Die Wanderapothekerin (eBook)

Spiegel-Bestseller
Alle Teile des Serials in einem Band | Die spannende historische Roman-Serie im Deutschland des 18 Jahrhunderts

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
478 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42440-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wanderapothekerin -  Iny Lorentz
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Eine junge mutige Heldin, eine Zeit des Aufbruchs und ein geheimer Schatz: Die faszinierende historische Romanreihe von Iny Lorentz, beheimatet im Thüringen des 18. Jahrhunderts Nach der erfolgreichen Wanderhure-Serie legen Spiegel-Bestseller-Autorenduo Iny Lorentz diese historische Roman-Reihe vor dem faszinierenden Hintergrund des Apothekenwesen im 18. Jahrhundert vor: Ein mutiges Mädchen, eine abenteuerliche Reise, ein mörderischer Feind - eine starke junge Frau muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und ist damit ihrer Zeit weit voraus. Thüringen im 18. Jahrhundert: Nachdem Klaras Vater und auch ihr Bruder - beides Wanderapotheker, die mit ihren Heilkräutern und Arzneien von Dorf zu Dorf ziehen - spurlos verschwinden, ist es an der jungen Frau, ihre Familie vor größter Not zu bewahren. Wie ihr Vater will auch Klara auf der Wanderschaft Heilkräuter und Arzneien verkaufen, was jedoch äußerst schwierig und voller Gefahren ist. Die größte Bedrohung kommt dabei aus der eigenen Familie: Ihr Onkel Alois ist hinter einem Schatz her, den ihr Vater angeblich versteckt hat. Obrigkeit und Kirche bezichtigen die junge Frau aufgrund ihres Heilkräuter-Wissens sogar der Hexerei. Klara steht jedoch nicht allein: Da ist ihre findige Freundin Martha, und dann gibt es noch Tobias, der sie insgeheim bewundert und liebt. Ein spannender historischer Roman vor der Kulisse des thüringischen Schwarzatal vergangener Zeiten, wo starke Frauen für ihre Berufung und auch ihre Liebe hart kämpfen mussten. »Iny Lorentz gelingt auch hier wieder ein historischer Roman mit süffigem Lesestoff. Ob Mittelalter oder Neuzeit - bei Iny Lorentz wird einfach jede Epoche zu ganz großem Kino.« Petra Historisches Wissen gepaart mit Spannung und guter Unterhaltung - Lesen Sie auch die anderen historischen Romane von Iny Lorentz! Alle Bände der Familiensaga um die Wanderapothekerin aus Thüringen: - Band 1: Die Wanderapothekerin - Band 2: Die Liebe der Wanderapothekerin - Band 3: Die Entführung der Wanderapothekerin - Band 4: Die Tochter der Wanderapothekerin

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Prolog


Kain und Abel

1.


Unter dem Schirmdach einer mächtigen Eiche hatten zwei Männer ein Lagerfeuer entzündet und wärmten sich daran. Beide trugen derbe Schuhe, graue Strümpfe, lederne Kniehosen und einen dunklen, bis zu den Waden reichenden Rock. Da sie diesen vorne offen stehen ließen, kamen darunter einfache Leinenblusen und blau gemusterte Halstücher zum Vorschein. Neben dem einen lag ein schwarzer Dreispitz auf dem Boden, neben dem anderen ein grauer Schlapphut. Beide Männer hatten die Lebensmitte schon überschritten, waren aber noch rüstig genug, um ihre schweren Traggestelle zu schultern und meilenweit zu tragen. Diese hatten sie ein paar Schritte entfernt abgestellt und mit Schnüren an Bäumen gesichert.

Während sie sich unterhielten, wickelte der Kleinere von ihnen einen Strang zähen Teiges um einen Stock und hielt ihn in die Flammen. Sein Begleiter schnitt etwas Pökelfleisch von einem größeren Stück ab und steckte es ebenfalls auf einen abgebrochenen Ast.

»Schau nicht so vorwurfsvoll, Martin! Das Fleisch habe ich von einer Bäuerin für etwas Pferdesalbe erhalten«, beantwortete dieser den fragenden Blick seines Begleiters.

»Es ist ein schönes, mageres Stück. Das gibt eine Bäuerin nicht für einen Klecks Salbe her, Alois«, antwortete Martin Schneidt mit leichtem Tadel in der Stimme.

