Bullet Train (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
384 Seiten
Hoffmann und Campe Verlag
978-3-455-01323-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bullet Train -  Kotaro Isaka
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Ein Zug. Fünf Killer. Und ein Koffer voller Geld Ein außergewöhnlicher, moderner Thriller aus Japan: »pures Adrenalin, schierer Wahnsinn. Äußerst originell!« The Guardian Fünf Killer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sitzen zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der auf die Endstation zurast, an der sie einer der Bosse von Tokios Unterwelt erwartet. Erst kommt der Koffer abhanden, dann verstirbt das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise. Die Reise wird zu einer mit aberwitzigen Dialogen gespickten Höllenfahrt, an deren Ende nur einer den Zug verlassen wird. »Ein Thriller voller Twists und Turns!« The Times

Kotaro Isaka, geboren 1971, ist einer der international erfolgreichsten japanischen Autoren. Er wurde mit fünf der wichtigsten japanischen Literatur- und Krimipreise ausgezeichnet, und viele seiner 24 Romane wurden verfilmt. Seine Bücher erscheinen u.a. in den USA, in Großbritannien, China, Korea, Russland, Italien, Frankreich. Mit seinem gefeierten Thriller Bullet Train, der ein Spiegel-Bestseller war, wurde er 2022 auch in Deutschland einem großen Publikum bekannt.

Kotaro Isaka, geboren 1971, ist einer der international erfolgreichsten japanischen Autoren. Er wurde mit fünf der wichtigsten japanischen Literatur- und Krimipreise ausgezeichnet, und viele seiner 24 Romane wurden verfilmt. Seine Bücher erscheinen u.a. in den USA, in Großbritannien, China, Korea, Russland, Italien, Frankreich. Mit seinem gefeierten Thriller Bullet Train, der ein Spiegel-Bestseller war, wurde er 2022 auch in Deutschland einem großen Publikum bekannt.

Cover
Verlagslogo
Titelseite
Kimura
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Der Prinz
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Kimura
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Der Prinz
Kimura
Wicke
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Der Prinz
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Kimura
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Der Prinz
Wicke
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Kimura
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Der Prinz
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Kimura
Der Prinz
Wicke
Die Zitrusfrüchte
Der Marienkäfer
Kimura
Die Zitrusfrüchte
Der Prinz
Der Marienkäfer
Kimura
Der Prinz
Der Marienkäfer
Der Prinz
Der Marienkäfer
Der Prinz
Wicke
Kimura
Der Marienkäfer
Der Marienkäfer
Zitate
Über Kotaro Isaka
Impressum

Die Zitrusfrüchte


»Was macht die Verletzung?«, fragte Tangerine. Er saß mit Lemon in Wagen 3, Reihe 10, er am Gang, Lemon am Fenster.

»Warum die 500er wohl nicht mehr fahren. Die blauen Wagen waren so schön«, murmelte Lemon, den Blick nach draußen gerichtet. »Welche Verletzung?«, meinte er dann, als hätte ihn die Frage erst jetzt erreicht, und runzelte die Stirn. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. Entweder hatte er komisch gelegen oder sie extra so frisiert. Dem springt mit seinem Schlafzimmerblick und dem missmutig verzogenen Gesicht sein Mir-ist-alles-zu-viel förmlich aus dem Gesicht, dachte Tangerine. Prägt der Charakter das Aussehen?, fragte er sich. Oder das Aussehen den Charakter?

»Die Verletzung in deinem Gesicht natürlich, welche sonst? Die Schnittwunde, die du gestern kassiert hast«, sagte Tangerine.

»Ich? Wobei?«

»Bei der Befreiung von Papas Liebling hier.«

Tangerine wies auf den fünfundzwanzigjährigen, langhaarigen Mann, der zusammengesunken zwischen ihnen saß. Der junge Mann sah von ihm zu Lemon. Dafür, dass er gestern gefesselt und gefoltert vor Angst mit den Zähnen geklappert hat, hat er sich erstaunlich schnell erholt. Innen hohl, dachte Tangerine. Nicht selten bei Leuten, die nie in ihrem Leben ein Buch in der Hand gehabt haben. Die schalten sofort um. Vergessen alles. Empathie kennen sie nicht. Gerade die müssten eigentlich viel mehr lesen, aber wer in dem Alter noch nicht damit angefangen hat, fängt wahrscheinlich nie an. Er sah auf die Uhr. Neun Uhr. Die Befreiung dieses Muttersöhnchens, des einzigen Sohnes von Yoshio Minegishi, war schon neun Stunden her. Minegishi Junior war in einem Keller in Fujisawa-kongocho festgehalten worden. Dort hatten Lemon und er ihn herausgeholt.

