Naturgestützte Pflege von Menschen mit Demenz (eBook)

Natürliche Umgebungen für die Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz nutzen
eBook Download: PDF
2014 | 1. Auflage
240 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95359-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Naturgestützte Pflege von Menschen mit Demenz -  Jane Gilliard,  Mary Marshall
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Wie kann man die Lebensqualität von Menschen mit Demenz durch Kontakte mit der natürlichen Umgebung fördern? Personzentrierte, entwicklungsfördernde und stressreduzierende Umgebungen sind schon lange Bestandteil einer guten Betreuung von Menschen mit Demenz. Zunehmend nutzt man die natürliche Umgebung mit Tieren, Pflanzen und Zeitgebern, um die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen mit einer Demenz zu erhalten und zu fördern. Gleichzeitig kooperieren Grün- und Weißberufe immer öfter, um ihr gesundheits- und umweltbezogenes Wissen für Menschen mit Demenz zu nutzen. Das Fachbuch beschreibt, warum und wie natürliche Umgebungen für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz genutzt werden können und wie sie in die Versorgung von Menschen mit Demenz integriert werden können.

Naturgestu¨tzte Pflege von Menschen mit Demenz 1
Inhaltsverzeichnis 6
Widmung 12
Danksagung 13
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe 14
Einfu¨hrung 24
1. Was ist Natur? 24
2. Demenz 27
3. Anmerkungen zu dem Buch 28
4. Zur Sprache 30
1. Demenz, Spiritualität und Natur 32
2. Sonnenlicht und Tageslicht 40
2.1 Vitamin D 41
2.2 Zirkadiane Schrittmacher 43
2.3 Saisonal-affektive Störung 45
2.4 Der therapeutische Blick aus dem Fenster 46
2.5 Zusammenfassung 47
3. Mit Demenz den Wechsel der Jahreszeiten erleben 50
3.1 Einleitung 50
3.2 Der Wechsel der Jahreszeiten 52
3.3 Die Einstellung verändern 58
3.4 Zusammenfassung 63
4. Das Forget Me Not Centre – Das Vergissmeinnicht-Zentrum 66
4.1 Die Swindon Hiking Group 67
4.1.1 Aktivitäten sind wichtig 67
4.2 Zusammenfassung 78
5. Von der Demedikalisierung zur Renaturierung – Demenz im Einklang mit der Natur 80
5.1 Die heilende Kraft der Natur 82
5.2 The Vicarage by the Sea 83
5.3 The Intergenerational School 87
5.4 Demenz und die Schärfung des Bewusstseins fu¨r Nachhaltigkeit 91
5.5 Zusammenfassung 94
6. Landwirtschaft im Dienste der Gesundheit – Wie Patienten mit Demenz in den Niederlanden von Green Care-Bauernhöfen profitieren 98
6.1 Einleitung 98
6.2 Green Care-Landwirtschaft fu¨r Patienten mit Demenz in den Niederlanden 99
6.3 Die Eigenschaften der Menschen, die die Tagespflegeangebote der Green Care-Landwirtschaftsbetriebe nutzen 103
6.4 Die Qualität der Betreuung in Green Care-Landwirtschaftsbetrieben 103
6.5 Green Care-Landwirtschaftsbetriebe versus normale Tagespflegeeinrichtungen 105
6.6 Landwirtschaftliche Arbeit im Dienst der Gesundheit 106
6.7 Die Vor- und Nachteile der Green Care-Landwirtschaftsbetriebe 107
6.8 Green Care-Landwirtschaftsbetriebe und andere aktuelle Entwicklungen im Bereich der Langzeitpflege 108
6.8.1 Fallbeschreibungen 110
6.9 Danksagung 112
7. Kein Dach u¨ber dem Kopf, nur den Himmel 114
8. Tiergestu¨tzte Aktivitäten fu¨r Menschen mit Demenz 120
8.1 Tiergestu¨tzte Aktivitäten und Menschen mit Demenz 121
8.2 Neville Williams House: Eine Fallstudie 122
8.2.1 Hintergrund 122
8.2.2 Die Anfänge 123
8.2.3 Die Vorteile 126
8.2.4 Abschließende Bemerkungen zum Thema Vorteile 129
8.3 Der Weg aus dem Dilemma 129
8.4 Danksagung 130
9. Gartenarbeit und Demenz 132
9.1 Verbesserung der heilenden Umgebung 133
9.2 Das Wetter wahrnehmen 134
9.3 Das Land bearbeiten 134
9.4 Der Garten im Wechsel der Jahreszeiten 135
9.5 Die Fru¨chte harter Arbeit ernten 135
9.6 «Sein» 136
9.7 Verlust des Gartens 137
9.8 Zusammenfassung 137
10. Parzellen 140
10.1 Fallstudie 1 142
10.2 Fallstudie 2 145
11. Kreativität im Außenbereich 150
11.1 Kreatives Schreiben 160
11.2 Strukturieren 160
11.3 Fundsachen 160
11.4 Die Sinne aktivieren 161
11.5 Zusammenfassung 161
12. Der Berg mit therapeutischer Wirkung – Das AlzheimUr CENTRE (Murcia, Spanien) 164
13. Drei Stimmen 174
14. Arne Naess –eine Betrachtung 176
15. Natur, spirituelle Begleitung und Demenz aus asiatischer Sicht 180
15.1 Zusammenfassung 185
16. Naturgestu¨tzte Chronopflege bei schlafgestörten Menschen mit Demenz 188
16.1 Zirkadiane Rhythmusschlafstörungen bei alten Menschen 189
16.2 Chronopflegemodell und Chronopflege 195
16.3 Chronotherapie 197
16.4 Ausblick 202
Schlusswort 204
Die Herausgeberinnen 207
Autorenverzeichnis 208
Deutschsprachige Literatur, Adressen und Links zum Thema «Demenz» 216
Sachregister 240

Krankheit wird als Ungleichgewicht zwischen diesen Kräften betrachtet, die die Person tendenziell entweder niederdrücken oder aufbauen. Gute Gesundheit ist möglich, wenn die Körperkräfte im Gleichgewicht sind. In der Naturwissenschaft der Medizin, die anerkennt, was sichtbar, messbar und durch die Sinne wahrnehmbar ist, werden diese anderen Aspekte einer Person, wie etwa Willenskraft, Gefühle und Gedanken, nicht berücksichtigt. Eine Neuentwicklung in der «interpersonellen» Medizin legt jedoch ein deutlicheres Gewicht auf das Gleichgewicht im Sinne der Homöostase, die alle eingeschlossenen Elemente körperlicher Funktion auszubalancieren versucht. In ähnlicher Weise konzentrieren sich die Wissenschaften der Chronobiologie und Chronomedizin auf den Menschen als rhythmisches Wesen, wo die Teile des menschlichen Rhythmussystems trainiert und synchronisiert werden müssen. Entsprechend machen die Erörterungen von McNair zu zirkadianen Rhythmen und zur Winterdepression in Kapitel 2 («Sonnenlicht und Tageslicht») den Gesundheitsund Wellness-Effekt zyklischer Rhythmen auf den Menschen sehr deutlich. Diese Vorstellungen decken sich bereits mit Steiners Konzepten (Staudacher, 2013).

Anhand der Geschichten und Beispiele in diesem Buch und vielen anderen über Menschen mit einer Demenz wird offensichtlich, dass Personsein (Kitwood, 1997, 2013) für das Wohlbefinden von zentraler Bedeutung ist. Wenn wir eine person-zentrierte Pflege und Versorgung leisten möchten (Broker, 2006, 2011), dann fügt sich die anthropologische Medizin logisch in dieses Paradigma ein. Abgesehen von der Naturwissenschaft, die sich eines empirischen, positivistischen Ansatzes für das Verständnis der Körperfunktionen bedient, erfordert die Anthroposophie einen stärker interpretativen, qualitativen Ansatz. Darin wird die volle Komplexität der Person, vor allem der nichtkörperlichen Elemente, der Elemente des Denkens und Fühlens und der spirituellen Elemente, anerkannt. Die Anthroposophie erweitert unser Verständnis und Wissen durch einen Blick über die physische Welt hinaus. Es mag möglich sein, Heilung zu fördern, indem man körperliche Kräfte und Kräfte aus der Umgebung berücksichtigt, um in der Person mit einer Demenz eine Ausgewogenheit (Gleichgewicht, Homöostase oder Synchronisation) wiederherzustellen. Wenn dem so ist, könnte der nächste Schritt darin bestehen, ein Modell der Demenzprävention (oder Resilienz) zu formulieren, das sowohl die sichtbaren (physischen) als auch die unsichtbaren (Geist, Gemüt, Seele) Aspekte der Person erfasst.

Während die Naturwissenschaft versucht, eine Heilung zu finden, indem sie sich um Symptome kümmert, gibt es über die einer Demenz zugrundeliegende Bedeutung noch viel zu lernen. Mit einem belastbareren und integrativeren Forschungsparadigma können wir die Methodik entwickeln, an der es diesem Gebiet zu fehlen scheint. Einmal mit besseren Instrumenten ausgestattet, werden wir zu tieferen Einsichten in die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen gelangen.

