Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Roman

***** 14 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
496 Seiten
2021 | 2
Ullstein Taschenbuch Verlag
978-3-548-06421-5 (ISBN)
11,99 inkl. MwSt

Einer der bedeutendsten deutschen Verlage und seine heimlichen Heldinnen

Berlin in den goldenen 20ern: Auf einem Bankett lernt die schillernde Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein kennen. Die junge Frau ist geschieden, erfolgreiche Journalistin und die beste Freundin von Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Um Franz Ullstein ist es sofort geschehen. Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag. Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die junge Frau. Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie von Franz zu trennen. Aber Vicki Baum und ihr aufgewecktes Tippfräulein Lilli lassen nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was Erfolg ist und wie jede von ihnen ihr Glück finden wird.

Beate Rygiert studierte Theater-, Musik- und Literaturwissenschaft in München und Florenz und war danach als Dramaturgin an verschiedenen Theatern engagiert. Im Jahr 2000 legte sie mit Bronjas Erbe ihren ersten Roman vor, 2001 folgte Die Fälscherin. Mit Die Pianistin eroberte sie sie 2020 die Spiegel-Online-Bestsellerliste. Ihre Romane werden außerdem in zahlreiche Sprachen übersetzt. Beate Rygiert lebt und arbeitet im Schwarzwald.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 121 x 187 mm
Gewicht 356 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20er Jahre • Berlin • Bücherliebe • Goldene 20er • Roman über Autorin • Schriftstellerin • Tipp-Fräulein • Ullstein Brüder • Unternehmensgeschichte • Verlag • Vicki Baum • Zeitgeschichtlicher Roman • Zwanziger
ISBN-10 3-548-06421-3 / 3548064213
ISBN-13 978-3-548-06421-5 / 9783548064215
Zustand Neuware
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4 Hinter die Kulissen geschaut

von , am 27.01.2022


Die Autorin nimmt ihre LeserInnen mit auf eine spannende Zeitreise, die uns in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts führt und uns hinter die Kulissen des Verlagshauses Ullstein schauen lässt. Eingebunden in wahre Begebenheiten erzählt sie Rosalies Geschichte, die den Generaldirektor des Familienunternehmens kennenlernt. Die junge Frau beeindruckt ihn so sehr, dass er sie heiraten möchte. Wären da nicht seine Brüder, die eine Intrige planen.
Der Autorin gelingt es gut, Fiktion und Wahrheit in diesem Familienroman zu verbinden. Ihre Figuren sind authentisch und sie zeigen, wie die jungen Frauen auch vor 100 Jahren ihr Glück selbst in die Hand nehmen. Gerne hätte ich über den einen oder anderen Charakter mehr erfahren. Eine Fortsetzung der Geschichte wäre toll.
Besonders gefallen hat mir das Nachwort, wo sie über ihre Arbeit berichtet und erklärt, womit sie die wahre Geschichte ausgeschmückt hat.

5 Absolute Leseempfehlung!

von , am 25.01.2022

Dies ist nun schon der zweite Roman aus der Feder von Beate Rygiert, der mich aufgrund ihres phänomenalen, mitreißenden, bildlichen wie auch emotionalen Schreibstils restlos begeistert hat! Es ist so ein herrliches Gefühl, wenn man bereits nach wenigen Seiten weiß, dass man ein 5-Sterne-Buch in den Händen hält!

Das reizvolle Setting vom Berlin der Goldenen Zwanziger hatte mich total neugierig auf die Geschichte gemacht, welche aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, größtenteils auf wahren Begebenheiten basiert und mit einer Prise Fiktion angereichert worden ist. Wie gerne würde ich tatsächlich mal einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Verlagshauses werfen! Dank dieses Romans durfte ich das nun zumindest literarisch tun und kann die Autorin nicht genug loben für ihre fundierte Recherche – man spürt in jeder Zeile ihre eigene Wertschätzung für den Ullstein Verlag.

