Das Wassergeburten-Buch (eBook)

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2004 | 1. Auflage
192 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-93850-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Wassergeburten-Buch -  Dianne Garland
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Wassergeburten ermöglichen Mutter und Kind eine sanftere Form der Geburt, die sich zunehmender Popularität erfreut. Das erfolgreiche englische Fachbuch der Expertin Dianne Garland liegt nun in deutscher Übersetzung und Bearbeitung vor. Ausführlich beschreibt es die Themen:

- Hydrotherapie in der stationären und ambulanten Geburtshilfe anwenden und mit evidenzbasierten Forschungsergebnissen belegen

- Wassergeburtswannen in häuslicher und Hospitalumgebung einrichten

- Physiologische Aspekte bei Mutter und Kind im Rahmen einer Wassergeburt

- Praktische Betreuung während und nach einer Wassergeburt Implikationen für die Hebammenausbildung   

Inhaltsverzeichnis 6
Geleitwort der deutschen Herausgeberin 10
Bedeutung im deutschsprachigen Raum 10
Eine kritische Literaturdurchsicht 12
Wassergeburt und die Verantwortung der Hebamme 14
Literaturverzeichnis 16
Widmung 18
Danksagung 19
Einleitung 20
1 Pioniere der Hydrotherapie 22
1.1 Schlussfolgerung 30
2 Erfahrungsbericht einer Station zur Wassergeburt 32
2.1 Klinisches Szenario: Fachliche Begleitung durch eine Hebammenexpertin 34
2.2 Schlussfolgerung 38
3 Die Wassergeburt im internationalen Vergleich 40
3.1 Amerika 40
3.2 Europa 46
3.3 Studien im europäischen Raum 48
3.4 Schlussfolgerung 51
4 Aufbau eines Wassergeburtszentrums 52
4.1 Praktische Überlegungen 56
4.2 Professionelle Unterstützung 59
4.3 Aufbau des Geburtsbeckens zu Hause 60
4.4 Grundausstattung für die Wassergeburt 62
4.5 Einschätzung des HIV- und Hepatitis-Infektionsrisikos 64
4.6 Das sollten Sie beachten 65
4.7 Hebammenbetreuung unter der Geburt 66
4.8 Zehn-Punkte-Plan 69
4.9 Zusammenfassung: Richtlinien für die Hebammenpraxis 69
5 Gesundheitsfördernde Aspekte der Hydrotherapie 72
5.1 Die Suche nach einem geeigneten Vorbereitungskurs 72
5.2 Durchführung von Aqua-Fit-Kursen 73
5.3 Physiologischer Nutzen von Aqua-Fit-Kursen 76
5.4 Wann beginnt man idealerweise mit dem Training? 77
5.5 Postnatales Wassertraining 78
5.6 Mutter-Kind-Schwimmen 79
5.7 Aqua-Fit: Nachteile und Kontraindikationen 79
5.8 Schlussfolgerung 80
6 Wasser unter der Geburt aus der Sicht der Mutter 82
6.1 Physiologie des Schmerzes und Reaktionen auf die Geburt 82
6.2 Stress unter der Geburt 83
6.3 Normal-adaptiver Prozess (NAP) 84
6.4 Die Vorzüge des Wassers im Vergleich zu anderen Methoden der Schmerzlinderung 89
6.5 Zusammenfassung 92
7 Bedeutung von Wasser unter der Geburt für das Kind 94
7.1 Die Entwicklung des Neugeborenen 96
7.2 Die Wirkung von Arzneimitteln auf das Kind 96
7.3 Fetale Aspekte der Wassergeburt 97
7.4 Die fetale Wärmeadaptation 100
7.5 Fetaler Schutz gegen das Inhalieren von Wasser 101
7.6 Fetale Anpassung an das Leben au erhalb der Gebärmutter 101
7.7 Der Apgar-Score 103
7.8 Schlussfolgerung 104
8 Forschungsgebiete für Hebammen, die Wasser aktiv in ihrer praktischen Arbeit einsetzen 106
8.1 Von anderen Autoren unternommene Forschung 109
8.2 Lesenswerte Studien- und Forschungsaufsätze 109
8.3 Eine landesweite Studie zu Wehenarbeit und Geburt im Wasser 112
8.4 British Paediatric Surveillance Unit (BPSU) 113
8.5 Untersuchungen am Maidstone Hospital 114
8.6 Potenzielle Forschungsgebiete 117
8.7 Schlussfolgerung 118
9 Und was geschieht, wenn…? 120
9.1 Klinisches Szenario - Unterstützung durch Kollegen und Eltern 121
9.2 Die Entscheidung der Mutter versus politische/ professionelle Konfliktsituation 122
9.3 Nabelschnurriss 123
9.4 Fetale Hyperthermie 124
9.5 Neonatale Polyzythämie 124
9.6 Negative Schlagzeilen: "Tod von Wasserbabys" 124
9.7 Gründe für den Ausstieg aus der Wanne oder mögliche Komplikationen 126
9.8 Schlussfolgerung 132
10 Hebammen und ihre Aus- und Weiterbildung 134
10.1 Formelle Aus- und Weiterbildung 135
10.2 Informelle Fortbildung 136
Quiz zum geburtshilflichen Lernen 140
11 Schlusswort 144
11.1 John - Leiter Gebäudemanagement 144
11.2 Dawn - Mutter 145
11.3 Linda - Gemeindehebamme und Geburtsvorbereiterin im Wasser 145
11.4 Kim - Mutter 146
11.5 Phyllis - Hygieneschwester 147
11.6 Lyndsey - Gemeindehebamme 148
11.7 Joanne - Mutter 150
11.8 Alan - Geburtshelfer 151
11.9 Denise - Mutter 152
11.10 Mike - Einkäufer 153
11.11 Beverley - Mutter 154
11.12 Mary - Hebammenexpertin 155
11.13 Rachel - Mutter 156
11.14 Keith - Forscher 157
11.15 Rob - Vater 158
11.16 Morag - Mutter mit häuslicher Wassergeburt 159
11.17 Sarah - Hebamme 159
11.18 Jayn - Mutter mit Wassergeburt und Inhaberin eines Gebärbeckenverleihs 160
11.19 Gill - klinische Risikomanagerin 160
11.20 Alison - Mutter 161
11.21 Betty - Hebamme 162
11.22 Und Lauri hat das letzte Wort... 163
Glossar 164
Anhang 169
Mutter-Kind-Interdependenz 169
Hyperthermie 170
Mechanismen zur Steuerung des W‚rmehaushalts 170
W‚rmezunahme 171
W‚rmeverlust 171
Wassergeburtsvorbereitung für werdende Eltern -Vorschlag zum Ablauf 173
Anschreiben im Nachgang zu einem Vorbereitungsgespräch auf eine häusliche Wassergeburt 174
Richtlinien für rückenschonendes Arbeiten 176
Nützliche Adressen 177
Wassergeburten weltweit 179
Literaturverzeichnis 182
Weiterführende Literatur 186
Weiterführende Literatur „deutsch" 187
Videos 188
Interessante Links 188
Sachwortverzeichnis 190

