Im Licht des Todes (eBook)

Roman

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
576 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-26470-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Licht des Todes -  J.D. Robb
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In ihrem 42. Fall muss Eve Dallas sich ihren eigenen Dämonen stellen und in einem atemberaubenden Wettlauf einen Mörder aufhalten ...
Gerade als Dennis Mira seinen Cousin Edward mit dem Verkauf des Hauses, das ihrem Großvater gehörte, konfrontieren will, bekommt er einen Schock: Edward steht vor ihm, zerschrammt und blutig ... und dann wird alles schwarz. Als Dennis wieder zu sich kommt, ist Edward verschwunden. Eve Dallas wird mit den Ermittlungen betraut und ist fest entschlossen, die Geheimnisse von Edward Mira aufzudecken und herauszufinden, welche Feinde er sich in seiner langen Karriere als Anwalt, Richter und Senator gemacht haben könnte. Sie will Licht in die schmutzigen Geschäfte und dunklen Motive hinter dem Verschwinden eines mächtigen Mannes, den Familienstreit um eine Multimillionen-Dollar-Immobilie und damit in einen Fall bringen, den niemand kommen sah ...
J. D. Robb übertrifft sich mit jedem Band ihrer SPIEGEL-Bestsellerserie erneut: Verpassen Sie nicht die anderen Fälle von Eve Dallas! Alle Roman sind unabhängig voneinander lesbar.

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1


Nach einem langen, anstrengenden Tag erst vor Gericht und dann im Büro mit irgendwelchem lästigen Papierkram freute sich Eve Dallas, Lieutenant der New Yorker Polizei, auf einen ruhigen Abend in Gesellschaft ihres Ehemanns und ihres Katers, mit ein, zwei Gläsern Rotwein und, falls Roarke nicht zu viel Arbeit mit nach Hause brächte, vielleicht mit einem Film.

Sie selbst – Gott sei’s getrommelt und gepfiffen – brachte heute Abend keine Arbeit mit.

Sie könnte ihre Wunschliste ruhig noch verlängern, dachte sie, während sie nach dem Schal, den sie von ihrer Partnerin zu Weihnachten gestrickt bekommen hatte, fasste. Um ein paar Bahnen und um anschließenden Sex im hauseigenen Pool. Egal, wie viele Räder Roarke vielleicht noch drehen müsste, fände er dafür bestimmt Zeit.

In einer anderen Tasche des langen Ledermantels fand sie ihre lächerliche, mit einer Glitzerschneeflocke verzierte Mütze. Um sich vor dem verfluchten Eisregen zu schützen, setzte sie sie auf. Sie hatte ihre Partnerin schon heimgeschickt, zwei ihrer Detectives liefen draußen durch die Kälte und verfolgten eine, wie sie hofften, heiße Spur. Wenn sie sie bräuchten, würden sie sie kontaktieren, aber für gewöhnlich kamen sie auch gut allein zurecht.

Ein weiterer ihrer Männer hatte gerade erst die Prüfung zum Detective abgelegt und bekäme morgen früh in einem offiziellen Rahmen seine Marke überreicht.

Bis dahin aber hätte sie erst einmal frei.

Spaghetti bolognese, dachte sie. Die wären genau das Richtige für einen kalten Januarabend, wenn man aus der widerlichen Kälte und dem Eisregen nach Hause kam. Wenn sie sich beeilte und vor Roarke nach Hause käme, könnte sie das Essen vorbereiten, eine Flasche Rotwein dazu holen und den Tisch mit Kerzen schmücken. Entweder direkt neben dem Pool oder vielleicht im Esszimmer mit dem prächtigen Kamin, in dem ein heimeliges Feuer prasseln würde, während sie beim Essen saßen.

Sie könnte auch noch zwei Salate für sie besorgen und zwei der schicken Vorspeisen, auf die er so versessen war.

Während draußen Eisregen und Minusgrade herrschten, würden sie essen und …

»Eve.«

Sie sah sich um und stellte fest, dass Mira, die Seelenklempnerin und Profilerin der New Yorker Polizei, von einem Gleitband sprang und mit wehendem blauem Mantel auf sie zugelaufen kam.

»Gott sei Dank. Sie sind noch hier.«

»Ich wollte gerade gehen. Was gibt’s? Was ist passiert?«

»Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich … Dennis …«

Instinktiv griff Eve sich an die Mütze, die sie von dem fürsorglichen Dennis Mira aufgesetzt bekommen hatte, als sie während eines eisigen Dezembertags im Jahr 2060 wieder einmal ohne Kopfbedeckung herumgelaufen war.

