Woher kommt Gewalt? (eBook)

Erklärungen aus Neurowissenschaften, Psychologie, Soziologie & Co
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2021 | 1. Auflage
XV, 283 Seiten
Springer-Verlag
978-3-662-63338-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Woher kommt Gewalt? -  Bernhard Bogerts
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Warum tun Menschen so etwas!? Dies ist oft die erste Frage, die sich aufdrängt, wenn wir in den Medien oder im echten Leben Zeugen von Gewalt werden. Dieses Buch gibt umfassende Antworten: Es erklärt die Ursachen von Gewalt nicht aus der eingeschränkten Sicht einer einzelnen Fachdisziplin, sondern verbindet die Erklärungsansätze aus Hirnforschung, Kriminologie, Soziologie, Psychologie, Psychiatrie, Genetik, Pädagogik, Geschichtswissenschaften und Justiz zu einem großen, spannenden und verständlichen Bild - auf unterhaltsame Weise und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft(en). Und immer nah an Fallbeispielen, die uns die erschreckende Vielfalt menschlicher Gewalt vor Augen führen: Gewalthandlungen einzelner Täter, Gewalt zwischen Gruppen, Randale und Krawalle durch Gangs und Hooligans, gewaltsame ethnische und religiöse Konflikte, Extremgewalt in Form von Amok und Terror bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Völkermord. Nicht zuletzt kann das Wissen aus diesem Buch dazu beitragen, eine andere große Frage zu beantworten: Wie kann Gewalt eingedämmt oder gar verhindert werden?

Prof. Dr. med. Bernhard Bogerts ist Hirnforscher und Psychiater. Er war von 1994 bis 2015 Klinikdirektor und Ordinarius für Psychiatrie an der Universität Magdeburg. Seit seiner Emeritierung ist er Leiter des Salus-Institutes in Magdeburg, dessen wissenschaftlicher Schwerpunkt in der Erforschung der Ursachen von Gewalt liegt. Für seine Forschungsarbeiten zu hirnbiologischen Grundlagen psychischer Störungen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zudem wurde er durch seine Arbeiten über psychische und hirnpathologische Befunde bei Gewalttätern bekannt.

Vorwort 5
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 8
Über den Autor 14
1 Einleitung 15
2 Formen von Gewalt 17
Literatur 20
3 Vorkommen, Häufigkeit und Folgen von Gewalt 21
Gewaltdimensionen im globalen Vergleich 21
Gewalt in Deutschland 23
Gewalt in der Partnerschaft 25
Kindesmisshandlung 26
Psychische und wirtschaftliche Langzeitfolgen von Gewalt 27
Derzeitige Situation im historischen Vergleich 28
Bildnachweise 30
Literatur 30
4 Warum gehört Gewaltneigung zu den menschlichen Eigenschaften? 33
Aggression und Gewalt als Resultat der Menschheitsentwicklung: Phylogenetische Ursachen 33
Variation von Wesensmerkmalen durch Genselektion 35
Phylogenese als Grundlage von Gewaltneigung und prosozialem Verhalten 36
Warum verschwanden Vor- und Frühmenschen? 38
Abnahme von Gewalt mit zunehmender Zivilisation? 40
Phylogenese gewalthemmender prosozialer Verhaltensweisen 42
Literatur 45
5 Erblichkeit aggressiven Verhaltens 48
Bedeutung der Gene für das Verhalten 48
Zusammenspiel von Genen und Umwelt – Epigenetik 49
Wie stark ist der Einfluss der Gene? Zwillings– und Familienforschung 50
Welche Gene spielen eine Rolle? 52
Was bewirken Gene im Gehirn? 54
Können Genanalyen gefährliches Verhalten voraussagen? 54
Auch prosoziales Verhalten unterliegt genetischen Einflüssen 55
Gene und die Zukunft unseres Verhaltens 55
Literatur 56
6 Neurobiologie der Gewalt 59
Nachweis von „Aggressionszentren“ im Gehirn 59
Steuerung und Kontrolle der „Aggressionszentren“ im Gehirn 63
