Stimmtherapie mit Erwachsenen (eBook)

Was Stimmtherapeuten wissen sollten
eBook Download: PDF
2006 | 2. Aufl. 2005
XXI, 290 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26873-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stimmtherapie mit Erwachsenen - Sabine S. Hammer
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Mit dem vorliegenden Lehrbuch in der Reihe »Praxiswissen Logopädie« hat die Autorin eine von vielen Seiten lange bedauerte Lücke in der Fachliteratur zum Thema Stimme geschlossen. Ihr ist es vor allem gelungen, gerade für den Berufsanfänger Informationen aus den verschiedenen Disziplinen, die sich mit dem Phänomen Stimme beschäftigen, zu verbinden, also verstä- lich und für die Praxis verwertbar zu machen. Die Autorin erfüllt damit nicht nur den Wunsch nach einem Lehrbuch für den Fachbereich Stimme, wie es in den immer zahlreicher werdenden Logopädie-Lehranstalten im deutschsprachigen Raum schon lange erwartet wurde. Sie bietet auch den Logopädinnen und allen anderen Stimmtherap- tinnen eine Übersicht über die Methodenvielfalt und ein Nachschlagewerk in Form eines an der Praxis orientierten Handbuches. Die Stimme ist seit grauer Vorzeit ein Thema, um das sich die abent- erlichsten Geschichten, Mythen des Altertums und neuere Erzählungen aus allen Kulturen der Welt ranken. Dieses Phänomen setzt sich nicht zuletzt bis heute in Form von inter- und intradisziplinären Meinungsverschiedenheiten und in einem fruchtbaren Methodenstreit fort. Die sich daraus ergebende Facettenvielfalt im Umgang mit unserem Stimmorgan beschreibt die Autorin vom Standpunkt fachlicher Neutralität. Die wachsende Gruppe der an der Stimme Interessierten wird der Autorin dafür und für ihre Klarheit, Struktur und Transparenz dankbar sein, mit der sie dem geneigten Leser und Nutzer dieses wertvollen Buches die Stimme mit ihren Funktionen, Störungen und Therapiemethoden näher bringt.

