Ehe Er Fühlt (Ein Mackenzie White Krimi-Buch 6) (eBook)

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
CCL, 250 Seiten
Lukeman Literary Management Ltd. (Verlag)
978-1-64029-239-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ehe Er Fühlt (Ein Mackenzie White Krimi-Buch 6) -  Blake Pierce
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In Ehe er fühlt (ein Mackenzie White Mystery - Buch 6) wird FBI Special Agent Mackenzie White überrascht, von einem Fall mit Opfern, die zu keinem Profil passen, dass sie bisher kannte: Schockierender Weise sind alle Opfer blind. Heißt das, dass auch der Mörder selber blind ist? Einmal eingetaucht in die Subkultur der Blinden, kämpft Mackenzie damit diese zu verstehen. Sie fühlt sich fehl am Platz, während sie quer durch den Staat reist, von Gruppenheimen zu Privathäusern, Pfleger befragt, Bibliothekare, Experten und Psychologen. Und dennoch, obwohl sie eine der besten Köpfe im Lande ist, scheint Mackenzie nicht in der Lage, die Morde verhindern zu können. Hat sie endlichen den richtigen gefunden? Ein dunkler Psychothriller mit Spannung. EHE ER FÜHLT ist Buch #6 in einer fesselnden neuen Reihe - mit einem liebgewordenen neuen Charakter - der Sie bis spät abends lesen lässt. Ebenfalls von Blacke Pierce verfügbar ist ONCE GONE (Ein Riley Paige Mystery - Buch #1), ein #1 Bestseller mit über 900 fünf Sterne Bewertungen - und einem kostenlosen Download!

Blake Pierce ist der Autor der Bestseller RILEY PAGE Mystery Reihen, die zehn Bücher umfasst (und mehr). Blake Pierce ist ebenfalls Autor der MACKENZIE WHITE Mystery Reihe, die aus sechs Büchern (und mehr) besteht; der AVERY BLACK Mysterie Reihen, die fünf Bücher (und mehr) umfässt und der neuen KERI LOCKE Mystery Reihe, die aus vier Büchern (und weiteren) besteht.

 


PROLOG


 

Er hatte das Buch mindestens schon ein Dutzend Mal gelesen, aber das war okay. Es war ein gutes Buch und er war sogar so weit gegangen, dass er jedem Charakter seine oder ihre eigene Stimme gegeben hatte. Es war auch eines seiner Lieblingsbücher – Etwas Böses ist auf dem Weg von Ray Bradbury. Für die meisten schien es ein merkwürdiges Buch zum Vorlesen der Bewohner des Blindenheimes zu sein, aber allen denen er es vorlas, schien es zu gefallen.

Er näherte sich dem Ende und seine aktuelle Bewohnerin hörte aufmerksam zu. Ellis, eine fünfundsiebzigjährige Frau hatte ihm erzählt, dass sie blind geboren war und die letzten elf Jahre in einem Heim gelebt hatte, nachdem ihr Sohn entschieden hatte, sich der Last seiner blinden Mutter zu entledigen und sie ins Wakeman Heim für Blinde geschickt hatte.

Ellis schien ihn gleich zu mögen. Sie hatte ihm später erzählt, dass sie nur wenigen anderen Bewohnern von ihm erzählt hatte, weil sie ihn gerne alleine für sich haben wollte. Und das war in Ordnung für ihn. Tatsache war, dass das sehr gut war, soweit es ihn betraf.

Noch besser, vor drei Wochen hatte sie darauf bestanden, die Mauern des Heimes zu verlassen; sie wollte seine Geschichten in der frischen Luft genießen, mit der Brise auf ihrem Gesicht. Und obwohl es heute keine große Brise gab – war es tatsächlich mörderisch heiß – das war in Ordnung für ihn. Sie saßen in einem kleinen Rosengarten eineinhalb Kilometer vom Heim entfernt. Es war, wie sie sagte, ein Ort, den sie oft besuchte. Ihr gefiel der Geruch der Rosen und das Summen der Bienen.

Und jetzt erzählte seine Stimme ihr die Ray Bradbury’s Geschichte.

Er war froh, dass sie ihn so mochte. Er mochte sie auch. Ellis unterbrach sein Lesen nicht mit Hunderten von Fragen, wie andere das taten. Sie saß einfach da, schaute in die Weite, die sie noch nie richtig gesehen hatte und hing an jedem einzelnen Wort von ihm.

