Die Blendung

Audio-CD
2013
Der Hörverlag
978-3-86717-893-8 (ISBN)
49,99 inkl. MwSt
Für BUCHLIEBHABER ein MEISTERWERK, für HÖRSPIELFANS ein FEST

Der von der Fachwelt aus der Ferne bewunderte Sinologe Peter Kien, eine eigenwilliger, hochmütiger Privatgelehrter, der ganz und gar in der Welt seiner Bücher lebt und eine 25.000 Bände umfassende Bibliothek sein Eigen nennen kann, wird von seiner Haushälterin Therese Krumbholz zur Ehe verführt und aus seiner Wohnung vertrieben. Der sukzessiven, sich unaufhaltsam einritzenden privaten Entrechtung und der voranschreitenden Vernichtung seiner Existenz setzt der überforderte und durch das abstruse Geschehen eher stromernde Kien eine finale Tat entgegen: Er verbrennt seine Bibliothek und sich selbst. "Als ihn die Flammen endlich erreichten, lachte er so laut, wie er in seinem ganzen Leben nie gelacht hat."

Diese Hörspielinszenierung ermöglicht endlich eine akustische Begegnung mit dem literarischen Meisterwerk, das oft in einem Atemzug mit Musils "Mann ohne Eigenschaften" und Joyce' "Ulysses" genannt wird.

Mit umfangreichem Booklet mit Fotos und Texten zu Autor, Werk und Hörspielinszenierung.

(12 CDs, Laufzeit: ca. 12 h)

Elias Canetti wurde 1905 als ältester Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Rustschuk, Bulgarien, geboren. Sein Leben war von Reisen, Flucht und Emigration geprägt, er verbrachte Abschnitte seines Lebens in Manchester, Wien - wo er ab 1924 Chemie studierte - Zürich und Paris. Dieser bewegten Biographie ist es zu verdanken, dass Canettis Werke in deutscher Sprache verfasst wurden. Während eines Aufenthalts in Berlin begegnete er Grosz, Babel und Brecht. In den dreißiger Jahren erschienen seine ersten Werke, darunter der später weltberühmte Roman "Die Blendung" (1935). In London begann Elias Canetti mit dem groß angelegten Essay "Masse und Macht", er verfasste Dramen, Aphorismen und Romane. Eines seiner bedeutendsten Werke ist zweifellos die dreibändige Autobiographie, an der er zwischen 1971 und 1985 schrieb. Im Jahre 1981 erhielt Elias Canetti mit dem "Nobelpreis für Literatur" endlich die ihm gebührende Auszeichnung. Darüber hinaus erhielt er unter anderem den "Georg-Büchner-Preis" und den "Deutschen Kritikerpreis". Er starb im August 1994 und wurde in einem Ehrengrab der Stadt Zürich gleich neben James Joyce beerdigt.

Manfred Zapatka, geboren 1942 in Bremen, studierte an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Nach ersten Engagements in Freiburg und Essen kam er 1972 an das Staatstheater Stuttgart unter der Intendanz von Claus Peymann. Über zwanzig Jahre war er an den Münchner Kammerspielen engagiert und spielte u. a. in Goethes Clavigo und Torquato Tasso, Büchners Dantons Tod oder Shakespeares Der Sturm. Seit den achtziger Jahren ist Zapatka auch im Fernsehen präsent. Herausragend war seine Darstellung des Altkanzlers Helmut Schmidt in Heinrich Breloers mehrfach ausgezeichnetem Doku-Drama "Todesspiel" (1997). Mit "Lola blau" von Georg Kreisler lieferte Zapatka 2003 sein Debüt als Theaterregisseur. Manfred Zapatka wirkte in zahlreichen Hörspielen mit, darunter Hermann Hesses "Der Steppenwolf", in Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften. Remix", Frank Schätzings "Der Schwarm", in "Ulysses" von James Joyce oder in "Die Blendung" von Elias Canetti. Für seine Lesung der "Ilias" wurde er 2009 mit dem deutschen Hörbuchpreis als bester Interpret ausgezeichnet.

Birgit Minichmayr, geboren 1977 in Linz, ist derzeit als freischaffende Theaterschauspielerin für das Wiener Burgtheater, das Münchner Residenztheater, die Berliner Volksbühne und das Hamburger Schauspielhaus tätig. Sie ist aber auch in der Filmwelt zuhause: Sie hatte Rollen in der Bestseller-Adaption „Das Parfüm“, in „Kirschblüten-Hanami“ von Doris Dörrie, in "Gnade" von Matthias Glasner und in "Das weiße Band" von Michael Haneke. 2009 wurde Minichmayr der Darstellerpreis der Berlinale für ihren Part in Maren Ades „Alle Anderen“ verliehen, 2013 erhielt sie den Kurt-Meisel-Preis. Im Hörverlag ist sie zu hören in den Hörspieladaptionen von „Die Blendung“ von Elias Canetti und „Ulysses“ von James Joyce, sowie als Zelda Fitzgerald in „Wir waren furchtbar gute Schauspieler“.

