Cash Club (eBook)

Roman

(Autor)

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2016 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43562-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cash Club -  Ben Berkeley
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Alles fing damit an, dass ein paar kalifornische Teenager einen verwegenen Plan ausheckten: Sie wollten nicht die besten Computerhacker des Silicon Valley werden, sondern die besten Geldfälscher, die die Welt je gesehen hat. Also studierte Brain Informatik an der Stanford University. Josh machte eine Ausbildung zum Drucker in Deutschland, und Alex ließ sich in Atlantic City zum Croupier ausbilden und Stan ging zur Polizei. Und dann passiert das Unfassbare: Aus einem größenwahnsinnigen Teenagertraum wird Realität. Der Cash Club ist geboren. Die vier Freunde drucken täuschendechte Dollarblüten in unglaublichen Mengen. So viel Falschgeld bleibt nicht unentdeckt. CIA, FBI und die US-Notenbank eröffnen die Jagd auf die besten Geldfälscher der Welt.

Ben Berkeley, Jahrgang 1975, wurde als Sohn deutscher Einwanderer in Palo Alto geboren und wuchs in der Bay Area auf. Nach einem Psychologie-Studium beschäftigte er sich intensiv mit Medienpsychologie und den Auswirkungen digitaler Netze auf unsere Gesellschaft. Berkeley lebt in Santa Barbara, Kalifornien, und Tel Aviv, Israel. 'Cash Club' ist nach 'Das Haus der tausend Augen', 'Judaswiege' und 'Ich bin dein Mörder' sein vierter Thriller.Mehr Informationen zum Autor: www.benberkeley.com

Ben Berkeley, Jahrgang 1975, wurde als Sohn deutscher Einwanderer in Palo Alto geboren und wuchs in der Bay Area auf. Nach einem Psychologie-Studium beschäftigte er sich intensiv mit Medienpsychologie und den Auswirkungen digitaler Netze auf unsere Gesellschaft. Berkeley lebt in Santa Barbara, Kalifornien, und Tel Aviv, Israel. "Cash Club" ist nach "Das Haus der tausend Augen", "Judaswiege" und "Ich bin dein Mörder" sein vierter Thriller. Mehr Informationen zum Autor: www.benberkeley.com

Kapitel 4


August 1998 (zur gleichen Zeit)
Belmont, Kalifornien

Alexander Piece

Alex trat in die Pedale. Der Fahrtwind trieb ihm die Strähnen aus dem Gesicht, und die Apfelbaumfelder flogen links und rechts vorbei. Er fand, dass der erste Teil seines Plans gut gelaufen war. Aber Josh war nur ein Viertel des Puzzles, das er zusammenzusetzen gedachte. Das Problem war nicht das Geld, das man selbst nicht hatte, sondern das Geld der anderen. Die viel davon hatten. Zu erkennen, dass er Geld brauchen würde, wenn er auf der Gunn High auf Dauer bestehen und nicht nur koexistieren wollte wie ein geduldeter Symbiont, dafür musste man kein Genie sein.

Die Bremsen quietschten bedenklich, als er den Hügel zu dem kleinen Platz außerhalb von Belmont hinunterfuhr. Belmont, nicht Palo Alto. Natürlich nicht. Leute wie seine Mutter gehörten nicht in die noblen Orte im Valley. Nicht nach Mountain View, nicht nach Sunnyvale. Und eben schon gar nicht nach Palo Alto. Pulsierendes Herz der ersten Milliardärsgeneration des Hightech-Zeitalters. Inkubator. Brutstätte des großen Geldes. Der Himmel auf Erden. Der beste Platz auf dem ganzen Planeten. Würde Captain Picard die Erde zum ersten Mal besuchen, wüsste er genau, wo La Forge ihn hinbeamen müsste.

Für Alex Piece bedeutete sein Traum, jeden Tag zwölf Meilen mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu müssen. Vierundzwanzig Meilen hin und zurück für die fixe Idee vom besseren Leben. Von Zukunft. Es war unfassbar hart gewesen, das Gunn-Stipendium zu bekommen. Zumal er seine Bewerbung selbst hatte organisieren müssen. Sein Vater existierte in Alex’ Welt nicht, und seine Mutter. Nun ja. War nun einmal seine Mutter.

 

Eine Stunde später zog er sein Fahrrad über die schmale Leiter auf das Dach ihres Hauses, das nicht viel größer war als die liegengebliebenen Wohnwagen, die es auch in der Siedlung gab. Immerhin zu festen vier Wänden hatte es seine Mutter gebracht. Nur die Gegend war mies. So mies, dass man es keinesfalls riskieren konnte, das Fahrrad vor dem Haus anzuschließen. Auf dem Rückweg sprang Alex von dem niedrigen Dach und legte die Leiter flach auf den Boden.