6 Wasser unter der Geburt aus der Sicht der Mutter (S. 81-82)

Warum entscheiden sich werdende Mütter für die Geburtsarbeit oder Geburt im Wasser? Auf diese Frage gibt es die unterschiedlichsten Antworten, die von einer ruhigen, intimen und beruhigenden Atmosphäre bis hin zur Wiedererlangung der Kontrolle über die eigene Geburt reichen. Ich persönlich glaube, dass die Mütter sich aus einem viel nahe liegenderen Grund für diese Geburtsform entschließen. Wonach sehnen Sie sich am Ende eines langen harten Arbeitstages, wenn jeder Muskel schmerzt und Sie Ihrer Familie, den Kindern und dem Rest der Welt entfliehen möchten? Verbinden Sie diese Vorstellung mit Dysmenorrhö, und viele Frauen würden den Wunsch nach einem heißen Bad und einem kühlen Getränk äußern. Überrascht es vor diesem Hintergrund, dass viele Frauen sich unter der Geburt daran erinnern und sich somit ganz «natürlich» nach Wasser sehnen?

Behalten Sie dieses Szenario im Hinterkopf, wenn ich Ihnen nun die physiologischen und psychologischen Vorteile des Wassers unter der Geburt erörtere. Die Nutzung der entspannenden Wirkung von Wasser in der frühen Geburtsphase ist beileibe nicht neu. Wie viele von uns wuchsen in ihrem Beruf mit dem Gedanken auf, Schwangere vor dem Gang in die Klinik in die Badewanne zu setzen? Um die Vorzüge des Wassers zu erfahren, lohnt es sich, einen Blick auf die physiologischen Veränderungen zu werfen, die sich unter der Geburt im Körper der Frau vollziehen.