Geleitwort 6
Vorwort zur 2. Auflage 8
Vorwort und Danksagungen 10
Inhalt 12
Einleitung und Überblick 20
1 Grundlagen der Stimmfunktion 23
1.1 Anatomische Grundlagen 25
1.1.1 Anatomie des Kehlkopfes 25
1.1.2 Funktion der Kehlkopfmuskeln 27
1.1.3 Innervation des Kehlkopfes 28
1.1.4 Anatomie des Atemapparates 30
1.1.5 Funktion der Atemmuskulatur 31
1.1.6 Anatomie des Vokaltraktes (Ansatzrohres) 32
1.2 Physiologie der Primärfunktionen 33
1.2.1 Die Primärfunktion des Kehlkopfes 33
1.2.2 Physiologie der Atmung 34
1.2.3 Die Primärfunktion des Vokaltraktes (Ansatzrohres) 38
1.3 Akustische Grundlagen 38
1.4 Physiologie der Stimmgebung 41
1.4.1 Stimmlippenschwingung 41
1.4.2 Stimmatmung 43
1.4.3 Resonanzbildung 44
1.4.4 Stimmleistungen 45
1.4.5 Die Sprechstimme 49
1.4.6 Die gesunde Stimme 50
1.4.7 Die Singstimme 50
1.5 Zentrale Kontrolle der Stimmfunktion 52
1.5.1 Neuromuskuläre Kontrolle 52
1.5.2 Audiophonatorische Kontrolle 53
1.5.3 Musikalität 53
1.6 Artikulation 54
1.6.1 Vokalbildung 54
1.6.2 Konsonantbildung 55
1.6.3 Einfl uss der Artikulation auf die Glottisfunktion 56
1.7 Stimmentwicklung 56
1.7.1 Die Säuglingsstimme 57
1.7.2 Die Stimme im Kindesalter 58
1.7.3 Stimmwechsel (Mutation) 58
1.7.4 Die Stimme des Erwachsenen 59
1.7.5 Altersstimme 59
2 Stimme und Einflussfaktoren 61
2.1 Überblick 62
2.2 Stimme und Körper 62
2.2.1 Haltung und Stimme 63
2.2.2 Bewegung und Stimme 66
2.2.3 Tonus und Stimme 67
2.3 Stimme und Persönlichkeit 69
2.3.1 Charakterliche Einflüsse 69
2.3.2 Soziokulturelle Einflüsse 69
2.4 Stimme und Situation 70
2.4.1 Lebenssituation 70
2.4.2 Sprechsituation 71
2.5 Der Reaktionskreis 72
3 Stimmerkrankungen 75
3.1 Überblick 77
3.1.1 Defi nition 77
3.2 Funktionelle Stimmstörungen 77
3.2.1 Zur Entstehung funktioneller Stimmstörungen 77
3.2.2 Ursachen 78
3.2.3 Symptomatik 79
3.2.4 Einteilung von funktionellen Stimmstörungen 81
3.3 Psychogene Stimmstörungen 85
3.3.1 Ursachen, Symptomatik, Formen 86
3.4 Spastische Dysphonie 87
3.4.1 Ursachen, Entstehung, Symptomatik 87
3.5 Funktionell bedingte Mutationsstörungen 88
3.5.1 Formen 88
3.6 Hormonelle Stimmstörungen 91
3.6.1 Veränderungen des hormonalen Systems 92
3.6.2 Formen endokrin bedingter Mutationsstörungen 92
3.6.3 Veränderungen der Stimme während des weiblichen Funktionszyklus 93
3.6.4 Stimmveränderungen durch Einnahme hormonhaltiger Präparate 94
3.6.5 Transsexualität und Stimme 94
3.7 Stimmlippenlähmungen 95
3.7.1 Zentrale Stimmlippenparesen 95
3.7.2 Nukleäre (bulbäre) Stimmlippenparesen 95
3.7.3 Infranukleäre Stimmlippenparesen 95
3.8 Stimmstörungen infolge organischer Veränderungen des Kehlkopfes 99
3.8.1 Organische Veränderungen durch stimmlichen Fehlgebrauch 99
3.8.2 Stimmstörungen infolge entzündlicher Erkrankungen 100
3.8.3 Kehlkopffehlbildungen (dysplastische Dysphonien) 102
3.8.4 Kehlkopftumoren 103
3.8.5 Stimmstörungen infolge von Gewalteinwirkung 104
3.9 Störungen der Singstimme 104
3.9.1 Entstehung von Störungen der Singstimme 105
3.9.2 Dysodie 106
3.9.3 Sängerknötchen 107
3.9.4 Hormonell bedingte Beeinträchtigungen der Gesangsstimme 107
3.10 Sonstige Störungsbilder 107
