King of Scars (eBook)

Thron aus Gold und Asche | High Fantasy aus der Welt des Grishaverse: Die Geschichte von Nikolai Lantsov

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2019 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45606-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

King of Scars -  Leigh Bardugo
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Freibeuter. Soldat. Bastard. Überlebender. Herrscher. Leigh Bardugo - Autorin der Fantasy-Bestseller »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen« - erzählt die Geschichte der beliebtesten Figur ihrer Grisha-Trilogie weiter: Nikolai Lantsov Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben. Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden. Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen. Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben - und einige Wunden werden niemals heilen. »King of Scars« ist der erste Teil der Fantasy-Dilogie »Thron aus Gold und Asche« von Bestseller-Autorin Leigh Bardugo und unabhängig lesbar. Wie schon die Grisha-Trilogie und die Krähen-Dulogie, begeistert dieses Fantasy-Abenteuer mit Dialogwitz, düsterer Magie und facettenreichen Charakteren. Die Grisha-Trilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - »Goldene Flammen« - »Eisige Wellen« - »Lodernde Schwingen«Die Krähen-Dilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - »Das Lied der Krähen« - »Das Gold der Krähen«Noch mehr Geschichten aus der Grisha-Welt: - »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha) - »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha) - »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

Leigh Bardugo ist die #1 New York Times-Bestsellerautorin der »Alex Stern«-Reihe und die Schöpferin des GrishaVerse, das die »Grisha«-Trilogie (inzwischen eine Netflix-Serie), die »Krähen«-Dilogie, die »King of Scars«-Dilogie und vieles mehr umfasst. Ihre Kurzgeschichten sind in mehreren Anthologien erschienen, darunter »The Best American Science Fiction and Fantasy«. Sie lebt in Los Angeles und ist Associate Fellow des Pauli Murray College an der Yale University.

Leigh Bardugo ist die #1 New York Times-Bestsellerautorin der »Alex Stern«-Reihe und die Schöpferin des GrishaVerse, das die »Grisha«-Trilogie (inzwischen eine Netflix-Serie), die »Krähen«-Dilogie, die »King of Scars«-Dilogie und vieles mehr umfasst. Ihre Kurzgeschichten sind in mehreren Anthologien erschienen, darunter »The Best American Science Fiction and Fantasy«. Sie lebt in Los Angeles und ist Associate Fellow des Pauli Murray College an der Yale University. Michelle Gyo studierte in Mainz Germanistik und Buchwissenschaft und arbeitete danach als Lektorin bei Piper Fantasy und Random House. Aus Neugier machte sie sich nach zehn Jahren Verlagsarbeit selbständig, seither lebt sie, wo sie will, wandert häufig durch phantastische Welten, kann nicht ohne Kaffee, Katzen und Kreativität und übersetzt Bücher aus dem Englischen.

Dima hörte das Knallen der Scheunentüren, bevor es jemand anderem auffiel. In der Küche in dem kleinen Bauernhaus brodelte es wie in einem Topf, der auf dem Herd stand. Die Läden waren gegen den Sturm fest verschlossen, und die Luft im Zimmer war feucht und warm. Die Wände wackelten wegen des Radaus, den Dimas Brüder veranstalteten. Sie redeten laut durcheinander, und seine Mutter summte ein Lied, das Dima nicht kannte, und tappte dabei den Takt mit einem Fuß auf den Boden. Sie hielt den zerrissenen Ärmel vom Hemd seines Vaters straff gespannt auf dem Schoß, und die Nadel pickte wie ein aufgeregter Spatz am Stoff, während ein Wollfaden zwischen ihren Fingern hervorhing wie ein besonders fetter Wurm.

Dima war der jüngste von sechs Jungen, seine Mutter hatte ihn spät bekommen, lange nachdem der Arzt, der jeden Sommer ins Dorf kam, ihr eröffnet hatte, dass sie keine weiteren Kinder haben würde. Ein unerwarteter Segen, sagte seine Mama gern, wenn sie ihn an sich drückte und an ihm herumzupfte, während die anderen ihren Pflichten nachgingen. Ein unerwünschtes Maul zum Stopfen, murmelte sein älterer Bruder Pyotr gern.

