Erben der Vampire - Dunkler Fluch (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
400 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1902-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erben der Vampire - Dunkler Fluch - Kendra Leigh Castle
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Diese Serie hat einfach alles, was einen fesselnden Vampirroman ausmacht!

Der Jahrhunderte alte Vampirclan der Ptolemy wurde einst mit einem finsteren Fluch belegt. Königin Arsinöe beauftragt den Vampir und Gestaltwandler Tynan MacGillivray, eine Seherin ausfindig zu machen, die dem Clan endlich Frieden bringen soll. Als der attraktive Außenseiter auf Lily Quinn trifft, ist er sich sicher, die Richtige gefunden zu haben. Da versuchen die Feinde der Ptolemy, Lily zu töten, und es wird klar, dass die junge Frau weit mehr Macht besitzt, als angenommen.

'Kendra Leigh Castles Schreibstil ist köstlich!' Smexy Books




<p><strong>Kendra Leigh Castle</strong> ist im kalten Norden New Yorks aufgewachsen, wo sie dank endlos langer Winter ihre Liebe zum Lesen entdeckte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Maryland.<br></p>

Prolog


Der Ballsaal war in sanftes Kerzenlicht getaucht, winzige Flammen tanzten und spiegelten sich in den Augen derer, die sich zu der Zeremonie zusammengefunden hatten. Die junge Frau, die Auserwählte, trat unsicher in ihre Mitte, ohne dass ihre nackten Füße auf dem dunklen, glänzenden Holzboden auch nur das leiseste Geräusch verursacht hätten. Die überirdische Schönheit der eleganten, anmutigen Gestalten mit der blassen Haut raubte ihr schier den Atem. Sie alle waren gekommen, um an diesem Ereignis teilzunehmen, das der bedeutendste Moment im Leben der jungen Frau werden sollte.

Und der letzte ihres von der Natur vorherbestimmten Lebens.

Zwar hatte sie gelegentlich einen Blick auf ähnliche Gestalten wie ihren Liebhaber werfen können, aber so viele auf einmal hatte sie noch nie gesehen. Es war beeindruckend, überwältigend … und ein klein wenig beängstigend.

Rosalyn. Es klang, als würden alle um sie herum ihren Namen flüstern, doch nicht ein einziger Mund bewegte sich. Bald würde sie die Gedanken der Anwesenden genauso lesen können wie diese ihre. Diese Gestalten würden ab jetzt ihre Familie sein, eine Familie, die in direkter Linie von einer pharaonischen Göttin abstammte. Sie alle gehörten zum Geschlecht der Ptolemy, dem höchste Verehrung gebührte.

Den Anweisungen folgend war sie nur mit einem hauchdünnen, blütenweißen Seidenkleid bekleidet zu dem imposanten Herrenhaus irgendwo im Niemandsland gekommen. Schon bald, das war Rosalyn klar, würde dieses Kleid verschwunden sein. Ihr neues Leben würde sie genauso beginnen wie ihr erstes, nackt und rein. Ängstlich suchte sie den Raum mit den Augen nach ihrem Liebsten ab, demjenigen, der all dies möglich gemacht hatte und der sie so sehr liebte, dass er sie für immer an seiner Seite wissen wollte. Doch sie waren ihr allesamt unbekannt, diese Gesichter mit den im Halbdunkel unnatürlich funkelnden Augen. Manche der Gestalten betrachteten sie voller Interesse, andere mit unverhohlenem Hunger. Wenigstens sind nicht alle unfreundlich, tröstete sie sich, dennoch konnte sie nicht verhindern, dass ihr ein Schauder über den Rücken lief.

Denn keins der Gesichter gehörte ihrem Jeremy.

Rosalyn holte tief Luft und schritt weiter, fest entschlossen, sich nicht von der Angst vor dem Unbekannten überwältigen zu lassen. Jeremy hatte Schritt für Schritt den vorgeschriebenen Weg befolgt, und dazu hatte auch gehört, dass sie von einem Abgesandten von Arsinöe höchstpersönlich befragt worden war. Erst dann hatte sie den unerlässlichen Segen der Königin und somit auch die Erlaubnis erhalten, Mitglied des geheiligten Geschlechts der Ptolemy zu werden. Die letzte Woche hatte sie damit verbracht, Vorbereitungen zu treffen und sich von ihrer angestammten Familie zu verabschieden, die noch gar nicht recht begriff, wie endgültig dieser Abschied war. Der Schritt in ihr neues Leben bedeutete den endgültigen Bruch mit dem alten, und darüber hatte sie durchaus mehr als nur eine Träne vergossen. Trotzdem – der Gewinn war größer als der Verlust. Nicht länger würde sie bloß eine von vielen menschlichen Geliebten im Harem eines Vampirs sein, wo sie – wenn auch wohl versorgt – lediglich zur häufigen Blutentnahme diente.