Als er das Kapitel beendet hatte, überprüfte er seine Uhr. Er war bereits zehn Minuten über seine normale Zeit geblieben. Er hatte keine anderen Menschen, die er heute noch besuchen wollte, aber er hatte Pläne für später.

Er legte sein Lesezeichen zwischen die Seiten und legte das Buch ab. Ohne die Ablenkung der Geschichte erkannte er, wie bedrückend die südliche Hitze auf seinem Rücken war.

“War es das für heute?”, fragte Ellis.

Er lächelte bei der Beobachtung. Es wunderte ihn immer wieder, wie gut die anderen Sinne, das Sehen wettmachten. Sie hörte, wie er sich auf der kleinen Bank in der Nähe des Zentrums des Gartens bewegte, dann das weiche Geräusch des Buches, das er auf seine Beine legte.

“Ja, tut mir leid”, sagte er. “Ich habe bereits zehn Minuten überzogen.”

“Wie viel ist noch übrig?”, fragte sie.

 “Über vierzig Seiten. Ich denke, wir werden es nächste Woche beenden. Hört sich das gut an?”

“Perfekt”, antwortete sie. Dann zögerte sie kurz und fügte hinzu: “Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie frage … naja Sie wissen schon … das ist dumm, aber …”

“Nein, das ist in Ordnung, Ellis.”

Er lehnte sich zu ihr herüber und ließ sie sein Gesicht anfassen. Sie ließ ihre Hände an den Konturen entlang laufen. Er verstand den Drang danach (und Elli war nicht die einzige blinde Frau, die das mit ihm gemacht hatte), aber er fand es immer noch befremdend. Ein flüchtiges Lächeln überflog sein Gesicht, als sie sich ihren Weg um seinen Kopf tastete und dann ihre Hände entfernte.

“Danke”, sagte sie. “Und danke fürs Lesen. Ich habe mich gefragt, ob Sie irgendwelche Ideen für das nächste Buch haben?”

“Hängt davon ab, in was für einer Stimmung Sie sind?”

“Ein Klassiker, vielleicht?”

“Das ist Ray Bradbury”, antwortete er. “Es geht hier um Klassik, soweit ich weiß. Ich glaube nicht, dass ich den Herr der Fliegen hier irgendwo rumliegen haben.”

“Das ist der, wo die Jungen auf einer Insel stranden, oder?”

“Kurz gesagt, ja.”

“Hört sich gut an. Aber dieser hier … dieses Etwas Böses ist auf dem Weg ist brillant. Gute Wahl!”

“Ja, es ist einer meiner Lieblingsbücher.”

Er war eher froh, dass sie nicht das hinterhältige Lächeln auf seinem Gesicht sehen konnte. Etwas Böses ist auf dem Weg, tatsächlich, dachte er.

Er nahm das Buch, abgenutzt und ramponiert von der jahrelangen Nutzung, erstmalig vor über dreißig Jahren geöffnet. Er wartete, bis sie bei ihm stand, wie ein ungeduldiges Date. Sie hatte ihren Gehstock dabei, aber benutzte ihn selten.

Sie gingen zurück zum Wakeman Home für Blinde, ein kurzer Weg. Er fragte sich, wie es sein musste, sich auf alle seine anderen Sinne verlassen zu müssen, um sich zu bewegen. Es musste erschöpfend sein, sich in einer Welt zu bewegen, die man nicht sehen konnte.

Während er ihr Gesicht studierte, hoffte er am allermeisten, dass Ellis genossen hatte, was sie von dem Buch gehört hatte.

Er hielt das Buch eng an sich gedrückt, fast schon ein wenig enttäuscht, dass Ellis niemals das Ende erfahren würde.

 

*

 

Ellis erwischte sich dabei, wie sie an die jungen Männer von Etwas Böses ist auf dem Weg, dachte. Es war Oktober im Buch. Sie wünschte sich, dass hier ebenfalls Oktober wäre. Aber nein … es war Ende Juli in Südvirginia und sie glaubte nicht, dass es noch heißer werden könnte. Auch nach der Planung ihres Spaziergangs kurz vor der Dämmerung, betrug die Temperatur immer noch grausame 32° Grad, laut Siri auf ihrem iPhone.

Leider hatte sie Siri gut kennengelernt. Sie war eine gute Art, die Zeit verstreichen zu lassen, wenn sie in ihrer hochnäsigen, kleinen Stimme Ellis über Belanglosigkeiten, Wetter und Sport aufklärte.

