Lebendige Nacht

vom verborgenen Leben der Tiere

***** 16 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
272 Seiten
2023 | 1. Auflage
Carl Hanser (Verlag)
978-3-446-27611-6 (ISBN)
25,00 inkl. MwSt
Faszinierendes Paralleluniversum: Sophia Kimmig entführt in die Dunkelwelt und öffnet die Augen für die Wunder der Nacht direkt vor unserer Tür.

Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch.

Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein vielfältiger Lebensraum, über den wir immer noch zu wenig wissen. Die Wildbiologin Sophia Kimmig ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Sie stellt dabei nicht nur ihre wilden Bewohner vor, sondern zeigt auch, wie es ist, in dieser Parallelwelt zu leben: Wie sie entstand, wie es dort aussieht, sich anfühlt oder riecht.

Eine faszinierende Reise zu den Wundern der Nacht.

Sophia Kimmig, geboren 1988, erforscht an einem Institut der Leibnizgesellschaft in Berlin, wie Wildtiere sich an verändernde Lebensraumbedingungen anpassen. 2021 erschien ihr Bestseller Von Füchsen und Menschen. In Vorträgen, durch Medienarbeit und mit ihren Texten verfolgt sie ihr Anliegen, Menschen die Vielfalt und den Wert der Natur näherzubringen und Akzeptanz für Natur- und Artenschutz zu schaffen. Die Autorin lebt in Berlin.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Gewicht 388 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Natur / Ökologie
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturführer
Naturwissenschaften Biologie Botanik
Naturwissenschaften Biologie Ökologie / Naturschutz
Schlagworte Artenschutz • Artensterben • Charles Foster • Dave Goulson • Der Geschmack von Laub und Erde • Dinosaurier • Freie Universität Berlin • Füchse • Geheimnis • Helen Macdonald • klimakrise was tun • Klimaschutz • Leibniz Gesellschaft • Lichtverschmutzung • Nacht • Naturschutz • Säugetiere • Stadt • Tiere bei Nacht • Von Füchsen und Menschen • warum gibt es nachtaktive Tiere? • Waschbären • was passiert nachts? • Wildschwein
ISBN-10 3-446-27611-4 / 3446276114
ISBN-13 978-3-446-27611-6 / 9783446276116
Zustand Neuware
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5 Sehr interessante Einblicke in die Welt der Nacht

von , am 13.06.2023

Das Cover zeigt schon eindrucksvoll, um was es in diesem Buch gehen wird. Tiere und Pflanzen bei Dunkelheit, aber vielleicht ist es für sie doch nicht so Dunkel, wie gedacht?

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und wenn ich wüsste, dass jedes Sachbuch so geschrieben ist, dann würde ich fortan mehr Sachbücher lesen. Es gibt immer wieder humorvolle Stellen und es wird nie auch nur ansatzweise "trocken". Dafür sorgt die Autorin auch dadurch, dass sie selber persönliche Erfahrungen nutzt, um dem Leser die Lebewesen der Nacht näher zu bringen.

Neben der Vorstellung verschiedener Tierarten von bspw. Fledermaus oder Nachtfalter gibt es auch Kapitel, die sich allgemeiner mit der Nacht befassen. So ist es sehr Abwechslungsreich und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich das Buch Kapitel für Kapitel immer mit einer Pause dazwischen gelesen habe. Bei einem schnelleren Lesetempo hätte ich Angst gehabt, dass ich all die Informationen und Geschichten weder verarbeiten, geschweige denn hätte behalten können.
Zudem ist es durch die wiederholte Einladung, sich unbekannte Tiere einfach im Internet anzuschauen, gar nicht möglich, kontinuierlich zu lesen. Hier und da bleibt man dann doch wieder abseits des Buches hängen...

Insgesamt ein absolut gelungenes Sachbuch, dass mir sowohl informative als auch unterhaltsame Lesestunden bescheert hat. So bewerte ich diese interessanten Einblicke in die Welt der Nacht mit 5 von 5 Sternen.

5 Wunder der Nacht

von , am 07.06.2023

Bereits der megaspannende, informative Prolog konnte mein Herz erobern. Die Autorin schafft es gekonnt mit interessanten Fakten zu punkten und nebenbei ihre eigene Faszination auf die Anderswelt auf den Leser zu übertragen.

Genaue, detailgetreue und realistische Beschreibungen geben dem Leser das Gefühl, als wäre er selbst vor Ort und würde mit der Autorin die faszinierende Welt der Nacht erkunden. "Wir wissen zu wenig über das Nachtleben, das sich bei uns abspielt". Eine Aussage, die man klar bejahen kann. Was passiert nachts? Welche Tiere sind nachtaktiv und wie sieht deren Leben aus, während wir nachts schlafen und nicht wirklich etwas von der nächtlichen Vielfalt unserer "Mitbewohner" mitbekommen?

Allein 62% der Tierarten weltweit sind dämmerungs- und nachtaktiv. Das heißt, dass sich ihre Aktivitäten hauptsächlich in der Nacht abspielen, während sie am Tage ihre Ruhephasen haben.

Ich fand es spannend, dass stellvertretend auf einzelne Arten wie zum Beispiel Fledermäuse, Silberschläfer und Eulen verstärkt eingegangen wurde und man viel Wissenswertes und ja, auch Kurioses, erfahren durfte. Die Autorin hat es geschafft, die nachtaktive Welt der Insekten, Tiere und Pflanzen dem Leser auf sehr spannende, interessante Weise näher zu bringen. Ich fühlte mich ein kleines Kind, das alles wissbegierig in sich aufschreiben. Auch fand ich die Vergleiche mit dem Menschen sowie den Einfluss des Mondes ebenfalls sehr spannend.

