John Sinclair Großband 27 (eBook)

Folgen 191-200 in einem Sammelband

(Autor)

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2021 | 1. Aufl. 2021
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2272-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 27 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!

Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.

Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 261 - 270.
Jetzt herunterladen und losgruseln!

Der Hexenwürger von Blackmoor (1. Teil)


»Kommen Sie, Mr. Sinclair, kommen Sie mit! Nur keine Angst, ich bin bei Ihnen.« Der Mann sprach die Worte flüsternd und gehetzt. Er selbst schien in Panik geraten zu sein, obwohl es keinen Grund dafür gab.

In der Dunkelheit ahnte ich die Bewegung mehr, als ich sie sah, und ich spürte Barrows feuchte Handfläche an meinem rechten Gelenk.

Nach ein paar kurzen Schritten blieb er stehen. Ich stoppte ebenfalls und hörte ihn tasten. Wenig später quietschte eine Tür. »Bald ist es soweit, Mr. Sinclair«, sagte er. »Sie brauchen nicht mehr lange zu warten. Ganz bestimmt nicht.«

Die Dunkelkammer jedenfalls hatten wir hinter uns. Das Geräusch der sich öffnenden Tür bewies mir dies. Es wurde auch heller. Das geschah langsam wie im Kino, und in einem kleinen Kinosaal befanden wir uns in der Tat.

Ich sah neben mir einen Projektor auf einem Tisch stehen, ihm gegenüber die dazugehörige Leinwand. Sie war aus dem schwarzen Holzkasten nach oben geschoben worden und der Projektor auf sie eingestellt, sodass die Filmvorführung beginnen konnte.

Vier Stühle hatte der Mann aufgebaut. »Wollen Sie sich nicht setzen, Mr. Sinclair?«

»Ja, gern.«

»Suchen Sie es sich aus. Noch haben Sie die freie Auswahl.« Er lachte über seinen eigenen Scherz.

Der Stuhl, auf dem ich mich niederließ, wackelte ein wenig.

Dr. Barrows, der hinter mir am Projektor hantierte, galt als ein exzellenter Wissenschaftler. Er war Ornithologe, Vogelkundler. Ein Naturmensch, der die Natur und die in ihr lebenden Tiere genau beobachtete und studierte.

Man erkannte ihn als Kapazität an, und vor allen Dingen die heimischen Moore und Wälder waren seine Spezialität.

Ich hatte ihn erst vor einer Viertelstunde kennengelernt. Sir James, mein Chef, hatte gemeint, ich solle mir den Knaben doch mal ansehen und mir einen Film vorführen lassen. Deshalb war ich hier.

Um welchen Film es sich handelte, wusste ich nicht. Jedenfalls musste er etwas mit meinem Job zu tun haben.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab. Hinter mir hantierte Dr. Barrows. Er sprach mit sich selbst.

Ich drehte mich auf dem Stuhl.

Barrows sah mich nicht. Zu sehr war er mit dem Filmapparat beschäftigt. Dieser Projektor gehörte noch zur alten Sorte, da lief wenig automatisch, die Vorbereitungsarbeiten mussten mit der Hand erledigt werden.

»Bin gleich soweit«, sagte er, »bin gleich soweit. Sie werden staunen, Mr. Sinclair.«

»Das habe ich jetzt schon.«

Er lachte meckernd.

Dr. Barrow war ein seltsamer Vogel. Wer ihn so ansah, hätte ihn wirklich für das halten können, was er tatsächlich war. Der Wissenschaftler reichte mir knapp über die Schulter. Er hatte weißes Haar, und ein Knebelbart von derselben Farbe umwucherte sein Kinn. Die übrige Gesichtshaut war sonnenbraun, ein Zeichen, dass er sich oft in der freien Natur aufhielt. Der Anzug mit den zu langen Hosenbeinen schimmerte in einer undefinierbaren Farbe, und die schmalen Hände befanden sich in ständiger Bewegung.

