Praxisratgeber: SIS® - die Strukturierte Informationssammlung (eBook)

Richtig fragen - kompetent dokumentieren
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
160 Seiten
Schlütersche (Verlag)
978-3-8426-9161-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Praxisratgeber: SIS® - die Strukturierte Informationssammlung -  Thomas Hecker,  Sigrid Molderings,  Jerzy Rasek,  Eva-Maria Krebs
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Wer richtig fragt, pflegt besser! Erst kommt der Pflegebedürftige zu Wort, dann die Fachkraft! Das ist die Abfolge bei der Strukturierten Informationssammlung (SIS®). Die 3., aktualisierte Auflage wurde auf die aktualisierten Expertenstandards abgestimmt. Das jeweils für die SIS® relevante Screening bzw. Assessment wurde für 'Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz', das 'Schmerzmanagement in der Pflege', die 'Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege', die 'Förderung der Mundgesundheit in der Pflege' aktualisiert bzw. hinzugefügt. Neu im Fokus steht die Abstimmung auf das Begutachtungs- Instrument. Auch der veränderten Form der Qualitätsprüfung wurde Rechnung getragen: mit einer Gegenüberstellung der auf die SIS® bezogenen Verantwortlichkeiten von Pflegefachkraft und Pflegedienstleitung.

Thomas Hecker ist Altenpfleger, Pflegeberater, Qualitätsauditor und zertifizierter Mediator. Er arbeitete für die Städtische Seniorenheime Duisburg GmbH sowie für die Sana Seniorenzentren Duisburg GmbH. Spezialisierungen in Gerontopsychiatrie, Organisationsberatung und Gewaltfreie Kommunikation. Freiberuflich führt er Seminare bei verschiedenen Anbietern in der Alten- und Behindertenhilfe sowie Ausbildungsstätten für Pflegeberufe durch. Sigrid Molderings und Jerzy Rasek sind Altenpfleger und arbeiten als Pflegedienstleitungen in Häusern der städtischen Seniorenheime Duisburg. Eva-Maria Krebs ist ehemalige Altenpflegerin und Pflegedienstleitung und mittlerweile im Ruhestand.

Thomas Hecker ist Altenpfleger, Pflegeberater, Qualitätsauditor und zertifizierter Mediator. Er arbeitete für die Städtische Seniorenheime Duisburg GmbH sowie für die Sana Seniorenzentren Duisburg GmbH. Spezialisierungen in Gerontopsychiatrie, Organisationsberatung und Gewaltfreie Kommunikation. Freiberuflich führt er Seminare bei verschiedenen Anbietern in der Alten- und Behindertenhilfe sowie Ausbildungsstätten für Pflegeberufe durch. Sigrid Molderings und Jerzy Rasek sind Altenpfleger und arbeiten als Pflegedienstleitungen in Häusern der städtischen Seniorenheime Duisburg. Eva-Maria Krebs ist ehemalige Altenpflegerin und Pflegedienstleitung und mittlerweile im Ruhestand.

Definition Pflegebedürftigkeit (§ 14 SGB XI)

Pflegebedürftig sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen.

Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbstständig kompensieren oder bewältigen können.

… auf Dauer, voraus. für min. 6 Monate; mit min. der in § 15 SGB XI festgelegten Schwere.*

* Sozialgesetzbuch (SGB) – Elftes Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014), § 14 Begriff der Pflegebedürftigkeit

Mit der Veränderung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs wurde auch die Begutachtung des Pflegebedarfs erneuert. Voraussetzungen, Grundlagen und Vorgehen bezüglich der Begutachtung finden Sie in den jeweils geltenden »Richtlinien zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit«, abgekürzt auch BRi (Begutachtungs-Richtlinien).

2.1Das Begutachtungsinstrument


Der Grad der Pflegebedürftigkeit (I bis V) wird von den Begutachtenden in sechs Modulen vorgenommen. »Maßgeblich für das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit bei Erwachsenen sind gesundheitliche Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten in den nachfolgenden sechs Bereichen, die sich auf die in den Bereichen angegebenen Aktivitäten und Fähigkeiten beziehen (§ 14 Absatz 2 SGB XI):

1. Mobilität (…)

2. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten (…)

3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen (…)

4. Selbstversorgung (…)

5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen (…)

6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte (…)«8

Wichtig Das ist neu

SIS® und Begutachtungsinstrument sind aufeinander abgestimmt.

Im BI-Modul erfassen Sie vorrangig den Status von Fähigkeiten und Häufigkeiten von bestimmten Phänomenen, in der SIS® die individuelle Situation (Probleme, Ressourcen, Gewohnheiten, Vorlieben, Abneigungen).

Entscheidend für den Pflegegrad ist das Ausmaß der Selbstständigkeit.

Für die Begutachtung der Pflegebedürftigkeit gewinnt die Betreuungsdokumentation an Bedeutung.

