Klingen der Magie: Fantasy Sammelband -  Hendrik M. Bekker

Klingen der Magie: Fantasy Sammelband (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-3825-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Klingen der Magie: Fantasy Sammelband von Hendrik M. Bekker Dieser Band enthält folgende Fantasy-Abenteuer: Norag und die Elbenmagierin Norag und der Tod in Arakand Norag und der Gottkönig Norag und der magische Hammer Die Legende von Wybran Groheim - Stadt der Magier Die Dunkelelbin und die Feuerschale von Sundam Am Ende eines langen Tages Abseits aller Welten und Zeiten, am Schnittpunkt der Dimensionen, erstreckt sich entlang der Küste des Zeitlosen Nebelmeeres die Ebene von Lyrrhantar. Dort treffen in einer Ewigen Schlacht vier Heere aufeinander. Es sind die Mächte des Chaos und der Ordnung, des Lichts und der Finsternis, deren Krieger in wechselnden Koalitionen gegeneinander antreten. Es kämpfen hier Menschen und Götter; Elben und Elfen, Orks und Zwerge, Halblinge und Riesen, Trolle und Gestaltwandler, Sterbliche und Unsterbliche, Tote und Untote, Magier und Zauberer, Helden und Schurken, Söldner und Glaubenskrieger. Sie kommen aus allen Zeiten und Welten. Manchmal bringen Schiffe sie an die Küste des Zeitlosen Nebelmeeres. Manchmal versetzt auch ein unbedachter Gedanke, die Magie eines Zauberspruchs oder die Macht eines Traums die Helden an diesen Ort und wirft sie mitten in das Kampfgetümmel hinein. Nicht immer ist es ihre eigene Entscheidung, auf welcher Seite sie stehen.

Norag, sieh dir das mal an“, sagte einer der Arbeiter aus Norags Schicht. Norag hatte gerade mit der Spitzhacke ausgeholt und hielt in der Bewegung inne, bevor er sie seufzend sinken ließ und zur Seite legte.

„Was?“

„Das hier. Das ist ... das ist was wert, oder?“

Norag trat zu dem anderen und betrachtete einen aufgebrochenen Hohlraum. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass dort sechs Ringe lagen, die mit einer feinen silbernen Kette verbunden waren. „Die ist doch sicher was wert“, sagte er und nahm sie hoch.

„Wenn sie dich damit erwischen, wie du ihnen die vorenthältst, bringen sie dich um“, sagte Norag und schüttelte den Kopf. „Außerdem, was willst du tun? Sie ihnen wegnehmen, und dann? Verkaufen? An wen? Hier sind nicht so viele, die Schmuck zu schätzen wissen.“

„Ach, was glaubst du? Ich muss hier nur noch zwei Jahre abarbeiten. Dann bin ich frei. Frei, sag ich. Das ist doch gutes Startkapital. Wie lange musst du?“

„Drei“, erwiderte Norag wahrheitsgemäß. Er wusste nicht, wie viele Tage er schon hier war, doch er wusste, dass noch keines der Jahre herum sein konnte. „Lass es. Sie bringen dich um. Wenn du Glück hast sogar schnell“, sagte er und meinte jedes Wort, wie er es sagte. Er hatte die Aufseher erlebt. Sie waren nicht zimperlich. Nicht einmal die körperlich sicher einmal weit stärkeren Trorks hatten sich während der ganzen Zeit, die er jetzt hier war, gegen sie erhoben.

„Ihr da, was habt ihr da?“, kam nun einer der Aufseher herüber. In wenigen Schritten war er bei ihnen und riss die Kette an sich.

„War da noch mehr?“, fragte er. Norag verneinte und zeigte, wo sie die Kette gefunden hatten.

„Weitergraben, los!“

Sie gruben weiter, doch bis auf einige Knochen fanden sie nichts. Es gab einen Hohlraum, der nahelegte, dass jemand hier vom Fels begraben worden war und die Kette einst ihm gehört hatte.

Schlussendlich war der Aufseher zufrieden.

