Bridgerton - Mitternachtsdiamanten (eBook)

Band 7 | Die Vorlage zum NETFLIX-Welterfolg - Staffel 3 erscheint ab Mai 2024!

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2022 | 1. Auflage
416 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-365-00038-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten -  Julia Quinn
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Hyacinth Bridgerton erlebt das Abenteuer ihres Lebens

Hyacinth Bridgerton ist zwar hübsch und reich, aber auch blitzgescheit und unverblümt, weshalb viele Gentlemen einen Bogen um sie machen. Doch dann begegnet sie Lady Danburys Enkel Gareth St. Clair: wortgewandt und brillant, ist er ihr ebenbürtig. Er bittet sie, das Tagebuch seiner italienischen Großmutter zu übersetzen. Eines Tages jedoch küsst er Hyacinth. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie sprachlos. Sie sollte ihm das Tagebuch vor die Füße werfen! Aber stattdessen beginnt für sie und Gareth ein wagemutiges Abenteuer: Die Aufzeichnungen enthalten einen Hinweis auf versteckte Diamanten, von denen seine Zukunft abhängt ...

»Bietet viele romantische Lesestunden im Stile von Jane Austen.« Münsterland Zeitung über »Bridgerton- Der Duke und ich«

»Das siebte und zweitletzte Buch der Bridgerton-Reihe fesselt mehr denn je.« Tize



Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.

PROLOG

1815, zehn Jahre bevor unsere Geschichte so richtig losgeht …

In der Beziehung zu seinem Vater verließ Gareth St. Clair sich auf vier Grundsätze. Mit ihrer Hilfe erhielt er sich seine gute Laune und seine generelle geistige Gesundheit.

Erstens: Sie redeten nur dann miteinander, wenn es unumgänglich notwendig wurde.

Zweitens: Diese unumgänglich notwendigen Gespräche wurden so kurz wie möglich gehalten.

Drittens: Falls mehr als nur ein kurzes Grußwort gesprochen werden sollte, war es ratsam, eine dritte Person hinzuzuziehen.

Und schließlich viertens: Um Punkt eins, zwei und drei zu gewährleisten, musste Gareth seine Mitschüler möglichst oft dazu bringen, dass sie ihn über die Ferien zu sich nach Hause einluden.

Damit er die Zeit nicht bei sich zu Hause verbringen musste.

Genauer gesagt: nicht bei seinem Vater.

Wenn Gareth über diese Grundsätze nachdachte – was nicht oft geschah, da er seine Vermeidungsstrategien inzwischen wie im Schlaf beherrschte –, fand er, dass sie sich für ihn eigentlich recht gut bewährt hatten.

Und für seinen Vater auch, denn Richard St. Clair hatte seinen jüngeren Sohn ungefähr so gern, wie dieser ihn mochte. Weswegen Gareth sehr überrascht war, als er von der Schule nach Hause beordert wurde.

Und auch noch so energisch.

Das Schreiben seines Vaters ließ wenig Raum für Interpretation. Gareth hatte sich umgehend auf Clair Hall einzufinden.

Er fand das Ganze ziemlich ärgerlich. Seine Zeit in Eton neigte sich dem Ende zu, vor ihm lagen die letzten zwei Monate, und er genoss das Schulleben in vollen Zügen. Eton war eine aufregende Mischung aus Spiel, Sport, Unterricht und hin und wieder einem verstohlenen nächtlichen Ausflug ins Wirtshaus, wo man dem Wein und dem Weibe frönte.

Sein Leben war genau so, wie es sich ein junger Mann von achtzehn Jahren vorstellte. Und bisher war er davon ausgegangen, dass sich an diesem seligen Zustand auch im folgenden Jahr nichts ändern würde, solange er seinem Vater nur aus dem Weg ging. Im Herbst sollte er nach Cambridge gehen, wie seine besten Freunde auch, wo er sich seinen Studien mit demselben Elan zu widmen gedachte wie seinem gesellschaftlichen Leben.

Er blickte sich in der Eingangshalle von Clair Hall um und stieß einen langen Seufzer aus. Eigentlich wollte er seiner Ungeduld Ausdruck verleihen, verriet damit jedoch nur seine Nervosität. Was um alles in der Welt konnte der Baron – wie er seinen Vater in Gedanken stets nannte – von ihm wollen? Sein Vater hatte schon vor Langem verkündet, dass er es mit seinem Zweitältesten aufgegeben habe und nur für dessen Ausbildung aufkomme, weil man es von ihm erwartete.