Jetzt würde sie für immer Jeremys Lebensgefährtin sein. Zum ersten Mal würde auch sie sich von ihm nähren können. Sobald die Zeremonie vorbei und ihre Hand mit dem Zeichen gebrandmarkt war, das sie für immer an die alte, von Sekhmet gesegnete Dynastie band, würde sie – da war Rosalyn sich vollkommen sicher – ohne Reue in ihr neues Leben treten, Hand in Hand mit ihrem Liebsten. Dann würde sie Rosalyn aus dem Geschlecht der Ptolemy sein.

Nur … wo steckte Jeremy?

Die etwa dreißig Zeugen bildeten einen weiten Kreis um sie herum, sodass sie allein und schutzlos in der Mitte stand. Sie waren unerträglich still, wie es ihrer Gattung entsprach, doch Rosalyn hatte Anweisung bekommen, erst zu reden, wenn sie angesprochen wurde. Also wartete sie geduldig, drückte die Schultern durch und reckte das Kinn vor. Man hatte sie für würdig befunden. Daran hielt sie sich fest, und ansonsten konnte sie nur hoffen, dass sie diese Würde auch ausstrahlte. Ihr langes glattes Haar hatte sie gebürstet, bis es glänzend wie gesponnenes Gold auf ihre Schultern herabfiel, aber ihr zartes Gesicht hatte sie ungeschminkt gelassen, weil es Jeremy so besser gefiel. Nach diesem Abend, dachte Rosalyn beim Anblick der umwerfend schönen Frauen um sie herum, werde ich mich sowieso nie wieder schminken müssen.

Vampirische Schönheit war unvergleichlich – und unvergänglich.

Dann lief ein leises Murmeln durch die Menge, und plötzlich war er da und trat zu ihr in den Kreis. Groß war er, ihr Jeremy, hellblond und auf jungenhafte Art schön. Er nahm ihre Hände in seine, und wie immer durchlief Rosalyn beim ersten Kontakt mit der kalten Haut ein Schauder. Aber die Wärme in seinen dunkelblauen, von innen heraus strahlenden Augen war Entschädigung genug. Als er sich nah zu ihr beugte, stieg ihr sein leichter Moschusgeruch in die Nase.

»Bist du bereit?«, fragte er leise, und sein warmer Atem strich an ihrem Ohr entlang.

Sie nickte. »Immer.«

Er lächelte, und seine scharfen, spitzen Schneidezähne glänzten weiß zwischen seinen dunkelroten Lippen. Einen Moment lang wandte er den Blick von ihr ab, und schon trat eine dritte Person in den Kreis, ein großer, eindrucksvoller Mann in einem schlichten schwarzen Anzug. Der Mann hielt sich sehr gerade. Als er mit ernster Miene zu sprechen begann, lag in seiner Stimme eine Kraft, die auf hohes Alter hindeutete, obwohl er kaum älter als vierzig aussah.

Das war der Zeremonienmeister, einer von Arsinöes Abgesandten, der das alte Ritual überwachen und die Verbindung für rechtens erklären sollte.

