Relic (eBook)

Museum der Angst
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2011 | 1. Auflage
560 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-41102-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Relic -  Douglas Preston,  Lincoln Child
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Grausame Morde geschehen in einem New Yorker Museum. Stehen sie in Verbindung mit einer Austellung, bei der ein brasilianischer Monstergott gezeigt wird? Liegt ein Fluch auf dem Museum? Ein schlafraubender Thriller der Extraklasse!

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA. Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Child lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New Jersey.

1


Im Amazonasbecken, September 1986

Als am Mittag die Wolken um den Gipfel des Cerro Gordo aufrissen und verschwanden, konnte Whittlesey hoch über sich sehen, wie das Sonnenlicht den Blätterkronen des Urwalds eine goldene Färbung verlieh. Irgendwelche Tiere – vermutlich Klammeraffen – tobten und schrien über seinem Kopf, und ein Makao flatterte obszön kreischend herab.

Whittlesey blieb neben einem umgestürzten Jaranda-Baum stehen und wartete, bis Carlos, sein schwitzender Helfer, zu ihm aufschloß.

»Hier halten wir«, sagte Whittlesey auf spanisch. »Baja la caja. Setz die Kiste ab.«

Whittlesey ließ sich auf dem Stamm des umgestürzten Baumes nieder und zog seinen rechten Stiefel und Socken aus. Dann zündete er eine Zigarette an und machte sich mit der Glut über die vielen kleinen Zecken her, die ihm wie ein dunkler Pelz Schienbein und Knöchel überzogen.

Carlos stellte ein altes Armeetragegestell ab, auf das umständlich eine hölzerne Kiste gebunden war.

»Öffne sie bitte«, sagte Whittlesey.

Carlos löste die Stricke, machte ein paar kleine Messingverschlüsse auf und nahm den Deckel der Kiste ab.

Innen war sie mit den Fasern einer einheimischen Pflanze gut ausgepolstert. Whittlesey entfernte eine Lage dieses Packmaterials und brachte zwei Gegenstände zum Vorschein, eine kleine, hölzerne Pflanzenpresse und ein in fleckiges Leder gebundenes Tagebuch. Er zögerte einen Augenblick, dann nahm er aus der Tasche seiner Feldjacke eine kleine, aber wunderschön geschnitzte hölzerne Tierfigur. Einen Augenblick lang hielt er das Kunstwerk in der Hand und bewunderte noch einmal, wie meisterhaft gearbeitet und unnatürlich schwer es war. Dann legte er es widerstrebend in die Kiste zurück, bedeckte alles mit den Fasern und befestigte den Deckel.

Danach holte Whittlesey aus seinem Rucksack ein leeres Blatt Papier, legte es sich auf die Knie und begann mit einem abgewetzten vergoldeten Kugelschreiber, den er aus der Brusttasche seines Hemdes zog, zu schreiben:

Oberlauf des Xingú

17. Sept. 1986

Montague,

ich habe mich entschlossen, Carlos mit der letzten Kiste zurückzuschicken und die Suche nach Crocker allein weiterzuführen. Carlos ist vertrauenswürdig, und ich will nicht riskieren, daß die Kiste verlorengeht, falls mir etwas zustoßen sollte. Besonders solltest du die Schamanenrassel und die anderen Ritualobjekte beachten. Sie scheinen einzigartig zu sein. Die kleine Holzfigur aber, die ich in einer verlassenen Hütte hier in der Nähe gefunden habe, ist der Beweis für das, wonach ich gesucht habe. Schau dir bloß die übertrieben großen Krallen an, die reptilischen Merkmale, die Haltung des Tieres, die darauf hindeutet, daß es auf zwei Beinen geht. Die Kothoga existieren, und die Mbwun-Legende scheint keine bloße Erfindung zu sein.