Wie der Titel des Buches besagt, dient der «Kontakt mit der Welt der Natur» der «Förderung der Lebensqualität».

So ist es zwar eine persönliche Aktivität und einfach nur gesunder Menschenverstand, ins Freie zu gehen, damit Sie sich besser fühlen, es ist aber auch ein weithin anerkanntes und erfolgreiches Vorgehen zur Verbesserung der geistigen Gesundheit. Indem man über Kontinente hinweg durch Bücher wie dieses das Bewusstsein weckt, gewinnen die Vorteile der Beschäftigung mit der Natur und des sozialen Engagements für Menschen mit einer Demenz die Glaubwürdigkeit, die sie allgemein verdienen.
Dr. Garuth Chalfont, PhD ASLA

Literatur
Annerstedt, M.; Währborg, P. (2011): Nature-assisted therapy: Systematic review of controlled and observational studies, Scandinavian Journal of Public Health, 39, 371–388. Bott, V. (1996): Spiritual Science and the Art of Healing. Toronto, Ontario, Vancouver: Heal ing Arts Press.
Brooker, D. (2006): Person-centred dementia care: making services better. London: Jessica Kingsley.
Brooker, D. (2008): Person-zentriert pflegen. Bern: Verlag Hans Huber.
Chalfont, G.; Walker, A. (2013): Dementia Green Care Handbook of Therapeutic Design and Practice. Mesa, Arizona: safehouse books (beschreibt Interventionen in einem Pflege heim und in der Tagespflege).
Chalfont, G.E. (2011): Connection to Nature at the Building Edge: Towards a Therapeutic Architecture for Dementia Care Environments. Saarbrucken: LAP Lambert Academic Publishing.
Chalfont, G. E. (2010): Pflanzengestützte Therapie. Bern: Verlag Hans Huber.
Corson, S.; Corson, E.; Gwynne, P.; Arnold, L. (1977): Pet dogs as nonverbal communica tion links in hospital psychiatry. Comprehensive Psychiatry, 18 (1), 61–72.
Evans, M.; Roger, I. (2000): Healing for Body, Soul and Spirit: An introduction to Anthropos
Fintelmann, V. (2007): Intuitive Medizin – Anthroposophische Medizin in der Praxis: Grundlagen – Indikationen – Therapiekonzepte. Stuttgart: Hippokrates.
Glöckler, M. (1997): Medicine at the Threshold of a New Consciousness. London: Temple Lodge.
Glöckler, M. (2004): Anthroposophische Medizin: Ein Weg zum Patienten. Beiträge aus der Praxis. Stuttgart: Freies Geistesleben.
Glöckler, M. (2010): Anthroposophische Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
Kienle, G.S.; Kiene, H.; Albonico, H.U. (2008): Anthroposophic Medicine: Effectiveness, utility, costs, safety. Stuttgart: Schattauer.
Kitwood, T. (1997): Dementia Reconsidered: the Person Comes First. Open University: Buckingham.
Kitwood, T. (2013): Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Bern: Verlag Hans Huber.
Ormerod, E. (2008): Companion Animals and Offender Rehabilitation – Experiences from a Prison Therapeutic Community in Scotland. International Journal of Therapeutic Communities, 29 (3), 285–296.
Sempik, J.; Bragg, R. (2013): Green Care: Origins and Activities. In: Gallis, Chr.: Green Care: For Human Therapy, Social Innovation, Rural Economy, and Education. Nova Science Publishers: Hauppauge, NY.
Sempik, J.; Adevi, A.A. (2013): Explaining Green Care: Theories and Constructs. In: Gallis, Chr.: Green Care: For Human Therapy, Social Innovation, Rural Economy, and Education. Nova Science Publishers: Hauppauge, NY.
Sempik, J. (2010): Green care and mental health: gardening and farming as health and social care. Mental Health and Social Inclusion, 14 (3), 15–22.
Staudacher, D. (2013): Die soziale Sensibilität des Körpers: Aspekte einer psychosozialen Krankheitslehre. NOVAcura, 4 (13), 16–18.

Erscheint lt. Verlag 11.3.2014
Übersetzer Heide Börger
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Aktivierung • Altenpflege • Demenz • Ergotherapie • Gartentherapie • Green Care • Landschaftsplaner • Lebensqualität • Pflanzen • Pflegepraktik • Tieren • Versorgung
ISBN-10 3-456-95359-3 / 3456953593
ISBN-13 978-3-456-95359-5 / 9783456953595
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