Schäfchenwolkenhimmel (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45122-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schäfchenwolkenhimmel -  Gabriella Engelmann
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Schäfchenwolkenhimmel: Der neue Insel-Roman von Gabriella Engelmann - zum Abschalten und Wohlfühlen! Der neue Urlaubs-Roman von Bestseller-Autorin Gabriella Engelmann. Wyk auf der Insel Föhr - die Möwen kreischen im Wind und die Luft schmeckt nach Salz. Willkommen an der Nordsee. Als Minnie die Gangway des Wyker Fähranlegers hinunter geht, ist es, als würde sie eine verflossene Liebe wiedertreffen. So viele Erinnerungen an ihre alte Heimat auf Föhr, bittersüß und auch ein wenig schmerzhaft. Denn die Ruhe auf Föhr ist bedroht, und Minnie hat den Auftrag, für eine Fernsehsendung über die Veränderungen auf der Insel zu recherchieren. Doch dann kreuzt ein hilfloses Lämmchen Minnies Weg, und ihr Aufenthalt auf der Nordsee-Insel nimmt eine gänzlich andere Wendung. Denn: »Föhr ist ein Ort der großen und kleinen Wunder.« »Eine der klügsten Autorinnen, die es in der Frauenunterhaltung gibt.« Wochenblatt (Landau) »Eine wundervolle Hommage an unsere schöne Insel und ein absolutes Muss für alle Föhr-Fans.« Kirsten Müller-Weckenmann, Wyker Buchhandlung Entdecken Sie auch 'Sommerwind', einen weiteren Urlaubs-Roman von Gabriella Engelmann, der Sie auf die zauberhafte Insel Föhr entführt.

Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben und fühlt sich im Norden pudelwohl. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Seit sie zum ersten Mal an der Nordsee war, träumt sie von einem eigenen Häuschen am Deich, mit einem Garten voller Wildrosen und knorrigen Apfelbäumen.Mehr zur Autorin:Instagram: gabriellaengelmannFacebook: www.facebook.com/AutorinGabriellaEngelmann

Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben und fühlt sich im Norden pudelwohl. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Seit sie zum ersten Mal an der Nordsee war, träumt sie von einem eigenen Häuschen am Deich, mit einem Garten voller Wildrosen und knorrigen Apfelbäumen. Mehr zur Autorin: Instagram: gabriellaengelmann Facebook: www.facebook.com/AutorinGabriellaEngelmann

1.


Die anderen Inseln haben wir schon durch. Also: Was wissen wir über Föhr?«

Mehrere Augenpaare heften sich gespannt auf meine Chefin Evangeline Schmidt. Platinblond-schön sitzt sie da und mustert uns mit stahlblauem Blick. In unserer Bamberger Redaktion von Travel TV gilt sie als harter Hund. Und das ist sie wirklich, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

»Föhr ist doch diese Insel mit der berühmten Milchbar. Wo man die tollen Sonnenuntergänge gucken kann.« Laura, neu in der Redaktion, schaut Evangeline Lob heischend an.

Doch die rollt nur die Augen und klopft mit dem Montblanc-Füller auf die Tischplatte. »Die Milchbar befindet sich auf Norderney und steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Irgendwelche intelligenteren Wortmeldungen?«, zischt sie, während ich darauf warte, Material für das Protokoll unseres Jour fixe, das tägliche Redaktionsmeeting, zu sammeln.

In diesem Punkt ist meine Chefin allerdings falsch informiert: Auch auf Föhr gibt’s eine Milchbar mit Kultstatus.

»Föhr ist eine ostfriesische Insel, in der man super Fahrrad fahren und sich erholen kann«, versucht als Nächstes Jan sein Glück. Unser Volontär hat zwar das Work-and-Travel-Jahr in Australien verbracht, kennt aber offenbar seine eigene Heimat nicht. Was will so jemand eigentlich in der Redaktion eines TV-Reisemagazins?

»Erstens heißt das auf einer Insel, und zweitens empfehle ich dir dringend, mal die Deutschlandkarte zu studieren oder Google Maps. Oder irgendeine App, die klüger ist, als du es jemals sein wirst.« Das Zischen kippt um in ein Blaffen.

»Meine Güte! Ist denn hier keiner, der weiß, wie es auf Föhr zugeht?« Evangelines Hand nähert sich mit dramatischer Geste der knitterfreien Stirn.

Tief Luft holen und einmal durch meine krause, rote Mähne fahren, bevor alle mich anschauen – denn dies ist mein Moment. Schließlich habe ich all meine Kindheitssommer dort verbracht. »Föhr ist eine nordfriesische Insel im Wattenmeer«, werfe ich mich beherzt ins Getümmel.

Ich muss die Situation unbedingt retten, sonst sitzen wir noch bis heute Abend hier. Doch das geht auf gar keinen Fall, denn ich habe nachher eine Verabredung mit Cordt.