„Mitkommen“, bellte er und eilte hinauf, gefolgt von Norag und dem anderen Arbeiter. Inzwischen erinnerte sich Norag auch an dessen Namen. Elis hieß er. Einst war Elis sicher ein beleibter Mann gewesen, doch seine einst speckigen Wangen hingen nun schlaff herab.

Sie wurden in eines der Zelte geführt. Es war das einzige Zelt, das etwas abseits lag. In diesem lebte Dhosko. Sie trafen ihn beim Essen an. Die Elbin Ayarawena saß bei ihm und diskutierte eindringlich mit ihm, schwieg aber dann, als sie eintraten.

„Wir haben etwas“, sagte der Aufseher stolz. Er reichte die Kette an Dhosko. „Herr, ich habe mit Hilfe dieser Arbeiter etwas gefunden.“

Norag und Elis warfen sich einen Blick zu, korrigierten den Wächter aber nicht.

„Zeig her“, sagte Doshko, wischte sich seine Finger an seinem beigen Hemd ab und griff sich die Kette.

„Faszinierend“, sagte er und ließ die Ringe durch seine Finger gleiten.

„Wie ich schon sagte“, unterbrach ihn nun die melodiöse Stimme Ayarawenas, „die Artefakte der Sechsfinger sind gefährlich. Ihr solltet Euch vorsehen, genauso wie Euer König.“

„Ach, er weiß, was er tut. Er hat Magier, die ihn beraten, Elbenmagierin. Er kann damit umgehen.“

Sie sagte nichts darauf, doch Norag war sich sicher, dass der harte Ausdruck um ihre Lippen bedeutete, dass sie das bezweifelte.

Er begann sich die Ringe über die Finger zu ziehen.

Norag sah, wie sich die Elbin anspannte, doch es geschah ... nichts.

Der letzte verbleibende Ring baumelte herunter, während Dhosko sie auslachte.

„Seht Ihr? Nichts geschieht! Womöglich gehörte es den Sechsfingern, denn sie trugen sicherlich auch Schmuck. Es ist vielleicht nicht mehr als billiger Tand dieser toten Spezies. Sie mögen die Trorks geschaffen haben, aber sie sind tot. All ihre legendären Geschichten sind nicht mehr als Staub auf den Regalen der Bibliothek. Wer weiß? Vielleicht sind die Trorks auch in Wirklichkeit nur ihre degenerierten Kinder – Bastarde ohne Wert, die nichts mehr haben von der Macht der Eltern?“

„Darf ich die Kette haben? Ich möchte sie untersuchen“, fragte nun Ayarawena, ohne auf die Worte Dhoskos einzugehen. Dieser schüttelte den Kopf.

„Nein, ich glaube nicht, dass es nötig ist.“

„Mit Verlaub“, sagte sie nun betont ruhig. „Erstens seid Ihr kein Magier. Es steht Euch nicht zu, darüber zu urteilen, so wie ich nicht über die Führung Eures Lagers urteile. Ebenso habe ich ein Schreiben Eures Königs, das mich genau dazu berechtigt, hier meine Untersuchungen anzustellen.“

„Es berechtigt Euch“, erwiderte Dhosko in einem Tonfall, der ihren betont ruhigen nachäffte, „lediglich dazu, uns hier als Gast beizuwohnen und zu beobachten. Ihr seid geduldet. Mehr nicht. Wenn Euch das nicht passt, bitte. Beschwert Euch beim König.“

Sie schürzte die Lippen, erwiderte aber nichts darauf.

„Die beiden haben es ausgegraben?“, fragte er an den Aufseher gewandt.

„Ja, Herr, unter meiner Anleitung.“

„Gib ihnen frei und eine doppelte Ration zu essen. Ich bin kein Untier. Auch du sollst frei haben heute. Nimm dir eine extra Flasche Wein. Er soll dir zustehen. Weiter so.“

Norag konnte sein Glück kaum fassen, als er vor einer doppelten Ration Essen saß und sich den Bauch vollschlagen konnte.