»Ha, jetzt habe ich es«, lobte er sich selbst und nickte auch beifällig. »Der Film kann beginnen. Sind Sie bereit, Mr. Sinclair?«

»Schon seit einiger Zeit.«

»Dann geben Sie acht.«

Nach seinen Worten hörte ich das Brummen des Projektors. Auf der Leinwand erschien ein Viereck, durch das Streifen zuckten, wenig später eine Zahlenreihe, die rückwärts gezählt wurde.

Vier, drei, zwei, eins …

Der Start!

Eine Landschaft erschien. Weit, braungrün. Ich erkannte den Sumpf und in der Ferne zahlreiche Wälder. Plötzlich sah ich einen aufsteigenden Vogelschwarm. Die Kamera fuhr heran und zeigte einige Tiere in Großaufnahme.

Ich hörte auch den Namen der Vögel, habe ihn aber inzwischen vergessen.

Viel Landschaft zeigte der Film. Eine trotz des hellen Tages düstere Landschaft. Irgendwie bedrückend und beklemmend. Manchmal von Nebelschwaden durchweht, dann bläulich schimmernd und mit den Gerippen abgestorbener Bäume verziert.

Der Boden war sumpfig. Er schimmerte dunkel, glänzte an inigen Stellen, als hätte man ihn mit Öl übergossen, und schließlich erkannte ich im Hintergrund ein Gemäuer.

»Sehen Sie die Burg?«, flüsterte Dr. Barrow.

»Ja.«

»Das ist Schloss Blackmoor.«

»Und?«

»Kennen Sie es nicht?«

»Nein, ich war noch nie da.«

»Dann geben Sie gut acht.« Er senkte seine Stimme. »Um dieses uralte Gemäuer rankt sich nämlich ein Geheimnis«, fuhr er fort. »Ein schreckliches Geheimnis. Ich habe davon gehört, aber ich wollte es nie so recht glauben, bis ich es mit eigenen Augen sah, obwohl ich eigentlich nichts gesehen habe, erst auf dem Film, wie Sie gleich erkennen können, Mr. Sinclair. Deshalb geben Sie acht.«

Während seiner Worte war die Kamera immer näher auf das geheimnisvolle Schloss zugefahren.

Ich kannte alte Schlösser und Burgen zur Genüge, hatte mich bereits in zahlreichen von ihnen herumgetrieben und erkannte sofort, dass dieses Schloss nicht mehr bewohnt war.

Man konnte in den Fragmenten und Resten der Burg nicht hausen. Das war nur noch Stückwerk.

Vor dem Schloss schimmerte der Sumpf. Er führte bis in den Wald hinein, wo die Bäume keine Blätter mehr zeigten, sondern ihre kahlen Äste wie Totenarme in den Himmel reckten. Ein Brand schien gewütet und den größten Teil vernichtet zu haben.

Ich hörte wieder die Stimme des Ornithologen. »Gleich ist es soweit, Mr. Sinclair. Bisher läuft noch alles normal. Auf Blackmoor Castle und in der näheren Umgebung sieht es wirklich so aus, wie auf dem Film zu erkennen ist. Eine richtige Schauerkulisse, aber sie wird gleich Leben bekommen. Sehen Sie die Bewegung da?«

Ich beugte mich vor und schaute genauer hin.

Ja, da sah ich eine Bewegung. Sie gehörte eigentlich nicht dahin, nicht in den Film, denn was meine Augen präsentiert bekamen, war eine Doppelbelichtung.

Es glich nicht nur einer, es war auch eine Doppelbelichtung.

Zwei Filme übereinander, wobei der Erste mit dem Zweiten nichts gemein hatte.

Der Erste dominierte. Ich musste mich konzentrieren, um den zweiten erkennen zu können, der sich wie ein Hauch über den ersten gelegt hatte.

Im zweiten spielten Personen mit.

Wenigstens sah ich ein Mädchen.