Eine Aussprache nach seinem Heiratsantrag vor drei Wochen. »Auf Föhr wohnen über achttausend Menschen, verteilt auf das Hafenstädtchen Wyk und insgesamt elf Dörfer. Die Insel lebt von Tourismus, Ackerbau und Viehzucht.« An dieser Stelle verschleiert sich Evangelines Blick, wie immer, wenn sie sich langweilt, doch da muss sie jetzt durch. »Es wird Wein angebaut, in Oldsum haben viele Künstler ihre Ateliers. Die schönsten Sonnenuntergänge sieht man in Utersum, es ist ruhig, entspannt, bodenständig – aber leider droht Föhr allmählich zu versylten.«

»Sylt?!« Nun ist Evangeline wieder ganz Ohr. »Erzähl mir mehr davon.«

 

Ich bin zehn Minuten vor der Verabredung mit Cordt bei unserem Lieblingsitaliener, denn ich muss mich mental und emotional auf unser Gespräch vorbereiten. Wie sagt man jemandem, den man eigentlich sehr gern hat, dass man ihn nicht heiraten will?

Cordt ist fünfundvierzig Jahre alt, also zwölf Jahre älter als ich. Deshalb bin ich auch nicht gleich vor Begeisterung umgefallen, als er mich vor gut fünf Monaten in einem urigen Kellerrestaurant ansprach, wo ich einen lustigen Mädelsabend mit meiner Freundin Alva verbracht hatte. Doch Cordt war so charmant hartnäckig und sympathisch, dass ich ihm zu guter Letzt meine Handynummer gab. Kurze Zeit später wurden wir ein Paar, doch er hatte von Anfang an mehr Gefühle für mich als ich für ihn. Deshalb habe ich jetzt auch ein schlechtes Gewissen und ein bisschen Bammel vor dem, was ich ihm gleich sagen muss.

Aber kann man wirklich etwas dafür, wenn man den anderen nicht in dem Maße liebt, wie derjenige es sich wünscht? Liebe kommt doch nicht einfach auf Knopfdruck wie Kaffee aus dem Automaten. Und es ist ja auch nicht so, dass ich nicht ernsthaft versucht hätte, mich in Cordt zu verlieben. Nur hat es nicht wirklich ZOOM! gemacht, wie es sollte, um sich in ein großes Abenteuer namens Der Bund fürs Leben zu stürzen.

So ein Leben kann nämlich ganz schön lang sein.

»Hallo, mein Schatz.« Cordt beugt sich zu mir herab, gibt mir einen Kuss auf die Wange und setzt sich dann mir gegenüber. Ich brauche nicht auf mein Handy zu schauen, um zu wissen: Es ist Punkt achtzehn Uhr. Cordt ist einer der zuverlässigsten Männer, die ich kenne. Keiner, der denkt: »Ich will doch nur spielen«, sondern einer, der es ernst meint.

Mit ihm an meiner Seite habe ich mich sicher gefühlt und gut aufgehoben. Doch das reicht mir nicht, um zu heiraten. »Und? Was wollen wir essen?« Der unbeschwerte, leichte Tonfall seiner Stimme ist gespielt. Fünf Monate sind zwar keine ewig lange Zeit, aber lange genug, um sich einigermaßen zu kennen. Schade, denn ich mochte ihn sehr: sein Lachen, seine manchmal etwas schrägen Witze, seine Kochkünste, seine Beständigkeit. Oje, wir haben noch nicht einmal bestellt, und schon denke ich an ihn in der Vergangenheitsform, obwohl ich gar nicht möchte, dass wir uns trennen.

»Ich nehme die mit Spinat und Ricotta gefüllten Gnocchi von der Tageskarte. Und vorweg einen kleinen Salat.«

Cordt sieht mich erstaunt an. »Nicht die Bruschetta und die Linguine mit Scampi wie sonst?« Über sein Gesicht huscht ein Schatten. Ahnt er, was kommt?

Minerva Hübner, genannt Minnie, schert heute mal aus – und das nicht nur bei der Wahl des Essens.

»Nein, mir ist heute mehr nach Abwechslung.« Ich straffe meine Schultern und spanne die nicht vorhandenen Bauchmuskeln an. »Und was möchtest du?«

»Ein ›Ja‹ als Antwort auf meinen Antrag.«

Oha! Ich weiß schon, wieso ich diese Aussprache nicht beim Italiener führen wollte.

»Wollen wir nicht erst mal in Ruhe essen? Mit vollem Bauch …«

»Also willst du mich nicht heiraten?! Und für diese Entscheidung hast du ganze drei Wochen gebraucht?«

Cordt sieht aus, als wolle er mich gleich erdolchen.

Mein Gesicht ist kochend heiß wie Minestrone.

Ich will nicht, dass das hier eskaliert.

Und ich möchte ihn nicht verlieren.