Als sie fertig waren, durften Elis und Norag sich vor das Essenszelt setzen und bekamen jeder eine Pfeife gereicht. Sie sollten nicht weggehen. Ihr freier Tag brachte einige der Aufseher sehr durcheinander. Immerhin war es nicht vorgesehen, dass sie einfach so herumsitzen durften. So wurden sie mit beaufsichtigt von den Wachen, die den Tag über durch das Lager liefen. Auch nachts gab es natürlich Wachmannschaften, denn es wurde Tag und Nacht unter der Erde gegraben. Und das alles nur wegen so einer Kette?, fragte sich Norag.

Als er sah, wie einer der Trorks heraufkam, begleitet von einem der Aufseher, dachte er noch einmal über die Bemerkung Dhoskos nach. Die Trorks hatten sechs Finger, so wie jenes Volk, das einst in diesem Teil der Welt geherrscht haben sollte, lange vor Ankunft der Menschen, wenn man den Geschichten glauben wollte. Aber Norag kannte auch andere Geschichten, die sagten, es handele sich dabei nur um Lügen der Elben – Lügen, die behaupten sollten, die Menschen hätten nicht schon immer hier gelebt.

Als er sah, wie der Trork in das Zelt Dhoskos trat, überlegte er, was es mit diesen sechs Fingern auf sich hatte. Immerhin hatte die Kette auch sechs Ringe. Er wusste, das es Gnome mit sechs Fingern gab. Jedenfalls hatte man ihm das erzählt. Gesehen hatte er noch keinen.

In diesem Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt durch die Elbin Ayarawena, die aus einem der anderen Zelte trat und sich von einem Aufseher hinab in die Höhlen begleiten ließ.

Norags Blick war gefesselt von ihrer anmutigen Schönheit. Heute trug sie eng anliegende lederne Beinlinge und ein hellgrünes Hemd, das ihre weiblichen Reize nur betonte.

„Vergiss es“, sagte Elis und stieß Norag in die Seite. „Bist du nicht deswegen hier?“

Norag lachte. „Schon, irgendwie.“

„Und die ist definitiv weit mehr außerhalb deiner Reichweite, als es andere Frauen je sein könnten“, erwiderte Elis.

„Meine einzige Freude ist, dass ich womöglich einen Bastard auf den Thron gesetzt habe“, lachte Norag. „Wer weiß?“

„Erzähl dir das, wenn du dich in den Schlaf weinst“, brummte Elis und zog genüsslich an seiner Pfeife. „Oh, wie ich es hasse hier zu sein.“

„Keiner ist gern hier.“

„Doch, Dhosko ist sicher gerne hier. Hier ist er jemand. So einen wie den hätte ich früher mit Vergnügen vernichtet. Aber jetzt ...“

„Was warst du früher?“

„Händler. Ich war wirklich gut. Ich war sogar mal bei den Elben. Aber ich habe mich mit den Falschen angelegt. Ich habe ein Handelsembargo unterlaufen und na ja ... ich war leider selbst auf dem Schiff, mit dem ich das tat. Da war nicht viel Möglichkeit sich rauszureden.“

Norag lachte. „Erwischt auf frischer Tat.“

„Leider ja.“

„Nun, darauf dass wir das hier überleben.“

„Genau darauf“, erwiderte Elis und sie stießen symbolisch mit ihren Pfeifen aneinander.

Dann durchbrach ein bestialischer Schrei die lethargische Ruhe des heißen Tages.

Elis und Norag kamen mühsam auf die Beine, als mehrere Männer aus dem Zelt Dhoskos gestürmt kamen. Ein bestialischer Ruf war zu hören.

Dann war ein erneuter, diesmal langgezogener verzweifelter Schrei zu hören, der abrupt endete.

Männer rannten herbei, Schwerter gezückt und Speere in den Händen, als die Zeltbahnen zerrissen wurden und der Trork zum Vorschein kam. Norag wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Seine Gestalt war hochgewachsener als vorher, sein Körper kräftiger und sein ganzes Aussehen war von einer blassblauen Aura umgeben, die wie eine Flamme um ihn...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7389-3825-7 / 3738938257
ISBN-13 978-3-7389-3825-8 / 9783738938258
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,8 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich