Veilchens Winter (eBook)

Valerie Mausers erster Fall. Alpenkrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
288 Seiten
Haymon (Verlag)
978-3-7099-3617-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Veilchens Winter -  Joe Fischler
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ABENTEUERLICHER EINSTAND FÜR VALERIE 'VEILCHEN' MAUSER: Auf die feucht-fröhliche Willkommensfeier an ihrem neuen Innsbrucker Arbeitsplatz folgt direkt die Audienz beim Landeshauptmann. Und der Fall, der ihr dort übertragen wird, hat es in sich: Die kleine Tochter eines russischen Oligarchen wurde aus ihrem Skikurs entführt. Das darf im Heiligen Land Tirol keine Wellen schlagen, weshalb die Untersuchungen streng geheim bleiben müssen. Und auch die neuen Kollegen machen der resoluten Ermittlerin das Leben nicht gerade leicht. ERMITTLUNGEN ZWISCHEN SKIHOTELS, BANKEN UND DER POLITIK Eine Leiche taucht auf, und ehe sie sich's versieht, befindet sich Valerie in einem Fall, der rasant Fahrt aufnimmt und in dem sie mehr als nur einmal selbst ins Fadenkreuz gerät. Zwischen Skihotels, Banken und dem lieben Landesvater wittert Veilchen eine Verschwörung und begibt sich in ihrem neuen Revier schnell auf dünnes Eis. Zum Glück gibt es den Süßigkeitenladen um die Ecke und ihren früheren Einsatzpartner Manfred Stolwerk. Der ist stets zur Stelle, wenn es brenzlig wird, und sein Hang zum Genuss kommt ihm auch in den unpassendsten Momenten nicht abhanden. UNGLEICHES, CHARMANTES ERMITTLERDUO Mit Veilchen und Stolwerk hat Krimidebütant Joe Fischler ein ungleiches, aber äußerst charmantes Ermittlerduo geschaffen. Zwischen Bergidyll und Innsbrucker Altstadtflair steuern die beiden zielsicher auf den grandiosen Showdown zu. Das ist pure Unterhaltung!

Joe Fischler, geboren 1975 in Innsbruck, lebt als freier Autor und Musiker in der Nähe von Innsbruck. Studium der Rechtswissenschaften, danach Bankmitarbeiter und Führungskraft, seit 2007 Blogger und Sachbuchautor. 'Veilchens Winter' ist der erste Teil seiner Krimireihe rund um Valerie Mauser, von ihrem ehemaligen Ermittlerkollegen Stolwerk liebevoll 'Veilchen' genannt. Gleichzeitig ist es sein Debüt als Krimiautor.

Joe Fischler, geboren 1975 in Innsbruck, lebt als freier Autor und Musiker in der Nähe von Innsbruck. Studium der Rechtswissenschaften, danach Bankmitarbeiter und Führungskraft, seit 2007 Blogger und Sachbuchautor. "Veilchens Winter" ist der erste Teil seiner Krimireihe rund um Valerie Mauser, von ihrem ehemaligen Ermittlerkollegen Stolwerk liebevoll "Veilchen" genannt. Gleichzeitig ist es sein Debüt als Krimiautor.

Montag


Finger an den Lidern. Hell links, hell rechts. Blutdruckmanschette, Aufpumpgeräusche. Über ihr blubberte etwas. Valerie blinzelte.

»Ja, guten Morgen!«, hörte sie eine männliche Stimme sagen. Sie riss die Augen ganz auf. Neben ihr ein junger Herr in weißem Kittel.

»Gut geschlafen?«

»Furchtbare Träume.«

»Wegen des Adrenalins.«

»Adrenalin? Was … ist passiert?«

»Sie hatten einen Unfall und liegen auf der Uniklinik. Platzwunde am Kopf, Blut verloren. Möglicherweise eine leichte Gehirnerschütterung. Nicht so schlimm. Aber leider auch ein allergischer Schock. Der Notarzt hat Ihnen Adrenalin verabreicht.« Er nahm die Manschette ab. »Sie hatten Glück, dass Ihr Begleiter so schnell Hilfe geholt hat. Ich heiße Stefan und bin Turnusarzt. Und Sie?«

»Wissen Sie das nicht?«

»Doch, aber ich würde gerne ein paar Checkfragen stellen. Wegen der Kopfverletzung.«

»Valerie Mauser.«

»Wann haben Sie Geburtstag?«

»Am dritten Jänner.«

»Welcher Tag ist heute?«

»Sonn… Montag?«

»Montag. Sind Sie Single?«

»Wie?«

Er grinste. »Gut. Wie ist das passiert? Ich meine die Platzwunde. Routinefrage für den Unfallbericht.«

»Kann mich nicht erinnern.« Konnte sie doch. Aber es ging ihn nichts an.