Weil Dima so klein war, ließen seine Brüder ihn bei ihren Streichen oft außen vor, und auch bei den lärmenden Auseinandersetzungen vergaß man ihn meist, und genau deshalb stand er an diesem Abend im Herbst am Becken und spülte den Topf, den seine Brüder ihm zugeschustert hatten, als er das verfluchte Schlagen der Scheunentür hörte. Dima schrubbte heftiger, fest entschlossen, seine Arbeit zu erledigen und dann ins Bett zu gehen, bevor jemandem einfiel, ihn hinaus in die Dunkelheit zu schicken. Er hörte ihre Hündin, Molniya, die auf der Küchentreppe draußen winselte und um Essensreste und einen Schlafplatz im Warmen bettelte, und den Wind, der sich jetzt zu einem wütenden Heulen erhob.

Zweige peitschten gegen die Fenster. Mama hob den Kopf, und die grimmigen Falten um ihren Mund vertieften sich. Sie blickte finster, als ob sie den Wind ohne Abendessen ins Bett schicken könnte. »Der Winter kommt früh und bleibt zu lange.«

»Wie deine Mutter«, sagte Papa, und Mama versetzte ihm einen Tritt mit dem Stiefel.

An diesem Abend hatte sie ein kleines Glas Kvas hinter dem Herd stehen lassen, als Geschenk an die Hausgeister, die hinter dem alten Eisenofen schliefen und über den Hof wachten. Zumindest sagte Mama das. Papa verdrehte nur die Augen und beschwerte sich, weil sie den guten Kvas vergeudete.

Dima wusste, dass Pyotr, sobald alle im Bett wären, den Kvas trinken und auch das Stück Honigkuchen essen würde, das Mama in ein Tuch gewickelt danebengelegt hatte. »Urgroßmutters Geist wird dich heimsuchen«, sagte Dima manchmal warnend. Aber Pyotr wischte sich dann nur mit dem Ärmel übers Kinn. »Es gibt keine Geister, du kleiner Idiot. Baba Galina war ein Festmahl für die Friedhofswürmer, und das Gleiche wird dir zustoßen, wenn du nicht den Mund hältst.«

Jetzt beugte Pyotr sich zu Dima herab und versetzte ihm einen Stoß. Dima fragte sich oft, ob Pyotr wohl besondere Übungen machte, damit seine Ellbogen noch spitzer wurden. »Hast du das gehört?«, fragte sein Bruder.

»Da ist nichts«, sagte Dima, aber ihm wurde das Herz schwer. Falls Pyotr die Scheunentür gehört hatte …

»Etwas ist dort draußen, es reitet den Sturm.«

Sein Bruder versuchte bloß, ihm Angst einzujagen. »Sei nicht dumm«, sagte Dima, doch er war erleichtert.

»Hör doch nur«, sagte Pyotr, und als jetzt der Wind am Dach des Hauses rüttelte und das Feuer im Herd zischte, da glaubte Dima, etwas anderes als den Sturm zu hören – ein hohes, fernes Heulen, wie das Jaulen eines hungrigen Tiers oder das Schreien eines Kindes. »Wenn der Wind über den Friedhof fegt, weckt er die Geister aller Babys, die gestorben sind, bevor man ihnen ihren Heiligennamen geben konnte. Malenchki. Sie suchen nach Seelen, die sie stehlen können, damit sie sich so den Weg in den Himmel ertauschen können.« Pyotr beugte sich herab und stieß den Finger in Dimas Schulter. »Sie holen immer die Jüngsten.«

Dima war acht, alt genug, um es besser zu wissen, aber dennoch verirrte sich sein Blick zu den Fenstern und hinaus zu dem mondhellen Hof, in dem die Bäume vom Wind geschüttelt wurden. Er zuckte zusammen. Er hätte schwören können – nur für einen flüchtigen Augenblick –, dass er einen Schatten über den Hof huschen sah, der dunkle Fleck von etwas viel Größerem, als dass es ein Vogel hätte sein können.