Was den Inhalt betrifft, verweise ich auf den Klappentext. Ob Rosalie Gräfenberg, die ihrer Zeit weit voraus war und für die ich nach dieser Lektüre eine große Bewunderung hege, Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum, deren Humor mich immer wieder schmunzeln ließ oder das bezaubernd liebenswerte (leider fiktive) Tippfräulein Lili Blume – ich habe all diese klugen, aufrichtigen, bemerkenswerten Frauen ins Herz geschlossen und verfolgte gebannt ihre Erlebnisse. Auch in Dr. Franz Ullstein habe ich mich wunderbar hineinversetzen können; der Generaldirektor hatte es wahrlich nicht leicht, nicht nur im Hinblick auf seine Ehe mit Rosalie, die von seiner Familie von Anfang an torpediert wurde, sondern auch hinsichtlich seiner Arbeit. - "Statt einer Direktion haben wir so etwas wie ein Parlament im Haus mit all den Söhnchen und Neffen, Schwiegersöhnen und bald auch Enkeln. […] So kann man kein Unternehmen führen." Beinahe über die gesamte Handlung hinweg hatte er mein Mitgefühl.

Überhaupt gibt es so vieles, was ich an diesem Werk einfach nur großartig fand: die vielschichtige Figurenzeichnung, die innige Freundschaft zwischen den weiblichen Hauptfiguren, die authentischen, von der Wortwahl der damaligen Zeit geprägten Dialoge… Je nach Gesellschaftsschicht blitzte hin und wieder der Berliner Dialekt auf, was ich absolut geliebt habe.

Abschließend noch ein Vorschlag für zukünftige Ausgaben: Ein Personenregister oder einen Familienstammbaum hätte ich hilfreich gefunden. Anfangs habe ich mir nebenbei Notizen gemacht, um aufgrund der zahlreichen Namen und Positionen innerhalb der Großfamilie Ullstein und des vom Vater Leopold Ullstein gegründeten Imperiums den Überblick behalten zu können. Binnen weniger Kapitel wusste ich dann Bescheid, aber ich könnte mir vorstellen, dass solch eine Übersicht eine passende Ergänzung wäre.

Fazit: Faszinierend, spannend und unglaublich gut geschrieben! Hinter dem nostalgisch anmutenden, klassisch schönen Cover steckt auch ein belletristisches Meisterwerk – wer historische Frauenromane mit starken, inspirierenden Protagonistinnen mag, muss dieses Werk lesen! Absolute Leseempfehlung!

5 Die Geschichte des Ullsteinverlages - spannend aufbereitet

von , am 25.01.2022

Beate Rygiert hat hier einen sehr kurzweiligen und interessanten Roman mit wahrem Kern vorgelegt. Im Mittelpunkt steht der Verleger Dr. Franz Ullstein, der zusammen mit seinen Brüdern das Familienunternehmen leitet. Als seine Frau viel zu früh an Krebs stirbt, verliebt sich der schon in die Jahre geratene Medienmogul neu. Seine zweite Ehefrau Rosalie Gräfenberg, bereits geschieden, ist alles andere als nur die Frau an seiner Seite. Die gestandene Journalistin will sich in das Verlagsgeschehen einbringen, verfasst sogar eigene Artikel. Dies stößt nicht bei allen Familienmitgliedern, insbesondere den (angeheirateten) Frauen der Familie, auf Begeisterung. Die Autorin hat hier einen Teil der Geschichte des bekannten Ullsteinverlages erzählt und einige fiktive Elemente hinzugefügt, die die Handlung sehr spannend gestalten. Der flüssige und angenehme Schreibstil und die sehr authentische Skizzierung der Charaktere tun alles, um dieses Buch abwechslungsreich zu gestalten. Sogar die bekannte Vickie Baum erhält als enge Freundin Rosalies einen Platz in der Story. Auch das Flair der 20iger Jahre in Berlin ist sehr gut wiedergegeben und vermittelt zusätzlich einen Einblick in die historischen und politischen Zustände Deutschlands zu dieser Zeit. Die Prise Lokalkolorit hat für mich als Berlinerin das Buch noch einmal besonders wertvoll gemacht! Danke an Beate Rygiert für ein paar Stunden spannende Unterhaltung! Von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

