Forever Close - San Teresa University (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
439 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1334-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Forever Close - San Teresa University -  Kara Atkin
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Ihr Plan für die Zukunft steht schon lange fest, doch er bringt alles ins Wanken

Das letzte Jahr am College ist angebrochen, doch während alle schon begeistert Pläne schmieden und nach ersten Jobs suchen, ist April wie gelähmt. Im Gegensatz zu ihrem Freundeskreis will sie nicht, dass das Studium endet, weil das, was danach kommt, ihr die Luft zum Atmen nimmt. Aber da ist auch noch Tyler, ihr bester Freund, der einfach nicht aufhört, sie aus ihrer Schockstarre lösen zu wollen - und dabei Gefühle in ihr weckt, die April, seit sie sich kennen, tief in ihrem Herzen verschlossen gehalten hat ...

'Kara Atkin schreibt ruhige Geschichten mit umso mehr Tiefgang, in die ich mich immer wieder aufs Neue fallen lassen kann!' JANINCHENLOVES

Abschlussband der dreibändigen New-Adult-Reihe von Kara Atkin





Kara Atkin lebt in Osnabrück, wo sie stetig den Teevorrat der dortigen Supermärkte dezimiert. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Projekt feilt, verbringt sie ihre Zeit entweder mit ihren Freunden oder mit einem guten Buch, einer Serie oder dem ein oder anderen Videospiel.

Kara Atkin lebt in Osnabrück, wo sie stetig den Teevorrat der dortigen Supermärkte dezimiert. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Projekt feilt, verbringt sie ihre Zeit entweder mit ihren Freunden oder mit einem guten Buch, einer Serie oder dem ein oder anderen Videospiel.

PROLOG


April

Tag der Freshman-Tränen, Freshman-Jahr

»Hast du alles, Munchkin?«

Bei der Frage meines Vaters, dessen Stimme heute ein wenig brüchig klang, begutachtete ich die zwei Reisetaschen und den kleinen Pappkarton zu meinen Füßen, in denen ich in knapp zwei Stunden meine wichtigsten Habseligkeiten verstaut hatte. Eigentlich sollte es mich nicht überraschen, dass die letzten achtzehn Jahre meines Lebens mühelos da hineinpassten, dennoch hinterließ der Anblick bei mir einen fahlen Beigeschmack.

In unzähligen YouTube-Videos plagten andere Freshmen überlebensnotwendige Entscheidungen, was sie von ihrem heiß geliebten Kram bloß mit an die Uni nehmen sollten und was nicht – ihre Zimmer wie Zeitkapseln voller Erinnerungen, die sie nicht verlassen wollten.

Dieses Problem kannte ich nicht, denn alles, was ich besaß, passte in besagte zwei Reisetaschen und einen Pappkarton. Mein Leben war, dank meiner Mutter, stets zu unstet und chaotisch gewesen, um Dinge anzusammeln, die anderen als Erinnerungen dienten.

»Ja.« Ich schulterte eine der Taschen, bevor ich noch weiter im Sumpf meiner trübsinnigen Gedanken versinken konnte. Heute war ein guter Tag, und den würde ich mir auf keinen Fall von den Regenwolken in meinem Kopf versauen lassen. Ich drückte die Schultern durch und griff mir dann den Pappkarton, während mein Dad sich die andere Tasche schnappte. »Ich hab alles, Dad.«

Seine moosgrünen Augen, die mich bereits mein Leben lang begleiteten und die mir vertrauter waren als meine eigenen, sahen mich besorgt an. »Sicher?«

»Ganz sicher.« Ich stieß meinen Dad aufmunternd mit der Schulter an und steuerte auf meine Zimmertür zu, ohne einen Blick zurückzuwerfen. »Außerdem muss ich langsam los, wenn ich noch pünktlich zur Zimmerverteilung in San Teresa ankommen will.«

»Okay.« Ich hörte, wie die alten Holzdielen unter den Sohlen meines Vaters knarrten, was bei seiner Körpergröße und massigen Statur, die er allein meinem großen Bruder Noah vermacht hatte, kein Wunder war. »Und ich soll wirklich nicht mitkommen?«

