Zwang (eBook)

Das Vermächtnis der Wölfe 3
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2017 | 1. Auflage
582 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45210-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zwang -  Farina de Waard
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Gefangen - verletzt - hilflos ... erwacht Zenay in den Händen des Schergen Ikar. Ein einziger Moment der Unachtsamkeit genügte dem manischen Kopfgeldjäger, um sie in seine Gewalt zu bringen. Zenay weiß, dass er sie an Tyaruls Tyrannin Zayda ausliefern wird, wenn sie nichts unternimmt. Wie kann sie seinen magischen Fesseln entkommen, allein und ihrer Magie beraubt? Die Aufmerksamkeit des Adlerauges wendet sich nie von ihr ab, doch wenn Zenay nicht schnell einen Ausweg findet, ist alles verloren ... Das Schicksal der Rebellen und der Auserwählten nimmt seinen Lauf - im dritten Teil der preisgekrönten Fantasyreihe 'Das Vermächtnis der Wölfe'.

Farina de Waard wurde 1991 in Freiburg geboren und wuchs bis zu ihrem 16. Lebensjahr im Markgräfler Land auf. Anschließend nahm sie die Chance wahr, ihr 11. Schuljahr in den USA im grünen Ohio zu verbringen. Nach dem dortigen High School Abschluss ging sie direkt an die Universität Freiburg, wo sie ihr Bachelorstudium in Umweltnaturwissenschaften abschloss. Sie zeichnete, malte und fotografierte schon immer gerne und mit 14 kam das Schreiben durch einen intensiven Traum hinzu. Seitdem arbeitet sie am »Vermächtnis der Wölfe« und hat im Dezember 2013 den ersten Teil der Reihe »Zähmung« im Fanowa Verlag selbst veröffentlicht.Im März 2015 überzeugte sie die 6-köpfige Jury des Indie Autor Preises und gewann den 1. Platz auf der Leipziger Buchmesse. Teil 2 der Reihe namens »Zorn« erscheint in Zusammenarbeit mit Droemer Knaur in diesem Sommer, während Farina de Waard schon am dritten Teil weiterschreibt.

Farina de Waard wurde 1991 in Freiburg geboren und wuchs bis zu ihrem 16. Lebensjahr im Markgräfler Land auf. Anschließend nahm sie die Chance wahr, ihr 11. Schuljahr in den USA im grünen Ohio zu verbringen. Nach dem dortigen High School Abschluss ging sie direkt an die Universität Freiburg, wo sie ihr Bachelorstudium in Umweltnaturwissenschaften abschloss. Sie zeichnete, malte und fotografierte schon immer gerne und mit 14 kam das Schreiben durch einen intensiven Traum hinzu. Seitdem arbeitet sie am »Vermächtnis der Wölfe« und hat im Dezember 2013 den ersten Teil der Reihe »Zähmung« im Fanowa Verlag selbst veröffentlicht. Im März 2015 überzeugte sie die 6-köpfige Jury des Indie Autor Preises und gewann den 1. Platz auf der Leipziger Buchmesse. Teil 2 der Reihe namens »Zorn« erscheint in Zusammenarbeit mit Droemer Knaur in diesem Sommer, während Farina de Waard schon am dritten Teil weiterschreibt.

Prolog


Die Angst um ihre kleine Zenay schnürte Ithilias Kehle wie ein eisiges Band zu und ließ alles andere völlig belanglos werden.

Loran und seine Frau hasteten schwer atmend durch die Straßen Yorubas, ohne auf die Umstehenden zu achten. Die Ratken hatten ihr Versteck entdeckt, hatten alle Informationen aus Loran herausgepresst, bevor Ithilia ihn befreien konnte.

Zaydas Krieger wussten, wo ihre Tochter verborgen war.

Mit rasendem Herzen rannten sie weiter, während Ithilia spürte, dass ihr Geliebter noch immer unter den Folgen der Folter litt. Etwas Magie würde nicht heilen können, was Zayda ihm angetan hatte, doch wichtig war jetzt nur, dass er wieder frei war und sie ihr Kind retten konnten!

Schon von weitem hörten sie Zenay weinen.

Das alte Haus im Gerberviertel war ein idealer Unterschlupf gewesen. Jeder ging in dieser Gegend seinen eigenen Geschäften nach und mischte sich nicht in die Angelegenheiten anderer ein.

Zu Ithilias Erschütterung nicht einmal dann, wenn ein Säugling um sein Leben schrie.

Sie rannten durch die dunkle Gasse auf das Haus zu, vor dem zwei Ratken postiert waren. Ehe die Krieger etwas bemerken oder Alarm schlagen konnten, hatte Ithilias Magie sie erreicht. Noch im Laufen brach sie den beiden mit einem Ruck ihrer Hand das Genick. Ithilia sprang über die zusammengesackten Körper, und ihr Mann sprengte die Tür mit einem kräftigen Tritt. Ithilia machte einen Satz an ihm vorbei und duckte sich weg, als ein Wurfmesser in Richtung Tür sauste.

Ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft. Wie in Zeitlupe nahm sie alles in dem Unterschlupf mit ihrer Magie wahr, sog Informationen auf und las, was die Männer dachten, um ihre Reaktionen vorauszuahnen.

Die beiden Phiruin, die das Versteck und das kleine Mädchen gehütet hatten, lagen niedergestreckt auf dem Boden.

Ein Weißauge stand über Zenays Bett gebeugt, und sieben weitere Krieger durchsuchten den Raum. Bevor sie Messer oder Äxte zücken konnten, hatte Ithilia schon zwei Kehlen durchbohrt und einem dritten Krieger einen Stich ins Herz versetzt. Der Geruch von Blut und Schweiß erfüllte den Raum; einer der Männer fiel über einen Stuhl, der splitternd unter seinem Gewicht zerbrach.

Hinter sich spürte sie Lorans Energie, als er zwei Krieger nacheinander ausschaltete.

Zenays Weinen, das mittlerweile zu einem Brüllen angeschwollen war, löste einen Schmerz in Ithilias Brust aus, wie ihn nur eine Mutter fühlen konnte.

Das Weißauge sah von der Kleinen auf, packte rasch ihren winzigen Arm. Fein verästelte, grüne Blitze zuckten durch den Raum und erfüllten die Luft, als der Sklavenmagier sich auf den Transport vorbereitete.

Um Ithilia schien die Welt einzufrieren. Er bräuchte nur noch einen Atemzug, um mit Hilfe dieser Magie zu verschwinden, und sie würde ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen – da schossen lodernde Flammen an ihr vorbei.

Sie spürte die Hitze auf ihrer Wange und einen heftigen Luftzug, der ihr Haar zerzauste. Dann trafen Lorans Flammen das Weißauge in die Brust und schleuderten es von ihrer Zenay fort.

Der Sklavenmagier torkelte gegen die Wand, schüttelte kurz den Kopf und rappelte sich wieder auf. Doch Loran war schon heran; mit voller Wucht stieß er ihn an die Bretter und jagte ihm sein Messer in die Brust.

Ithilia spürte den Tod des Magiers deutlicher als den der Krieger … Jetzt war nur noch ein Ratke übrig.

Der Mann bleckte drohend die spitzen Zähne und hob seine Axt. »Es gibt kein Entkommen für euch! Die Stadt ist abgeriegelt, und alle werden euch jagen.«

Ithilia kochte vor Wut. Während der Ratke mit der Axt auf sie zustürmte, packte sie ein Holzbein des zersplitterten Stuhles und zog es unter einem der Toten hervor. Mit magisch verstärkter Wucht schleuderte sie es gegen ihren Angreifer, so schnell, dass dieser keine Chance zum Ausweichen hatte.

Die spitze Bruchstelle des Stuhlbeines bohrte sich durch den Hals des Mannes.

»Für dich gibt es auch kein Entkommen«, zischte sie kalt.

Der Ratke ließ die Axt mit einem überraschten Ausdruck auf dem Gesicht fallen, bevor er röchelnd nach dem Holz in seiner Kehle tastete. Dann verdrehte er die Augen und fiel polternd gegen den Tisch. Es wurde still im Raum.

Loran hastete zu seiner Tochter, die verstummt war. Ithilia folgte ihm und spürte nur noch eine alles verzehrende Angst.

Wenn das Weißauge bemerkt hatte, dass sie hier nicht gewinnen konnten … würde er sich über Zaydas Befehl hinwegsetzen und ein unschuldiges Kind töten, nur damit es nicht die Rebellen in die Hände bekamen?

Ihr Herz wollte zerspringen, doch an Lorans Haltung erkannte sie, dass ihr nichts Schlimmeres zugestoßen war. Er hob die Kleine auf und drehte sich zu Ithilia um. Die Tatsache, dass Tränen der Erleichterung in seinen Augen glitzerten, brachte sie mehr aus der Fassung als seine Worte.

»Es geht ihr gut. Sie ist nur vor Erschöpfung eingeschlafen.«

Ithilia streichelte Zenay sanft über die geröteten Wangen. Sie wirkte schwach, atmete aber gleichmäßig.

Erst danach warfen sie einen Blick auf die Krieger und das tote Weißauge, das gegen die Wand gesunken war und einen rötlich-schwarzen Streifen aus Blut und Ruß an den groben Brettern hinterlassen hatte.

»Wenn Zayda mit ihm verbunden war, weiß sie, dass wir beide noch leben. Sie könnte jeden Moment hier auftauchen!«

Hastig kritzelte Ithilia eine verschlüsselte Warnung auf ein Stück Pergament, faltete es zusammen und sandte es mit einem präzisen Teleport an die geheime Stelle, an der ihre Nachrichten für die Phiruin entgegengenommen wurden.

Sie wusste, was es für eine Auswirkung haben würde. Loran konnte nach seiner Manipulation durch die Weißaugen nicht mehr sicher sagen, was er alles verraten hatte. Deshalb mussten alle Pläne, von denen er Kenntnis hatte, verändert oder sogar verworfen werden. Verstecke und ganze Waffenlager mussten verlegt werden, um die Enttarnung weiterer Phiruin zu verhindern.

Ithilia dachte daran, wie ihr immer und immer wieder während ihrer Ausbildung eingeschärft worden war, dass sie sich eher selbst töten sollte, als sich gefangen nehmen zu lassen. Jedes höhere Mitglied der Phiruin kannte dieses Gesetz, denn es musste in dieser schweren Zeit verhindert werden, dass Informationen zu den Ratken gelangten.

Jetzt sah sie hinunter auf ihre kleine Tochter, hob den Kopf und blickte Loran direkt in die blauen Augen … und war einfach nur froh, dass er diese Regel nicht befolgt hatte. Sie könnte es nicht ertragen, ihn tot zu wissen.

Einer der Krieger neben ihrem Tisch stöhnte leise. Ithilia ging zu ihm und stach ihren Dolch in seine Kehle, um das Leiden des Sterbenden zu beenden. Danach sah sie nach ihrem Bilurversteck und stellte fluchend fest, dass die Ratken oder das Weißauge es gefunden hatten. Ein fernes Geräusch von draußen machte ihr klar, dass sie keine Zeit hatten, die Toten nach den Magiespeichern zu durchsuchen.

»Uns bleibt keine Wahl, Lor. Wir müssen den letzten Ausweg nutzen. Ich habe mit den Weisen einen Plan ausgearbeitet, für den Notfall. Nicht einmal du konntest ihn verraten.«

Er presste die Lippen aufeinander, während er seine Tochter anstarrte.

Ithilia schritt zu ihm. »Sie ist nur noch in der anderen Welt sicher! Ich muss sie nach Lyrra zu dem Versteck bringen, das wir nie nutzen wollten. Es ist der letzte Ausweg. Hier wird Zayda sie aufspüren und töten!«

»Du willst sie wirklich aus unserer Welt reißen?«

»Ein Weißauge hat sie berührt! Das heißt, dass Zayda ihre Magie direkt spüren konnte … wir müssen sie wegbringen und abschirmen.«

Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, um seine Verzweiflung zu mildern.

»Es ist ja nicht für immer. Sie wird wie geplant zu ihren Beschützern gebracht, und wir holen sie wieder, sobald es sicher ist. Sobald sie ausgebildet ist und ihre Kräfte kontrollieren kann, werden wir wieder zusammen sein.«

Sie las in seinen Augen, dass er ihr kein Wort abkaufte. Es lag zu viel Verzweiflung in ihrer Stimme … und sie konnten es beide spüren. Manchmal war Magie etwas Verteufeltes, denn sich selbst oder den Partner zu täuschen, wurde dadurch unmöglich.

»Bitte!«, flehte sie jetzt, während ihre Fassung bröckelte.

Es war eine Erleichterung, als er endlich nickte. »Ich bleibe hier und locke sie auf eine falsche Fährte. Bring du Zenay zum Tempel und zum Portal.«

»Aber du spürst doch auch, wie viele es sind!«

Er lächelte milde, und sie sah deutlich, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte. »Ich habe all das verursacht und euch durch meine Fehler in Gefahr gebracht. Es ist meine Verantwortung, euch beide zu schützen. Bring sie in Sicherheit und bitte die Weisen, mir zu verzeihen.«

Tränen traten in Ithilias Augen, als Rufe im Viertel laut wurden. Mit einem Mal fühlte sie sich nicht mehr wie die starke Rebellin der Phiruin, nicht mehr wie eine Mutter, die alles tun würde für ihr Kind. Sie fühlte sich klein, jung und überfordert.

Und sie wollte nicht die Liebe ihres Lebens zurücklassen.

Loran umschloss ihr Gesicht mit seinen kühlen Händen und legte dann seine Lippen zärtlich auf ihre.

So viele Gefühle, so viele unausgesprochene Worte lagen in diesem letzten Kuss. Verzweiflung drohte Ithilia zu übermannen. Sie packte ihren Lor, zog ihn näher zu sich und wollte ihn nie mehr loslassen.

Der Kuss verband ihre Gedanken und ihre Magie. Sie dachten an ihre gemeinsame Zeit bei den Phiruin, die Missionen, die sie zusammengeschweißt und ihre Liebe gestärkt hatten … an die freudige Überraschung der Schwangerschaft. Die Welt schien stehen zu bleiben und nur...

Erscheint lt. Verlag 15.7.2017
Reihe/Serie Das Vermächtnis der Wölfe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte epische Fantasy • Fantasy • Fantasy-Saga • Flucht • High Fantasy • historische Fantasy • Königin • Kopfgeldjäger • Magie • Magierin • Wölfe • Zayda • Zenay
ISBN-10 3-426-45210-3 / 3426452103
ISBN-13 978-3-426-45210-3 / 9783426452103
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