Commander Reilly #21: Prophet der Verräter: Chronik der Sternenkrieger -  Alfred Bekker

Commander Reilly #21: Prophet der Verräter: Chronik der Sternenkrieger (eBook)

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2017 | 1. Auflage
160 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1273-9 (ISBN)
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Commander Reilly #21: Prophet der Verräter Chronik der Sternenkrieger Science Fiction Roman von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten. Im Jahr 2234 übernimmt Commander Willard J. Reilly das Kommando über die STERNENKRIEGER, ein Kampfschiff des Space Army Corps der Humanen Welten. Die Menschheit befindet sich im wenig später ausbrechenden ersten Krieg gegen die außerirdischen Qriid in einer Position hoffnungsloser Unterlegenheit. Dem ungehemmten Expansionsdrang des aggressiven Alien-Imperiums haben die Verteidiger der Menschheit wenig mehr entgegenzusetzen, als ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

6


Auch das zweite Beiboot hatte inzwischen seine lebende Fracht ausgesetzt.

Saul Darren sah einige des zweiten Zugs von Marines über und neben sich schweben. Unter normalen Umständen wären sie jetzt alle über Helmfunk untereinander verbunden gewesen. Stattdessen würde dies zumindest in seiner ersten Phase ein ziemlich stummer Einsatz werden.

Saul Darren bedauerte das. Die Kommentare der anderen waren besser als jede psychische Konditionierung oder gar eine medikamentöse Stabilisierung, wie sie bei solchen Einsätzen durchaus Gang und Gäbe war. Saul Darren hatte so etwas allerdings immer für sich persönlich abgelehnt.

In welchem Einsatz er sich auch immer befinden mochte – Er wollte er selbst bleiben und nicht ein chemisch manipuliertes Wesen, dessen freier Wille kaum noch erkennbar war.

Die Minuten gingen dahin. Das Zielgebiet lag zwischen mehreren Gebirgen, die zum Teil aus dem Schnee und dem gefrorenen Stickstoff herausragten. Schroffe Erhebungen, bei denen eine Analyse mit den Ortungsgerät einen besonders hohen Anteil an schweren Metallen gemessen hätte. Uran und Blei vor allem, aber auch Wolfram.

Saul Darren hatte jedoch auch die Ortungsfunktion seines Anzugs abgeschaltet, um weniger verräterische Emissionen zu produzieren. An der Seite trug er einen Nadler. Außerdem war er mit einem Gauss-Gewehr ausgerüstet, dessen Durchschlagskraft es mit allen Waffensystemen aufnehmen konnte, mit denen die qriidischen Verteidiger ihnen vielleicht begegneten.

Schließlich leuchtete in seinem Helmdisplay die Anzeige auf, dass das Antigrav-Aggregat nun zu aktivieren war. Aus Sicherheitsgründen machte das der Anzug völlig selbsttätig. Die Wirkung des Antigravs war zunächst kaum zu spüren. Das Aggregat bremste einfach die Fallgeschwindigkeit etwas ab und schaltete sich dann langsam hoch. Das war auch im Sinne einer möglichst effektiven Tarnung am Besten.

Dann kam Saul Darren auf dem Boden auf.

Ein Antigrav-Kissen bildete sich und ließ ihn wieder empor federn – hundertfünfzig Meter und höher. Die physikalischen Gesetze ließen keine andere Landung zu. Wie ein Gummiball sprang Saul Darren noch mehrfach wieder empor, wobei der Antigrav ihn abfederte.

Die kinetische Energie, mit der sein vom Panzeranzug geschützter Körper auf die Planetenoberfläche schlug, musste schließlich irgendwo bleiben. Die unfreiwilligen Sprünge, die der Marine dabei machte, wurden immer weniger hoch und schließlich blieb er am Boden.

Er schwebte einen halben Meter über der Schicht aus Eis und Schnee auf dem Antigrav-Kissen, das Saul Darren daraufhin deaktivierte.