Ich verkniff mir einen sarkastischen Kommentar darüber, dass ich gezwungenermaßen schließlich schon mehr als einen Neuanfang hinter mir hatte und nicht ausgerechnet jetzt auf fürsorgliche Unterstützung angewiesen war. Stattdessen beschleunigte ich meine Schritte, die mich ohne Umschweife direkt zu den Treppen brachten, die uns vom dritten Stock bis ganz nach unten in das große Foyer der Kings Lodge führen würden. Diese Lodge war der ganze Stolz meines Vaters, der sie ganz allein, ohne jegliche Hilfe, leitete, obwohl wir ständig ausgebucht waren. Er ging vollkommen darin auf, sich um die Gäste aus aller Welt zu kümmern, während meine Mom ihre Tage im Nationalpark verbrachte, jetzt, wo sie endlich mal einen Arbeitsvertrag bekommen hatte, der länger lief als eine lausige Saison. Hatte ja auch nur über zwanzig Jahre gedauert.

»Das ist lieb, aber ich komme schon klar. Außerdem sind wir ausgebucht.«

»Niemand bezweifelt, dass du allein klarkommst, Munchkin. Aber das ist ein großer Schritt«, murrte mein Vater hinter mir, und ich lächelte freundlich, als uns auf der Treppe ein Pärchen entgegenkam, welches gestern Abend bei mir eingecheckt hatte.

»Für dich oder für mich?« Als er nicht antwortete, blickte ich schmunzelnd über die Schulter, meine Schritte weiterhin schnell und federnd, während Dad seine Füße praktisch hinter sich herschleifte. Seitdem ich die Zusage der San Teresa University bekommen hatte, hatte er keinen Hehl daraus gemacht, dass er mich nur zähneknirschend gehen lassen würde.

Ganz im Gegensatz zu Mom, sie hatte sich heute früh schon mit einem wohlwollenden Lächeln und einer kurzen und unbeholfenen Umarmung verabschiedet, bevor sie in ihre heiß geliebte Natur verschwunden war. So war es schon vor vier Jahren gelaufen, als Noah nach seinem Abschluss zum Militär gegangen war. Meine Mutter hatte stolz gegrinst, so als hätte sie irgendetwas mit unserer Erziehung zu schaffen gehabt, anstatt alles ihrem Ehemann zu überlassen, und war zur Arbeit gefahren, während mein Dad und ich Noah zum Flughafen gebracht hatten.

»Dad, ich bin nicht aus der Welt«, erinnerte ich ihn mit einem Zwinkern. Das war eins der wenigen Argumente, das ich hatte vorbringen können, um Dad von meinem Studium zu überzeugen. Mit aller Macht hatte er versucht, mich zu einer soliden Ausbildung zu drängen, damit meine Zukunft gesichert war und ich nicht zu einem ähnlichen Vagabundenleben wie dem meiner Eltern verdammt war.

»Du weißt, dass du immer nach Hause kommen kannst, oder?« Dad, der mit seinem Vollbart, den schwieligen Händen und der wettergegerbten Haut zwar aussah wie ein Waldschrat, aber ein deutlich weicheres Herz hatte, als viele auf den ersten Blick vermuten würden, klang tatsächlich verletzt. »Komme, was wolle.«

»Das weiß ich, Dad.« Ich nickte im Vorbeigehen ein paar Gästen zu, die es sich an diesem brütend heißen Tag im kühlen Empfangsbereich gemütlich gemacht hatten, und stieß die schwere Eingangstür mit den aufwendigen Schnitzereien gekonnt mit der Schulter auf. Sie passte zum Charme des in die Jahre gekommenen Holzhauses, und die massive Klinke ließ sich kinderleicht herunterdrücken, wenn man nur wusste wie. »Aber wir waren uns doch einig, dass ich erst mal nicht komme, bis ich mich ein bisschen eingelebt habe.«

»Ich weiß, Munchkin. Ich weiß.« Der Kies der Auffahrt knirschte unter meinen Schuhen und klang dabei fast wie prasselnder Regen. Dads hingegen glichen einem Donnergrollen. »Es wird echt komisch sein ohne dich.«

Ich stellte die Kiste auf dem Boden ab und kramte den Schlüssel von meinem alten, leicht verrosteten Polo hervor. Meine Eltern hatten ihn mir vor zwei Jahren für den Schulweg geschenkt, weil die Lodge mitten im Wald versteckt lag und kein Schulbus mich hier abholen kam.