Pyotr lachte und bespritzte ihn mit Seifenwasser. »Ich schwöre, du wirst jeden Tag irrsinniger. Wer würde deine kleine dumme Seele schon wollen?«

Pyotr ist nur böse, weil er der Kleine war, bevor du gekommen bist, sagte Mama immer zu Dima. Du musst versuchen, nett zu deinem Bruder zu sein, auch wenn er älter, aber nicht weiser ist. Dima versuchte es. Das tat er wirklich. Und doch wollte er Pyotr manchmal einfach nur zu Boden stoßen, um zu sehen, wie es ihm wohl gefiele, sich so hilflos zu fühlen.

Der Wind ließ plötzlich nach, und in der kurzen Stille war das laute Knallen, das über den Hof hallte, nicht mehr zu leugnen.

»Wer hat die Scheunentür offen gelassen?«, fragte Papa.

»Es war Dimas Aufgabe, heute Abend nach den Ställen zu sehen«, sagte Pyotr selbstgerecht, und seine Brüder, die um den Tisch versammelt saßen, schnalzten mit den Zungen.

»Ich habe sie verschlossen«, widersprach Dima. »Ich habe den Riegel fest vorgeschoben!«

Papa lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Bilde ich mir das Geräusch also ein?«

»Er denkt vermutlich, es war ein Geist«, sagte Pyotr.

Mama sah von ihrer Flickarbeit auf. »Dima, du musst rausgehen und die Scheunentür schließen.«

»Ich mache es«, sagte Pyotr mit einem schicksalsergebenen Seufzen. »Wir alle wissen, dass Dima Angst vor der Dunkelheit hat.«

Dima spürte, dass dies eine Prüfung war. Papa würde erwarten, dass er die Verantwortung übernahm. »Ich habe keine Angst«, sagte er. »Natürlich gehe ich und schließe die Stalltüren.«

Dima ignorierte Pyotrs selbstgefälligen Blick; er wischte sich die Hände ab, dann zog er seinen Mantel an und setzte den Hut auf. Mama gab ihm eine Blechlaterne. »Mach schnell«, sagte sie und stellte ihm den Kragen auf, damit sein Hals warm blieb. »Komm rasch zurück, und ich bringe dich ins Bett und erzähl dir eine Geschichte.«

»Eine neue?«

»Ja, und zwar eine gute, über die Meerjungfrauen des Nordens.«

»Kommt Magie darin vor?«

»Jede Menge. Und jetzt geh.«

Dima warf einen Blick zur Ikone von Sankt Feliks, die an der Wand neben der Tür war und über deren kummervolle Miene das Kerzenlicht flackerte. Sein Blick schien voller Mitgefühl, als wüsste er, wie kalt es draußen war. Man hatte Feliks auf Apfelbaumzweige gespießt und ihn dann bei lebendigem Leib gebraten, nur Stunden, nachdem er das Wunder der Obstgärten vollbracht hatte. Er hatte weder geschrien noch geweint, sondern nur vorgeschlagen, dass die Dorfbewohner ihn doch drehen sollten, sodass die Flammen auch seine andere Seite erreichten. Feliks würde sich sicher nicht vor einem Sturm fürchten.

Als Dima die Küchentür öffnete, wollte der Wind sie ihm aus der Hand reißen. Mit einem Knall schlug er sie hinter sich zu und hörte, wie der Riegel von der anderen Seite vorgelegt wurde. Er wusste, dass es nur für den Moment war, eine Notwendigkeit, aber es fühlte sich dennoch an, als bestrafte man ihn. Er sah zurück zu den erleuchteten Fenstern, dann zwang er seine Füße, die Stufen bis zur trockenen harten Erde des Hofs hinabzusteigen, wobei ihm der schreckliche Gedanke kam, dass seine Familie ihn in dem Moment vergessen hatte, in dem er die Küche verließ, und dass sie nicht weinen würden, wenn er nicht zurückkehrte. Der Wind würde Dima einfach aus ihrem Gedächtnis löschen.

Er musterte den langen, von Mondlicht erhellten Streifen, den er am Hühnerhaus und dem Gänsestall vorbei durchqueren musste, um zu der Scheune zu gelangen, in der sie ihr altes Pferd namens Gerasim und die Kuh Mathilde untergebracht hatten.

»Versehen mit Sägeblättern aus Stahl«, flüsterte er und strich mit der Hand über den neuen Pflug, als er daran vorbeiging, als wäre er ein Amulett. Er war nicht sicher, warum diese Klingen besser waren, aber als der Pflug angekommen war, waren das die Worte, die sein Vater den Nachbarn stolz gesagt hatte, und Dima hatte gefallen, wie stark das klang. Über den Pflug hatte es lange Debatten am Küchentisch gegeben, genauso wie über die Landwirtschaftsreformen des Zaren und welche Schwierigkeiten oder Hoffnung sie bringen mochten.

»Wir halten auf einen neuen Bürgerkrieg zu«, hatte Mama gemurrt. »Der Zar ist zu tollkühn.«

Aber Papa war zufrieden. »Wie kannst du dir Sorgen machen, wo dein Bauch voll und das Dach mit frischem Teer geflickt ist? Das ist das erste Jahr, in dem wir genug Ernte einfahren konnten, um davon etwas auf dem Markt zu verkaufen, statt nur uns durchzubringen.«

»Weil der Zar den Zehnten von Herzog Radimov zu einem Bruchteil dessen zusammengestrichen hat, was er war«, rief seine Mama aus.

»Und sollte uns das leidtun?«

»Das wird es, wenn der Herzog und seine noblen Freunde den Zaren in seinem Bett ermorden.«

»Zar Nikolai ist ein Kriegsheld!«, sagte Papa und winkte mit der Hand durch die Luft, als ob Ärger wie Pfeifenrauch vertrieben werden könnte. »Es wird keinen Putsch geben ohne die Armee, die ihn unterstützt.«

Sie drehten sich im Kreis, diskutierten Abend für Abend die gleichen Dinge. Dima verstand nicht viel davon, nur, dass er für den jungen Zaren beten sollte.

Die Gänse zischten und raschelten in ihrem Verschlag, vom Wetter oder Dimas...

Erscheint lt. Verlag 15.8.2019
Reihe/Serie Die King-of-Scars-Dilogie
Die King-of-Scars-Dilogie
Thron aus Gold und Asche
Übersetzer Michelle Gyo
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer-Fantasy • Abenteuerromane für Erwachsene • Abenteuerroman Fantasy • All Age Fantasy • Bestseller-Autorin • Das Gold der Krähen • Das Lied der Krähen • Dilogie • Duologie • Fantasy Abenteuer • Fantasy-Abenteuer • Fantasy Bestseller • Fantasy Bücher • Fantasybücher Erwachsene • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy-Dilogie • Fantasy-Duologie • Fantasy Reihe • Fantasy-Reihe • Fantasy Romane • fantasy romane für erwachsene • Fantasyromane für Erwachsene • Fantasy Serie • Fantasy-Serie • goldene Flammen • Grisha • grisha bücher • Grisha Reihe • Grishaverse • High Fantasy • High Fantasy Bücher • King of Scars • Leigh Bardugo • Leigh Bardugo Grisha • New York Times Bestseller deutsch • Nikolai Lantsov • Nina Zennik • Ravka • Shadow and Bone • Six of Crows • Thron aus Gold und Asche 1
ISBN-10 3-426-45606-0 / 3426456060
ISBN-13 978-3-426-45606-4 / 9783426456064
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