3.10.1 Stimmstörungen bei Schwerhörigkeit 107
3.10.2 Zervikogene Dysphonie 108
3.10.3 Berufsdysphonie 108
3.10.4 Presbyphonie 109
4 Patient und Therapeutin in der Stimmtherapie 111
4.1 Der Stimmpatient 112
4.1.1 Über die Bedeutung der Stimmerkrankung für den Betroffenen 112
4.1.2 Informationsstand der Patienten 113
4.1.3 Das Auftreten vonStimmstörungen in besonderen Lebenssituationen 113
4.1.4 Das Auftreten von Stimmstörungen innerhalb verschiedener Berufsgruppen 114
4.1.5 Versuch der Typisierung von Stimmpatienten 114
4.1.6 Symptombedeutung und Krankheitswert 117
4.2 Rolle der Stimmtherapeutin 118
4.2.1 Aufgaben der Stimmtherapeutin 119
4.2.2 Stimmtherapie als Gratwanderung – Grenzziehung zur Psychotherapie 120
4.2.3 Die Stimmtherapeutin als Gesprächspartnerin 121
4.2.4 Der Auftrag des Patienten 124
4.2.5 Transparenz 126
4.2.6 Die Macht der Therapeutin 127
4.2.7 Therapeutische Grundhaltung 128
4.2.8 Nähe und Distanz 129
4.2.9 Psychotherapie und Stimmtherapie 130
4.2.10 Keine Angst vor Stimmtherapien! 132
4.2.11 Keine Angst vor der Ablehnung eines Therapieauftrages! 132
4.2.12 Stimmtherapie und Supervision 133
5 Anamnese 135
5.1 Ziele des logopädischen Anamnesegesprächs 136
5.2 Die Anamnese aus Sicht des Patienten 137
5.3 Gliederung 137
5.4 Erläuterungen zum Anamnesebogen 138
5.4.1 Zur Krankheitsgeschichte 138
5.4.2 Rahmenbedingungen 142
5.4.3 Ergänzende Fragen 146
5.4.4 Erweiterte Anamnese: Der Fragebogen für zu Hause 150
6 Diagnostik 151
6.1 Allgemeine Hinweise zur Diagnostik 152
6.1.1 Aufgaben und Zielsetzung 152
6.1.2 Die wichtigsten Instrumente des Diagnostikers: Hören, Sehen, Spüren 152
6.1.3 Objektive und subjektive Diagnosekriterien 152
6.1.4 Diagnostik als Prozess 153
6.1.5 Diagnostik aus Sicht des Patienten 154
6.2 Erläuterungen zum Befundbogen 155
6.2.1 Subjektive Beschwerden 155
6.2.2 Untersuchung der Atmung 156
6.2.3 Untersuchung der Sprechstimme 158
6.2.4 Untersuchung der Singstimme 164
6.2.5 Beurteilung der Artikulation 169
6.2.6 Beurteilung von Tonus und Haltung 170
6.2.7 Sonstiges 171
6.2.8 Materialcheckliste 172
6.3 Klanganalyse: Was steckt dahinter? 172
6.4 Kurzdiagnostik 175
6.5 Darstellung von Anamnese und Befund: der stimmtherapeutische Bericht 175
6.6 Befundbesprechung 177
7 Therapie: Methoden und Konzeption 179
7.1 Allgemeines zur Methodikin der Stimmtherapie 180
7.1.1 Entwicklung stimmtherapeutischer Ansätze(Einteilung in Anlehnung an Böhme 1998) 180
7.1.2 Die Qual der Wahl oder der »Methoden-Markt« 180
7.1.3 Störungsbildspezifische Behandlung 182
7.1.4 Das komplexe Störungsbild und die Möglichkeiten des Therapieansatzes 182
7.2 Methoden zur Behandlung von Stimmstörungen: Überblick, Vergleich, Beurteilung 183
7.2.1 Klassische Verfahren 183
7.2.2 Weiterführende Verfahren 186
7.2.3 Neuere ganzheitliche Verfahren 188
7.2.4 Neuere funktionsbezogene Verfahren 190
7.2.5 Sonstige Verfahren 193
7.3 Zeitgemäße Konzeption: methodenübergreifender Therapieaufbau 195
7.3.1 Die zwei Ebenen der Stimmtherapie: Funktion und Person 196
7.3.2 Ziele der Stimmtherapie 196
7.3.3 Das Kernprinzip stimmtherapeutischer Arbeit 197
7.3.4 Die Wahrnehmung als Basis der Stimmtherapie 198
