Tödliche Oase (eBook)

Thriller | 'Dieser brillante Thriller spielt auf gruselige Art und Weise mit Ihren Ängsten.' SUN ON SUNDAY
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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46247-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliche Oase -  Emma Haughton
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Rasante Spannung mit Kino-Potenzial und einer starken weiblichen Stimme Mit »Tödliche Oase« legt die britische Autorin Emma Haughton ihren zweiten Locked-Room-Thriller vor: Nur wenige Leute dürfen zu diesem Ort kommen. Noch weniger dürfen ihn wieder verlassen: Willkommen in der Oase! Zoey kann sich nicht an letzte Nacht erinnern. Sie weiß nur, dass etwas gewaltig schiefgelaufen ist. Denn als sie aufwacht, ist sie nicht mehr in New York, sondern irgendwo in einer glühend heißen Wüste: in einem Haus, das ihr fremd ist, mit Menschen, die sie nicht kennt. Zoey wurde in der Oase aufgenommen, einem luxuriösen und total isolierten Rehazentrum mitten im unerträglich heißen Nirgendwo. Dort findet man Zuflucht vor dem Alltag - oder vor dem Gefängnis. Zoey hat zwar ihre Geheimnisse und das ein oder andere Problem, trotzdem ist sie davon überzeugt, alles unter Kontrolle zu haben. Bis mit jedem Tag und jedem Gespräch neue Erinnerungen hochkommen. Schließlich muss Zoey erkennen, dass jemand in der Oase ihr schaden, ja, sie offenbar sogar töten will ... Entdecken Sie auch Emma Haughtons ersten atmosphärisch-beklemmenden Thriller »The Dark« über eine Forschungsstation in der Antarktis: »Ein lupenreiner Pageturner, der an einem der abgelegensten, kältesten und dunkelsten Orte dieser Welt spielt.« Krimi-Couch über den Thriller »The Dark«

Emma Haughton wuchs in Sussex auf, studierte Englisch in Oxford und arbeitete als Journalistin für mehrere überregionale Zeitungen, unter anderem für die Times Travel Section. Sie hat mehrere Sach- und Jugendbücher geschrieben. Ihre Thriller The Dark und Tödliche Oase waren wochenlang auf den englischen Bestsellerlisten. 

Emma Haughton wuchs in Sussex auf, studierte Englisch in Oxford und arbeitete als Journalistin für mehrere überregionale Zeitungen, unter anderem für die Times Travel Section. Sie hat mehrere Sach- und Jugendbücher geschrieben. Ihre Thriller The Dark und Tödliche Oase waren wochenlang auf den englischen Bestsellerlisten. 

1


Die Hitze weckt mich. Und die Schmerzen. Ich liege auf dem Rücken, und zwischen meinen Brüsten, auf meinem Bauch und in meinen Halsfalten sammelt sich Schweiß. Mein Kopf dröhnt so sehr, dass mir übel wird.

Warum ist es so verflucht heiß in der Wohnung?

Ich strample die Decke weg und versuche, wieder einzuschlafen. Als ich es fast geschafft habe und gerade in die selige Besinnungslosigkeit hinabgleite, fällt mir plötzlich etwas auf.

Es ist zu still.

Die typische Geräuschkulisse des New Yorker East Village, der unablässige Lärm der Hupen und Sirenen, das tiefe Brummen der Flugzeuge im Anflug auf JFK oder LaGuardia – alles weg. Ich höre nichts als unheimliche Stille – und das leise bumm-bumm-bumm meines Herzens.

Verdammt, was ist hier …

Ich setze mich auf und warte, bis ich klar sehen kann. Mein Herzschlag beschleunigt sich, fällt vom Trab in Galopp. Das heillose Chaos, das ich im Gästezimmer meines Onkels angerichtet habe, ist verschwunden: die Bücherstapel, getragenen Klamotten, bergeweise Zeitschriften, schmutzige Tassen und Teller. Ebenfalls nicht da sind der Ikea-Schrank und die passende Kommode, der goldverzierte Spiegel, den Dan vor das freiliegende Mauerwerk gehängt hatte, und auch die scheußliche grüne Schale vom Flohmarkt auf der Columbus Avenue, die er als Ablage für Münzen und Schlüssel benutzt.

In diesem Zimmer gibt es nur weiß getünchte Wände und ein schmales Bett. Ein Fenster an der Seite ist einen Spaltbreit geöffnet, und ein dünner, cremefarbener Vorhang bauscht sich im warmen Luftzug. Auf der anderen Seite befindet sich eine schlichte Eichenholztür mit einem einzelnen Messinghaken daran, rechts daneben ein großer Kleiderschrank, der zur Hälfte aus offenen Fächern besteht und in dem ein Stapel frischer Unterwäsche liegt.

Ich sehe mich weiter um. Auf einem Tisch neben dem Bett stehen eine volle Wasserflasche und ein sauberes Glas.

Was soll das?

Wo bin ich?