Ich öffnete den Kofferraum, und mit ein paar gezielten Handgriffen klappte ich die Rückbank um und trat einen Schritt beiseite. »Du wirst dich schneller dran gewöhnt haben, als du denkst.«

Mein Dad stellte die Tasche mit einem Kopfschütteln in den Kofferraum, seine Grabesmiene war herzzerreißend. »Hab ich bei Noah bis heute nicht.«

Ich schluckte leise, als ich an den Tag zurückdachte, an dem Noah uns verlassen hatte. Nie würde ich vergessen, wie mein Vater in Tränen ausgebrochen war, sobald mein Bruder außer Sichtweite gewesen war. Und mir wurde die Kehle eng, wenn ich daran dachte, wie bitterlich er weinen würde, sobald ich fort war – ohne jemanden, der bei ihm war, um ihn zu trösten. Meine Mom hätte wenigstens heute mal freinehmen können, aber wie immer hatte sie ihren Job vor alles andere gestellt. Mir war es echt schleierhaft, wie das zwischen meinen Eltern überhaupt funktionieren konnte.

Als Kind hatte ich den Gedanken, dass mein Dad für die Liebe seines Lebens alles aufgegeben hatte, noch irgendwie romantisch gefunden. Heute, mit achtzehn Jahren und mit den Folgen ihrer Entscheidungen so häufig konfrontiert, sah ich das Ganze etwas anders. Und kein Händchenhalten, keine gemurmelten Liebesschwüre und keine rührenden Gesten konnten diese Selbstaufgabe wettmachen.

Das war wohl die Definition der bitteren Desillusionierung des Erwachsenwerdens.

Entschlossen stopfte ich meine Tasche neben die andere, während mein Dad sich nach der Kiste bückte und sie ins Auto lud. Als die Kofferraumklappe zuschlug, hatte das Echo eine so schmerzhafte Endgültigkeit, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Verstohlen blinzelte ich sie weg und wandte mich meinem Dad zu. Ich streckte die Arme aus und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Ich würde nicht heulen und die ganze Sache nur noch schlimmer machen. Auf gar keinen Fall. »Krieg ich noch eine Umarmung, bevor ich verschwinde?«

Mein Dad nuschelte etwas in seinen Bart, das verdächtig nach Was für eine blöde Frage! klang, dann zog er mich fest an sich. Seine massigen Arme zerquetschten mich dabei fast, und ich atmete tief seinen vertrauten Geruch von Aftershave und Politur ein. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und krallte die Hände in den Stoff seines Flanellhemdes, als würde ich für diesen neuen Lebensabschnitt Kraft aus ihm schöpfen können.

Mein Dad war stets die einzige Konstante in meinem Leben gewesen, wie der Fels von Gibraltar, der tapfer den Gezeiten trotzt. Er war immer für mich eingestanden, hatte mich verteidigt, wenn ich es gebraucht, und mich angeschnauzt, wenn ich es verdient hatte. Ihn zu verlassen, tat höllisch weh, aber ich musste es tun.

Ich wollte nicht den Rest meines Lebens einer Arbeit nachgehen, die ich hasste. Oder mich von einem Gelegenheitsjob zum nächsten hangeln. Ich wollte das tun, was ich liebte, und dabei auf eigenen Füßen stehen. Und falls ich ernsthaft vorhatte, mit Geschichten meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann brauchte ich nun mal ein Studium, das mir, wie ich meinem Dad versprechen musste, einen sicheren Bürojob garantieren würde, in dem ich ohne ständige Geldsorgen meiner Passion nachgehen konnte. In welcher Form auch immer.

»Ich sollte dann mal los.«

Mit einem Räuspern löste mein Dad sich von mir, in seinen Augen erkannte ich ein verräterisches Schimmern, das mir den Atem raubte. »Okay. Fahr vorsichtig, hörst du?«

»Mache ich doch immer.« Ich wich seinem Blick aus, während ich um den Wagen herum zur Fahrertür ging. Wie ferngesteuert schloss ich auf, stieg ein und schnallte mich an. Meine Hände stellten routiniert den Rückspiegel ein, und als Dad...

Erscheint lt. Verlag 30.7.2021
Reihe/Serie Forever-Reihe
Sprache deutsch
Original-Titel Moments - April & Tyler
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abschlussjahr • Angst • April • Ava Reed • Bianca Iosivoni • College • dramatisch • Druck • Emotional • Große Gefühle • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mona Kasten • Nähe • New Adult • Romance • Romantik • Sarina Bowen • skam • Studium • Taylor • The Ivy Years • Universität • Zukunftsangst
ISBN-10 3-7363-1334-9 / 3736313349
ISBN-13 978-3-7363-1334-7 / 9783736313347
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