Alle meine Aufzeichnungen befinden sich in meinem Tagebuch, das darüber hinaus eine umfassende Darstellung der Vorfälle enthält, die zum Auseinanderbrechen dieser Expedition geführt haben, von dem du natürlich schon erfahren haben wirst, wenn diese Zeilen dich erreichen.

Whittlesey schüttelte den Kopf und dachte an die Szene, die sich am Tag vorher abgespielt hatte. Dieser idiotische Bastard Maxwell! Nur daran interessiert, seine dummen Proben, über die er durch Zufall gestolpert war, so rasch wie möglich zurück ins Museum zu bringen. Whittlesey lachte leise vor sich hin. Uralte Eier, dachte Maxwell. Dabei waren sie nichts weiter als irgendwelche wertlosen Samenkapseln. Maxwell hätte vielleicht eher Paläobiologe als Anthropologe werden sollen. Was für eine Ironie, daß die anderen ihr Zeug eingepackt hatten und gegangen waren, als sie nur wenige Kilometer von seiner Entdeckung entfernt gewesen waren.

Nun, jedenfalls war Maxwell jetzt fort und die anderen ebenfalls. Nur Carlos und Crocker und zwei eingeborene Führer waren bei ihm geblieben. Und jetzt war nur noch Carlos da. Whittlesey wandte sich wieder seinem Schreiben zu.

Verwende mein Tagebuch und die Kunstgegenstände nach deinem Gutdünken und sieh zu, daß du damit meinen guten Ruf beim Museum wiederherstellen kannst. Vor allem aber kümmere dich um die kleine hölzerne Figur. Ich bin mir sicher, daß sie für die Anthropologie von unschätzbarem Wert sein wird. Wir haben sie gestern durch Zufall gefunden. Sie scheint mir das Herzstück des Mbwun-Kultes zu sein, obwohl nirgendwo in der Nähe der Fundstelle Zeichen von weiteren menschlichen Behausungen zu finden waren. Das kommt mir merkwürdig vor.

Whittlesey hielt inne. Er hatte die Entdeckung der Figur in seinem Tagebuch nicht beschrieben, und selbst jetzt sträubte sich sein Gehirn, sich daran zu erinnern.

Wenn Crocker sich nicht vom Weg entfernt hätte, um einen Jakamar besser beobachten zu können, hätten sie niemals den verborgenen Pfad entdeckt, der zwischen glitschigen, moosbewachsenen Felswänden steil bergab führte. Dann tauchte in dem feuchten Tal, in das fast kein Tageslicht mehr drang, verborgen unter uralten Matamata-Bäumen diese krude hingebaute Hütte auf … Die beiden Botocudo-Führer, die ständig auf Tupian miteinander geschwatzt hatten, wurden plötzlich still. Als Carlos sie fragte, was los sei, murmelte einer von ihnen etwas vom Wächter der Hütte und einem Fluch, der jeden treffen würde, der es wagte, ihre Geheimnisse zu verletzen. Whittlesey hörte zum ersten Mal, wie sie das Wort Kothoga sagten. Kothoga. Die Schattenmenschen.

Whittlesey war skeptisch. Natürlich hatte er schon mal von diesem oder jenem ähnlichen Fluch gehört – mit schöner Regelmäßigkeit meistens dann, wenn die Träger mehr Bezahlung herausschinden wollten. Aber als er um die Hütte herumgegangen war, waren die beiden Führer spurlos verschwunden.

… und dann diese alte Frau, die aus dem Urwald gestolpert kam. Sie war vermutlich eine Yanoama, auf jeden Fall keine Kothoga. Aber sie kannte die Kothoga. Sie hatte sie gesehen. Auch sie brabbelte etwas von einem Fluch … und als sie gleich darauf wieder verschwand, schien sie mit dem Wald zu verschmelzen wie ein einjähriger Jaguar und nicht wie eine uralte Frau.

Danach wandten sie ihre Aufmerksamkeit der Hütte zu.