3 Gestern wie heute

von , am 13.01.2022

Dieses Buch erzählt von einer mächtigen und erfolgreichen Familie, beginnend in den zwanziger Jahren in Deutschland und in der heutigen Hauptstadt Berlin. Man erfährt, wie sich der Fortschritt der Technik gerade im Buch und Zeitungsdruck entwickelt hat, was man sich heute nicht mehr vorstellen kann, weil das alles für uns selbstverständlich geworden ist. Das Hauptthema des Buches ist wie so oft, die Liebe. Und da gibt es keinen Unterschied zur heutigen Zeit. Wenn ein Mann, nach dem er seine Frau verloren hat, recht schnell eine neue Liebe findet, stößt das bei den Kindern und der Familie oft auf heftigen Widerstand und stellt die Beziehung auf eine harte Probe. In diesem Buch schaffen es die beiden Hauptprotagonisten, auch wegen der Hilfe der Frauen der Familie. Und wieder einmal zeigt sich, dass hinter erfolgreichen und mächtigen Männern im Hintergrund meistens starke und intelligente Frauen stehen.
Das Cover des Buches ist gut gewählt und passt zur Geschichte des Buches.

5 volle Punktzahl

von , am 02.01.2022

Nach dem Nele-Neuhaus-Krimi ein weiterer Roman, der im Verlagsmillieu spielt. Diesmal historisch und diesmal der Ullstein-Verlag.

Das Buch liest sich einfach herrlich. Das Liebespaar, welches man hier kennenlernt, ist etwas unkonventionell. Er ist der Chef im Verlag und mit 60 bereits Witwer. Sie ist halb so alt wie er und geschiedene Autorin. Ihre Liebe wird von Familie und Freunden skeptisch bis ablehnend beäugt. Gegen alle Widerstände heiraten die beiden und müssen dann erfahren, dass seine Familie sich damit nicht abfinden will. Erst werden Gerüchte geschürt, dann Gerichte bemüht, um das Glück der beiden zu verhindern. So was hält die beste Liebe nicht lange durch. Diese Ehe beruht auf realen Geschehnissen also gab es für die Autorin nur begrenzten Spielraum im Lauf der Story.

In einem fiktiven Handlungsstrang hat Frau Rygiert mehr Möglichkeiten und wir lernen einen jungen Fotografen und eine ihm zugetane Schreibkraft kennen, die sich gerne als Autorin versuchen möchte. Wie gesagt. Ich habe das Buch einfach so verschlungen. So unterhaltsam und schön geschrieben. Volle Punktzahl

5 „Niemals“ ist ein großes Wort

von (Re), am 16.12.2021

Es gibt nicht viele Autoren, denen es gelungen ist mich von der ersten Seite an für ihre Geschichte zu begeistern. Mir das Gefühl zu geben, hier bin ich literarisch Zuhause.

Beate Rygiert hat dies auf Anhieb mit ihrem Roman „Die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher“ geschafft . Ein frischer , einnehmender Schreibstil gibt mir sofort das Gefühl mitten in der Geschichte von Rosalie und ihren Freundinnen zu sein . Der mitreißende Erzählstil malt Bilder aus Worten , lässt die authentisch skizzierten Protagonisten lebendig werden , fesselt mit einer spannenden Historie.

Fast unbemerkt schleichen sich die Akteure des Romans in meine Gedanken und beschäftigen mich , auch wenn ich nicht lese.

Sehr geschickt wurde die Geschichte von vor fast hundert Jahren mit einigen künstlerischen Freiheiten garniert und absolut gelungen zu einem wunderbaren Roman verarbeitet . Ein gut in Szene gesetzter Hintergrund , eine spannend sowie auch authentische Geschichte , dekoriert mit starken Protagonisten und ihren Schicksalen .

Ein Stück prägende Zeitgeschichte und ein kleiner Einblick in die historische Verlagsgs- und Familiengeschichte des Hauses Ullstein , gekonnt eingefangen und wunderbar porträtiert . Dieser Roman hat für mich alles , was ,ich mir von guter Lektüre wünsche .