7.3.5 Inhaltlicher Aufbau einer Stimmtherapie 200
8 Die 5 Therapiebausteine 203
8.1 Therapiebaustein Tonus, Haltung und Bewegung 205
8.1.1 Tonusregulation 205
8.1.2 Haltungsarbeit 207
8.1.3 Bewegung 209
8.2 Therapiebaustein Atmung 211
8.2.1 Spezieller Teil zum Therapiebereich Atmung 214
8.3 Therapiebaustein Artikulation 215
8.3.1 Spezielle Aspekte des Therapiebereichs Artikulation 216
8.4 Therapiebaustein Phonation 221
8.4.1 Differenzierung der Stimmwahrnehmung 222
8.4.2 Finden und Festigen der Indifferenzlage 226
8.4.3 Resonanzaufbau und -erweiterung 227
8.4.4 Vorverlagerung des Stimmsitzes 230
8.4.5 Stabilisieren der Stimmführung 231
8.4.6 Erweiterung des Stimmumfangs 232
8.4.7 Kräftigung des Stimmvolumens 232
8.4.8 Verlängerung der Phonationsdauer 233
8.4.9 Verbesserung der Modulationsfähigkeit und prosodischer Elemente 234
8.4.10 Arbeit an Stimmeinsätzen 235
8.4.11 Spezieller Teil zum Therapiebereich Stimme 235
8.5 Therapiebaustein Person 239
8.5.1 Die eigene Stimme kennen lernen und akzeptieren 239
8.5.2 Das eigene Stimmverhalten kennen lernen 240
8.5.3 Erkenntnisse über Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren 241
8.5.4 Sprechabsicht und Stimmgebrauch 241
8.5.5 Alternativen zum gewohnten Stimmverhalten erarbeiten 244
8.5.6 Angst auslösende Sprechsituationen bewältigen 245
8.5.7 Transfer veränderter Phonationsmuster in die Alltagssituation 246
8.5.8 Stimmtagebuch 247
9 Stimmtherapie praxisnah 249
9.1 Äußerer Rahmen: Dauer, Verlauf, Erfolgsaussichten 250
9.1.1 Therapieausblick 250
9.1.2 Faktoren, die den Erfolg der Therapie beeinfl ussen 251
9.1.3 Wann ist eine Stimmtherapie beendet? 252
9.2 Hinweise zur inhaltlichen Gestaltung 253
9.2.1 Prinzip Transparenz: Aufklärung des Patienten 253
9.2.2 Aufbau einzelner Therapiesitzungen 254
9.2.3 Über das Anbieten von Übungen 255
9.2.4 Allgemeine Hinweise zur Arbeit an der Stimme 256
9.2.5 Was tun, wenn die Stimme schlechter wird? 258
9.2.6 Üben zu Hause 259
9.3 Besonderheiten der Körperarbeit 261
9.3.1 Bauch und Becken als sensible Körperregionen 261
9.3.2 Anfassen oder nicht? – Die Bedeutung der Berührung 262
9.4 Interdisziplinäres Arbeiten 264
10 Therapie spezieller Störungsbilder 265
10.1 Überblick 266
10.2 Therapie bei psychogenen Dysphonien 266
10.3 Therapie bei funktionellen Mutationsstörungen 268
10.3.1 Mutationsstörungen der männlichen Stimme 268
10.3.2 Mutationsstörungen der weiblichen Stimme 270
10.4 Therapie bei Stimmlippenlähmungen 271
10.5 Stimmtherapie nach operativen Eingriffen 273
10.5.1 Stimmtherapie nach Abtragung 273
10.5.2 Stimmtherapie nach Dekortikation 273
10.5.3 Stimmtherapie nach Chordektomie 274
10.6 Therapie der gestörten Singstimme 274
10.7 Stimmtherapie bei Schwerhörigkeit 277
10.8 Stimmtherapie bei Transsexualität 278
11 Anhang 281
11.1 Anamnesefragebogen Stimmstörungen 282
11.2 Diagnostikbogen für Stimmstörungen 284
11.3 Patientenfragebogen 286
11.4 Merkblatt für Patienten mit funktioneller Stimmstörung 288
11.5 Formular zur Stimmfeldmessung 291
11.6 Tagesprotokoll zur Stimmbeurteilung 292
11.7 Protokollbogen zum Tagesverlauf 293
12 Literatur 295
13 Stichwortverzeichnis 297