Die erste Frage richtete er an Jeremy. »Wie lautet dein Name, Bittsteller?«

Wie aus der Pistole geschossen und voller Stolz antwortete Jeremy: »Jeremy Rothburn aus dem Geschlecht der Ptolemy.«

»Und worum bittest du uns in dieser Vollmondnacht?«

»Ich bitte darum, diese Frau, Rosalyn DeVore, in das geheiligte Geschlecht der Ptolemy aufzunehmen und sie mit dem dunklen Geschenk an uns zu binden, damit ich für immer mit ihr zusammen sein kann.«

Der Gesandte richtete den Blick seiner blassen Augen auf Rosalyn. »Und du, Rosalyn DeVore? Worum bittest du das Geschlecht der Ptolemy?«

Einen schrecklichen Moment lang fürchtete sie, die Worte vergessen zu haben. Doch dann sprudelten sie wie von selbst aus ihr heraus. »Ich bitte darum, in dieses Geschlecht aufgenommen zu werden, Teil zu werden der ruhmreichen Nachkommen von Sekhmet, der Löwin, der Kriegsgöttin, von Arsinöe, von dem unsterblichen Pharao und von allen, denen das Glück die Gunst erweist, das Blut der größten aller Vampirdynastien zu trinken. Ich bitte darum, Jeremy Rothburn vom Geschlecht der Ptolemy mein Blut und mein Leben geben zu dürfen, auf dass auch er sein Blut und sein Leben mit mir teilt.«

Jeremy drückte beruhigend ihre Hände. Der Zeremonienmeister nickte ernst und bestätigte damit, dass ihr Anliegen angenommen war. Dann wandte er sich mit lauter und beeindruckend kräftiger Stimme an die Anwesenden.

»Ihr alle, die ihr hier versammelt seid, geschätzte Hüter der dunklen Flamme, in deren Adern das Blut der Göttin fließt, ihr habt die Bitte vernommen. Wie äußert ihr euch dazu?«

Das vielstimmige Ja ließ Rosalyns Herz schneller schlagen. Es war geschafft. Man hatte sie aufgenommen. Jetzt lag nur noch eine Hürde vor ihr … und die fürchtete sie am meisten. Denn bevor die Zeremonie abgeschlossen war, musste sie dem Tod ins Auge sehen, wenn auch nur, um sich für immer von ihm abzuwenden.

Als der Abgesandte die Aufmerksamkeit wieder auf Jeremy richtete, spielte um seine Lippen wahrhaftig die Andeutung eines Lächelns.

»Mach sie zu deiner Frau. Mach sie zu einer von uns.«

Mit diesen Worten trat er aus dem Kreis zurück und verschmolz mit der Menge. Jetzt standen wieder nur sie beide in der Mitte. Rosalyn betrachtete ihren Geliebten. Sie war sich der Bedeutung des Moments außerordentlich bewusst – schließlich waren dies ihre letzten Atemzüge als menschliches Wesen.

Mit einer geübten Handbewegung öffnete Jeremy ihr Kleid. Es glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden. Nackt stand sie vor ihm, vor ihnen allen, schrecklich, wundervoll entblößt. Als er ganz nah an sie herantrat, strahlten seine Augen voller Liebe, und sofort vergaß sie die Menge. Eigentlich waren hier nur sie beide. Und die ganze Ewigkeit lag noch vor ihnen.

Seine kalten Hände glitten über ihre Haut und strichen über ihre Brustwarzen, die sich in der kühlen Luft aufgerichtet hatten. Ihr Magen war in Aufruhr vor Angst und Aufregung, unter die sich zu ihrer Überraschung auch Begierde mischte. Dann strich er ihr das Haar über die Schulter zurück und entblößte so ihre Kehle, an der ihr Puls in rasendem Tempo klopfte. Seine Augen veränderten sich, wurden die eines wilden Tiers und funkelten blendend hell. Als er die Zähne bleckte, glänzten sie wie Dolche.

Er hatte auch vorher schon von ihr getrunken. Sie fürchtete weder seine Zähne noch den Schmerz, der sich so schnell in Lust verwandelte. Aber diesmal musste er sie an die Schwelle zum Tod führen. Und dann würde er sie zurückholen, indem er sie zum ersten Mal von seinem Blut trinken lassen würde.

Als sich seine Zähne in ihre Haut bohrten, schnappte sie nach Luft. Sie hörte, wie die Menge um sie herum aufseufzte. Dann war plötzlich alles andere ausgeblendet, sie spürte nur noch Jeremy...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2022
Reihe/Serie Erben-des-Blutes-Reihe
Übersetzer Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Dark Awakening
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Fluch • Gestaltwandler • Lara Adrian • Romantic Fantasy • Romantische Fantasy • Schicksal • Vampir
ISBN-10 3-7363-1902-9 / 3736319029
ISBN-13 978-3-7363-1902-8 / 9783736319028
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