Schwarzer August (eBook)

Spiegel-Bestseller
Lost in Fuseta. Ein Portugal-Krimi

**** 2 Bewertungen

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH
978-3-462-32091-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwarzer August -  Gil Ribeiro
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Der vierte Fall für Leander Lost - eine einzigartige Mischung aus Spannung, Humor und Liebe zu Portugal Ganz Fuseta freut sich: Leander Lost, der so ungewöhnliche wie liebenswerte Austauschkommissar aus Deutschland, darf weiter in Diensten der portugiesischen Polícia Judicária ermitteln - und Soraia Rosado zieht zu Lost in die Villa Elias. Die beiden genießen ihre Zweisamkeit, die sternenklaren Sommernächte bei einem Glas Vinho Verde am Pool und lernen, was es bedeutet, wenn Aspie und Normalo zusammenleben. Doch die sommerliche Idylle wird jäh gestört, als im Hinterland eine Autobombe explodiert und eine Filiale der Crédito Agrícola in die Luft jagt.  Der Spanier im Team, Miguel Duarte, ist überzeugt: Nun ist der islamistische Terror auch in Portugal angekommen. Doch warum explodieren zwei Tage später drei Thunfisch-Trawler im Hafen von Olhão? Und was hat es mit den 40.000 US-Dollar einer Immobilienmaklerin aus Vale de Lobo auf sich, die bei der Explosion der Bankfiliale in die Landschaft flatterten? Graciana Rosado, Carlos Esteves und Leander Lost stehen vor einem Rätsel. Wer ist der raffiniert vorgehende Bombenleger, der mit verschlüsselten Bekennerschreiben Katz und Maus mit ihnen spielt? Zug um Zug kommen sie mit portugiesischer Menschenkenntnis und Leanders Kombinationsgabe dem Täter und dessen Motiven auf die Spur.

Gil Ribeiro, geboren 1965 in Hamburg, landete 1988 während einer Interrail-Reise quer durch Europa nur dank eines glücklichen Zufalls an der Algarve und verliebte sich umgehend in die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Portugiesen. Seitdem zieht es ihn immer wieder in das kleine Städtchen Fuseta an der Ost-Algarve, wo ihm die Idee zu »Lost in Fuseta« kam. In seinem deutschen Leben ist Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren Deutschlands. Anfang 2020 erschien bei Kiepenheuer & Witsch sein Kriminalroman »Die Toten von Marnow«, der im Frühjahr 2021 als gleichnamige Mini-Serie in der ARD für Furore gesorgt hat. Holger Karsten Schmidt lebt und arbeitet bei Stuttgart.

Gil Ribeiro, geboren 1965 in Hamburg, landete 1988 während einer Interrail-Reise quer durch Europa nur dank eines glücklichen Zufalls an der Algarve und verliebte sich umgehend in die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Portugiesen. Seitdem zieht es ihn immer wieder in das kleine Städtchen Fuseta an der Ost-Algarve, wo ihm die Idee zu »Lost in Fuseta« kam. In seinem deutschen Leben ist Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren Deutschlands. Anfang 2020 erschien bei Kiepenheuer & Witsch sein Kriminalroman »Die Toten von Marnow«, der im Frühjahr 2021 als gleichnamige Mini-Serie in der ARD für Furore gesorgt hat. Holger Karsten Schmidt lebt und arbeitet bei Stuttgart.

2.


Das Auto, das auf dem sandigen Hof der Villa Elias seitwärts zum Stehen kam, war in Montanagrünmetallic lackiert und wirbelte jede Menge Staub auf.

Weder Leander noch Soraia kannten diesen Wagen. Aber sie erkannten die kleine, dynamische Frau, die in der Sekunde nach dem Stillstand auf der Fahrerseite ausstieg und ohne Zeit zu verlieren auf die Villa Elias zuging: Graciana Rosado, Sub-Inspektorin bei der Polícia Judiciária in Faro.

Sie trug weiße Turnschuhe, blaue Jeans und eine weiße Bluse. Die 26er Glock steckte seitenverkehrt, mit dem Knauf nach vorne, in ihrem Gürtel. Eine Menge Leute erinnerte sie in ihrer Mischung aus geringer Körpergröße (1,62 Meter) und Eigenwilligkeit an die junge Holly Hunter.

Die Beifahrertür schwang mit Verzögerung auf. Ein kräftiger Kerl mit dunklen Locken und Sonnenbrille stieg aus. Er trug eine eigenwillige Kombination aus Shorts, buntem Hemd und einem sandfarbenen Leinenjackett plus Flipflops. Er sah nicht aus wie jemand, der wusste, was Eile ist. Er reckte sich, lehnte sich an den Wagen und biss genüsslich von einer Sandes mista ab, einem Weißbrot mit Käse und Schinken.

Carlos Esteves war der personifizierte Beweis von Charles Bukowskis These, dass alle Dinge zu jenem kommen, der ruhig in seinem Sessel abwartet. Eine massige Gestalt, die dennoch (kaum) ein Gramm zu viel durch die Gegend trug. Er arbeitete, wie auch Graciana Rosado und Leander Lost, als Sub-Inspektor bei der Kripo. Wobei Graciana und er in Fuseta aufgewachsen waren und dort lebten.

 

Gracianas schwarzer Volvo-Kombi, von ihr bisher privat wie dienstlich genutzt, hatte Anfang letzter Woche den Geist aufgegeben. Irgendwas mit einer Lambdasonde, das die Volvo-Leute nicht in den Griff bekamen.

Leander stand der Marke ohnehin kritisch gegenüber: »Der Konzern ist 2010 von einer chinesischen Firma übernommen worden. Sie wissen, dass China die Menschenrechte mit Füßen tritt.«

Die Chefin hatte Graciana und Carlos ersatzweise einen altersschwachen Passat angeboten, der bei der GNR bereits ausgemustert worden war. Er hatte knapp über 219000 Kilometer auf dem Tacho.

»Ich möchte dem Auto gegenüber nicht ungerecht werden«, sagte Graciana, »aber ich fürchte, ich bin zu Fuß schneller. Es kann nicht sein, dass wir flüchtige Kriminelle nicht festnehmen können, weil uns die nötige Motorisierung fehlt.«

Die Chefin hob in einer Abwehrgeste die Unterarme und zuckte bedauernd die Achseln: »Wir haben kein Geld, ich bekomme das nicht bewilligt. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ihr Bedarf ist absolut gerechtfertigt.«

Cristina Sobral – wie immer sehr gut gekleidet, heute in einem dezenten beigen Kostüm, das zeitlos wirkte – war tatsächlich ratlos. Sie saß in ihrem Büro mit den weiß gekalkten Wänden und den hellen Holzdielen. Über ihnen drehten die Ventilatoren unermüdlich ihre Runden.

Sobral kam aus dem Norden Portugals und hatte sich im Laufe der Zeit in ihrem Team Respekt erworben. Aber sie war hier an der Algarve noch nicht wirklich angekommen. Daher sperrte sie sich nicht gegen Vorschläge von Carlos oder Graciana, die im Gegensatz zu ihr hier jeden Strauch kannten.

»Haben Sie einen Vorschlag, Sub-Inspektorin Graciana?«

»Nein, leider nicht.«

Aber Carlos Esteves hatte einen, den er seiner Chefin darlegte, nachdem er sie alleine auf dem Parkplatz abgefangen hatte. Ein etwas ungewöhnlicher Plan, wie sie meinte, aber einer, der letztlich aufging.

Nur drei Tage später führte Cristina Sobral Graciana und einen Carlos Esteves, der sich beiläufig einen Oscar in Ahnungslosigkeit erspielte, in die Tiefgarage in der Rua António, in der die von der Polícia Judiciária konfiszierten Fahrzeuge abgestellt worden waren: Fahrräder, Motorräder, Autos, Transporter, zwei Lastwagen und ein kleiner Bagger.

Sobral führte sie unter dem Vorwand einer Fluchtwagenidentifikation zu einem Traum in Grün. Einem Mustang in der Bullitt-Edition, eine Reminiszenz an den gleichnamigen Film mit Steve McQueen.

»Nein«, sagte Graciana, »der ist mir nicht bekannt.«

Ihre Augen fuhren die Formen entlang, die alle im Geist des Understatements entworfen worden waren. Er stand dezent dort, er ließ die Muskeln nicht spielen, sie deuteten sich nur an. In ihm lag eine verborgene Kraft.

»Er hat einer Touristin gehört, einer …«, die Chefin warf einen Blick auf ihr Smartphone, »… einer Petra Lang. Sie ist letztes Jahr alkoholisiert in einen Bus gelaufen. Die arme Frau hatte keine Verwandten mehr, das Auto wird hier stehen, bis es verrostet ist. Und das ändern wir jetzt, wir nehmen es unter unsere Fittiche – und zwar als Ihren Dienstwagen.«

Damit reichte sie Graciana die Wagenschlüssel.