Ich schließe die Augen, zähle bis fünf und bete, dass alles nur ein verrückter Traum ist. Doch als ich die Augen wieder öffne, ist das Zimmer noch da und die Luft noch genauso heiß und drückend. Die Stille fühlt sich so dicht und erstickend an, als wäre sie ein lebendes Wesen.

Verdammt, was ist letzte Nacht passiert? Als ich mich zu erinnern versuche, steigt Panik in mir auf. Mir dröhnt der Schädel vor Anstrengung. Wir waren in einer Bar in der Avenue A, mit Franny, Rocco und Roccos Freunden. Dann vereinzelte, bruchstückhafte Bilder aus dem Club. Wir reden mit ein paar Typen an unserem Tisch. Trinken Tequila. Mehr ist da nicht.

Als ich die Bettdecke ganz zurückschlage, stelle ich erleichtert fest, dass ich meine zerrissenen Jeans und das Ramones-T-Shirt noch anhabe – die Kleidung, in der ich gestern aus dem Haus gegangen bin. Meine Lederjacke und meine Lieblings-Doc-Marten’s kann ich allerdings nirgends entdecken.

Ebenso wenig wie mein Handy oder meine Zigaretten, wie ich feststelle. Ich stehe auf und trete ans Fenster. Ein bisschen wackelig bin ich auf den Beinen, meine Kehle ist wie ausgedörrt. Dann schiebe ich den Vorhang zur Seite, und mir fährt der Schreck in die Glieder. Meine Knie fangen an zu zittern.

Nichts.

Keine Straßen, keine Häuserblocks, keine Türme in der Ferne. Keine Autos, Taxis, Geschäfte, Restaurants oder Cafés. Nur Leere und Weite, so weit das Auge reicht. Wüste. Trockene rote Erde, Kakteen und dürre kleine Sträucher.

Heilige Scheiße! Wo bin ich?

Mir wird schlecht, und ich wimmere vor Angst und Schreck. Wurde ich … entführt? Oder halluziniere ich? Habe ich meinem Hirn jetzt endgültig den Rest gegeben und bin durchgeknallt? Allerdings fühlt sich der heiße Wind, der durchs Fenster hereinweht, schon ziemlich real an, und in der Luft liegt ein trockener, erdiger Geruch. Im grellen Sonnenlicht muss ich die Augen zusammenkneifen, und Schmerz zuckt durch meinen Kopf.

Ich sehe mich weiter um. Unter dem Bett entdecke ich ein Paar Flipflops und ziehe sie an. Dann gehe ich zur Tür – die sich zu meiner Erleichterung sofort öffnen lässt.

Eingesperrt bin ich also nicht.

Ich blicke in einen langen Korridor mit mehreren geschlossenen Türen. Was ist das hier? Eine Art Hostel?

Ich trete in den Flur hinaus und klopfe an die benachbarte Tür. Nichts geschieht. Ich drehe den Knauf, und die Tür lässt sich öffnen. Der Raum dahinter ist leer, bis auf ein Bett mit einer unbezogenen Matratze. Ich gehe weiter durch den Flur. Durch die nächste Tür gelange ich in ein kleines Duschbad. Ich werfe einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken.

Himmel, ich sehe furchtbar aus. Übernächtigt, die Wimperntusche verschmiert, die Haut bleich und fleckig und mit einem Schweißfilm überzogen. Meine dunklen Haare fallen mir offen und verfilzt bis fast auf die Schultern. Ich taste nach meinem Nasenring. Die Haut dort ist rot, geschwollen und berührungsempfindlich.

Dann sehe ich an mir hinab und bemerke einen Fleck auf meiner Jeans – ein brauner Streifen auf dem linken Oberschenkel. Das sieht aus wie … o Gott … getrocknetes Blut!

Mit heftiger klopfendem Herzen ziehe ich die Jeans herunter und untersuche mein Bein. Keine Anzeichen einer Verletzung. Ich ziehe die Hose wieder hoch und inspiziere nun mein Gesicht, taste meine Kopfhaut nach Wunden oder Beulen ab. Nichts.

Schwer atmend lehne ich mich ans Waschbecken. Mein Magen rebelliert.

Was ist mit mir passiert?

Wo bin ich?

Auf den Waschbeckenrand gestützt, suche ich nach den Erinnerungen an letzte Nacht. Zuerst finde ich nur Leere vor, wo meine Erinnerungen sein sollten. Dann tauchen unvermittelt Sirenen und blitzende Lichter auf. Ich werde in ein Auto geschoben.

Ein übermächtiges Gefühl von Angst und Verzweiflung.

Plötzlich werden Schwindel und Durst so stark, dass ich kaum noch aufrecht stehen kann. Ich taumle in das Zimmer zurück, in dem ich vorhin aufgewacht bin, und trinke die Wasserflasche in einem Zug leer. Einen Moment lang stehe ich schwer atmend da, bevor ich erneut in den düsteren Korridor hinaustrete.