Er erntete ein Lachen. »Weißt du, Bruder, man kann die Ehrlichkeit auch übertreiben. Wer mit dem Reff durch die Lande zieht, braucht Kraft. Die bekommt man nicht, wenn man tagtäglich nur ein wenig Mehl mit Wasser mengt und sich mit dieser Kost begnügt. Man muss auch mal ein Stück Schinken eintauschen und sich in der Schenke einen Krug Bier oder einen Becher Wein gönnen.«

Martin schüttelte missbilligend den Kopf. »Mein Brot besteht nicht nur aus Mehl und Wasser. Es ist etwas Fett darin und Kräuter, die es wohlschmeckend machen. Auch werde ich nicht auf einen Krug Bier verzichten. Morgen, wenn wir Gernsbach und damit das Ende unserer Strecke erreicht haben, werde ich mir sogar Wein schmecken lassen, samt dem guten Eintopf, den es bei Bolland gibt. So habe ich es jedes Jahr gehalten.«

Er prüfte, ob der um den Stock gewickelte Teig bereits durchgebacken war, und setzte seine Rede fort. »Ich bin froh, dass wir uns bereits heute begegnet sind, Alois, denn so wissen wir, dass wir beide unsere Strecken gut hinter uns gebracht haben. Letztes Jahr musste ich fast zwei Wochen lang auf dich warten und geriet schon in Sorge wegen der Franzosen. Deren Soldaten kommen immer wieder über den Rhein und verheeren ganze Landstriche. Ich fürchtete, du wärst ihnen in die Hände gefallen.«

»Ich bin auch froh, dass wir wieder zusammen sind«, erklärte Alois Schneidt. »Zu zweit lässt es sich doch besser wandern. Außerdem können wir endlich wieder miteinander reden. Deswegen hatte ich gehofft, dich noch vor unserem Ziel zu treffen, und bin in den letzten Tagen rascher ausgeschritten.«

Martin blickte seinen älteren Bruder verwundert an. »Du wolltest mich früher treffen? Aber warum denn? Du weißt doch, dass ich in Bollands Wirtshaus auf dich gewartet hätte.«

»Gewiss!«, antwortete Alois und sah sich nervös um. »Aber ich wollte mich mit dir unter vier Augen unterhalten und nicht dort, wo andere uns belauschen können.«

»Als wenn wir Geheimnisse hätten, die vor der Welt verborgen bleiben müssten!« Martin lachte und prüfte erneut sein Stockbrot. Nun war es durch, aber zu heiß, um sofort gegessen zu werden.

»Wir haben ein Geheimnis, Bruder! Solltest du das vergessen haben?«, fragte Alois mit gedämpfter Stimme.

»Ein Geheimnis? Nicht, dass ich wüsste.«

»Denk gut nach, Martin! Denke sehr gut nach! Es mag jetzt neunzehn Jahre her sein. Unser Vater war gerade gestorben, und wir hatten damals seine Strecke übernommen. Erinnerst du dich an das schlimme Unwetter und an den Schrecken, der uns überfiel, als der Sturm den Baum umwarf, unter dem wir Schutz suchen wollten?« Alois’ Stimme klang drängend, und er rückte näher an seinen Bruder heran.

Martin schüttelte es. »Oh ja! Daran erinnere ich mich nur zu gut.«

»Dann erinnerst du dich auch noch an den darauf folgenden Morgen und den goldenen Glanz zwischen den ausgerissenen Wurzeln des Baumes«, antwortete Alois erregt.

»Daran will ich lieber nicht denken«, flüsterte sein Bruder mit einer abwehrenden Handbewegung.

»Damals hast du mir geholfen, das Gold zu bergen, und du hattest auch nichts dagegen, es mit mir zu teilen. Jeder hat einen Beutel gefüllt, und die waren schließlich größer als ein Kinderkopf! Das Gold war so schwer, dass wir es kaum tragen konnten.« Alois’ Augen leuchteten bei der Erinnerung auf, und er legte einen Arm um die Schultern des Bruders.

Martin entzog sich ihm und bekreuzigte sich dreimal. »Es war ein Schatz des Teufels! Wir hätten ihn niemals anrühren dürfen.«

»Gold ist Gold, und es gehört weder dem Teufel noch Gott!«, antwortete Alois harsch. »Auf jeden Fall hat es damals uns gehört.«

»Wir hätten es niemals anrühren dürfen«, wiederholte Martin schaudernd. »Das Gold war verflucht! Das hast du doch selbst erlebt. Dein braves Weib kam nur wenige Tage, nachdem wir zu Hause angekommen waren, mit einem toten Kind nieder und starb kurz darauf. Im Winter hast du dir ein Bein gebrochen und konntest das Jahr darauf nicht losziehen …«

»Jetzt mach mal halblang!«, unterbrach Alois seinen Bruder. »Mein Weib wäre auch so gestorben, und ich hätte mir das Bein ebenso gebrochen. Nur das Gold hat mich davor bewahrt, betteln gehen zu müssen. Mich ärgert heute noch, dass mich der Lombarde, dem ich es verkauft habe, viel zu billig abgespeist hat. Doch das wird mir kein zweites Mal passieren.«

Martin lachte hart auf. »Es wird kein zweites Mal geben, Bruder! Oder glaubst du etwa, wir würden erneut auf solch einen Schatz stoßen? Vielleicht sogar unter den Wurzeln dieser Eiche hier?«

Sein Bruder mahlte mit dem Kiefer, bis die Zähne knirschten, und hob den Stock auf, den er in die Erde gesteckt hatte, um die Hände frei zu haben. Das Fleisch daran war an einer Seite angebrannt.