»Sie hat feuchte Augen bekommen«, erzählte Carlos später.

»Ich war erkältet, mir hat ein Auge getränt«, widersprach sie.

»Sie hat vor Erkältung gelächelt wie ein Honigkuchenpferd«, fügte er hinzu.

 

Gracianas Herz wurde weich, als sie in die Villa Elias eintrat und sah, wie Leander Lost gerade Gardinen im Schlafzimmer aufhängte.

Sie räusperte sich. Der Alemão blickte über die Schulter, ihre Blicke trafen sich. Er setzte die Gestalt mithilfe von fünf spezifischen Gesichtsmerkmalen zu einer Person zusammen, die er kannte: »Bom dia, Senhora Graciana.«

Graciana nickte: »Sim, bom dia … Ich störe Sie ungerne am Sonntag, aber es ist eilig, und ich habe Sie oder … Soraia nicht erreicht.«

»Wir haben unsere Handys in der Schublade verstaut«, sagte jemand hinter Graciana.

Es war So, Graciana erkannte sie an der Stimme und wandte sich um. Soraia kam auf sie zu, sie strahlte, wie Graciana es lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Sie freute sich für ihre jüngere Schwester. Sie nahmen sich kurz in den Arm und drückten sich.

Da sie beide die Mimik der anderen im Schlaf lesen konnten, erfasste Soraia sofort, dass etwas Ernstes anlag: »Was ist passiert?«

»Auf der Straße zwischen Pereirinhas und Amaro Gonçalves ist eine Autobombe explodiert. Keine Toten oder Verletzten, heißt es.«

Soraia verging das Strahlen: »Eine Bombe? So was hat es hier doch noch nie gegeben«, stellte sie fest.

Graciana wirkte gefasster. Nicht nur, weil sie bereits Zeit gehabt hatte, sich mit Carlos auszutauschen.

Leander Lost gesellte sich zu den beiden und blickte seiner Vorgesetzten auf die Nasenwurzel. Die Leute hatten es gern, wenn man sie anblickte, während sie mit einem sprachen. Lost selbst empfand das allerdings als unangenehmes Starren, weshalb er lieber die Nasenwurzel fixierte. Keiner der normalen Menschen bemerkte den Unterschied.

»Ich hätte Sie gerne am Tatort dabei, Senhor Lost. Senhor Esteves wartet draußen. Wie lange brauchen Sie?«

Ganz untypisch für ihn zögerte Leander bei dieser Frage. Sein Blick wanderte kurz zu Soraia und dann zurück zu deren älteren Schwester: »Drei Minuten und dreißig Sekunden.«

 

Der dunkelgrüne Mustang schoss mit aufgesetztem Blaulicht aus dem Feldweg, an dem die Villa Elias lag, quer hinaus auf die N125. Graciana fing das ausbrechende Heck geschickt ab und trat das Gaspedal voll durch. Der V8 dröhnte sonor auf und katapultierte den Wagen nach vorne.

Carlos hatte den an Gewissheit grenzenden Verdacht, dass seine Kollegin eiligen Einsätzen nicht abgeneigt war, weil hierbei die Einhaltung von Verkehrsregeln (insbesondere Tempolimits) außer Kraft gesetzt war. In einem anderen Leben, da war man sich in Fuseta einig, wäre Graciana Rosado Rallyefahrerin geworden. Im Augenblick schaltete sie runter und zog dann auf die Leitlinie, um den Wagen zwischen zwei Lkws hindurchzumanövrieren.

In Höhe der Abzweigung in den Norden nach Belmonte bog Graciana Rosado mit ihrem Traum in Grün ins Hinterland ab. Die Straße verjüngte sich auf eine Spur. Leander Lost versteifte sich instinktiv. Die Landschaft schoss rechts und links an ihnen vorbei.

Die Anzahl der Häuser verringerte sich drastisch. Statt ihrer wurde die rissige Straße von Plantagen flankiert. Orangen, Zitronen, Oliven. Abgelöst durch Weideland, auf dem Schafe, Esel und Pferde im Schatten von Bäumen standen oder lagen. Wenn nach links oder rechts ein Weg abzweigte, endete der Asphalt und wurde zu Schotter oder festgefahrenem Sand.

Leander trug das, womit er vor einem Jahr in zwölffacher Ausfertigung hier an der Algarve eingetroffen war: einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine Lederkrawatte. Lediglich seine schwarzen Schuhe hatte er durch die bequemen Espadrilles ersetzt.