Dieses Mal gehe ich in die andere Richtung. Durch einen steinernen Türbogen gelange ich in ein riesiges, lichtdurchflutetes Atrium. Eine Wand ist ganz aus Glas und bietet einen unverstellten Blick auf die Landschaft: Sand und Kakteen, meilenweit, bis zu einer Hügelkette am Horizont. Ein Teleskop in der Ecke ist auf den Himmel ausgerichtet. Auf der anderen Seite des Raums, vor einem großen, gemauerten Kamin, stehen zwei gesteppte Ledersofas und ein schwerer, flacher Holztisch, darauf eine große Vase mit frischen Blumen. Über dem Kamin hängt ein riesiges Ölgemälde: eine Wüstenszene in kräftigen, satten Farben.

Liebevoll gepflegte Topfpflanzen verleihen dem Raum mit seinen polierten Steinfliesen Behaglichkeit, und von den freiliegenden Eichenholzbalken unter der Zimmerdecke hängen zwei gewaltige schmiedeeiserne Kronleuchter.

Meine Güte, was für ein Haus!

»Hallo?«, rufe ich, erst zögerlich, dann lauter. »Hallo? Ist hier jemand?«

Keine Antwort. Doch am anderen Ende des Raums entdecke ich nun eine breite, geschwungene Treppe, die ein Stockwerk höher führt. Keuchend vor Anstrengung steige ich hinauf. Oben öffne ich die erste Tür, die ebenfalls unverschlossen ist, und betrete ein wunderschönes Zimmer mit einem Mahagoni-Schlittenbett und Ausblick auf den rückwärtigen Bereich des Anwesens. Anders als die Zimmer im Erdgeschoss ist dieses hier eindeutig bewohnt. Jemand hat einen weißen Frotteebademantel aufs Bett geworfen, und auf der Kommode liegen ein Föhn, eine Haarbürste und ein Schminktäschchen.

»Hallo?«, rufe ich noch einmal. Ob die Bewohnerin des Zimmers im angrenzenden Badezimmer ist?

Stille.

In den anderen Räumen ist es dasselbe. Alle sind unverschlossen und menschenleer, aber offensichtlich bewohnt. Das letzte Zimmer, ganz am Ende des Flurs, ist das größte von allen. Es ist mit einem luxuriösen Doppelbett und schweren, auf Hochglanz polierten Holzmöbeln ausgestattet. Es gibt sogar einen offenen Kamin mit echtem Holz darin und einen Deckenventilator. Große Fenster zu zwei Seiten des Zimmers bieten einen Panoramablick über die Wüste, außerdem führt eine Flügeltür auf einen Balkon.

Ich öffne sie und beuge mich weit über die verschnörkelte schmiedeeiserne Brüstung, in der Hoffnung, irgendwo andere Häuser oder Verkehr zu entdecken. Doch keine Spur von irgendwelchen Gebäuden. Offenbar steht dieses Haus tatsächlich mitten im Nirgendwo.

Ich schließe die Balkontüren wieder und werfe einen Blick in das riesige Bad. Dominierendes Element ist eine elegante frei stehende Badewanne, wie man sie in erstklassigen Hotels findet. Die Dusche daneben hat einen dieser großen, runden Duschköpfe, aus denen das Wasser wie warmer Regen fällt. Jeder Zentimeter, sogar die gewölbte Decke, ist mit Mosaiken verkleidet.

Dieses Haus ist umwerfend, und es stinkt nur so nach Geld. Wäre da nicht der Umstand, dass man die Türen nicht abschließen kann, würde ich es für ein teures Hotel oder eine Luxuspension halten.

Ich inspiziere die Toilettenartikel auf dem Waschbeckenrand. Kiehl’s, Dior, Tom Ford. Alles Produkte für Männer. Dann wohnt hier also wirklich jemand? Habe ich mich im Club von einem irrsinnig reichen Typen abschleppen lassen?

Normalerweise zieht das Unravel zwar nicht gerade Wall-Street-Typen an, aber wer weiß? Vielleicht hatte jemand Lust auf einen Abstecher in die Schmuddelecke. Fand es amüsant, mit einem rotzarmen Grungegirl auf primitiv zu machen.

Aber das ergab trotzdem keinen Sinn....

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Übersetzer Cornelia Röser
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte bestseller bücher thriller • brutale Morde • Detox • die besten Thriller • Drogensucht • eingesperrt thriller • emma haughton the dark • emma haughton the sanctuary • Entführung • Escape Room Thriller • Escape Thriller • gute psychothriller • horror thriller • locked room krimi • locked room mystery • Locked-Room-Thriller • Lucy Foley • Mexico • must read thriller • Mystery Thriller • Pageturner • Psychothriller • Psychothriller Buch • Sekte • spannende bücher bestseller • Spannende Bücher für Frauen • Spannender Krimi • spannende Thriller • Suspense • the dark buch • thriller deutsch • Thriller Neuerscheinungen • Überlebensgeschichte • weibliche Ermittler • Wüste • wüsten thriller
ISBN-10 3-426-46247-8 / 3426462478
ISBN-13 978-3-426-46247-8 / 9783426462478
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