»Verdammt!«, schimpfte er.

»Du hättest weniger an jenen verfluchten Schatz denken sollen als an dein Essen«, wies Martin ihn zurecht.

Er knabberte vorsichtig an seinem Brot, schnupperte aber ein paarmal genießerisch, weil ihm der Duft des gebratenen Pökelfleisches in die Nase stieg.

Alois entging das nicht, und er grinste spöttisch. »Das riecht freilich besser als dein Stockbrot. Lass dir gesagt sein, es schmeckt auch besser. Warum sollen wir uns kasteien, nur damit der Herr Laborant noch reicher wird?«

»Sag nichts gegen Herrn Just! Er ist ein braver Mann. Außerdem stehen die Preise fest, zu denen er uns all die Salben, Essenzen und Öle überlässt. Es liegt an uns, wie viel wir daran verdienen. Geben wir unterwegs mehr Geld aus, bringen wir weniger mit nach Hause. Auch wenn Fleisch noch so gut schmeckt, muss man es nicht jeden Tag essen, und das Wasser aus einer Quelle stillt den Durst besser als schlechtes Bier«, belehrte Martin seinen Bruder, der in seinen Augen zu verschwenderisch lebte.

Alois verzog das Gesicht. »Auch wenn du von der Strecke einen Taler oder zwei mehr nach Hause bringst, wirst du davon nicht reich.«

»Wozu brauche ich Reichtum? Gott hat mich genug gesegnet«, antwortete Martin. »Ich habe ein braves, strammes Weib, das wie keine Zweite ihre Kräuter ziehen kann, vier wohlgeratene Kinder und ein gutes Auskommen – und das ohne diesen verfluchten Schatz!«

»Jaja! Red du nur!«, knurrte Alois.

Es schien ihm unfassbar, wie dem Bruder alles zu gelingen schien, was dieser anfasste, und er zerfraß sich beinahe vor Neid. Er selbst hatte eine Frau zu Hause, die es in der Zeit, in der er durch die Lande zog, um Arzneien zu verkaufen, nicht schaffte, ihre kleine Landwirtschaft zu führen. Sein einziges Kind war eine Tochter im gleichen Alter wie Martins Klara, aber während diese ihrer Mutter half, wo es nur ging, liebte seine Reglind ebenso wie sein Weib den Müßiggang. Mit einer Bewegung, die seinen Ärger verriet, schüttelte er diesen Gedanken ab.

»Du wirst deine Meinung ändern, wenn du deine vier Kinder versorgen musst!«, fuhr er fort. »Dein Gerold wird auch nur die Tochter eines anderen Wanderapothekers freien können und Klara einen solchen zum Mann erhalten – wenn sie Glück hat! Sonst wird sie genauso wie deine jüngeren Kinder auf Taglohn gehen müssen. Ich hingegen will für meine Tochter einen Eidam suchen, der nicht den ganzen Sommer über das schwere Reff durch die Lande schleppen muss – einen wie Tobias Just zum Beispiel! Der wird einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten und selbst ein Laborant werden, welcher über mehrere Destillen gebietet. So einen stelle ich mir als Mann für meine Tochter vor.«

Martin musste lachen. »Du willst hoch hinaus für deine Reglind! Warum suchst du dir nicht gleich einen adeligen Beamten vom Rudolstädter Hof für sie?«

»Vielleicht tue ich es!«, trumpfte sein Bruder auf. »Mit Geld kriegst du heutzutage alles.«

»Dann solltest du bald mit dem Sparen anfangen, Alois, denn nur so kommst du zu Geld. Solange du deine Pferdesalben und die Hustentropfen für Fleisch und Wein hergibst, wird es mit dem Reichtum so bald nichts werden.«

Neben dem Ärger über den leichtlebigen Bruder schwang Spott in Martins Stimme mit. Er selbst hatte immer sparsam gelebt und sogar ein wenig Land erwerben können. Auf diesem zog nun seine Frau mit geschickter Hand Kräuter, welche sie an den Laboranten Just verkaufte. Dadurch kam weiteres Geld ins Haus. Zwar konnte er sich keinen reichen...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2014
Reihe/Serie Die Wanderapothekerin-Serie
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 18. Jahrhundert • Abenteuer • Apothekenwesen • Betrug • Deutschland • Die Wanderapothekerin • Gefahr • Goldschatz • Heilerin • Historische Romane • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • Historische Romane Medizin • Historischer Roman • Intrigen • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Junge Frau • Klara • Thüringen • Wanderapotheker • Wanderapothekerin Iny Lorentz • Wanderapothekerin-Serie
ISBN-10 3-426-42440-1 / 3426424401
ISBN-13 978-3-426-42440-7 / 9783426424407
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