Phylogenetische Dreiteilung von Hirnstruktur und -funktion: Konzept des limbischen Systems 64
Stadien des Informationsflusses durch das Gehirn 67
Verbindung zwischen Gewalt- und Belohnungszentren 68
Neurobiologie prosozialen Verhaltens 69
Hirnbiologische Grundlagen von Ethik und Moral? 71
Hirnaktivität bei Empathie 71
Mitmenschlichkeit ist trainierbar 72
Literatur 73
7 Hirnstruktur und Hirnfunktion von Gewalttätern 76
Untersuchungen des Gehirns mit bildgebenden Verfahren 76
Ursachen der Hirnstruktur- und -funktionsdefizite 78
Historische Fälle – prominente Beispiele 78
Hirnpathologische Befunde bei inhaftierten Gewalttätern 82
Literatur 84
8 Bedeutung von Hormonen und Botenstoffen des Gehirns 87
Testosteron 87
Oxytocin 88
Stresshormon Kortisol 89
Serotonin 90
Literatur 90
9 Geschlechterdifferenz der Gewaltneigung 93
Phylogenetische Ursachen 93
Hirnbiologische Korrelate der Geschlechtsdifferenz 94
Literatur 95
10 Psychische Störungen und Gewaltneigung 97
Allgemeines Gewaltrisiko psychischer Erkrankungen 97
Schizophrene und psychotische Erkrankungen 99
Depressive Erkrankungen 101
Bipolare Erkrankungen 101
Aufmerksamkeitsdefizit – Hyperaktivitätsstörung (ADHS) 102
Hirnorganische Psychosyndrome 102
Posttraumatische Belastungsstörungen 103
Borderline-Persönlichkeitsstörung 104
Dissoziale/antisoziale Persönlichkeitsstörungen 105
Psychopathie („psychopathy“) 105
Narzisstische und histrionische Persönlichkeitsstörungen 106
Paranoide Persönlichkeitsstörungen – Fanatiker 106
Pathologischer Jähzorn – Wutsyndrom – Choleriker 107
Wie hoch ist das Gewaltrisiko durch Persönlichkeitsstörungen? 108
Literatur 109
11 Alkohol, Drogen und Gewalt 113
Sucht als Ursache und Folge von Gewalt 113
Häufigkeit von Gewalt unter Alkoholeinfluss 114
Wirkung von Alkohol im Gehirn 115
Wirkungen von Drogen 116
Drogenterror 117
Literatur 118
12 Psychologie der Gewalt 121
Historische Erklärungsversuche 121
Triebtheorien von Freud und Lorenz 124
Frustrationstheorie und Lerntheorie 125
Gewalt – ein Produkt der Zivilisation? 126
Gewalt nur als Reaktion auf Unrecht oder Zurücksetzung? 126
Banalität des Bösen 127
Neue psychologische Aggressionstheorien 130
Die dunkle Tetrade der Persönlichkeit 132
Literatur 134
13 Gewalt als Selbstzweck und Lustgewinn 136
Aktuelle und historische Beispiele 136
Folter und Sadismus 138
Sadistische Serienmörder 139
Rache 141
Kollektive Gewalt als Rauschzustand 141
Hedonistische Gewalt als Relikt der Stammesgeschichte 143
Hirnbiologische Korrelate hedonistischer Aggression 145
Literatur 148
14 Soziale Ursachen von Gewalt 152
Historische und geografische Schwankungen der Gewalthäufigkeit 152
Bedeutung des staatlichen Gewaltmonopols zur Eingrenzung von Gewalt 154
Kehrseiten des staatlichen Gewaltmonopols 156
Polizeigewalt 158
Wirtschaftliche Verhältnisse und Gewalt 158
Gesellschaftliche Einstellung zur Gewalt 160
Einteilung von Gewalt nach Reemtsma 160
Anomie und Desintegration als Ursachen von Gewalt 161
Literatur 165
15 Gewalt bei Kindern und Jugendlichen – frühe Risikofaktoren 168
Neurobiologie des heranreifenden Gehirns 168
Vorkommen und Häufigkeit 169
Nehmen Gewalthandlungen bei Kindern und Jugendlichen zu? 170
Ursachen von Aggressivität im Kindes- und Jugendalter 171
Frühe Traumatisierung 171
Erbfaktoren 172
Psychische Störungen – ADHS 172
Hirnentwicklungsstörungen – toxische Einflüsse 173
Neue Medien und Gewaltrisiko bei Jugendlichen 174
Vorhersagbarkeit künftiger Gewalttätigkeit bei Kindern und Jugendlichen? 175