Es gab ein paar wenige technisch versierte Menschen im Heim, die immer aufpassten, dass all ihre Computer Gadgets aktuell waren. Sie hatte ein MacBook mit iTunes und einer recht beträchtlichen Musikbücherei. Sie hatte auch das neuste iPhone und sogar eine ganz aktuelle App, die auf ein angehängtes Gadget antwortete, die es ihr ermöglichte, in Braille zu interagieren.

Siri hatte ihr gerade gesagt, dass es 30°C draußen waren. Das schien unmöglich, wenn man bedachte, dass es fast 19:30 Uhr war. Aber okay, dachte sie. Ein wenig Schweiß schadet niemandem.

Sie dachte daran ihren Spaziergang ausfallen zu lassen. Es war ein Spaziergang, den sie mindestens fünf Mal die Woche machte. Und sie hatte ihn heute bereits gemacht, als sie sich mit dem Mann getroffen hatte, der ihr vorlas. Sie brauchte die Übung nicht, aber … naja sie hatte bestimmte Rituale und Routinen. Es ließ sie sich normal fühlen. Sie fühlte sich gesund. Außerdem lag etwas Bestimmtes in dem Geräusch des Abends, während die Sonne unterging. Sie konnte fühlen, wie sie unterging und hörte es manchmal, wie ein sanftes elektrisches Summen in der Luft, während die Welt ruhig wurde, zog die Dämmerung ein.

Sie entschied sich also ihren Spaziergang zu machen. Zwei Menschen im Haus sagten ihr auf Wiedersehen, bekannte Stimmen – eine gefüllt mit Langeweile, die andere mit abgestumpften Beifall. Sie genoß das Gefühl der frischen Luft auf ihrem Gesicht, als sie auf den Hauptrasen trat.

“Wo gehen Sie denn jetzt hin Ellis?”

Es war eine weitere bekannte Stimme – die des Verwalters von Wakeman, ein fröhlicher Mann, namens Randall Jones.

“Mein üblicher Spaziergang”, antwortete sie.

“Es ist aber so heiß! Machen Sie einen kurzen Spaziergang. Ich will nicht, dass Sie ohnmächtig werden!”

“Oder das ich meine alberne Sperrstunde verpasse”, erwiderte sie.

“Ja oder das”, sagte Randall ein wenig spöttisch.

Sie ging weiter, fühlte die drohende Anwesenheit des Hauses hinter sich abnehmen. Sie fühlte die offene Fläche vor sich, der Rasen, der auf sie wartete. Daneben war der Bürgersteig und 800 Meter später, der Rosengarten.

Ellis hasste den Gedanken, dass sie fast sechzig wurde und eine Sperrstunde hatte. Sie verstand es, aber sie fühlte sich damit wie ein Kind. Trotzdem, abgesehen von ihrer Blindheit hatte sie es recht gut im Blindenheim. Sie hatte sogar den netten Mann, der einmal in der Woche zum Vorlesen kam – und manchmal auch zwei Mal. Sie wusste, dass er auch anderen vorlas. Aber diese Menschen waren in anderen Heimen. Hier bei Wakeman war sie die Einzige, der er vorlas. Sie fühlte sich besonders dadurch. Sie fühlte sich, als wenn er sie bevorzugte. Er hatte sich bei ihr beschwert, dass die meisten lieber Romanzen oder Bestseller genossen. Aber bei Ellis konnte er Dinge lesen, die er genoss. Vor zwei Wochen hatten sie Cujo von Stephen King beendet. Und jetzt dieses Bradbury Buch und --

Sie hielt inne in ihrem Spaziergang und wandte leicht ihren Kopf.

Sie dachte, sie hätte etwas in der Nähe gehört. Aber nach dem sie angehalten hatte, hörte sie es nicht wieder.

Wahrscheinlich nur ein Tier, das rechts von mir durch die Wälder streift, dachte sie. Es war immerhin Südvirginia … und es gab viele Wälder und viele Viecher, die darin lebten.

Sie schwang ihren Stock vor sich und fand eine merkwürdige Beruhigung in diesem vertrauten klick klick Geräusch, als es den Gehweg streifte. Obwohl sie natürlich noch nie den Pfad oder die Straße...

Erscheint lt. Verlag 20.2.2018
Reihe/Serie ein Mackenzie White Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 1-64029-239-X / 164029239X
ISBN-13 978-1-64029-239-0 / 9781640292390
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