Wie ein Schatten huschte es über die Leinwand. Gespenstisch sah dies aus, als es über dem Sumpf schwebte oder durch die Nebelschleier huschte, als wollte es sich mit ihnen zu einer Einheit vereinigen.

Das Mädchen kam näher. Es schien direkt auf die Kamera zuzulaufen, und den Anordnungen eines Regisseurs zu gehorchen.

Ich hörte die Stimme des Wissenschaftlers, kümmerte mich nicht darum, was er sagte, denn der Film hatte mich irgendwie in seinen Bann gezogen.

Und das Mädchen rannte, es huschte über das Meer. Die Kleidung bestand nur mehr aus Fetzen. Sie flatterten wie die Reste einer Fahne um ihren Körper.

Das Haar war dunkel. Wie aufgebläht wurde es hinter ihr hergeschleift. Ich sah auch das verzerrte Gesicht und erkannte, dass das Mädchen Angst hatte.

Wovor? Wer hetzte es? Ich wusste die Antwort nicht, denn ich sah keinen Feind in der Nähe.

»Sehen Sie das Mädchen, Mr. Sinclair?«

»Natürlich.«

»Es gehört überhaupt nicht auf den Film«, flüsterte Barrow. »Überhaupt nicht. Ich weiß nicht, wo es hergekommen ist. Ich habe es auch bei den Aufnahmen nicht gesehen. Erst als ich den Film abspielte, tauchte es auf dem Streifen auf.«

»Was geschieht jetzt?«

»Warten Sie es ab, Mr. Sinclair. Etwas Schreckliches, glauben Sie mir. Sie werden starke Nerven haben müssen.«

»Die habe ich.«

Danach verstummte unser Dialog, denn beide konzentrierten wir uns wieder auf das Geschehen.

Das Mädchen rannte noch immer. Jedoch nicht mehr mit der Leichtigkeit wie zu Beginn. Die lange Flucht hatte Kraft gekostet, das Gesicht zeigte deutlich die Spuren der Anstrengung und ersten Erschöpfung. Dies war deutlich bei den Großaufnahmen zu sehen. Die Arme schlenkerten von einer Seite zur anderen. Sie schienen überhaupt nicht zu dem Körper zu gehören, und auch die Beine hatten es schwer, weiter in Bewegung zu bleiben. Zudem bot der Boden nicht genügend Widerstandskraft. Er war weich, zudem noch zäh, denn es schien, als wollte er jeden Schritt des Mädchens verhindern.

Lange konnte die Kleine nicht durchhalten. Mir fiel sowieso ihre Kleidung auf. Sie war völlig unmodern und passte nicht in die heutige Zeit. Obwohl der Flüchtling nur Fetzen am Leib trug, erkannte ich, dass so etwas einmal in der Vergangenheit modern gewesen war, aber nicht in der Gegenwart.

»Gleich passiert es«, flüsterte Dr. Barrows.

»Was?«

»Werden Sie schon sehen, Mr. Sinclair. Geben Sie genau acht und erschrecken Sie nicht. Ich habe nämlich mit der Kamera einen Schwenk gemacht, wie Sie erkennen können.«

Der Schwenk kam. Ich folgte ihm mit meinen Blicken und sah plötzlich rechts am Bildrand eine unheimliche Gestalt.

Wie aus dem Nichts erschien sie. Sie stand plötzlich da und erinnerte an ein Denkmal. Ich hatte sie nicht kommen sehen, und trotz der Vorwarnung zeigte ich mich überrascht.

Die Gestalt schien aus dem Sumpf gestiegen zu sein. Sie trug einen langen Mantel, der bräunlich schimmerte und einen Schulterüberwurf besaß, wie er mal in der früheren Zeit modern gewesen war. Der Mann hatte ein hartes Gesicht, sein Haar einen blondgrauen Ton, und von den gespreizten Fingern seiner linken Hand tropfte Schlamm zu Boden.

In der rechten aber hielt er eine Peitsche.

...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2021
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-2272-6 / 3751722726
ISBN-13 978-3-7517-2272-8 / 9783751722728
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