2 Stimme und Einflussfaktoren (S. 39)

2.1 Überblick
Die Voraussetzungen für eine gesunde Stimme sind die einwandfrei funktionsfähigen Strukturen von Kehlkopf, Atemapparat und Ansatzrohr. Die Stimme unterliegt jedoch einer Vielzahl weiterer Einflüsse, die sich direkt oder indirekt auf das Phonationssystem auswirken. Für den Klang einer Stimme spielt die Funktion des gesamten Organismus eine wichtige Rolle, besonders der Zustand des Bewegungs- und Halteapparates. Darüber hinaus kommen Aspekte der Persönlichkeit, z. B. charakterliche Eigenschaften, oder soziokulturelle Ein. üsse zum Tragen. Auch situative Zusammenhänge sind bedeutsam wie Gesprächssituation und Gesprächspartner, verbunden mit Sprechabsichten und Emotionen. Diese Einzelaspekte unterliegen wechselseitigen Ein. üssen, sodass der individuelle Stimmklang durch ein komplexes System von Einzelfaktoren entsteht, die eng miteinander verbunden sind.

2.2 Stimme und Körper
Die Leistungsfähigkeit und die individuellen Merkmale einer Stimme sind durch die anatomischen Strukturen weitestgehend vorgegeben. Indifferenzlage und Stimmgattung ergeben sich aus der Länge der Stimmlippen, der individuelle Klangcharakter hängt von der Form des Ansatzrohres ab. Im Zusammenhang mit der Größe des Stimmapparates steht das mögliche Klangvolumen einer Stimme, für die Leistungsfähigkeit spielt auch die Kapazität der Lungen eine Rolle. Im Rahmen der anlagebedingten Möglichkeiten ist für das Stimmresultat der Gebrauch des Stimmapparates entscheidend.

Die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Stimme hängt also davon ab, wie die Stimmorgane eingesetzt werden. Sie unterliegen dabei dem Ein. uss gesamtkörperlicher Funktionen, was anhand der folgenden Aspekte deutlich wird: , Die Phonationstätigkeit des Stimmapparates ist den Primärfunktionen untergeordnet. Dies spielt besonders bei der Atmung eine bedeutende Rolle. Die Atemaktivität verändert sich in Abhängigkeit vom Sauerstoffbedarf des Körpers, sodass sich je nach körperlichem Aktivitätszustand zwangsläufig.

Veränderungen des Phonationsablaufes ergeben. , Die an der Atemtätigkeit als Atemhilfsmuskulatur beteiligten Muskeln dienen gleichzeitig der Körperhaltung und sind an fast allen Bewegungen des Körpers beteiligt. Die Bedingungen für die Atemtätigkeit verändern sich demnach in Abhängigkeit von Körperbewegung und -haltung. Durch die Doppelventilfunktion des Kehlkopfes, die der Stabilisierung des Brustkorbes bei Bewegungsabläufen dient, ergeben sich direkte Zusammenhänge von Körperbewegungen und Aktivitätszustand der Kehlkopfmuskulatur ( Kapitel 1.2. »Physiologie der Primärfunktionen«). ,

Die Form des Vokaltraktes, besonders des unteren Rachenbereiches, verändert sich im Zusammenhang mit der Kopfhaltung. Beispielsweise kommt es durch die Vorneigung des Kopfes zu einer Verkleinerung des Winkels zwischen Kiefer und Hals. Folge ist eine Verengung des Rachenraumes, die zur Verringerung der Resonanzentwicklung führt. Da sich die Haltung des Kopfes im Wesentlichen aus der Haltung des Rumpfes ergibt, besteht auch darüber ein direkter Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Stimmfunktion.

 ,Die Stimmfunktion ist eine Muskelfunktion. Muskeln arbeiten in sog. Funktionseinheiten, d. h., dass Muskelgruppen eines Systems gleichzeitig zur Durchführung einer Bewegung aktiv sind. Muskuläre Funktionseinheiten, die nahe beieinander liegen, beein. ussen sich gegenseitig. Die Spannungszunahme eines Funktionsbereiches führt zur Veränderung der Spannung in benachbarten Regionen, ebenso verhält es sich bei Spannungsabnahme. So führt beispielsweise eine Anspannung des Schulter-Nacken-Bereiches zur Zunahme einzelner Muskelkontraktionen im Kehlkopf.

2.2.1 Haltung und Stimme
Der Bewegungsapparat des Menschen setzt sich aus einem aktiven und einem passiven Teil zusammen. Das Skelett mit seinen Verbindungselementen, den Gelenken, ist der passive Bestandteil des Bewegungsapparates, die Skelettmuskulatur der aktive. Die Tätigkeit der Skelettmuskulatur dient der Bewegung und aufrechten Haltung des Körpers und hängt von der Beweglichkeit der Gelenke ab.

Erscheint lt. Verlag 30.3.2006
Reihe/Serie Praxiswissen Logopädie
Zusatzinfo XXI, 290 S. 18 Abb., 17 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe Logopädie
Medizinische Fachgebiete Innere Medizin Pneumologie
Schlagworte Erwachsene, Stimmstörungen • Funktion • Logopädie • Logopädin • LogopädInnen • Stimme • Stimmerkrankungen • Stimmstörungen • Stimmtherapie • Therapie • Therapiemethode
ISBN-10 3-540-26873-1 / 3540268731
ISBN-13 978-3-540-26873-4 / 9783540268734
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