6.1 Physiologie des Schmerzes und Reaktionen auf die Geburt

Mit Einsetzen der Wehen vollziehen sich im Körper der Frau signifikante Veränderungen, und zwar unabhängig davon, wie gut sie sich physisch und psychisch auf die bevorstehende Geburt vorbereitet hat. Ich denke hier konkret an Stress, Schmerzen, eingeschränkte Mobilität und Erschöpfung. Wir Hebammen versuchen, die Frauen im Rahmen von Geburtsvorbereitungskursen und Informationsveranstaltungen bestmöglich auf diese Veränderungen vorzubereiten. Bereits im Jahre 1920 erkannte Grantly Dick-Read den Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und dem Ausgang der Geburt. Unabhängig von der Geburtsvorbereitung wird die Schmerzempfindung durch Erfahrungen, die eigene Schmerzwahrnehmung sowie die individuelle Schmerztoleranz bestimmt. Moore (1994) gibt einen Überblick über Möglichkeiten der Schmerzlinderung unter der Geburt sowohl aus historischer als auch aus heutiger Sicht.

6.2 Stress

unter der Geburt Warum hat Stress eine solch große Wirkung auf das Voranschreiten der Geburt? Was versteht man eigentlich unter Stress? Stress ist eine Reaktion auf eine bestimmte Situation – mal mit positiven, mal mit negativen Folgen für den Körper. Für Stress sind mehrere Faktoren verantwortlich: Auf psychischer Ebene sind es Furcht, Sorgen, Angst und Wut, auf physischer Ebene wiederum Verletzungen oder Krankheiten, Schmerz oder Hypoxie. Unter der Geburt spielen all diese Faktoren eine Rolle. Ich bin jedoch der Meinung, dass wir Möglichkeiten kennen, um diese Stressauslöser zu reduzieren.

Gibt es auch «Stressoren», die positiv auf die Gebärende wirken? Wäre es möglich, dass diese Faktoren als Reaktion auf eine bestimmte Situation zur Wiederherstellung des homöostatischen Gleichgewichts beitragen? Könnten sie Einfluss auf das offensichtlich zwischen dem physiologischen und psychologischen Wohlbefinden der Frau bestehende komplizierte Wechselspiel nehmen? Und helfen diese Stressfaktoren dem weiblichen Körper, zu seinem normalen Gleichgewicht zurückzufinden? Ich persönlich würde die meisten dieser Fragen mit «ja» beantworten. Frauen scheinen mit Wehen und Geburt erstaunlich gut zurecht zu kommen. Je mehr wir über die so genannte «normale» Geburt erfahren, desto deutlicher erkennen wir, dass die in der Vergangenheit festgeschriebenen Parameter für eine einstündige Austreibungsperiode nicht notwendigerweise auf eine Erstgebärende zutreffen müssen (Crawford, 1987).

Jede Frau ist einzigartig, und somit ist auch jeder Geburtsverlauf und die Fähigkeit der Frau, Geburtsarbeit und Geburt zu meistern, individuell verschieden. Odent (1997) befasst sich eingehend mit der Physiologie der normalen Geburt, besonders jedoch zum Zeitpunkt des Einstiegs in die Wanne im Frühstadium der Geburt. Er schreibt, dass das komplexe Wechselspiel der verschiedenen Hormone (vor allem der Einfluss des atrialen natriuretischen Peptids) unter der Geburt und deren Wirkung über den Hypophysenhinterlappen auf Oxytocin bislang nur sehr unzureichend untersucht wurde. Odent empfiehlt, Wasser stets verfügbar zu halten, um es unter der Geburt zum Einsatz bringen zu können. Seiner Meinung nach sollte die Wassertemperatur 37 °C nicht überschreiten (obgleich sich viele Praktiker dieser Meinung nicht anschließen, sofern adäquate Richtlinien existieren), wobei die schmerzlindernde Wirkung des Wassers nach zweistündiger Immersion zu bewerten wäre. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass wir Hebammen den Aspekt der Individualität bei unserer Betreuung stärker berücksichtigen sollten. Wenn wir den Frauen aufgrund fester Vorgaben hinsichtlich des Öffnungsgrades des Muttermundes sowie der Wassertemperatur nur eine bestimmte Zeit im Wasser genehmigen, dann missachten wir dieses Prinzip.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2004
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Gynäkologie / Geburtshilfe
Schlagworte Geburtshilfe • Gynäkologie
ISBN-10 3-456-93850-0 / 3456938500
ISBN-13 978-3-456-93850-9 / 9783456938509
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