Womit Lord St. Clair sagen wollte, dass es einen recht seltsamen Eindruck auf seine Freunde und Nachbarn gemacht hätte, wenn er Gareth nicht auf die richtige Schule geschickt hätte.

Wenn Gareth und sein Vater sich doch einmal begegneten, klagte der Baron meist die ganze Zeit darüber, was für eine Enttäuschung der Junge für ihn sei.

Was in Gareth vor allem den Wunsch weckte, seinen Vater noch weiter zu reizen. Schließlich wollte er die Befürchtungen, die sein Vater hegte, auch erfüllen.

Gareth klopfte mit dem Fuß auf den Boden. Wie ein Fremder im eigenen Haus kam er sich vor, während er darauf wartete, dass der Butler den Baron von seiner Ankunft verständigte. In den letzten neun Jahren hatte er so wenig Zeit auf Clair Hall verbracht, dass ihn kaum etwas mit seinem Zuhause verband. Für ihn war es nichts als ein altes Gemäuer, das im Moment seinem Vater gehörte und irgendwann an seinen großen Bruder George übergehen würde. Nichts vom Erbe der Familie St. Clair war für Gareth vorgesehen, er würde selbst für sich aufkommen müssen. Vermutlich würde er nach dem Studium in Cambridge zum Militär gehen, denn der einzige andere Beruf, der ihm offenstand, war der des Pfarrers, und dazu eignete er sich weiß Gott nicht.

Gareth’ Mutter war bei einem Unfall ums Leben gekommen, als er fünf Jahre alt war. Er konnte sich kaum noch an sie erinnern, wusste aber noch, wie sie ihm das Haar gezaust und über ihn gelacht hatte, weil er nie ernst sein konnte.

»Mein kleiner Kobold«, hatte sie ihn immer genannt und ihm dann zugeflüstert: »Daraus darfst du nicht herauswachsen. Was du auch tust, aus deiner Unbekümmertheit darfst du nicht herauswachsen.«

Das war er auch nicht. Weswegen ihn die Anglikanische Kirche wohl kaum mit offenen Armen in ihren Reihen empfangen würde.

»Master Gareth.«

Gareth sah auf, als er die Stimme des Butlers hörte. Guilfoyle sprach wie immer völlig ausdruckslos.

»Ihr Vater kann Sie nun empfangen«, erklärte Guilfoyle. »Er hält sich in seinem Arbeitszimmer auf.«

Gareth nickte dem ältlichen Diener zu und ging den Gang hinunter zum Arbeitszimmer seines Vaters, dem Raum, den er am wenigsten mochte. Dort hielt sein Vater seine Gardinenpredigten, erklärte ihm, dass aus ihm nichts Vernünftiges werden würde, bekannte kühl, dass er nie einen zweiten Sohn in die Welt hätte setzen sollen und dass Gareth der Familie nur auf der Tasche liege und überhaupt ein einziger Schandfleck sei.

Nein, dachte Gareth, als er an die Tür klopfte, in diesem Raum warteten keine glücklichen Erinnerungen.

»Herein!«

Gareth stieß die schwere Eichentür auf und trat ein. Sein Vater saß am Schreibtisch und machte sich Notizen. Er sah gut aus, fand Gareth. Allerdings sah er immer gut aus. Es wäre leichter gewesen, wenn der Baron mit wachsendem Alter zu einer Karikatur seiner selbst geworden wäre, aber nein, Lord St. Clair war gesund und stark und wirkte eher wie Mitte dreißig denn wie Mitte fünfzig.

Er sah aus wie jemand, den ein junger Mann wie Gareth respektieren müsste.

Und das machte die Zurückweisung nur umso grausamer.

Geduldig wartete Gareth darauf, dass sein Vater aufsah. Als dieser sich nicht stören ließ, räusperte sich der junge Mann.

Keine Reaktion.

Gareth hüstelte.

Nichts.

Gareth begann mit den Zähnen zu knirschen. Das war typisch für seinen Vater – seinen Sohn durch Nichtbeachtung darauf hinzuweisen, wie unwichtig er ihn fand.