Trotzdem muss ich ehrlich sein.

»Ich kann dich nicht heiraten, weil ich finde, dass es noch zu früh dafür ist«, versuche ich, meine Entscheidung zu verteidigen. »Wir haben es bisher nicht gerade langsam angehen lassen. Vielleicht sollten wir an diesem Punkt lieber mal etwas vom Gas gehen. Eine Eheschließung ist etwas Besonderes … etwas, wenn du so willst, Heiliges … dafür muss man sich doch ganz sicher sein.« Meine Gedanken fliegen kurz zu meinen Eltern, die zwar eine gute Ehe führen, aber keine, wie ich sie mir für mich wünsche. Zu wenig Herzlichkeit. Zu viel Abgeklärtheit.

»Aber ich bin mir sicher!« Cordt mustert mich mit einer Mischung aus Trauer und Trotz. »Worauf willst du denn warten, Minnie? Du bist dreiunddreißig, also im besten Alter, um eine Familie zu gründen. Ich bin fünfundvierzig und möchte meine Kinder nicht erst im Arm halten, wenn ich nicht mehr die Nerven dafür habe. Wir beide verstehen uns, haben ähnliche Interessen, können gemeinsam lachen. Ich höre mir geduldig dein Gejammer über deine nervige Chefin an … der du dann im Übrigen den Job vor die Füße werfen könntest. Wie du weißt, verdiene ich gut genug für uns beide.«

Himmel, hilf, bin ich eigentlich irre?

Gefühlt eine Million Frauen würden jetzt sofort weiche Knie bekommen, aber mich packt der Fluchtinstinkt. Denn in meinem Kopf läuft bereits der Film Minnie Hübner, ein Leben in wohlgeordneten Verhältnissen ab.

Ich mag aber keine Filme, deren Ende ich bereits beim Vorspann vorhersagen kann.

Für mich muss Liebe sein wie in dem Roman Gut gegen Nordwind.

Es muss knistern, es muss lodern, da müssen Magie und Musik drin sein!

Es braucht auch mal das Ungewisse, das Geheimnisvolle, das Fremde. Ein bisschen Bangen und Fiebern.

Kurz: ein leidenschaftliches Feuerwerk.

»Das ist sehr lieb von dir, aber nicht nötig«, beeile ich mich zu versichern, dass ich sehr wohl allein auf meinen kurzen, eher stämmigen Beinen stehen kann. »Auch wenn Evangeline manchmal die Pest ist, mag ich Travel TV und würde dort langfristig gern mehr machen als lediglich Assistenz.«

»Dann arbeitest du eben weiter. Ganz wie du möchtest, mein Liebling.« Cordts Miene wird milder, seine Stimme weicher. Die Kellnerin nähert sich unserem Tisch, doch ich schüttle den Kopf. Sie dreht wieder ab.

»Es geht hier doch gar nicht darum, ob ich arbeite oder nicht«, versuche ich den Faden wieder aufzunehmen. »Sondern schlicht um die Frage, ob wir als Paar auch ohne Trauschein glücklich sein können. Wir wohnen ja noch nicht mal zusammen, wer sagt uns denn, dass das klappt?«

»Warum sollte es denn nicht? Wir verbringen oft mehrere Tage am Stück miteinander, und wir waren drei Wochen gemeinsam im Urlaub. Oder sind das jetzt alles nur Ausflüchte, weil du mich im Grunde nicht wirklich liebst?« Cordts Augen verengen sich zu Schlitzen, der Zug um seinen Mund wird hart. »Wenn das der Fall sein sollte, Minerva, beenden wir an dieser Stelle das Gespräch. Und unseren Kontakt.«

Das Blut saust in meinen Ohren, und ich nippe an meinem Wasser. Was sage ich denn jetzt bloß?

Wenn ich ehrlich antworte, war’s das.

Cordt ist kein Mann für faule Kompromisse.

Cordt ist ganz oder gar nicht.

Aber da muss ich jetzt durch!

 

Um halb neun Uhr...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2019
Reihe/Serie Insel-Föhr-Roman
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beste Freundin • Bestseller-Autorin • Familie • Föhr • Föhr-Roman • Frauenroman • Freundinnen • Freundschaft • Gabriella Engelmann • Genau meins • Geschenk beste Freundin • Geschenk Mama • Geschenk Mutter • Geschenk Oma • Geschenk Tante • Insel • Insel-Roman • Insel-Urlaub • Nordsee • Nordsee-Insel • Nordsee-Küste • Roman-Reihe • Sommer-Roman • sommerwind • Unterhaltungsroman • Urlaubsbuch • Urlaubslektüre • Urlaubs-Roman • Urlaubsromane • Urlaubsromane für Frauen
ISBN-10 3-426-45122-0 / 3426451220
ISBN-13 978-3-426-45122-9 / 9783426451229
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