»Glaubst du, ich bin so blöd, mir eine Stichwunde verpassen zu lassen?«, sagte Lemon. Mit knapp eins achtzig war er genau so groß wie Tangerine und ebenso schlank, sodass man sie fälschlicherweise oft für Brüder hielt, manchmal sogar für Zwillinge. Bisweilen war von den ›Killerzwillingen‹ die Rede oder den ›Brüdern Tod‹, was Tangerine jedes Mal auf die Palme brachte. Wie konnte man ihn mit so einem impulsiven und leichtsinnigen Typen in einen Topf werfen! Lemon störte das natürlich nicht. Der nahm es mit nichts genau. Tangerine hasste das. ›Mit Tangerine kommt man klar‹, hatte ein Kontaktmann mal gesagt, ›aber Lemon ist eine Zumutung. Ist wie mit dem Obst. Zitronen kann man auch nicht essen, die sind einfach zu sauer.‹ Genau so war es.

»Gut. Und woher kommt dann der rote Strich in deinem Gesicht? Alter! Als der mit dem Messer auf dich losging, hast du geschrien.«

»Ich? Wegen so was? Wenn ich geschrien habe, dann höchstens vor Überraschung. Dass so ein Würstchen es wagt, ein Messer zu zücken. Außerdem stammt der Kratzer nicht von einem Messer. Das ist Ausschlag. Ich bin allergisch.«

»Seit wann sieht Ausschlag wie ’ne Stichwunde aus?«

»Bist du der Schöpfer der Allergien?«

»Häh?«

»Hast du die Allergien in die Welt gebracht? Nein. Bist du Gesundheitsexperte? Willst du mir achtundzwanzig Jahre Allergieerfahrung absprechen? Seit wann kennst du dich mit Allergien aus?«

»Ich will dir gar nichts absprechen. Ich habe die Allergien auch nicht in die Welt gebracht. Nur: Das ist kein Ausschlag.«

Es war immer dasselbe. Lemon wies alles von sich und redete weiter, ob man darauf einging oder nicht.

»Ähm, Entschuldigung«, meldete sich Papas Liebling furchtsam zu Wort. »Ich … äh …«

»Was?«, fragte Tangerine.

»Was?«, fragte Lemon.

»Ähm, wie … wie hießen Sie noch mal?«

Als Tangerine und Lemon gestern den Keller gestürmt hatten, hatte Minegishi Junior gefesselt auf einem Stuhl gesessen. Bewusstlos. Da er auch später, nachdem sie ihn zu sich gebracht und befreit hatten, nicht mehr als ›Ich bitte um Verzeihung. Ich bitte um Verzeihung‹ gestammelt hatte, war eine vernünftige Unterhaltung nicht möglich gewesen.

»Ich bin Dolce, das ist Gabbana«, sagte Tangerine.

»Nein. Ich bin Donald, und das ist Douglas«, schüttelte Lemon den Kopf.

»Donald und Douglas?«, fragte Tangerine, obwohl er ahnte, dass es sich dabei um Freunde von Thomas, der kleinen Lokomotive, handeln musste. Lemon liebte diese alte Serie aus dem Kinderfernsehen. Fast alle seine Vergleiche stammten aus den Abenteuern von Thomas und seinen Freunden. Lemon hing an den Figuren, als hätte er alles von ihnen gelernt.

»Ich hab sie dir doch gezeigt. Donald und Douglas sind die schwarzen Zwillingslokomotiven. Sie drücken sich immer vornehm aus. ›Hoppla, ist das nicht unser guter alter Freund Henry?‹, sagen sie zum Beispiel. Das macht sie so sympathisch. Geht einem da nicht das Herz auf?«

»Nein.«

Lemon fuhrwerkte in seiner Jacketttasche herum und förderte eine notizblockgroße Glanzkarte zutage. »Guck, das ist Donald«, sagte er. Auf der Karte klebten Bilder von Lokomotiven. Eine schwarze war auch dabei.

»Ich hab dir die Namen schon so oft gesagt, und du hast sie dir immer noch nicht gemerkt. Du willst sie dir wohl nicht merken?«

»Was du nicht sagst.«

»Mann! Also, noch mal. Hier, das sind sie, von Thomas bis Oliver. Diesel ist auch dabei. Siehst du? Jetzt merk sie dir!«, sagte Lemon und fing an, die Loks aufzuzählen.

»Schon gut, schon gut«, sagte Tangerine und schob die Karte zurück.

»Äh, wie heißen Sie denn nun?«, fragte Papas Liebling.

»Hemingway and Faulkner«, sagte Tangerine.

»Bill und Ben sind auch Zwillinge. Harry und Bert auch.«

»Wir aber nicht!«

»Hat mein Vater Sie und, ähm, Mister Donald gebeten, mich zu retten?«, fragte Minegishi Junior ernst.

»Gebeten ist gut«, erwiderte Lemon und bohrte gelangweilt in seinem Ohr. »Dein Vater kann sehr bestimmend sein. Und einem Angst machen.«

»Richtig Angst«, pflichtete Tangerine ihm bei.

»Wie ist er denn zu dir? Verwöhnt er dich oder hast du auch Angst vor ihm?«

Minegishi Junior zuckte zusammen, obwohl Lemon ihn nur angetippt hatte.

»Ich … Nein, ich habe keine Angst vor meinem Vater.«

Tangerine lächelte säuerlich. An den eigentümlichen Geruch der Sitze hatte er sich allmählich gewöhnt.