»Ist er verletzt?«

»Ich glaube nicht.« Die für gewöhnlich unerschütterliche Charlotte Mira rang die Hände. »Er war nicht ganz klar und furchtbar aufgeregt. Sein Cousin … Er meinte, sein Cousin wäre verletzt worden und sei plötzlich verschwunden. Er hat mich ausdrücklich gebeten, Sie hinzuzuziehen. Es tut mir leid, dass ich Sie einfach überfalle, aber …«

»Kein Problem. Wo ist Ihr Mann? Zu Hause?« Eve lief los und steuerte den Lift an.

»Nein, er ist im Haus seiner Großeltern in SoHo.«

»Kommen Sie mit.« Sie führte Mira in den Fahrstuhl, der bereits mit anderen Cops gefüllt war. »Ich werde dafür sorgen, dass man Sie nach Hause bringt. Wer ist dieser Cousin?«

»Ah, Edward, Edward Mira. Ex-Senator Edward Mira.«

»Für den habe ich nicht gestimmt.«

»Ich auch nicht. Geben Sie mir einen Augenblick, um mich zu sammeln und Dennis Bescheid zu geben, dass wir kommen, ja?«

Während Mira sich sortierte und ihr Handy aus der Tasche fischte, dachte Eve über den Vetter des von ihr geschätzten Dennis Mira nach. Sie kannte sich mit Politik nicht wirklich aus und interessierte sich auch nicht dafür, aber von Senator Edward Mira hatte sie ein ungefähres Bild im Kopf. Sie hätte nie gedacht, dass dieser aufgeblasene Hardliner mit seinen wie mit dem Lineal gezogenen schwarzen Brauen, dem kurz geschorenen schwarzen Haar und dem zwar harten, aber alles andere als hässlichen Gesicht ein näherer Verwandter des unglaublich süßen, immer leicht verwirrten Dennis Mira war.

Aber schließlich suchte man sich die Familie nicht aus.

Oder galt das vielleicht eher für politische Verbündete?

Egal.

In der Tiefgarage lief sie schnurstracks zu dem alles andere als ansehnlichen Wagen, den ihr Mann extra für sie entwickelt hatte. Mit ihren langen Beinen und robusten Stiefeln war die schlanke, hochgewachsene Polizistin mit dem kurz geschnittenen braunen Haar, auf dem sie eine Wollmütze mit Glitzerflocke trug, die sie spontan von einem liebenswerten Mann, für den sie eine harmlose, doch intensive Schwäche hatte, eines kalten Wintertags geschenkt bekommen hatte, deutlich schneller als die Psychologin, die mit ihren kürzeren Beinen und den eleganten, hochhackigen Stiefeln immer noch durch die Garage lief, als sie sich schon hinter das Lenkrad des Wagens schwang.

»Adresse?«, fragte sie, als Mira in den schicken Stiefeln und dem eleganten Wintermantel endlich angekommen war.

Sie gab das Ziel in das Navi ihres Wagens ein, fuhr aus der Lücke, schoss aus der Garage und schaltete Blaulicht und Sirene ein.

»Oh, das ist nicht …«, setzte Mira an. Bevor sie jedoch ihren Satz beenden konnte, schaute Eve sie reglos von der Seite an. »Danke. Vielen Dank. Er sagt, ich soll mir keine Sorgen machen, aber …«

»… trotzdem tun Sie das.«

Der Wagen sah schrottreif aus, Eve aber überholte damit mühelos die Autos, deren Fahrer offenbar der Ansicht waren, dass das Heulen der Sirene ein nett gemeinter Vorschlag sei, sie an sich vorbeizulassen, und als sie in der Vertikale über ein paar andere Fahrzeuge hinwegsprang, klammerte sich Mira einfach an den Griff über der Tür und kniff die Augen zu.