»Hm. Dann hänge ich gleich noch eine Infusion an. Entspannen Sie sich jetzt.«

Draußen dämmerte es. »Ich muss sofort raus.«

»Herr Stolwerk hat das schon angekündigt. Sie sollen gefälligst hierbleiben und tun, was ich sage, sonst würde er ein Kampfhühnchen rupfen. Sie würden schon verstehen.«

»Wann kann ich gehen?«

»Warten wir mal die Visite ab. Bei dem Blutdruck würden Sie sofort wieder umsegeln.«

»Der ist immer so niedrig.«

»Damit sollten Sie nicht so leichtfertig umgehen. In Verbindung mit Ihrer Allergie kann das lebensbedrohlich sein. Zudem scheinen Sie körperlich geschwächt zu sein. Halten Sie etwa Diät?«

»Eigentlich nicht.« Irgendwie schon, wurde sie von ihrem Gewissen korrigiert. Dabei ging es aber nicht um Kalorien oder Figur. Sie achtete einfach nicht besonders auf das, was sie aß, und nahm nur dann etwas zu sich, wenn sich der Hunger nicht mehr ignorieren ließ. Aber erst seit Stolwerk so weit weg lebte, hatte das sichtbare Konsequenzen.

»Haben Sie sonst irgendwelche Krankheiten? Die zu Gewichtsverlust führen?«

»Nein.« Hoffte sie jedenfalls.

»Dann sollten Sie Ihrem Körper öfter was zu essen geben. Von Luft und Liebe lebt sich’s nämlich schlecht.«

Valerie überlegte kurz eine Entgegnung zum Liebe-Sager, war jedoch weder zu Scherzen noch zu einem Morgenflirt aufgelegt. Vor allem aber fühlte sie sich nun wirklich wie ein gerupftes, hässliches, kränkliches Hühnchen, so, wie er mit ihr sprach. Iss deinen Riegel, fiel ihr Stolwerks Standardspruch ein. Der Arzt schloss einen Infusionsbeutel an, zwinkerte ihr zu und verließ mit einem »Ich komm wieder« den Raum.

Keine Frage, ergänzte sie still.

Valerie lag da, kaum zu einem Gedanken fähig. Nur eines wusste sie genau: Sie war Passagier eines Blindflugs, weit davon entfernt, den Pilotensitz zu erreichen. Sie hatte gehofft, die Entführer stellen und Lizah finden zu können. Und jetzt lag sie im Krankenhaus und musste sich dämliche Fragen anhören. Stolwerk hatte Recht behalten, wie so oft. Der Plan war bescheuert, die Entführer keine Dummköpfe, die Oligarchen es nicht wert, alles für sie zu riskieren. Und Lizah? War sie es wert?

Ihr Klingelton. Sie drehte den Kopf und nahm das Handy vom Rollwagen neben dem Bett, brauchte aber einige Zeit, um schließlich dranzugehen.

»Hallo?«

»Frau Mauser? Hier Doktor Zach.«

»Ja bitte?« Valerie grübelte.

»GMI. Wegen des abgegebenen Fingers.«

Das Adrenalin schoss gnadenlos ein. Dieses Mal war es ihr eigenes. »Ja?«, rief sie.