2.2Die vierstufige Bewertungsskala


Die »Selbständigkeit wird in den Modulen 1, 4 und 6 mittels einer vierstufigen Skala mit folgenden Ausprägungen bewertet«9:

Selbständig: »Die Person kann die Handlung beziehungsweise Aktivität in der Regel selbständig durchführen.«10 Der Einsatz von Hilfsmitteln, geringe Einbußen in der Ausführung einer Tätigkeit, oder vereinzelte geringfügige personelle Hilfen ändern das nicht. »Entscheidend ist (…), dass die Person keine personelle Hilfe benötigt. (…)«11

Überwiegend selbständig: »Die Person kann den größten Teil der Aktivität selbständig durchführen. Dementsprechend entsteht ein geringer bis mäßiger Aufwand für die Pflegeperson. (…).«12

Überwiegend unselbständig: »Die Person kann die Aktivität nur zu einem geringen Anteil selbständig durchführen. Es sind aber Ressourcen vorhanden, so dass sie sich beteiligen kann. Dies setzt umfassende Anleitung oder aufwendige Motivation auch während der Aktivität voraus oder ein erheblicher Teil der Handlung muss übernommen werden. (…)«13

Unselbständig: »Die Person kann die Aktivität in der Regel nicht selbständig durchführen beziehungsweise steuern, auch nicht in Teilen. Es sind kaum oder keine Ressourcen vorhanden. Aufwendige Motivation, umfassende Anleitung und ständige Beaufsichtigung reichen auf keinen Fall aus. (…)«14

»Das Einschätzungsinstrument beinhaltet in den Modulen 2, 3 und 5 abgewandelte Formen dieser Skala, die an den entsprechenden Stellen erläutert werden. Durchgängig gilt bei diesen Skalen, dass der Grad der Beeinträchtigung mit dem jeweiligen Punktwert steigt. ›0‹ bedeutet stets, dass keine Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten beziehungsweise sonstigen Probleme bestehen.«15

Fazit Schlussfolgerung für die Darstellung in der SIS®

Um eine Doppeldokumentation in BI-Modul und SIS® zu vermeiden, nutzen Sie das Begutachtungsinstrument nur zur Ermittlung von Fähigkeitsgraden und Häufigkeiten. Diese legen Sie in der SIS® nicht dar, sondern beschreiben bzw. nennen hier die individuellen Belange.

Tab. 4 : Gegenüberstellung AEDL-Systematik, SIS® und BRi

AEDL SIS BRi
1 Kommunizieren 1 Kognition und Kommunikation 2 Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
5 Leben in Sozialen Beziehungen 3 Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
2 Sich Bewegen 2 Mobilität und Bewegung 1 Mobilität
3 Vitale Funktionen aufrecht erhalten 3 Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen 5 Umgang mit krankheits-/therapiebedingten Anforderungen
4 Sich Pflegen 4 Selbstversorgung 4 Selbstversorgung (Alltagsverrichtungen)
5 Essen und Trinken
6 Ausscheiden
7 Sich Kleiden
8 Ruhen und Schlafen 3 Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen 3 Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Nächtliche Unruhe
9 Sich Beschäftigen 5 Leben in Sozialen Beziehungen 6 Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte
10 Sich als Mann/Frau fühlen und verhalten
12 Soziale Bereiche des Lebens sichern 6 Haushaltsführung (ambulant)

Wohnen, Häuslichkeit (stationär)

11 Für eine sichere Umgebung sorgen 2 Mobilität und Bewegung

3 Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen

Risikoermittlung z. B. Sturzgefahr: »Anwesenheit aus Sicherheitsgründen«
13 Mit existentiellen Erfahrungen umgehen Eigeneinschätzung (C 1), sonst nicht eindeutig zuzuordnen 3 Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Belastung, Gefährdung, Emotionen

Tab. 5 : Gegenüberstellung von BI-Modul und SIS®

BI-Modul Qualitative Ausführung in der SIS® – beispielhaft in Themenfeld 2
Kriterien s üs üu u
Positionswechsel im Bett     x   Herr Frühling liegt bevorzugt linksseitig und dreht sich nach kurzer Zeit auf diese Seite (→ Dekubitusgefahr).

Positionswechsel: unterstützt, indem er sich am Bettgestell festhält, stellt die Beine nicht selbst auf; ermüdet bei längerem Sitzen.

Bei Transfers fühlt er sich nur sicher, wenn er sich mit beiden Händen festhalten kann, hat nahezu keine Kraft für den Stand. Den Rollstuhl kann er etwas mitlenken.

An Bewegungsaktivitäten beteiligt er sich gern.

Halten einer sta bilen Sitzposition     x  
Umsetzen       x
Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs       x
Treppensteigen       x
s – selbständig; üs – überwiegend selbständig; üu – überwiegend unselbständig; u – unselbständig

_______________

8 Richtlinien zum Verfahren der Feststellung der Pflegebedürftigkeit sowie zur pflegefachlichen Konkretisierung der Inhalte des Begutachtungsinstruments nach dem Elften Sozialgesetzbuches (Begutachtungs-Richtlinien-BRi) vom...

Erscheint lt. Verlag 19.10.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Altenpflege • Informieren • Pflege • Pflegemanagement & -planung
ISBN-10 3-8426-9161-0 / 3842691610
ISBN-13 978-3-8426-9161-2 / 9783842691612
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