Gareth spielte mit dem Gedanken, etwas zu sagen. »Sir« zum Beispiel. Oder »Mylord«. Er überlegte sogar, das Wort »Vater« auszusprechen, doch am Ende lehnte er sich nur lässig an den Türrahmen und begann zu pfeifen.

Sofort schaute sein Vater auf. »Hör auf«, fuhr er ihn an.

Gareth hob eine Braue und hörte auf zu pfeifen.

»Und stell dich gerade hin. Mein Gott«, erklärte der Baron mürrisch, »wie oft habe ich dir schon gesagt, dass es ungezogen ist zu pfeifen?«

Gareth wartete einen Moment und fragte dann: »Erwartest du darauf eine Antwort, oder war die Frage rein rhetorisch?«

Sein Vater lief rot an.

Gareth schluckte. Er hätte das nicht sagen sollen. Ihm war völlig klar gewesen, dass der bewusst scherzhafte Ton den Baron erzürnen würde, nur manchmal brachte er es einfach nicht fertig, den Mund zu halten. Jahrelang hatte er sich darum bemüht, die Zuneigung seines Vaters zu gewinnen, und am Ende hatte er es einfach aufgegeben.

Und wenn er eine gewisse Befriedigung daraus zog, den Baron genauso unglücklich zu machen, wie dieser ihn unglücklich machte, konnte er es auch nicht ändern. Man musste auch die kleinen Freuden zu schätzen wissen.

»Dein Kommen überrascht mich«, sagte sein Vater.

Gareth blinzelte verwirrt. »Du hast mich doch darum gebeten«, meinte er. Er hatte seinem Vater noch nie die Stirn geboten. Zumindest nicht direkt. Er reizte ihn, er war unverschämt zu ihm, doch er hatte sich ihm nie richtig in den Weg gestellt.

Elender Feigling, der er war.

In seinen Träumen wehrte er sich. In seinen Träumen sagte er seinem Vater ganz genau, was er von ihm hielt, im wahren Leben hingegen beschränkte sich sein Widerstand auf Pfeifen und mürrische Blicke.

»In der Tat«, erwiderte sein Vater und lehnte sich ein wenig im Stuhl zurück. »Allerdings rechne ich nie damit, dass du meine Anweisungen korrekt befolgst. Du tust es so selten.«

Gareth schwieg.

Sein Vater stand auf und trat an ein Beistelltischchen, auf dem eine Karaffe Brandy stand. »Vermutlich fragst du dich, worum es geht«, sagte er.

Gareth nickte, doch da sein Vater ihn nicht ansah, fügte er hinzu: »Jawohl, Sir.«

Genießerisch nahm der Baron einen Schluck Brandy, ließ ihn sich auf der Zunge zergehen, ohne seinen Sohn zu beachten. Schließlich wandte er sich ihm zu und erklärte mit einem kalten, abschätzigen Blick: »Ich habe endlich einen Weg gefunden, wie du unserer Familie von Nutzen sein kannst.«

Gareth sah erstaunt auf. »Wirklich, Sir?«

Sein Vater nahm noch einen Schluck und stellte dann das Glas ab. »Wirklich.« Er drehte sich zu seinem Sohn um und sah ihm zum ersten Mal direkt ins Gesicht. »Du wirst heiraten.«

»Sir?«, fragte Gareth. Das Wort blieb ihm beinahe im Hals stecken.

»Diesen Sommer«, bestätigte Lord St. Clair.

Gareth griff nach dem nächstbesten Stuhlrücken, um nicht ins Wanken zu geraten. Liebe Güte, er war erst achtzehn! Viel zu jung zum Heiraten. Und was war mit Cambridge? Würde er dort als verheirateter Mann überhaupt aufgenommen werden? Und wo sollte er seine Frau lassen?

Und, gütiger Himmel, wen sollte er überhaupt heiraten?

»Eine hervorragende Partie«, fuhr der Baron...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2022
Reihe/Serie Bridgerton
Übersetzer Petra Lingsminat, Ira Panic
Sprache deutsch
Original-Titel It's In His Kiss
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-365-00038-0 / 3365000380
ISBN-13 978-3-365-00038-0 / 9783365000380
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