Extremistische Einstellungen bei Jugendlichen 177
Literatur 177
16 Amok und School Shooting 182
Unterschied zwischen Amok und Terror 182
Häufigkeit von Amokläufen in Deutschland 183
Häufigkeit von Amokläufen in den USA 184
School-Shootings weltweit 184
School Shootings in Deutschland 185
Wer wird Amoktäter? 188
Untersuchung von überlebenden Amokläufern 188
Weitere Forschungsprojekte zur Psyche von Amokläufern 190
Maßnahmen zur Prävention von Amokläufen an Schulen 191
Frühe Warnsymptome – „Leaking“ 193
Warnsymptome bei erwachsenen Amokläufern 194
Welche Hirnfunktionen sind bei Amokläufern geschädigt? 194
Amoktaten im Vorlaufstadium schizophrener Erkrankungen 196
Künftiges Risiko von Amoktaten 198
Literatur 198
17 Terror 203
Was ist Terror? 203
Historischer Hintergrund und aktuelle Entwicklungen 204
Zunehmende Bedeutung des Internets 206
Nimmt der Terrorismus zu? 207
Wer wird Terrorist? 208
Psychische Erkrankungen in Einzelfällen 209
Psychologie und Soziologie des Linksterrorismus 210
Psychologie und Soziologie des Rechtsterrorismus 211
Rechtsterrorismus als überwiegend männliches Phänomen 212
Islamistischer Terrorismus 213
Besonderheiten des salafistischen Terrorismus 215
Gemeinsame Charakteristika von Terrorgruppen 216
Merkmale terroristischer Einzeltäter 217
Hirnstruktur und Hirnfunktion von Terroristen 219
Zusammentreffen von Persönlichkeitsanlage und Umfeld bei Terroristen 220
Literatur 221
18 Kollektive Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Pogrome, Völkermord 227
Kollektive Gewalt als Hinterlassenschaft der Evolution 227
Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier 228
Historische Dimensionen kollektiver Gewalt 230
Risikofaktoren für Kriege und Genozide 233
Sozialwissenschaftliche Untersuchungen zur Entstehung von Gruppenhass und -gewalt 234
Gruppengewalt als männliche Domäne 238
Aufhebung von Hemmmechanismen – Verhalten im Krieg 239
Enthemmung als Phänomen der Massenpsychologie 241
Hirnbiologische Korrelate von Gruppenaggression und Rassismus 242
Kennenlernen gegen Vorurteile 243
Literatur 244
19 Sexuelle Gewalt 248
Definition 248
Häufigkeit 249
Tätertypen 250
Krieg und sexuelle Gewalt 252
Phylogenetische Aspekte 252
Literatur 253
20 Religion und Gewalt 255
Gemeinsame Charakteristika der großen Religionen 255
Gewalt im Namen der Religionen 256
Islam 256
Christentum 258
Judentum 261
Buddhismus und Hinduismus 263
Sekten 264
Psychologische und soziologische Erklärungsmodelle für den Zusammenhang zwischen Religion und Gewalt 265
Neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle für den Zusammenhang zwischen Religion und Gewalt 267
Religiöse Phänomene und Gewalt bei Hirnerkrankungen 269
Grenzen der Erkenntnis 270
Literatur 271
21 Schlussfolgerungen für die Vorhersage und Prävention von Gewalt 274
Grenzen der Vorhersagbarkeit individueller Gewalt 274
Vorhersagbarkeit kollektiver Gewalt 277
Phylogenetische Disposition zu individueller und kollektiver Gewalt bleibt unverändert 277
Derzeitige Ausgangslage zur Gewaltprävention 278
Präventionsprojekte 279
Schlussbemerkung 281
Literatur 281

Erscheint lt. Verlag 18.8.2021
Zusatzinfo XV, 278 S. 45 Abb., 25 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Psychologie Persönlichkeitsstörungen
Medizin / Pharmazie Studium
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Forensische Psychologie • Gewalt • Neuropsychologie • Neurowissenschaften • Täter • Täterverhalten
ISBN-10 3-662-63338-8 / 3662633388
ISBN-13 978-3-662-63338-0 / 9783662633380
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