Allgemeinmedizin (eBook)

Der Mentor für die Facharztprüfung und für die allgemeinmedizinische ambulante Versorgung
eBook Download: EPUB
2023 | 7. Auflage
856 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-243595-7 (ISBN)

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Allgemeinmedizin -
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<p>Dieses Buch liefert Ihnen den roten Faden für den Einstieg in die Hausarztmedizin: Akutsprechstunde, Familienmedizin, Gesundheitsförderung, Prävention, ambulante und hausärztliche Versorgung.<br></p><p>Alle Krankheitsbilder sind mit Empfehlungen, Evidenzgraden und ICD-Kodierung versehen. Hinweise auf Leitlinien der DEGAM und Online-Ressourcen ermöglichen ein schnelles Auffinden von weiterführenden Informationen.</p><p>&nbsp;Die 7. Auflage wurde aktualisiert und erweitert:</p><ul type='disc'> <li>neue Kapitel zu Videosprechstunde und Digitalisierung</li> <li>neue Beiträge zu den Rechtsgrundlagen</li> <li>Erweiterung der Tertiärprävention und diverser Therapieverfahren</li> <li>Aufnahme neuer Krankheitsbilder</li> </ul><p>Sie erfahren alles Wichtige zum Berufsbild sowie aktuelle Informationen zur Weiterbildung Allgemeinmedizin. Durch die übersichtliche Struktur ist es ideal als Nachschlagewerk in der Hausarztpraxis und als Repetitorium zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Allgemeinmedizin.</p><p>Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.</p>

3 Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin


3.1 Zielsetzung


J. Steinhäuser, S. Schwill, T. Ledig; frühere Bearbeitung: E. Flum*

Die Weiterbildung Allgemeinmedizin dient der Spezialisierung des approbierten Arztes für die Erlangung der Facharztkompetenz. Sie erfordert den Erwerb zusätzlichen – über das Staatsexamensniveau hinausgehenden – Wissens und breiter medizinischer Erfahrung, das Erlernen weiterer praktischer Kompetenzen und Übung im Umgang mit hausarzttypischen Behandlungsproblemen und ‑situationen in allen Bereichen der Kuration, der Prävention und der Langzeitbetreuung, z.B. chronisch kranker und multimorbider Patienten.

3.2 Weiterbildung


J. Steinhäuser, S. Schwill, T. Ledig; frühere Bearbeitung: E. Flum*

Die Grundlagen des Weiterbildungsgangs sind in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer niedergelegt, Inhalte und Struktur werden im föderalen System durch die einzelnen Landesärztekammern verbindlich ausgestaltet. Bei einem Wechsel des Bundeslandes im Verlauf der Weiterbildung können dadurch in Einzelfällen Unterschiede bei den zu erfüllenden Inhalten entstehen. Hier empfiehlt sich, frühzeitig persönlichen Kontakt mit Mitarbeitern der Ziel-Ärztekammer aufzunehmen, um Fragen der Anrechenbarkeit vorab zu klären. Nahezu alle Ärztekammern bieten auf ihrer Internetpräsenz die lokal gültigen Logbücher zum Download an.

Die Führung eines solchen Logbuchs bzw. Benutzung einer internetbasierten Weiterbildungsplattform ist zwingend. Bescheinigungen über die Erfüllung der geforderten Weiterbildungsinhalte sind bei der Anmeldung zum Fachgespräch (Anerkennung der Facharztbezeichnung) vorzulegen. Mit der neuen Weiterbildungsordnung gemäß der Musterweiterbildungsordnung von 2018, die im Laufe des Jahres 2020 in den einzelnen Bezirken der Landesärztekammern verabschiedet wurde, ist ein elektronisches Logbuch („eLogbuch“) eingeführt worden. Das eLogbuch ist in der Regel verbindlich. Es soll die Dokumentation von Weiterbildungsinhalten erleichtern und auch den Wechsel zwischen den Kammerbezirken vereinfachen. Dafür müssen sich sowohl der Arzt in Weiterbildung als auch der zuständige Weiterbildungsbefugte registrieren.