»Ich konnte ihn zuordnen.«

Valerie setzte sich auf. »Wem?«

»Nun, das ist etwas …«

»Raus damit!«, fuhr sie die Anruferin an, was ihr augenblicklich leidtat. »Verzeihung.«

»Schon gut, schon gut. Hier bei uns ist eine Leiche, der ein Finger fehlt. Morphologisch scheint es der zu sein, den Sie uns gebracht haben. Aber mit hundertprozentiger Sicherheit kann ich das erst nach weiteren Te…«

»Um Gottes willen!«, unterbrach sie Doktor Zach und musste vor der nächsten Frage unwillkürlich schlucken. »Ist die Tote ein kleines Mädchen?«

»Ja.«

Das Grauen kroch ihr den Nacken hoch und von dort direkt in den Hinterkopf weiter. Wie tausend Ameisen, die sich das Gehirn ausgesucht hatten, um dort ihr Nest zu bauen. Ihre Kehle schnürte sich zu. Blanke Wut griff nach ihr. Valerie schleuderte das Handy mit aller Kraft an die gegenüberliegende Wand. Akku, Vorderseite, Rückklappe und diverse Kleinteile trennten sich voneinander. Tränen stiegen ihr in die Augen, so sehr sich die Wut auch dagegen sträubte. Alles war verloren, Lizah, das Geld, ihr kriminalistischer Instinkt, einfach alles. Als hinge sie im Netz einer Spinne und wartete nur noch auf den tödlichen Biss. Eigentlich waren es viele Spinnen in einem Riesennetz, das sich von Gipfel zu Gipfel über ganz Tirol zu spannen schien. »Was ist das nur für ein Scheißland?«, presste sie heraus und fuhr hoch. »Es reicht!«, rief sie. Zuerst riss sie die Sauerstoffbrille aus der Nase, schmetterte sie zu Boden. Dann zerrte sie an der festgeklebten Infusionsleitung, immer fester, bis sich das Fixierpflaster mit einem Ruck löste und die Nadel mit sich nahm. Augenblicklich begann die Einstichstelle zu bluten, eine Mini-Fontäne, die Valerie bekämpfte, indem sie ihren rechten Daumen draufhielt. Beim Aufstehen sah sie Sterne. Sie durfte jetzt nicht wieder ohnmächtig werden. Pressatmung, die ihre Lungen mit Rasseln quittierten. Heftige Kopfschmerzen, wieder im Takt ihres Herzschlags. Mit wackligen Beinen – neben dem Schwindel rang auch der Muskelkater um Beachtung – tastete sie sich zu den Schränken und fand Verbandszeug, mit dem sie ihren Arm notdürftig versorgte. Im Kasten daneben lag ihre Kleidung. Sie zitterte, nahm die Anziehsachen und wankte zurück zum Bett, immer der Blutspur nach. Hinein in den Rollkragenpulli, sie brauchte albtraumhaft lange, um den Kopf durchs richtige Loch zu stecken. Wegen des Verbandsmaterials kam sie gerade so durch den Schlauch, der nun ihren Hals würgte, als wäre dieser über Nacht auf doppelten Durchmesser angeschwollen. Dann nahm sie die Jeans und wollte schon hineinschlüpfen, als sie den Teppich aus Katzenhaar sah, der sich untrennbar mit der unteren Hälfte der dunklen Hose verbunden hatte. Sie warf sie ins Eck, verzichtete instinktiv einige Sekunden darauf, einzuatmen. Was sollte sie anziehen? Sie musste doch raus, aber im Schlüpfer? Unter ihren Sachen fand sie auch Stolwerks geliebten Pullover, blutdurchtränkt. Sein bestes Kleidungsstück. Das war es wohl, was er ihr um den Kopf gebunden hatte. Was trägt er jetzt bloß?, fragte sie sich, als gäbe es in dem Moment nichts Wichtigeres. Auch den Pulli konnte sie nicht als Beinkleid tragen. Aber umbinden. Sie bekam ihn einmal ganz herum, die Ärmel ein weiteres Mal, und band sie an der Hüfte zusammen. Dann beugte sie sich vor, um die Schuhe anzuziehen, doch die Schmerzen waren derart unerträglich, dass sie augenblicklich wieder auftauchte und nur vorne reinschlüpfte, um sie wie Pantoffeln zu tragen. So schlurfte sie...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2015
Reihe/Serie Veilchen-Krimi
Verlagsort Innsbruck
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpenkrimi • Belletristische Darstellung • Entführung • Innsbruck • Kidnapping • Kitzbühel • Oligarch • Österreich • Österreich-Krimi • Regionalkrimi • Skiurlaub • Spannung • Tirol • Tourismus
ISBN-10 3-7099-3617-9 / 3709936179
ISBN-13 978-3-7099-3617-7 / 9783709936177
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