Er war für einen Polizisten der GNR eingetauscht worden, Rui Aviola, einen Frauenschwarm, der nach einem Jahr bei der Hamburger Polizei vor genau einer Woche wieder seinen Dienst in der örtlichen GNR-Station aufgenommen hatte.

Weil Leander Lost es vermied aufzufallen (schließlich war er nicht auf ein Außenseiterdasein erpicht), hatte er in Deutschland stets einen schwarzen Anzug mit Krawatte getragen. Dass er in Fuseta bei dreißig Grad im Schatten ungefähr so unauffällig war wie ein bunter Hund mit Außenbordmotor, hatte Leander nicht bedacht. Aber mittlerweile hielt man ihn wegen des Anzugs hier immerhin nicht mehr für übergeschnappt, sondern nach einem halben Jahr für plemplem und nun schließlich...

Erscheint lt. Verlag 7.5.2020
Reihe/Serie Leander Lost ermittelt
Leander Lost ermittelt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 4. Fall • Algarve • Algarve-Krimi • Algarve-Roman • Asperger • Atlantik • Atlantikküste • Bombenleger • Buch für den Strand • Carolina Conrad • Die Toten von Marnow • Fuzeta • Kommissar aus Hamburg • Krimi Bestseller-Reihe • Krimi mit Humor • Kriminalkommisar Lost • Kriminalroman • Krimi Neuerscheinung 2020 • Krimireihe • Krimis für den Urlaub • Krimi Strand • Leander Lost • Leander Lost 4 • Leander Lost Band 4 • Leander Lost ermittelt • Leander Lost Reihe • Leander Lost Reihenfolge • Leander Lost vierter Fall • Lissabon • Lissabon Krimi • Lost in Fuseta • Luis Sellano • männlicher Ermittler • Portugal • Portugal Krimi • portugiesischer Krimi • Regionalkrimi • Sommerurlaub • Sprengstoff • Spur der Schatten • Strandurlaub • Urlaub • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre • Weiße Fracht
ISBN-10 3-462-32091-2 / 3462320912
ISBN-13 978-3-462-32091-6 / 9783462320916
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5 Ein weiteres gelungenes Buch über Lost in Fuseta

von , am 18.07.2020

Der Portugal-Krimi „Schwarzer August – Lost in Fuseta“ wurde von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt geschrieben und ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Es ist bereits der vierte Band dieser Reihe. Da der Leser gut über die handelnden Personen informiert wird, ist es auch bei diesem Band nicht erforderlich die Vorgängerbände gelesen zu haben.

Leander Lost ist die Hauptfigur des Krimis. Er ist ein deutscher Kommissar mit Asperger-Syndrom, der im Rahmen eines Austauschprogramms von Hamburg nach Fuseta gekommen ist.

Dieses Mal dreht sich alles um Bombenanschläge der unterschiedlichsten Art. Der erste wird auf eine kleine Bankfiliale verübt. Dadurch findet die schöne ruhige Zweisamkeit von Leander und seiner Freundin Soraia ein unschönes Ende. Bei der ersten Bombe handelt es sich um eine Autobombe. Der unbekannte Täter ist bei seinem Bombenbau sehr vielfältig, was die Ermittlungen und auch die Bombenentschärfungen nicht einfacher macht. Welche Rolle spielt der Reporter Julio Moreno, der beim ersten Bombenanschlag vor der Polizei am Tatort ist?

Mir hat auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen, dass die handelnden Charaktere sehr unterschiedlich sind und nicht alle Polizisten als gut dargestellt werden, sondern auch bei diesen schlechten Eigenschaften aufgezeigt werden. Bezüglich seiner Eitelkeit und dem Wunsch positiv im Rampenlicht zu stehen, sticht dieses Mal definitiv Miguel Duarte hervor. Sehr gelungen finde ich auch bei diesem Buch, dass Leander ein Asperger-Autist ist und im Rahmen des Krimis seine Besonderheiten und die damit verbundenen Schwierigkeiten, aber auch der Nutzen, der auf seinen speziellen Fähigkeiten beruht, aufgezeigt werden und so hoffentlich zu mehr Toleranz und einem besseren Verständnis für diese Personen beigetragen wird. In diesem Zusammenhang wird vom Autor auch hervorgehoben, dass Menschen im Allgemeinen unterschiedliche Fähigkeiten haben und durch Teamwork mehr erreichen können. Eine große Rolle im Buch spielt neben dem Thema Asperger auch der Idealismus einschließlich der damit verbundenen Schwierigkeiten und Grenzen.