Die Weiterbildungszeit umfasst stationäre und ambulante Abschnitte, die weitgehend flexibel abgeleistet werden können. Kerninhalte in praktisch allen regionalen Weiterbildungsordnungen sind:

  • eine Zeit von mindestens 12 Monaten in der akuten Inneren Medizin und

  • eine ambulante Weiterbildungsphase von 24 Monaten in einer oder mehreren Praxen der hausärztlichen Versorgung.

Falls es lokal keine weiteren verpflichtenden Auflagen (z.B. Rotation in der Chirurgie) gibt, kann die übrige Zeit der insgesamt 60 Monate dauernden Weiterbildung weitgehend frei gewählt werden. Dabei muss mindestens ein „drittes“ Fach zusätzlich gewählt werden. Hier kommen Fächer aus dem Bereich der „unmittelbaren Patientenversorgung“ infrage. Es sind die in der Weiterbildungsordnung der zuständigen Ärztekammer festgelegten Mindestzeiten (z.B. 3 oder 6 Monate) für die Anerkennung einer Rotation zu beachten. Zusätzlich ist ein mindestens 80 h umfassender Kurs in psychosomatischer Grundversorgung zu absolvieren. Prinzipiell ist für die Anerkennung der ärztlichen Weiterbildung ein Tätigkeitsumfang von mindestens 50% der Arbeitszeit notwendig. Geringere Beschäftigungsverhältnisse können in manchen Bundesländern, z.B. im Rahmen von Härtefallanträgen (zeitlich befristet) anerkannt werden.

3.3 Bedeutung der Weiterbildung Allgemeinmedizin


J. Steinhäuser, S. Schwill, T. Ledig; frühere Bearbeitung: E. Flum*

Es geht in der Weiterbildung neben dem Erwerb (fach)spezieller medizinischer Kenntnisse und Fertigkeiten v.a. um die Integration von Wissen und Erfahrung. Ziel ist das Erlernen der besonderen Arbeitsweise in der Allgemeinmedizin, die sich durch eine ganzheitliche Versorgung im Rahmen einer auf Dauer angelegten Arzt-Patient-Beziehung unter dem Gesichtspunkt einer qualitativ hochwertigen primärmedizinischen Versorgung auszeichnet. Weiterbildung beinhaltet die Rollenfindung entsprechend des Rollenmodells des CanMEDS-Frameworks ▶ [7] sowie die Identitätsbildung als Hausarzt. Zu den CanMEDS-Rollen gehören:

  • fachspezifische, medizinische Expertise

  • Kommunikation

  • Zusammenarbeit

  • Management/Führungsverantwortung

  • Vertretung des Patienten (Versorgungslenkung und Gesundheitsförderung)

  • Lernen und Lehren

  • Professionalität

Stationäre Weiterbildung Im Rahmen der stationären Weiterbildungsabschnitte besteht die Gefahr, das Ziel der hausärztlichen Identitätsfindung aus dem Fokus zu verlieren. Viele Krankenhausärzte kennen die Bedingungen der ambulanten Patientenversorgung nur unzureichend; Arbeitsweisen und ‑ziele, diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen in der stationären Krankenversorgung differieren erheblich vom primärärztlichen Bereich. Aspekte der Prävention und der Langzeitbetreuung sind naturgemäß nicht oder nur in Randbereichen abgebildet.