»Mom?«, fragte er, als er die Tür öffnete. Der zweite Türrahmen mit dem Moskitonetz schlug gegen das Holz.

»Hallo, Alex«, sagte seine Mutter, die in einen Bademantel gehüllt in der Küche stand. »Wie war die Schule?«

In Moms Welt gab es keinen Sinn für eine Unterscheidung zwischen Schulzeit und Sommercamp. Sie hatte größere Probleme. Alex warf seine Schultasche auf das abgewetzte Sofa. Auf der umgedrehten Bierkiste mit der Sperrholzplatte und der sorgfältig darüber drapierten Tischdecke stand eine Batterie Nagellacke.

»Nicht der Rede wert«, sagte Alex, drehte den Wasserhahn auf und füllte ein Glas.

»Ich habe Gumbo gemacht«, sagte seine Mutter. Alex drückte ihr einen Kuss auf die Wange und fächelte mit der Hand über dem Topf herum.

»Riecht lecker, dein Hühnchen«, sagte Alex und meinte es ehrlich. Es gab keinen Menschen, der es schaffte, mehr aus dem wenigen zu machen, was sie hatten, als seine Mutter. Sie war eine Kämpferin.

»Du gehst arbeiten?«, fragte Alex, als sie vor zwei dampfenden Tellern mit scharfem Eintopf saßen.

»Mmmmh«, stimmte seine Mutter zu. »Natürlich gehe ich arbeiten, Alex.«

»Okay«, sagte Alex.

Seine Mutter seufzte und griff nach seiner Hand. Sie wusste, dass ihm nicht gefiel, was sie tat. Obwohl er nicht einmal so genau wusste, was sie tat. Offiziell zumindest. Sie arbeitete als Tänzerin, sagte sie. Alex war ihr nachgefahren. Verteilt auf fünf Abende. Jeweils so lange, wie es ihm gelang, mit dem Fahrrad an dem rostigen Camry dranzubleiben.

»Ist schon okay, Mom«, sagte Alex. Der Laden, in dem sie arbeitete, hieß Paradise Club und sah nicht wie das Paradies aus. Alex war jung, aber nicht gerade auf den Kopf gefallen.

»Brauchst du Geld für die Schule morgen?«, fragte Mom.

»Nein«, log Alex. »Ich komme schon zurecht. Mach dir um mich keine Sorgen.«

Bald musste sie das vielleicht wirklich nicht. Sein Plan war nur ein winziger erster Schritt. Aber wenn es funktionierte. Wenn es ihnen wirklich gelang, dann konnten sie ganz andere Projekte in Angriff nehmen.

Seine Mutter räumte die Teller ab und griff nach dem Schwamm neben der Spüle. Alex trat neben sie und hielt die Hand auf.

»Lass mich das machen«, sagte er. »Du ruinierst dir doch nur deine Nägel.«

Seine Mutter stellte die Teller in die Spüle und stemmte die Arme in die Hüfte: »Manchmal denke ich, man müsste dich vermöbeln, Alexander Piece«, sagte sie. »Wegen ausufernder Frechheiten gegenüber einem Erziehungsberechtigten.«

»Wieso?«, fragte Alex. »Sind denn deine Fingernägel nicht unser bestes Kapital?«

Seine Mutter riss ihm den Schwamm aus der Hand und tat so, als ob sie nach ihm werfen wollte. Sie lachte. Und dann sagte sie: »Und dann denke ich wieder, dass sich keine Mom einen besseren Sohn wünschen kann.«

»Ich liebe dich auch, Mom«, murmelte Alex Piece, nachdem seine Mutter im Bad verschwunden war. Und er meinte es ehrlich. Er würde alles daransetzen, die anderen von seinem Plan zu überzeugen. Denn mit Josh alleine war es nicht getan. Sein Plan war zu groß für zwei Einzelkämpfer.

 

Zwei Wochen später war es endlich so weit, gerade noch rechtzeitig bevor die Schule wieder anfing und damit die alltäglichen Probleme. Die konstituierende Sitzung würde heute Nachmittag stattfinden. In Stans Kinderzimmer. Alex hatte alle in Einzelgesprächen bearbeitet. Trotzdem war er nicht sicher, ob alle mitmachen würden, wenn er die Katze aus dem Sack ließ. Schließlich ging es nicht gerade darum, beim Nachbarn ein paar Äpfel zu stibitzen. Sondern um eine ernsthafte Geschäftsidee.