Karl Markovics, geboren 1963, spielte seit Anfang der 1980er Jahre an kleineren Wiener Bühnen, ehe er zu Beginn der 1990er Jahre erste Filmrollen übernahm. Einem breiten Publikum wurde Karl Markovics durch seine Rolle als Bezirksinspektor Stockinger in der Fernsehserie Kommissar Rex bekannt. In den nächsten Jahren folgten etliche Film- und Theaterrollen, ehe er 2008 die Hauptrolle in dem oscarprämierten Film "Die Fälscher" spielte. Mit "Atem" lieferte er sein Regiedebüt, welches mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde.

Wolfgang Böck, geboren 1953, schloss seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz 1976 ab. Anschließend war er an Theatern in Bregenz, Linz, Wien, Zürich und Berlin engagiert. Böck stand auch für zahlreiche Film- und Fernsehprojekte vor der Kamera. Größere Bekanntheit erlangte er durch seine Verkörperung des Kriminalkommissars Trautmann in der gleichnamigen Krimireihe. Seit 2003 ist Böck der künstlerische Leiter der Schlossspiele Kobersdorf. Er erhielt zweimal die Romy als beliebtester Serienstar sowie einmal als beliebtester Schauspieler.

Brigitte Neumeister, geboren 1944, studierte Gesang und Schauspiel in Wien. Es folgten Auftritte in Saarbrücken, Hamburg, Klagenfurt und Wien. Seit 1989 ist sie im Ensemble des Wiener Volkstheaters. Das Fernsehpublikum kennt Brigitte Neumeister als Hausmeisterin Turecek in "Kaisermühlen Blues". Die Sängerin, Kabarettistin und Autorin wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, dem Goldenen Verdienstkreuz der Stadt Wien und dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet und erhielt zudem 1997 die Romy als beliebteste Schauspielerin. Brigitte Neumeister starb 2013.

Wolfram Berger, geboren 1945, studierte Schauspiel in Graz. Nach seinem dortigen Bühnendebüt wechselte er nach Basel und weiter nach Zürich, ehe er von Claus Peymann in Stuttgart und Bochum engagiert wurde. Seit Mitte der 1980er Jahre ist Wolfram Berger frei als Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler sowie als Musiker, Kabarettist und Regisseur tätig. Er wirkte in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, darunter "Tatort", "Der Bulle von Tölz" und "Trautmann". Seine Stimme ist ebenfalls sehr gefragt, er spricht in unzähligen Hörspielen mit. 1997 wurde Wolfram Berger mit dem Salzburger Stier, 2001 mit dem ORF-Hörspielpreis und 2008 wie auch 2010 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Klaus Buhlert, geboren 1950 in der DDR, machte sich u. a. mit der Hörspielinszenierung von James Joyce' »Ulysses« einen Namen. Das Großprojekt des SWR, bei dem Buhlert die Bearbeitung, die Regie und die Musik übernommen hat, ist Hörbuch des Jahres 2012 und erhielt den Deutschen Hörbuchpreis 2013. Klaus Buhlert studierte Musik, Akustik und Informatik. An der TU Berlin lehrte er elektronische und Computer-Musik. Seine erste Bühnenmusik schrieb er 1983 für George Tabori. Buhlert überraschte immer wieder mit neuen Ideen und Projekten, so 1995 mit einem Musiktitel in dem Film »Natural Born Killers« von Oliver Stone. Viele seiner über 80 Kompositionen für Theater, Film und Hörspiel wurden ausgezeichnet. Nachdem er bereits zu den begehrtesten Komponisten der Hörspielszene gehörte, begann er selbst Hörspiele zu inszenieren. Sein Hörspielregiedebüt, »Hotels« von Raoul Schrott (BR), wurde 1995 zum Hörspiel des Jahres. Außerdem führte er u. a. Regie bei der Hörbuchedition zu Robert Musils »Der Mann ohne Eigenschaften«, dem vielfach ausgezeichneten Hörspielopus »Moby-Dick oder Der Wal« von Herman Melville und inszenierte das Hörspiel zu Kafkas »Process«. Klaus Buhlert lebt in Berlin und wirkt als Komponist, Regisseur und Autor. Er spricht von seiner »Sucht nach überzeugenden akustischen Erzählformen und unverbrauchten Sprachbildern«, die das Medium Hörspiel für ihn so reizvoll macht.

"[Ein] klanglich-musikalisch fabelhaft [maßgeschneidertes], gedanklich gut [durchdrungenes] und von großen Stimmen [getragenes] Hörwerk." Christiane Zintzen für die Neue Zürcher Zeitung

"[Ein] klanglich-musikalisch fabelhaft [maßgeschneidertes], gedanklich gut [durchdrungenes] und von großen Stimmen [getragenes] Hörwerk."

"Komisch, bedrückend, nicht extrovertiert, mit zurückhaltender Musik und österreichischem Dialekt nimmt das Unheimliche langsam von uns Besitz."

"Das ist große Radiokunst. Wäre man ein Roman, so wie hier würde man gern vertont sein."

Erscheint lt. Verlag 18.11.2013
Mitarbeit Regisseur: Klaus Buhlert
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 133 x 133 mm
Gewicht 335 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte Hörbuch • Hörbuch; Hörspiel • Hörspiel • Klassiker • Literatur • Literatur, Klassiker, Hörspiel, Hörbuch • Österreich
ISBN-10 3-86717-893-3 / 3867178933
ISBN-13 978-3-86717-893-8 / 9783867178938
Zustand Neuware
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