorgt. Sie ahnte schon, dass etwas passiert sein musste.

„Nein, nein, es ist alles okay, Mama.“ Justin schilderte kurz, was soeben passiert war.

„Da bin ich aber froh, dass du nicht verletzt bist. Morgen komme ich mit in die Schule zu deiner Lehrerin, damit wir die Angelegenheit klären. Bitte gib deiner Lehrerin heute schon Bescheid, dass ich morgen früh mit ihr sprechen will. So, und nun ab in die Klasse, gleich beginnt deine erste Stunde. Tschüss mein Sohn!“

Er lief jetzt mit schnellen Schritten zusammen mit Felix und Finn in die Schule. Gleich würde es zur ersten Unterrichtsstunde läuten. Und gleich in der ersten Stunde bei seiner Klassenlehrerin, Frau Bergmann, wollte er von dem Überfall berichten.

Erschrecken in der Klasse

Kaum hatten die drei ihren Klassenraum erreicht, ertönte auch schon das Zeichen zum Unterrichtsbeginn. Frau Bergmann hatte ebenfalls pünktlich die Klasse erreicht. Sofort entdeckte sie die rote Wange. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie Justin.

„Ich wurde kurz vor dem Schultor überfallen. Erst bekam ich eine saftige Ohrfeige, dann einen kräftigen Faustschlag“, er deutete dabei mit seiner Hand auf die Stelle, „und gleichzeitig trat er mir in die Kniekehlen. Ich fiel um wie ein angeschlagener Boxer im Ring.“

„Hast du dir etwas getan? Bist du verletzt, außer deiner roten Wange?“, wollte die Lehrerin wissen.

„Nein, aber er hat mein Handy und meine Fahrkarte geklaut.“

Alle Mitschülerinnen und Mitschülern machten plötzlich ernste Gesichter. Sie hatten schon ab und zu gehört, dass irgendwo junge Menschen überfallen wurden, aber das war eben irgendwo, also für sie weit weg. Nun aber war mit einem Mal das Risiko, überfallen, beraubt oder gesundheitlich geschädigt zu werden, ganz nahe. Die Gefahr eines Überfalls mit allen dazugehörigen Konsequenzen war plötzlich vor die eigene Tür, die Schultür, gekommen. Frau Bergmann fragte jetzt in die Klasse: „Hatte jemand von euch den Überfall beobachtet?“

Felix und Finn meldeten sich.

„Wir haben das von Weitem gesehen. Wir konnten Justin nicht helfen. Es ging alles sehr schnell. Auch mit Rennen hätten wir den Kerl nicht mehr erwischt“, sagte Finn.

Frau Bergmanns Vorschlag

„Na gut. Nach dem Unterricht kommst du, Justin, und ihr, Finn und Felix, bitte mit mir zusammen zum Rektor. Wir werden dort ein Protokoll aufnehmen und die Angelegenheit nochmals in Ruhe besprechen.“

„Und morgen früh will meine Mutter zu Ihnen kommen, um mit Ihnen zu sprechen“, informierte Justin jetzt die Lehrerin.

Sie war einverstanden. „Ich schlage euch Folgendes vor“, sagte Frau Bergmann anschließend, „wir werden am kommenden Mittwoch, das ist der letzte Schultag vor den Ferien, uns ausschließlich mit dem Thema beschäftigen. Wir werden gemeinsam über alles ausführlich sprechen, was damit zusammenhängt oder zusammenhängen könnte. Ich werde nachher den Rektor fragen, ob er auch kommen möchte. Einverstanden?“

Die Schülerinnen und Schüler stimmten zu und dann begann Frau Bergmann mit dem Unterrichtsstoff.

Der letzte Schultag vor den Ferien

Der letzte Schultag vor den Sommerferien. Alle Schülerinnen und Schüler waren wie aufgedreht. Nur die Schüler in Justins Klasse waren heute verhaltener, ruhiger.

Mit dem Klingelzeichen zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde betraten Frau Bergmann und der Rektor der Schule den Klassenraum. Gemeinsam stellten sie die Stühle so, dass ein großer Kreis gebildet wurde. Dann nahmen alle Platz.

Der Rektor eröffnete die Gesprächsrunde. „Zunächst möchte ich euch sagen, dass ich diesen ernsten Vorfall vor unserer Schule sehr bedauere und überhaupt nicht gutheißen kann. Es tut mir für Justin sehr leid. Wir wollen heute darüber sprechen und versuchen, ein wenig hinter das Geschehen zu blicken.“

Dann übernahm die Klassenlehrerin die Gesprächsleitung. „Justin, bist du bitte so nett und schilderst uns den genauen Hergang des Geschehens“, bat sie ihn.

Justin stand von seinem Stuhl auf, stellte sich in die Mitte des Kreises und berichtete, wie sich das Ganze zugetragen hatte. Nachdem Justin seine Schilderung beendet hatte, wurden Felix und Finn gebeten, ihre Beobachtungen zu berichten.

„Als Erstes, Justin, würden wir gern wissen wollen, wie du dich gefühlt hattest, als die drei auf dich zukamen“, begann jetzt die Klassenlehrerin.

„Zuerst hatte ich mit gar nichts gerechnet. Ich hatte ja nichts Unrechtes getan. Ich bin wie jeden Tag aus dem Bus gestiegen und wollte zum Eingang. Erst als sie ganz dicht vor mir standen und mich nicht vorbeilassen wollten, wurde es mir mulmig. Und dann hat der kräftige Junge auch gleich angefangen, mir die Ohrfeige zu geben und mich umzustoßen. Gleichzeitig trat er mir in die Kniekehle. Da ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte, bin ich wehrlos umgefallen. Und vom Boden sah der Kerl noch böser aus als vorher. Als er sich über mich beugte und das Telefon und die Fahrkarte aus meiner Jacke raubte, hatte ich überhaupt keinen Mumm, mich mit ihm zu prügeln. Das wäre bestimmt schlimm für mich ausgegangen.“

Vermutungen

„Danke, Justin“, sagte die Klassenlehrerin. Sie fragte in die Runde, ob jemand vermuten könnte, was sich der Täter in diesem Augenblick gedacht haben könnte.

Leon meldete sich. „Ich denke mal“, begann Leon zaghaft, „dass der Täter sich stark fühlte, weil er den anderen beiden zeigen wollte, was er für...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2023
Reihe/Serie Geschichten aus der Geschichtenküche
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte Blindenhund • Gehörlos • Lehrer • Mobbing • praktischer Unterricht • Schüler • taubblind • Taubstumm • Tiere in der Schule • Unterricht
ISBN-10 3-86196-928-9 / 3861969289
ISBN-13 978-3-86196-928-0 / 9783861969280
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 2,7 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich