Meine Hämorrhoidenfibel -  Peter Prohm

Meine Hämorrhoidenfibel (eBook)

Was ich immer wissen wollte, aber nicht zu fragen wagte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
200 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-1376-6 (ISBN)
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Meine Hämorrhoidenfibel - was ich immer wissen wollte, aber nie zu fragen wagte Alles dreht sich um die Hämorrhoiden und was damit zusammen hängt. Gut verständliche Erläuterungen bringen dem Leser die komplizierte Materie, manchmal mit einem Schuss Humor, näher. Das Bildmaterial ist üppig und ergänzt den Textteil des Buches ideal.

Geschichte


Geschichte der Medizin

Um zu verstehen, warum die alternativ-medizinischen Therapieoptionen in unserer heutigen Zeit noch diesen Stellenwert haben, lohnt es sich, einen kurzen Ausflug in die Geschichte der Medizin zu machen, der die gegenwärtige Entwicklung erklären mag.

Auch die Schulmedizin der Antike besaß einen theoretischen Hintergrund, der sich aus den Elementen „Feuer, Wasser, Luft und Erde“ herleitete. Verbunden hiermit waren vier Grundqualitäten: warm, feucht, kalt und trocken.

Der Mensch war gesund, wenn alle diese Grundqualitäten im Gleichgewicht waren. Verschob sich das Gleichgewicht zu einer Seite hin, entstand die Krankheit.

Im weiteren Verlauf wurden diese Grundelemente auf die Körpersäfte und deren Verhältnis zueinander weiterentwickelt. Die Viersäftelehre, die von Hippokrates weiter entwickelt wurde, konnte so entstehen. Diese bestand aus Blut, Schleim, der schwarzen Galle und der gelben Galle. Wurde ein Aderlass durchgeführt, konnten am abgestandenen Blut, welches sich in die einzelnen Bestandteile sedimentierte, die vier Säfte anhand der verschiedenartigen Farben untersucht werden.

Der Name Hippokrates ist nicht nur im Altertum eine Institution gewesen, bis in die heutige Zeit hinein wirkt sein Werk fort. In verschiedenen Terminologien ist dies feststellbar, z.B. ist die Facies hippocratica ein gängiger Begriff, bezeichnet sie doch das Gesicht eines im Sterben liegenden Menschen.

Auch der hippokratische Eid ist, zumindest theoretisch, heute noch die Grundlage jeglichen ärztlichen Tuns.

Aber auch hochgradig effektive chirurgische Maßnahmen wurden durch ihn begründet, so behandelte Hippokrates Hämorrhoiden durch Abbinden oder durch selbst hergestellte Salben, die stringierende1 Wirkungen besaßen. Analfisteln wurden mittels Pferdehaar durch kontinuierliches Nachknoten gespalten. Noch wichtiger aber war die Begründung einer systematischen Medizin, die er als Gründer einer Schule für angehende Ärzte auf der Insel Kos einrichtete.

Die schriftliche Fixierung der hippokratischen Medizin soll ebenfalls auf ihn zurückgehen, obwohl nicht sicher ist, ob wirklich alle Schriften von ihm persönlich verfasst worden sind.

Er stellte Regeln für das medizinische Handeln auf, die durchaus heute noch Gültigkeit besitzen. Hierzu gehörte die Erhebung einer Krankengeschichte und eine sorgfältige körperliche Untersuchung unter Einbeziehung aller Sinne. Auch die Einbeziehung der Umwelt im Hinblick auf die Krankheitsentstehung wurde von ihm eingefordert. Die Dokumentation der Krankheitsverläufe, unter Einschluss von durchaus möglichen Misserfolgen, war die entscheidende Basis der hippokratischen Medizin.

Erstmals wurde so eine wissenschaftlich begründete Medizin aufgestellt, die, bedingt durch die eingeforderte Dokumentation, nachvollzogen werden konnte.

Die Basis der hippokratischen Lehre war die Viersäftelehre, die Humoralpathologie. Hierdurch fand eine Systematik Eingang in die Behandlung von kranken Menschen, die auch jederzeit nachvollzogen werden konnte und die für die damalige Zeit hoch wissenschaftlich war.

Den vier Säften (Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle) wurden Grundqualitäten zugeordnet und zwar dem Blut die Qualität warm/feucht, dem Schleim kalt/feucht; der gelben Galle warm/ trocken und der schwarzen Galle kalt/trocken. Auch die Jahreszeiten wurden für die Beurteilung der vier Säfte mit einbezogen. So wurde die schwarze Galle dem Herbst zugeordnet, während Schleim als zum Winter zugehörig betrachtet wurde. Analog ergab sich die Zugehörigkeit der gelben Galle zum Sommer und des Blutes zum Frühling. Verfeinert wurde das System durch Einbeziehung der vier Temperamente (Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker), die die Zusammensetzung der Säfte beeinflussen konnten.

Auch die Prophylaxe hatte einen erheblichen Stellenwert in der hippokratischen Medizin. Schon damals wurden Ernährungseinflüsse, Umwelteinflüsse, mangelnder Schlaf und eine entsprechende Lebensführung mit dem Entstehen von Krankheiten in Verbindung gebracht.

Ein erneuter Einschnitt und Weiterentwicklung der Medizin wurde durch den römischen Arzt Claudius Galenos, genannt Galen, im 2. Jahrhundert nach Christus hervorgebracht. Diese Lehren sollten 1 ½ Jahrtausende Gültigkeit haben, bis Paracelsus ein neues Lehrgebäude implementierte. Auf Galen ging ein medizinisches Werk mit über 20000 Seiten zurück. Sein Ziel war ein theoretischer Überbau und Systematisierung. Er entwickelte die Viersäftelehre des Hippokrates weiter. In der Therapie entwickelte er neue Qualitäten, so begründete er den Grundsatz „Contraria contrariis curentur“ (Gegensätzliches wird mit Gegensätzlichen behandelt).

Hieraus folgte, dass z.B. Entzündungen mit kalten Umschlägen behandelt wurden. Seine Entzündungslehre mit den entsprechenden Qualitäten: Dolor2, Calor3, Rubor4, Tumor5 besitzt heute noch Gültigkeit. Auch die Versorgung von Blutungen mittels Ligatur durch Darmsaiten (bis vor kurzem noch als Catgut-Faden in Gebrauch) geht auf Galen zurück.

Auch vor Tierexperimenten schreckte er nicht zurück, die anatomischen Vorstellungen, die er hierbei erlangte, hatten teilweise Gültigkeit, die bis ins 20. Jahrhundert währten.

Seine Autorität war dermaßen groß, dass niemand es wagte, seine Erkenntnisse in Frage zu stellen, so kam es, dass durchaus kritikwürdige Befunde und auch falsche Ergebnisse seiner anatomischen Studien immer wieder falsch abgeschrieben wurden. Im Prinzip hatte diese Dogmatik ein starres Lehrgebäude hervorgebracht, welches fast schon diktatorisch die Entwicklung der Medizin lange behindert hat.

Erst in der Neuzeit fand durch Paracelsus ein Paradigmenwechsel statt. Anlässlich einer Vorlesung verbrannte er die Werke von Galen und machte sich so sehr unbeliebt. Er konstatierte das Lehrgebäude der Medizin auf vier Säulen aufbauend, dieses waren die Philosophie, die Astrologie, die Chemie und die hohe ethische Verpflichtung des Arztes. Er erkannte, dass Medikamente durchaus widersprüchliche Wirkungen hervorrufen können. Niedrig dosiert kann eine heilende Wirkung festgestellt werden, während eine Überdosierung Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Auf Paracelsus geht der Einsatz von Opiumpräparaten zurück, der damalige Name war Laudanum.

Auch die standardisierte Syphilisbehandlung mit Quecksilber sollte 200 Jahre lang Gültigkeit haben. Hierbei konnte es auch zu Vergiftungserscheinungen kommen. Der von ihm aufgestellte Grundsatz „keine Wirkung ohne Nebenwirkungen“ gilt bis in die heutige Zeit hinein.

Die Droge Arzt hatte bereits zu der damaligen Zeit einen hohen Stellenwert. Paracelsus erkannte, dass die Persönlichkeit und die Hinwendung des Arztes zum Patienten mehr bewirken könne als sämtliche Medikamente.

Sowohl die naturwissenschaftlich ausgerichtete Schulmedizin, als auch die alternativ-medizinische Naturheilkunde können sich auf Paracelsus berufen.

Erst die veränderte Einstellung zur Sektion konnte einen erneuten Schub an Erkenntnis bewirken, indem die Anatomie einen enormen Aufschwung machte. Hierdurch konnten neue chirurgisch - operative Maßnahmen entwickelt werden, ohne die Möglichkeit der systematischen anatomischen Studien wäre dies nicht möglich gewesen. Die Aufzeichnungen von Michelangelo oder Leonardo da Vinci sind plastische Zeugen der damaligen anatomischen Bemühungen. Eine herausragende Rolle spielte Vesalius, der an der Universität von Padua lehrte. Herausragend und entscheidend für die Weitergabe dieses Wissens waren die exzellenten graphischen Darstellungen der Sektionen.

Die Entdeckung der Naturwissenschaften beendete die metaphysischen Spekulationen über den Beginn von Krankheiten als von Gott gewollte Vorgänge.

René Descartes entwickelte ein mathematisch-naturwissenschaftliches Weltbild und ersetzte hierdurch die metaphysischen Gedankengänge der griechischen Philosophie. Die Seele wurde aus dem Weltbild verbannt, so dass der Mensch und seine Krankheiten als rein physikalisches und mathematisches Produkt verstanden wurde.

Erst in jüngster Zeit beginnt man die Zusammenhänge zwischen Bewusstsein, Geist, Immunsystem und Erkrankungen, insbesondere der Krebserkrankung, neu zu analysieren und zu verstehen. Der Geist und die Seele, die von Descartes aus dem Krankheitsverständnis herauskatapultiert worden ist, zu Gunsten einer aller umfassenden naturwissenschaftlichen Deutungshoheit, erleben eine Renaissance. Auch die Philosophie wird bemüht, um die Verbindungen zwischen Geist, Bewusstsein und materiellen Verbindungen zu erklären und lösen zu helfen.

Als Beispiel mag ein Kongress dienen, der im Jahre 2007 in Salzburg abgehalten wurde mit dem Titel „Rückkehr des Geistes“. Hier diskutierten Naturwissenschaftler, Mediziner, Theologen, Philosophen und Künstler über die neuen Sichtweisen.

1 zusammenziehend

2 Schmerz

3 Erwärmung

4 Rötung

5...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
ISBN-10 3-7526-1376-9 / 3752613769
ISBN-13 978-3-7526-1376-6 / 9783752613766
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