Sehr gerne vergebe ich gute

5 Sterne

sowie eine absolute Leseempfehlung

4 Die Ullsteinfrauen

von , am 08.12.2021

Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, die junge zweite Frau von Franz Ullstein. Die Geschichte hat also viele reale Personen und einen historischen Hintergrund. Geschickt wird aber auch ein fiktiver Handlungsstrang einer kleinen Mitarbeiterin erzählt und ihres Liebsten, einem angehenden Fotograf, die ebenfalls im Verlagshaus arbeiten und weitere Facetten in der Buch- und Zeitungsherstellung bieten.

Das Buch liest sich hervorragend und unterhaltsam. Mir hat besonders gefallen, dass man wirklich Sachen erfährt, die ich so nicht wusste. Das Schicksal der realen Personen wird glaubhaft geschildert aber richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Leute und wie sie ihr Leben mutig und klug meistern.

Fazit: Eine Autorin, die zu erzählen versteht und die ich mir merken werde.

5 ein Wohlfühlbuch

von , am 29.11.2021

Beate Rygiert erzählt im Buch "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" von Geschehnissen, die in weiten Teilen auch so passiert sind. Dieser reale Hintergrund gibt dem Ganzen eine zusätzliche Würze. Man erfährt so einiges über den Verlag und die Familie Ullstein in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. Um den Roman komplexer erzählen zu können, gibt es auch einige fiktive Personen, die in verschiedenen Positionen für das Verlagshaus arbeiten. Diese erfundenen Schicksale fügen sich wunderbar harmonisch in die Geschichte ein und sowohl das prominente Paar als auch alle anderen Darsteller wachsen einem schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.

Mir hat der warmherzige und kluge Erzählstil ebenso gefallen, wie der Blick hinter die Kulissen des Bücherhauses. Das Zeitkolorit wird hervorragen getroffen und in einem erhellenden Nachwort werden Einzelheiten erklärt und man erfährt, wie der Lebensweg von Rosalie und Franz weiterging.
Wieder mal ein Wohlfühlbuch von Beate Rygiert.

4 Rosalie, Vicky und Blümchen

von , am 18.11.2021

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Lotte hat Franz Ullstein, der Generaldirektor des Ullstein Verlags, die um Jahre jüngere Rosalie Gräfenberg geheiratet. Der Altersunterschied und die Tatsache, dass Rosalie bereits geschieden ist, war den Brüdern Ullsteins von Anfang an ein Dorn im Auge. Der Ärger war perfekt, als sie sich anmaßte ihren journalistischen Ehrgeiz freien Lauf zu lassen. Letztendlich war es der von ihr abgewiesene Chefredakteurs der Vossischen Zeitung, Georg Bernhard, der dafür sorgte , dass die Verbreitung eines Gerüchts, wonach Frau Ullstein im ersten Weltkrieg als Spionin tätig war, in die Welt gesetzt wurde.. Die Brüder nutzten die Chance um den unliebsamen Franz aus dem Verlag zu drängen. Die Rechnung ging nicht auf, aber um den Familienfrieden wieder herzustellen, lies sich Franz Ullstein scheiden.
Beate Rygiert hat in ihrem Buch geschickt die Geschichte wirklich lebender Personen mit Figuren, die ihrer Fantasie entsprungen sind wie Blümchen und ihre Familie, verknüpft.
Ein lesenswerter Roman!