Etwas unsanft fiel er zu Boden, aber in seinem raumtauglichen Panzeranzug machte ihm das nichts aus.

Mit einem Sprung kam Darren auf die Beine. Die Kraft dieses Sprungs kam nicht aus seinen Muskeln, sondern aus der Servoverstärkung des Anzugs, welche die Kraft seines Trägers um ein Vielfaches potenzierte. Zumindest bei sachgemäßem Gebrauch, denn die Bedienung des Panzeranzugs war mittlerweile zum schwierigsten Kapitel in der Ausbildung eines Marine geworden.

Durch leichten Druck auf Sensorfelder im Inneren des Anzugs wurde die Servoverstärkung ausgelöst. Wer daran nicht durch ein intensives Training gewöhnt war, gefährdete sich durch das Tragen des Anzugs eher selbst, als dass es unter diesen Umständen zum Schutz des Betreffenden beigetragen hätte.

Saul Darren ließ den Blick schweifen.

Die Senke, in deren Mitte er sich befand, hatte einen Durchmesser von fast fünftausend Kilometern. Das wusste er durch das in den internen Rechner des Anzugs eingespeicherte Datenmaterial, denn das Ortungsgerät war nach wie vor aus Sicherheitsgründen deaktiviert.

Die Senke wurde von Gebirgen umrahmt. Es sprach einiges dafür, dass die Senke als Ergebnis eines Einschlags entstanden war.

Tausend Meter Eis drückten auf ein Binnenmeer, das darunter lag. So viel wusste man aus den Messungen, die schon von den ersten irdischen Kolonisten angestellt worden waren. Viel mehr war allerdings über Theramenes A nicht bekannt.

Die Tau Ceti-Kolonisten hatten sich nie besonders um die Welten dieses Dreier-Subsystems gekümmert. Es hatte schlicht und ergreifend keinen Grund dafür gegeben. Die Metalle auf Theramenes A abzubauen lohnte nicht, da die Bevölkerung von Tau Ceti nicht besonders groß war und es kaum Industrieanlagen gab, die sie weiterverarbeiten konnten.

Davon abgesehen gab es Tausende von mehr oder minder großen Objekten in der Peripherie des Systems, die genau denselben Zweck hätten erfüllen können.

Dass die Qriid sich mit ihrer Störstation ausgerechnet hier niedergelassen hatten, dafür war wohl die gegenwärtige Position von Theramenes verantwortlich.

Die Störstationen mussten schließlich jeweils einen bestimmten Bereich in der Umgebung Tau Cetis abdecken und deshalb auf eine ganz bestimmte Weise positioniert sein. Auf eine halbe AE kam es dabei nicht an, aber größer durfte die Abweichungen nicht sein, wenn man tatsächlich das gesamte System unter den Einfluss der Störimpulse bringen wollte.

Saul Darren aktivierte als erstes seine Kommunikation. Der Helmfunk lief auf minimaler Stärke. Eine Funkverbindung von etwa tausend Metern war möglich. Außerdem wurde ein Peilsignal abgegeben, das in einem Impuls getarnt war, der als bedeutungslose Interferenz erschien. Es brauchte schon einen sehr guten Kommunikationsfachmann, um dieses Signal als das zu erkennen, was es war – nämlich ein Peilsignal für die anderen zu Boden gegangenen Marines. Ihre Landepunkte lagen zu weit auseinander, um sich über die mit minimaler Energie gefahrenen Kommunikationssysteme zu verständigen.

Aus Nordwesten näherte sich Corporal Jason Tantor. Er schwebte mit Hilfe seines aufgeschnallten Antigravs über die vereiste, schneeweiße Senke.

„Schön, Sie zu sehen, Corporal“, begrüßte Sergeant Darren ihn über Helmfunk.

„Herkunft des Störsignals auf zwei Grad Ost“, meldete Tantor sachlich.