Die Hütte … Ganz behutsam erlaubte sich Whittlesey, sich daran zu erinnern. Sie war flankiert von zwei Steintafeln, auf denen das gleiche, auf seinen Hinterläufen sitzende Tier eingemeißelt war. Es hielt etwas in seinen Klauen, aber die Tafeln waren zu verwittert, um zu erkennen, was es war. Hinter der Hütte lag ein verwilderter Garten, eine bizarre Oase von leuchtenden Farben vor der grünen Eintönigkeit.

Der Boden der Hütte war etwa einen Meter in die Erde eingelassen, so daß Crocker sich fast den Hals gebrochen hätte, als er hinunterfiel. Whittlesey folgte ihm vorsichtig, während Carlos am Eingang kniete und wartete. Im Inneren war es dunkel und kühl, und es roch nach verrotteter Erde. Whittlesey knipste seine Taschenlampe an und bemerkte die hölzerne Figur, die auf einem großen Erdhaufen in der Mitte der Hütte stand. Zu ihren Füßen lagen etliche flache, scheibenförmige Steine, in die merkwürdige Zeichen eingeritzt waren. Und dann richtete Whittlesey das Licht der Taschenlampe auf die Wände der Hütte.

Sie bestanden praktisch aus menschlichen Schädeln. Als Whittlesey sich ein paar davon in seiner unmittelbaren Nähe genauer ansah, bemerkte er tiefe Kratzer im Knochen, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte. An der Oberseite der Schädel gähnten gezackte Löcher, und bei vielen war auch der Hinterkopf zerschmettert und der hintere Teil der Schädeldecke nicht mehr vorhanden.

Whittleseys Hand zitterte, und die Taschenlampe ging aus. Bevor er sie wieder anschaltete, sah er, wie das Tageslicht durch Tausende von Augenhöhlen hereindrang und Staubflöckchen träge durch die dicke Luft schwebten.

Als sie die Hütte wieder verlassen hatten, sagte Crocker, er wolle einen kurzen Spaziergang machen – er müsse jetzt eine Weile allein sein. Aber er kam nicht mehr zurück.

Die Vegetation hier ist höchst ungewöhnlich. Die Zykadazeen und die Farne erscheinen mir fast urzeitlich, als hätte es sie schon vor dem Übergang von der Kreidezeit zum Tertiär gegeben. Schade, daß ich nicht mehr Zeit habe, um sie genauer zu untersuchen. Eine besonders faserige Art davon haben wir als Packmaterial für die Kisten verwendet. Wenn Jorgensen daran interessiert ist, kannst du ihn gerne einen Blick darauf werfen lassen.

In einem Monat werde ich hoffentlich mit dir im Explorer’s Club sitzen und unseren Erfolg mit ein paar trockenen Martinis und einem guten Macanudo feiern. Bis dahin, das weiß ich, kann ich dir dieses Material und meinen guten Ruf getrost anvertrauen.

Dein Kollege Whittlesey

Er packte den Brief noch mit in die Kiste.

»Carlos«, sagte er dann, »ich will, daß du diese Kiste zurück nach Pôrto de Mós bringst...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2011
Reihe/Serie Ein Fall für Special Agent Pendergast
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agent Pendergast • Agent Pendergast Reihe • Aloysius Pedergast • amerikanische thriller • Ausstellung • Brasilien • Fluch • Margo Green • Monster • Mord • Museum • Museum of Natural History • Mystery Thriller • Naturkundemuseum • New York • Pendergast 1 • Pendergast Reihe • Polizei Krimis/Thriller • Preston Child Pendergast Reihenfolge deutsch • Special Agent Pendergast • Thriller • Thriller Action • Thriller FBI • thriller reihe • Thriller USA • Vincent D'Agosta • Wissenschaftsthriller
ISBN-10 3-426-41102-4 / 3426411024
ISBN-13 978-3-426-41102-5 / 9783426411025
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