5 Richtig gute Unterhaltung

von , am 14.11.2021

Das Buch „beginnt“ schon mit einem wunderschönen Cover. Jugendstilmäßig inspiriert, passend zu den 20er Jahren, in denen es spielt, mit hübschen ornamental-floralen Verzierungen.
2 Frauen, die sich gegenüber stehen, beide auf ihre eigenwillige Art schön, gut gekleidet und aufwändig frisiert und „geschmückt“ im Stil der damaligen Mode. Sie schauen sich nicht direkt an, eher etwas aneinander vorbei, erstaunt, kritisch, aber durchaus nicht unfreundlich.
Im Hintergrund in Sepia und Pastell Szenen aus dem alten Berlin.mit Gebäuden, Droschken, Pferdefuhrwerken und noblen Automobil-Karossen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Der Stil der Autorin ist flüssig und äußerst lebendig. Die Figuren entstanden direkt vor meinem inneren Auge, sind sehr gut charakterisiert. Vicki Baum, Rosalie Gräfenberg und Lilli sind aktive Frauen, beruflich und amourös gesehen, eigenwillig und interessant, jede auf eine ganz andere, eigen Art..
Selbst die 5 Ullstein-Brüder stürzen einen als Leser nicht gleich ins große Verwirrspiel („Wer ist nochmal wer und arbeitet warum gegen wen?“), sondern sind klar und gut gegeneinander abgegrenzt.
Auch die Liebesgeschichten von Rosalie und Lilli sind glaubwürdig und spannend, ohne Kitschverbrämung.
Die ganze Geschichte ist sehr gut und glaubwürdig erzählt. Menschliche Abgründe werden beleuchtet. Die Menschen verändern sich in ihren Verhaltensweisen und Charakterzügen, immer logisch und spannend aufgebaut, was ich sehr zu schätzen weiß.
Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe der 20er Jahre in Berlin fließen sehr gut mit ein.
Die Konstellationen der einzelnen Personen untereinander verändern sich, und in den familiären, amourösen und geschäftlichen Gruppierungen ändern und verschieben sich immer wieder die Machtverhältnisse. Die Autorin schildert das sehr lebendig und für mich als Leserin sehr gut nachvollziehbar.
Nur für einen Teil der Hauptpersonen gibt es ein „Happy End“, auch das gefällt mir gut.
Die Personen fand ich so interessant, dass ich mich nach dem Beenden des Buches tatsächlich im Internet über die „wirklichen“ Mitglieder der Familie Ullstein informiert habe.
Insgesamt war das Buch für mich eine sehr angenehme Überraschung; ich hätte relativ „leichte Kost“ erwartet; und nun war es für mich richtig gute Unterhaltung mit einigen „Tiefgängen“.

5 Rosalie

von , am 10.11.2021

Beate Rygierts Schreibstil ist fesselnd, die Autorin nimmt den Lesenden an die Hand und führt durch das Romangeschehen. Wobei sie ihre Charaktere (z.B. Rosalie Gräfenberg, selbstbewusst und intelligent) auch scharfsinnig ihre Umgebung beobachten lässt. Zuweilen lässt Frau Rygiert fein dosierten Humor einfließen: Seite 70 „Frau Böß beugte sich interessiert vor, und Rosalie hatte Sorge, ihr ausladender Busen könnte Bekanntschaft mit dem Rest Soße auf ihrem Teller machen“.

Das Umschlagsbild ist angenehm gestaltet: In zarten Farben, passend zu den Zwanziger Jahren, befinden sich jeweils zwei schöne, verführerische Frauen in eleganter Abendkleidung auf die linke und rechte Seite drapiert. Mittig ein historisches Bild des alten Berlins. Auffallend für jeden an Historie interessierten Leser.

Und schön, dass sich der Ullstein – Verlag sich seiner eigenen Verlagsgeschichte stellt! Macht Spaß den Roman zu lesen, gleichzeitig ist man auf einer Zeitreise

5 Eine glamouröse Zeitreise und starke Frauen in den 20ern

von (Troisdorf ), am 09.11.2021

Mir hat das Buch bestens gefallen. Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil sehr überzeugen. Die Beschreibungen der Protagonisten wurden sehr lebendig erfasst und ich konnte mir die Szenen in den goldenen 20ern bildlich gut vorstellen. Somit konnte ich wunderbar in die Geschichte der Ullsteins ein-, und abtauchen.
Das Cover ist mit der goldenen Verzierung sehr edel gestaltet und gefällt mir mit dem historischen Bild von Berlin und den beiden Damen ausgesprochen gut. Vicky und Rosalie spielen in der Geschichte eine große Rolle.
Auch die Liebesgeschichte von Lilli Blume und ihren Emil – den Fotografen – zwei so tapfere Menschen, hat mich sehr gefesselt.
Besonders gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der drei noch so unterschiedlichen selbstbewussten Frauen.

Fazit: Eine wunderbare glamouröse Geschichte in den goldenen 20ern, die in Berlin im Ullstein Verlag spielt. Mit Intrigen, Liebe, Lügen, Freundschaft, Leidenschaft zu Büchern, Fotografie und jede Menge Frauenpower. Ich vergebe für dieses Buch 5 Sterne plus.

