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„Talkin’ ’bout my Generation“ sang die Rockband „The Who“ 1965 – zu einem Zeitpunkt, da die Menschen aus der ersten der in diesem Buch versammelten Generationen von Theaterpädagogen sich gegebenenfalls gerade anschickten, das Studium zu beenden. Sie waren damals in den Mittzwanzigern und keiner von ihnen ahnte auch nur im Entferntesten, einmal in einem Fach Fuß zu fassen, das „Theaterpädagogik“ heißen würde. Ein solches Fach gab es in diesem Moment nämlich noch gar nicht. Es war dieser Generation vorbehalten, es zu begründen – im deutschsprachigen Raum, aber wohl auch an anderen Orten der Welt. Darauf zielt unsere Frage mit diesem Buch. „People try to put us down (Talkin’ ’bout my generation) / Just because we get around“ singen „The Who“ und geben damit sehr dezidiert das Lebensgefühl dieser Leute wieder, das sie veranlasste, ihren eigenen Arbeitsraum zwischen Theorie und Praxis selbst aufzubauen: die Theaterpädagogik oder (wie es andernorts heißt) Theatre in Education, Drama in Education, Theatre for Development, Dramatische Vorming und anderes mehr – „to get around“.

Es ist inzwischen ein kleines Fach daraus erwachsen, das sich in unserer Gegenwart am Beginn des neuen Jahrtausends gerade anschickt, in einem breiteren Umfang nun auch in Deutschland öffentlich wahrgenommen zu werden und sich als international vernetztes Moment einer weltweiten Bewegung zu begreifen, in deren Zentrum die vielfältigen Formen der Theaterarbeit mit nicht-professionellen Spielern stehen.

Das Buch will sich diesem Umstand stellen und zum Sprechen über die Aktivitäten und Erfahrungen der inzwischen nachgewachsenen, zumindest drei Generationen von Theaterpädagogen auffordern – und zwar im internationalen Zusammenhang.

Das Buch geht zurück auf eine internationale Konferenz vom November 2005 in Lingen/Ems, an der ca. 200 Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt teilnahmen. Sie war die erste ihrer Art in dieser jungen Disziplin und ihre Intention war eine Verständigung über das eigene geschichtliche Gewordensein im Sinne einer historischen Veränderbarkeit hierzulande und andernorts. Die Konferenz wurde in Kooperation zwischen dem Theaterpädagogischen Zentrum Lingen, dem Europäischen Zentrum der IATA/AITA und dem Institut für Theaterpädagogik der FH Osnabrück/Standort Lingen veranstaltet, wobei Norbert Radermacher (TPZ) und Marianne Streisand (FH) die Konferenzleitung innehatten und Anneliese Hanelt (IATA/IATA) die organisatorische Leitung. Zum Entstehen der Konferenz gehörte aber gleichermaßen auch die Tatsache, dass eines der ersten und größten theaterpädagogischen Zentren Deutschlands, das TPZ Lingen, im Jahr 2005 sein 25-jähriges Bestehen feierte.

Editorial, Call for Papers, Die Konferenz im Überblick, Marianne Streisand: Eröffnungsvortrag, Studierende der UdK, Berlin: Die typische Theaterpädagogin der
Gegenwart, Wanda Reumer (Niederlande) im Gespräch mit Nora Roozemond und Jörg Meyer, Übersicht Curriculum von Wanda Reumer (1956/57), Emiel van Ekert: Wanda Reumer - Von meinen Schülern habe ich immer am meisten gelernt, Marianne Streisand: Gründung der Theaterpädagogik in der Schweiz, Gavin Bolton (Großbritannien): Improvised Drama in Schools - a History of Confusion, 1. Podiumsgespräch:
Theater und Sozialisation - Drama/Theatre in Education, Kommentar von Hajo Wiese, Kommentar von Karola Wenzel, Texte aus den Arbeitsgruppen, Carmel O'Sullivan (Irland): Defining our Practice in Drama in Education, Vlado Krusic (Kroatien): From Theatre to Pedagogy - or vice versa?, Karola Wenzel (Norwegen/Deutschland): Peter Slade - eine Spur zum Theater mit Kindern, Iva Gruic (Kroatien): Participation: Interaction or Manipulation in Theatre in Education (TIE), Lidwine Janssens (Niederlande): Gib dem"Homo Ludens"lebenslänglich, Georgina Kakoudaki (Griechenland): Theatre in Education in Greece: School Theatre in Greece from the 17th Jesuit Teachers in Naxos to Present Institutions , Stig A. Eriksson (Norwegen): Antigone and Rachel Corrie. The Story of two female Activists. Reflections on a Process Drama Exploration., 2. Podiumsgespräch: Theater im sozialen Feld - Theatre for Development, Kommentar von Bernd Ruping, Texte aus den Arbeitsgruppen, Eva Renvert (Deutschland):"Theatrale Organisationsentwicklung"- Unternehmenstheater als neues Professionalisierungsfeld in der Theaterpädagogik , Zayda Sierra (Kolumbien): Dramatic Play as a participatory Action Research, Tania Meyer (Deutschland): Blondkopp an Blondkopp. Polemische Anmerkungen zu einer interkulturellen oder transkulturellen Theaterpädagogik, Anja Deu (Deutschland): Theatre for Development in Namibia, 3. Podiumsgespräch: Ästhetische Bildung / Pädagogik des Schauspielens - Theatre Pedagogy for Aesthetics / Arts , Kommentar von Ulrike Hentschel, Texte aus den Arbeitsgruppen, Stig A. Eriksson (Norwegen): Looking at Elements of Distancing in the Work of Dorothy Heathcote - with a sidelong Glance to Brecht, Tom Kraus (Deutschland): Nouveau cirque - Nouveau Theâtre. Theaterpädagogik zwischen Schauspiel und Schaustellung, Ute Pinkert (Deutschland): Theater machen! Ja, aber welches? Paradigmenwechsel in der Theaterpädagogik, Andreas Poppe (Deutschland): Zur Geschichte und szenischen Gestaltung des Sprechchores als theaterpädagogisches Spielverfahren

Erscheint lt. Verlag 21.5.2008
Reihe/Serie Lingener Beiträge zur Theaterpädagogik ; 6
Sprache englisch; deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 735 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Theater / Ballett
Schlagworte Hardcover, Softcover / Kunst/Theater, Ballett • HC/Kunst/Theater, Ballett • Praxis • Theaterpädagogen • Theaterpädagogik • Theorie
ISBN-10 3-937895-68-X / 393789568X
ISBN-13 978-3-937895-68-0 / 9783937895680
Zustand Neuware
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