»Erzählen Sie mir, worum genau es geht. Wissen Sie, warum die beiden sich im Haus ihrer Großeltern getroffen haben und ob dort vielleicht noch irgendwelche anderen Leute waren oder sind?«

»Die Großmutter der beiden starb vor ungefähr vier Jahren, danach verlor Bradley, so hieß Dennis’ Großvater, die Lebenslust. Er regelte noch seine Angelegenheiten, dann starb er ebenfalls. Obwohl die Dinge, so wie ich ihn kannte, auch schon vorher längst geregelt waren. Er hinterließ das Haus zu gleichen Teilen Dennis und Edward, die die beiden ältesten seiner Enkelkinder sind. Der Maxibus …«

Eve riss den Wagen hoch und schoss in derart hohem Tempo um die nächste Kurve, als wären sie hinter einem Massenmörder her. »... ist hinter uns. Fahren Sie fort.«

»Ich weiß, dass es wegen des Hauses irgendwann zum Streit zwischen den beiden kam. Edward möchte es verkaufen, aber Dennis möchte es behalten, denn so wollte Bradley es.«

»Und er kann nur verkaufen, wenn er dafür Mr. Miras Unterschrift bekommt.«

»So sieht es aus. Ich weiß nicht, was er heute in dem Haus gewollt hat, denn er hatte an der Uni einen vollen Tag, weil er dort einen kranken Kollegen vertritt. Ich hätte fragen sollen, warum er gerade heute hingefahren ist.«

»Schon gut.« Eve parkte in der zweiten Reihe, und sofort ertönte in der bisher ruhigen, baumbestandenen Straße ein erbostes Hupkonzert. Ohne darauf einzugehen, schaltete sie abermals das Blaulicht ein. »Das fragen wir ihn einfach jetzt.«

Die Psychologin war schon ausgestiegen, um auf ihren wackeligen, dünnen Absätzen über den stark vereisten Bürgersteig zum Haus zu eilen, fluchend rannte Eve ihr hinterher und packte sie am Arm.

»Wenn Sie in diesen Dingern rennen, landen Sie am Ende in der Notaufnahme. Schönes Haus«, stellte sie anerkennend fest, und als sie durch das Tor auf den geräumten Weg zur Haustür traten, ließ sie Mira wieder los. »In dieser Gegend ist das sicher locker fünf bis sechs Millionen wert. Was meinen Sie?«

»Wahrscheinlich schon. Mit diesen Dingen kennt sich Dennis besser aus als ich.«

»Ach ja?«

Mira schaffte es zu lächeln, während sie die Stufen Richtung Haustür nahm. »Es ist wichtig, so etwas zu wissen, und er weiß, was wichtig ist. Ich kann mich an den Zugangscode nicht mehr erinnern.« Hektisch drückte sie den Klingelknopf und schlug zur Vorsicht auch noch mit dem Messingklopfer an das Holz der Tür.

Als Dennis mit zerzaustem grauem Haar und verbeulter beigefarbener Strickjacke den beiden Frauen öffnete, ergriff sie seine Hände und stieß aus: »Oh, Dennis. Du bist doch verletzt. Warum hast du mir das nicht schon am Telefon gesagt?« Sie legte eine Hand unter sein Kinn, drehte behutsam seinen Kopf zur Seite und sah sich die Schürfwunde an der Schläfe an. »Du hast dich absichtlich so gedreht, dass es bei deinem Anruf auf dem Bildschirm nicht zu sehen war.«

»Also bitte, Charlie. Mir geht’s gut. Ich wollte dich nicht aufregen. Jetzt kommt erst mal rein ins Warme. Danke, dass Sie mitgekommen sind, Eve. Ich bin in Sorge wegen Edward, denn ich habe schon das ganze Haus durchsucht, aber er ist nicht da.«

»Bei Ihrer Ankunft war er hier?«, hakte sie nach.

»Oh ja. Im Arbeitszimmer. Er sah wirklich übel aus. Er hat aus dem Mund geblutet, und eins seiner Augen war stark angeschwollen. Am besten zeige ich Ihnen erst einmal, wo das Arbeitszimmer ist.«

Als er sich zum Gehen wandte, stieß seine geplagte Gattin einen gleichermaßen resignierten wie frustrierten Seufzer aus. »Du blutest selbst am Kopf,...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2022
Reihe/Serie Eve Dallas
Übersetzer Uta Hege
Sprache deutsch
Original-Titel Brotherhood in Death (Death 42)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2022 • Der liebevolle Mörder • detective • eBooks • eve dallas • Familie • Geliebt von einem Feind • In Rache entflammt • kleine geschenke für frauen • Krimi • Kriminalroman • Kriminalromane • Krimis • Neuerscheinung • New York • New-York-Times-Bestseller • Nora Roberts • Romantic Suspense • So tödlich wie die Liebe • Spiegel-Besteller-Autorin • Spiegel-Bestseller-Autorin • Thriller • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-641-26470-7 / 3641264707
ISBN-13 978-3-641-26470-3 / 9783641264703
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