4 Interessante Persönlichkeiten

von (Dresden), am 09.11.2021

Rosalie Gräfenberg arbeitet als Journalistin und lernt zufällig Dr. Franz Ullstein kennen. Obwohl er mehr als 30 Jahre älter und Generaldirektor der Firma Ullstein, dem größten Zeitungsverlag der damaligen Zeit und einem sehr großen Buchverlag ist, verlieben sie sich ineinander. Als es ernst wird und sie heiraten wollen, kommt es zu einem Aufstand in der Firma, Den Franz hat vier Brüder und diesen ist die unabhängige junge Frau ein Dorn im Auge. Sie stellen Franz vor die Wahl, sich zu trennen und später scheiden zu lassen oder aus der Firma zu gehen. Als Franz keines davon macht, verklagen sie Rosalie als Spionin.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich kannte die Geschichte des Verlages nicht und es war sehr interessant für mich zu lesen, wie es in den 1920er Jahren im Verlags- und Zeitungswesen zuging. Die Autorin schafft es gut, zumindest die Hauptfiguren interessant zu gestalten und die Geschichte zu beschreiben. Die Nebenfiguren sind manchmal für mich ein wenig zu einseitig dargestellt, was allerdings auch an der Kürze des Buches liegt. Die Familiengeschichte und die Verlagsgeschichte hätten ausgereicht, um mehrere Bände zu füllen. Die Autorin hat sich auf Rosalie und ihre Geschichte konzentriert. Im Nachwort erklärt sie noch die wahren Begebenheiten und die dazu erfundenen. Trotz der dichterischen Freiheit empfand ich das Buch als sehr homogen und kann eine Leseempfehlung aussprechen. Eigentlich wäre es schön, wenn die Fortsetzung der Geschichte von Rosalie in einem zweiten Band verarbeitet würde.

4 Lebendige Zeitreise ins Leben einer fast vergessenen Autorin und die Geschichte des Ullsteinverlags

von (Köln), am 02.11.2021

Rosalie Gräfenberg, Journalistin, Frau von Welt und eng befreundet mit der berühmten Schriftstellerin Vicky Baum, lernt mit Franz Ullstein in den 1920ern den Generaldirektor des Ullsteinverlags kennen und lieben. Doch dessen Familie ist mehr als skeptisch Rosalie gegenüber, nicht zuletzt wegen des großen Altersabstands der beiden.

So fungiert die Liebe in diesem Buch auch eher als Hintergrund für die Handlung denn als einziges Handlungsziel, was ich persönlich angenehm finde. Denn die Beziehung fällt in eine Zeit, in der der Ullsteinverlag ohnehin schwierigen Umständen ausgesetzt ist: Der Generationenwechsel verläuft nicht sonderlich rund, die Geschwister haben unterschiedliche Interessen und Vorstellungen über die künftige Ausrichtung und auch der zunehmende Antisemitismus erschwert der Familie mit jüdischen Wurzeln das Leben. Da der Ullsteinverlag in dieser Zeit nicht nur durch Bücher, sondern insbesondere durch Zeitungen und Zeitschriften zu einem der größten Meinungsbildner der Weimarer Republik gehörte, erfährt man durch diesen Konflikt auch sehr viel über die damalige Zeit und insbesondere über die Geschichte des Verlags.

Als besonderes Schmankerl steht mit Rosalie Gräfenberg, später bekannt als Rosa von Waldeck, nicht nur eine sehr interessante, mir bis dahin absolut unbekannte reale historische Persönlichkeit im Mittelpunkt, sondern auch andere Berühmtheiten der damaligen Zeit kreuzen ihren Weg. Neben der bereits erwähnten Vicky Baum haben auch Marlene Dietrich oder der in der Weimarer Republik sehr bekannte Boxtrainer Sabri Mahir ihren Auftritt.
Insgesamt ist Beate Rygiert mit diesem Buch also ein spannendes Portrait gelungen, in dessen Zentrum die "neue Frau" der Weimarer Republik, ihre Konflikte mit der damaligen Gesellschaft und ihre Vermarktung durch Medienhäuser wie den Ullstein Verlag im Zentrum steht. Lesenswert!
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