Weiterbildung in der Hausarztpraxis Damit erhält der Weiterbildungsabschnitt in der Hausarztpraxis eine zentrale Bedeutung und ist konsequenterweise der längste Weiterbildungsabschnitt in der Weiterbildungsordnung. Neben dem spezifischen Vorgehen in der Allgemeinmedizin unter Beachtung der im ambulanten Sektor vorherrschenden Prävalenz der jeweiligen Erkrankung hat die ambulante Weiterbildungsphase auch die wichtige Funktion, sozial- und familienmedizinische Kompetenzen sowie Praxismanagement und ‑organisation in allen seinen Facetten zu erlernen. Zusätzlich ermöglicht dieser Abschnitt das Kennenlernen der vertragsärztlichen Rahmenbedingungen. Darüber hinaus sollen Aspekte wie das Entwickeln einer professionellen Haltung und Förderung der eigenen Arbeitszufriedenheit (einschließlich eines bewussten Umgangs mit der eigenen Gesundheit) vermittelt werden.

3.4 Ablauf der Weiterbildung


J. Steinhäuser, S. Schwill, T. Ledig; frühere Bearbeitung: E. Flum*

Der Ablauf der Weiterbildung sollte idealerweise strukturiert organisiert sein, d.h. die Erlangung der erforderlichen Kompetenzen orientiert sich an einem logischen, zeitlich aufeinander aufbauenden Rahmen von Wissen, Fertigkeiten und Erfahrungen. In der Allgemeinmedizin ist das Lernen jedoch oft fallbasiert und kann daher nicht immer aufeinander aufgebaut werden. Der Weiterbildungsgang orientiert sich an der praktischen Arbeit. Wichtig für den Abschnitt in der Praxis sind tägliche informelle, medizinisch-ärztliche Besprechungen und klare Vorgaben für Ärzte in Weiterbildung (z.B. Rücksprachevereinbarungen, Vorgehen bei Unklarheiten). Regelmäßige Feedback-Gespräche in mindestens monatlichem Abstand sollten darüber hinaus den Weiterbildungsverlauf reflektieren, Fortschritte wie Defizite identifizieren und die weiteren Ziele festlegen.

Kompetenzbasiertes Curriculum Allgemeinmedizin Als didaktische Hilfe hierzu wurde in den letzten Jahren das „Kompetenzbasierte Curriculum Allgemeinmedizin“ federführend vonseiten der DEGAM entwickelt ▶ [8]. Dieses Curriculum basiert auf den CanMed-Rollen Kap. ▶ 3.3) und soll als roter Faden und Portfolio die Weiterbildung begleiten.

Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin Als Ergänzung zur individuell organisierten Weiterbildung haben sich auf dem Boden des §75a SGB V seit 2017 bundesweit Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin etabliert.

Diese begleiten und optimieren die Weiterbildung für Ärzte in Weiterbildung durch ganztägige Seminarveranstaltungen mit spezifischen Themen, die für die hausärztliche Tätigkeit relevant sind. Je nach Region sind dies vier bis sechs Tage pro Jahr, die, um den Stellenwert dieses Angebots zu unterstreichen, unter der Woche stattfinden. Diese Tage fördern zudem den Austausch und die regionale Vernetzung der Ärzte in Weiterbildung und damit die hausärztliche Identitätsbildung.

Zudem wird eine individuelle Beratung der Ärzte in Weiterbildung durch Einzel- oder Gruppenmentoring angeboten.

Die didaktischen Fähigkeiten von Weiterbildungsbefugten werden durch Train-the-Trainer Kurse optimiert.

Die Kompetenzzentren ergänzen somit die regionalen und überregionalen Initiativen von Verbundweiterbildungen, Verbünden aus Krankenhäusern und niedergelassenen Weiterbildungsbefugten. Ziele der...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Schlagworte Allgemeinmedizin • Evidenzgrad • Facharztprüfung Allgemeinmedizin • Hausarzt • ICD-Kodierung • Leitlinien der DEGAM • Praktischer Arzt • Prüfungsvorbereitung Allgemeinmedizin • Weiterbildung Facharzt Allgemeinmedizin
ISBN-10 3-13-243595-3 / 3132435953
ISBN-13 978-3-13-243595-7 / 9783132435957
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