Auf Darrens Helmdisplay erschien eine Übersichtskarte der Störsignale, die sämtlichen Sandström-Funkverkehr nahezu unmöglich machten. Aber die Kommunikation im Nahbereich lief ja über Normalfunk und war davon nicht betroffen.

„Die Anlage befindet sich unter der Eisschicht im Ozean“, stellte Darren fest.

„Gar nicht mal so ungeschickt“, äußerte sich Corporal Tantor. „Die dicke Eisschicht dämpft nur die feindliche Ortung und nicht das Sandström-Signal.“

„Trotzdem – um ein derart starkes Sandström-Signal zu erzeugen, ist ein enormer Energieaufwand nötig. Da unten muss sich eine größere Anlage und vielleicht sogar ein Ionenkonverter oder dergleichen befinden ...“

Nach und nach schwebten auch die anderen Marines zu jener Position, die durch Darrens Signal zum Sammelpunkt der gesamten Einheit geworden war.

Eine zu große räumliche Nähe war allerdings auch zu vermeiden.

Sieben Fliegen auf einen Streich – oder zwanzig Marines auf einen Traserschuss. Das muss ja nicht unbedingt sein!, dachte sich Sergeant Saul Darren.

Nacheinander meldeten sich die heranschwebenden Marines, sobald sie sich in Reichweite der Helm-zu-Helm-Kommunikation befanden.

„Gauss-Gewehre feuerbereit auf niedrigem Energielevel!“, befahl der Sergeant. Eine zu deutliche Emission der Waffen wirkte ebenfalls wie eine Signatur und musste vermieden werden – aber andererseits musste der Trupp jederzeit mit einem Angriff der Verteidiger rechnen.

Im nächsten Moment ortete Darren einen Anstieg des Energielevels, der auf der dreidimensionalen Raumübersicht angezeigt wurde. Auf den Helmdisplays der anderen Marines erschien dieselbe Anzeige.

Die Position dieses Energieanstiegs war etwa dreihundert Meter entfernt. Etwas schoss da förmlich aus dem tiefen Ozean empor und bohrte sich durch die tausend Meter Eis, ohne dass diese Schicht dem Objekt nennenswerten Widerstand entgegenzusetzen vermochte. Es verlangsamte allenfalls den Aufstieg auf einen Wert, der irgendwo bei dreißigfacher Schallgeschwindigkeit lag.

MISSILE!!!

Die Anzeige in Saul Darrens Helmdisplay hatte drei Ausrufungszeichen.

Im nächsten Moment brach das Eis auf. Die aus der Tiefe abgefeuerte Lenkwaffe schnellte in die Höhe und teilte sich. Die Marines nahm diese Bruchstücke ins Visier und feuerten ihre Gauss-Gewehre ab. Während die Gauss-Geschütze der Space Army Corps-Schiffe Wuchtkanonen von unglaublicher Durchschlagskraft, aber mit geringer Trefferpräzision waren, galt dies für deren handliche Verwandten nicht. Gauss-Gewehre verschossen sehr viel kleinere Geschosse und waren mit einer hochentwickelten Zieljustierung ausgestattet. Die Beschleunigung dieser Geschosse war so extrem, dass sie Leuchtspuren in die Atmosphäre brannten.

Hier, auf Theramenes A, wo nahezu 99 Prozent der Atmosphäre sich in gefrorener Form auf dem Eis abgesetzt hatte, war das natürlich nicht zu beobachten.

Das weiter westlich herabsinkende Teilstück der Rakete wurde von einem der Projektile getroffen und zerfetzt. Für einen kurzen Moment bildete sich ein Glutball, der dann in dem charakteristischen grünen Farbton der Traserstrahlen aufleuchtete.

Ein Funkenregen ging hernieder....

Erscheint lt. Verlag 23.8.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-1273-8 / 3738912738
ISBN-13 978-3-7389-1273-9 / 9783738912739
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