Alex schloss sein Fahrrad vor dem Obstladen von Stans Eltern an eine Laterne. Es gab zwei Gründe, warum Stans Kinderzimmer der ideale Ort für ihr Treffen war: Zum einen waren keine Erwachsenen zu erwarten, denn die arbeiteten in ihrem Laden im Erdgeschoss, und zum Zweiten vergötterten Stans Eltern ihren Sprössling, weil sie ihn für den hübschesten (seine Mutter) und vernünftigsten (sein Vater) Jungen von ganz Palo Alto hielten. Zumindest Letzteres würde Alex zu ändern versuchen – natürlich ohne dass es seine Eltern jemals erfahren würden.

Josh und Brian saßen auf dem Sofa wie Unkraut und schienen sich unwohl zu fühlen. Man konnte nicht gerade behaupten, dass sie seine engsten Freunde waren. Auch das gedachte Alex zu ändern. Stan warf einen Football in die Luft, was keinen Sinn ergab. Alex räusperte sich.

»Wollt ihr was trinken?«, fragte Stan. »Ich hab O-Saft und ich weiß, wo der Wodka steht.«

»Wir sollten nüchtern bleiben«, mahnte Alex.

Stan zuckte mit den Schultern. Josh und Brian nahmen den Saft.

»Also, was soll das alles?«, fragte Stan.

»Ich möchte euch ein Geschäft vorschlagen«, sagte Alex.

»Ein Geschäft?«, fragte Stan.

»Ein Geschäft«, bekräftigte Alex. Er blickte in die Runde. Josh, der als Einziger bereits in den Plan eingeweiht war, grinste.

»Was sagt Euch der 19. Mai 1999?«, fragte Alex.

Brian hob die Hand: »Episode I!«, rief er.

»Du brauchst nicht die Hand zu heben«, sagte Alex. »Aber 100 Punkte für die richtige Antwort: Am 19. Mai nächstes Jahr läuft das größte Star-Wars-Event, seit Han Solo herausgefunden hat, wer sein Vater ist.«

»Und?«, fragte Stan, der immer noch den Football zur Decke warf und wieder auffing.

»Glaubt ihr, dass WKZN wieder Karten für die Premiere verlost?«, fragte Josh.

Schlaues Kerlchen, dachte Alex. Auf dich kann man sich verlassen. Er half ihnen auf die Sprünge. Es war genau das, worauf Alex hinauswollte.

»Klar«, sagte Stan. »Alle werden wieder Karten verlosen. Und ich werde wieder bei allen Gewinnspielen mitmachen und trotzdem ohne Karte dastehen.«

Alex nahm Stan den Football aus der Hand. »Das glaube ich nicht«, sagte er.

»Doch«, sagte Brian. »Weil jeder die Karten will. Und weil wir dann auf dem Schwarzmarkt wieder das Doppelte bezahlen können, nur damit wir überhaupt mitreden können.«

Alex ließ den Football auf seiner Hand um die eigene Achse kreisen, starrte ins Leere und wartete, bis sich die allgemeine Frustration gelegt hatte.

»Wie hast du das gemeint?«, fragte Stan. »Dass du glaubst, dass wir diesmal an Karten kommen?«

»Ich glaube nicht, dass wir an Karten kommen«, entgegnete Alex. »Ich weiß es.«

»Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Brian.

»Ja Mann«, pflichtete ihm Stan bei. »Wie soll das gehen, Piece?«

Alex lächelte: »Genau das ist doch das Geniale an dem Geschäft, das ich euch vorschlagen will: Es springt nicht nur Profit für uns raus, sondern auch noch Premierenkarten für die große Schlacht auf Naboo.«

»Lass hören«, sagte Josh. Er tat so, als hätte er keine Ahnung. Vermutlich hatte er sogar seinem besten Freund und Nerdkollegen Brian nichts erzählt. Alex hielt das für eine sehr gute Taktik.

»Ist es … illegal?«, fragte Brian vorsichtig.

»Nicht im engeren Sinn des Wortes«, antwortete Alex wahrheitsgemäß. »Es ist ungefähr so wie die Sache mit Clinton.«

»Monica Lewinsky?«, fragte Stan, der seit ein paar Monaten alles, was zwei Brüste hatte, mit vollem Namen kannte.

»Genau die«, sagte Piece.

»I did not have sexual relations with that woman«, sagte Josh und imitierte die nasale, brüchige Stimme des Präsidenten. Alex formte mit Daumen und...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2016
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alex • amerikanische thriller • Anwalt • Atlantic City • brain • Deutschland • Don Frank • Falschgeld • FBI • Freunde • Geldfälscher • Geldwäsche • Goldman Sachs • Josh • Kalifornien • Mafia • New Jersey • Silicon Valley • Spannung • Stanley Henderson • Thibault Stein • Thriller Action • thriller für männer • Thriller USA • Thriller Wirtschaft
ISBN-10 3-426-43562-4 / 3426435624
ISBN-13 978-3-426-43562-5 / 9783426435625
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