»Kennst du die Geschichten deines Vaters aus seiner Zeit in Tokio? Da gibt’s ’ne ganze Menge. Schöne und weniger schöne. Zum Beispiel die von der Frau, der er den Arm abgehackt hat, weil sie fünf Minuten zu spät kam, um ihre Schulden zu bezahlen. Er hat ihr nicht einen Finger abgeschnitten, nein, er hat ihr gleich den Arm abgehackt. Wegen fünf Minuten, nicht fünf Stunden. Und diesen Arm …« Er hielt inne. Das war vielleicht doch nicht die Art von Geschichte, die man im Zug zum Besten gab.

»Ich weiß«, sagte Minegishi Junior entschuldigend. »Der ist in der Mikrowelle gelandet«, fuhr er fort, als ginge es um ein Kochexperiment seines Vaters.

»Und was ist mit der?« Lemon beugte sich vor und ließ seinen Zeigefinger vorschnellen. »Die Geschichte von dem Mann, dessen Sohn entführt wird, weil er seine Schulden nicht bezahlt, und der sich mit seiner Frau eine Messerstecherei liefern muss?«

»Die kenne ich auch.«

»Die kennst du auch?«, fragte Tangerine entgeistert.

»Dein Vater ist schlau. Macht’s sich einfach. Wenn ihn einer stört, sagt er: ›Umbringen.‹ Wenn ihm was zu viel ist, sagt er: ›Aufhören.‹ Basta«, sagte Lemon. Sein Blick folgte dem Shinkansen auf dem Nebengleis, der sich gerade in Bewegung setzte. »Vor zehn Jahren gab’s in Tokio einen Mann namens Terahara. Der war gut im Geschäft.«

»Ich weiß. Seine Firma hieß ›Frollein‹, stimmt’s?«, sagte Minegishi Junior zusehends lebhafter, was Tangerine überhaupt nicht gefiel. In einem Roman war Übermut ganz unterhaltsam, sonst nicht.

»Vor sechs, sieben Jahren ging ›Frollein‹ bankrott. Terahara und sein Sohn kamen um, die Firma löste sich auf. Dein Vater hat sich vorsichtshalber direkt nach Morioka abgesetzt. Sehr clever«, sagte Lemon.

»Vielen Dank!«

»Wofür? Das war kein Kompliment«, sagte Lemon. Wehmütig blickte er dem weißen Shinkansen nach.

»Ich meine, danke, dass Sie mich gerettet haben. Ich hatte schon gedacht, das war’s. So, wie die mich verschnürt hatten. Das waren doch bestimmt dreißig Leute, oder? Noch dazu in einem Keller. Ich dachte, selbst wenn mein Vater das Lösegeld zahlt, bringen die mich um. Sie schienen ziemliche Wut auf ihn zu haben. Ich dachte wirklich, das war’s jetzt, die machen mich platt«, plapperte Minegishi Junior weiter.

Ich hab’s ja gewusst, verzog Tangerine das Gesicht. »Sehr scharfsinnig«, sagte er. »Erstens: Dein Vater ist ziemlich unbeliebt. Es gibt wahrscheinlich mehr Unsterbliche als Leute, die deinen Vater mögen. Zweitens: Du hast recht. Sobald die Typen das Lösegeld gehabt hätten, hätten sie dich plattgemacht. Du warst tatsächlich kurz davor, das Zeitliche zu segnen.«

Tangerine und Lemon waren von Minegishi Senior beauftragt worden, das Lösegeld zu übergeben und seinen Sohn zu befreien, was sich einfacher anhörte, als es war.

»Dein Vater ist penibel«, seufzte Lemon. »Sohn retten. Lösegeld wieder mitnehmen. Täter umlegen«, zählte er an den Fingern auf. »Als wäre das ein Kinderspiel.«

Die Reihenfolge hatte Minegishi bestimmt. Erst den Sohn. Dann das Lösegeld. Dann die Täter.

»Aber Sie haben es geschafft, Mister Donald. Krass!«, sagte Minegishi Junior. Seine Augen leuchteten.

»Wo ist der Koffer eigentlich?«, fragte Tangerine...

Erscheint lt. Verlag 2.4.2022
Übersetzer Katja Busson
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abfahrt • Ankunft • Auftragskiller • Auftragsmord • Brad Pitt • Buch zum Film • Bullet train • Eisenbahn • Entführung • Ermittler • Ermittlerin • Ermittlerteam • Film • Filmausgabe • Geisel • Geld • Hauptkommissar • Hochgeschwindigkeitszug • Japan • Japanische Literatur • japanische Mafia • Killer • Kino • Kinofilm • Koffer • Kommissar • Kommissarin • Krass • Krimi • Kriminalpolizei • Kriminalroman • Kriminalromane • Krimis • Literarischer Thriller • Mafia • Mord • Mordopfer • Opfer • Polizei • Polizist • Privatdetektiv • Psychothriller • Sandra Bullock • Schlitzer • Serienkiller • Serienmörder • Shinkansen • Spannungsroman • Thriller • Tokio • Töten • Verbrecher • Wahnsinn • Yakuza
ISBN-10 3-455-01323-6 / 3455013236
ISBN-13 978-3-455-01323-8 / 9783455013238
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