Durch die Beschreibung der Landschaft und der Verwendung von Portugiesischen Begriffen habe ich mich wieder an die Algarve versetzt gefühlt. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und durch die immer neuen Wendungen in der Geschichte ist das Buch bis zum Ende hin spannend.

Mir hat das Buch sehr viel Lesevergnügen bereitet und ich empfehle es daher gerne weiter. Außerdem hoffe ich auf einen weiteren Fall von Leander Lost!

3 Nett zu lesender Regionalkrimi

von , am 20.06.2020

„Schwarzer August“ war nun tatsächlich mein Einstieg in die Lost-Reihe, was absolut kein Problem darstellte: ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass es mir an Vorwissen mangelte; da muss man sich also definitiv nicht scheuen.
Lost ist aufgrund seiner Asperger-Symptomatik sicherlich ein Protagonist, der etwas mehr ins Auge sticht, wobei sein Asperger-Dasein hier sehr unaufgeregt und als etwas absolut alltägliches dargestellt wurde, was mir sehr gefallen hat. In der Hinsicht schien hier ganz offensichtlich folgendes Motto vorzuherrschen: Ist halt so; sollte man wissen, muss aber nicht ständig hervorgehoben werden.

Mit der Explosion einer Bombe, bei der die Schließfächer der Bank dahinter in die Luft gesprengt werden, woraufhin es plötzlich zahlreiche Dollarscheine regnet, bei denen es sich mutmaßlich um Schwarzgeld handelt, fängt der Roman auch recht spannend und mysteriös an. Dieses Attentat stellt den Beginn einer Anschlagsserie dar und ohne groß spoilern zu wollen, ist für Lost bereits nach der ersten explodierten Bombe sehr klar, dass die Täterschaft sehr darum bemüht ist, möglichst nur Sachschäden anzustellen und keine Menschen zu verletzen. Das wandelt sich im Verlauf der Geschichte zwar ein wenig; nach Vorwarnung kommt es dann doch zu Verletzten, aber es wird im Vorfeld immer genau gewarnt, wen es treffen wird - und die Opfer sind nie große Sympathieträger.
Letztlich war es mir relativ egal, was als Nächstes in die Luft fliegen würde oder wem ein Sprengstoffsatz die Finger wegfetzen würde. Von Anfang an zielte der ganze Kriminalfall darauf ab, dass eben irgendetwas explodierte, wobei aber bitte niemand getötet werden sollte; noch dazu kristallisierte sich schnell heraus, dass ein hehres Motiv verfolgt wurde. Das führte dazu, dass ich schließlich einerseits zwar gerne wissen wollte, wer genau dahintersteckte, andererseits aber vielmehr darauf hoffte, dass Derjenige bitte nicht so einfach gefasst werden würde.
Mir war der Antagonisten-Faktor einfach viel zu klein; „das Böse“ schien hier viel zu sehr heldenhafter Widerstandskampf zu sein.
Zudem wiederholte sich das mehr oder minder gleiche Verbrechen ständig, ohne dass sonst viel passierte; nachdem ich knapp die Hälfte des Romans gelesen hatte, habe ich es erstmal für ein paar Tage zur Seite gelegt; gefesselt hat es mich nicht und ich war zunächst auch unschlüssig, ob ich überhaupt weiterlesen wollte.
Das hab ich dann hauptsächlich getan, weil ich zum Einen Lost als Figur sehr angenehm fand und zum Anderen mochte ich den Lokalkolorit sehr gerne; es mutet seltsam an, aber trotz der ständigen Attentate erweckte dieser Roman in mir richtig Lust auf einen Portugal-Urlaub.
Insgesamt würde ich „Schwarzer August“ auch durchaus eher als Regionalkrimi einstufen.

Mich hat „Schwarzer August“ nun nicht so richtig gepackt; ich habe grade keinerlei Interesse daran, die vorherigen Bände noch „nachzulesen“ und würde jetzt auch auf keinen weiteren Band geiern, aber auch nicht strikt ausschließen, dass ich zukünftig definitiv Gar kein Lost-Buch mehr lesen würde. Ich würde aber nicht mehr als in erster Linie lässig-fluffige Unterhaltung mit Lokalkolorit erwarten; „Schwarzer August“ hat sich für mich zumindest eher als solche und weniger als echte Spannungslektüre entpuppt. Ich sehe es eher als Strandlektüre an, die man bestenfalls tatsächlich am portugiesischen Algarvenstrand liest.
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