Die Fun Facts, in denen kurz interessante Fakten einzelner Arten, beschrieben wurden, haben das Ganze abgerundet.

Für mich war "Lebendige Nacht" ein spannendes, interessantes Buch, das einen neugierig macht auf eine Welt, die zwar unter uns lebt, über die wir aber ehrlicherweise noch viel zu wenig wissen. Die Autorin hat mir mit dem Buch definitiv Appetit auf mehr gemacht und mein Interesse an der Thematik entfacht.

4 empfehlenswert

von , am 03.05.2023

Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet, auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere durchaus ansprechend gewesen wären. Es wird versucht, einen möglichst breitgefächterten Bereich der Tierwelt abzudecken und man merkt, dass die Zielgruppe nicht die Fachwelt ist. Dennoch wären ein wenig mehr Fakten meiner Meinung nach durchaus möglich gewesen. Man sollte den geneigten Leser nicht unterschätzen und ich kenne genug, die zu solchen Sachbüchern greifen eben WEIL sie mehr Input zu einem Thema möchten.

Für den Einstieg und oberflächliches Interesse ein Buch, welches sich leicht und locker liest. Für mich als Biologe hätte es gerne mehr sein dürfen. Mehr Infos, mehr Fakten, mehr in die Tiefe, dafür auch gerne weniger verschiedene Tierarten. Dennoch empfehlenswert.

5 Graue Katzen?!

von (Berlin), am 30.04.2023

Nachts sind alle Katzen grau? Ja?! Für uns Menschen vielleicht, doch den Bewohnern der Nacht eröffnet sich so etwas wie ein Paralleluniversum. Sophia Kimmig führt uns durch eine Welt, die den meisten von uns nur ganz rudimentär bekannt ist. Wer kennt schon den Namen eines Nachtfalters? Dabei sind 95 Prozent der in Deutschland heimischen Schmetterlingsarten nachtaktiv. Wie haben sich die einzelnen Insekten, Tierarten und Pflanzen an die Nacht adaptiert? Und wem können wir auf einem nächtlichen Spaziergang begegnen? Mir ist beim Lesen erst richtig bewusst geworden, was uns Menschen so alles entgeht, während wir schlafen. Die Autorin hat mich nicht nur durch viel Wissenswertes stauen lassen, sie hat auch ein sehr gutes Gespür dafür, was genau uns "gewöhnliche" Menschen fasziniert. Dazu kommt ihr wunderbar leichter, unkonventioneller und frischer Schreibstil mit dem sie einen an ihre Worte fesselt. In jedem Kapitel spürt man ihre Leidenschaft für die Tier- und Pflanzenwelt. Mit Sophia bin ich durch die Nacht gegangen und fühle mich nun bereichert. Sie reicht uns Schlafenden die Hand und lässt uns die verborgene Welt mit den Augen einer Eule sehen und mit den Ohren einer Fledermaus hören. Wir bewegen uns durch die Welt der Düfte und erspüren jede kleinste Erschütterung. Ich kann nur empfehlen diese Reise durch die Nacht einmal selbst zu erleben. Wer braucht schon Schlaf, wenn die Welt doch so wunderbar sein kann?!

5 Spannendes Tierleben in der Dunkelheit

von , am 24.04.2023

Das Buchcover hat mich sofort angesprochen und auch der Inhalt hat mich nicht enttäuscht. Ein spannendes Sachbuch über eine verborgene Welt. Das Buch gibt zunächst eine allgemeine Einleitung und geht später auf verschiedene Tierarten wie Wildschweine, Füchse, Glühwürmchen, Siebenschläfer und viele andere Tiere genauer ein. Man erfährt viel Spannendes über diese Tiere und das Buch enthielt viele neue Informationen für mich.

Das Buch enthält viele Details und Informationen, dadurch habe ich aber auch etwas länger gebraucht bis ich es fertig gelesen habe. Statt wie sonst ein Buch in ein paar Tagen durchzulesen, habe ich hier immer wieder nur ein paar Seiten gelesen. Die Illustrationen im Buch sind klasse und machen es sehr anschaulich.

Dieses Buch ist ein Highlight für jeden Naturfreund bzw. Naturliebhaber. Man lernt so vieles auf eine faszinierende Art und Weise.

5 Eine fast unbekannte Welt

von , am 17.04.2023

Das Buchcover finde ich sehr ansprechend und passend zum Thema gestaltet. Die Autorin versteht es, die Leser für die faszinierende Welt der Nacht zu begeistern. Sie erzählt von Wildschweinen, Füchsen, Glühwürmchen, Siebenschläfern und vielen anderen Tieren, die nachts aktiv sind und sich an verändernde Lebensbedingungen anpassen. Sophia Kimmig berichtet von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in der Nacht, von spannenden Experimenten und Forschungsergebnissen und von kuriosen Fakten und Anekdoten. Sie vermittelt auch ein neues Bewusstsein für die Bedeutung und Schönheit der Nacht als Lebensraum und für die Gefahren, die z. B. durch Lichtverschmutzung drohen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, die Nacht als Lebensraum zu schützen und zu respektieren, denn sie ist nicht nur für viele Tiere lebensnotwendig, sondern auch für unsere eigene Gesundheit und Lebensqualität. Das Buch ist nicht nur wissenschaftlich fundiert und informativ, sondern auch unterhaltsam geschrieben.

4 Von Bilchen und Eulen

von , am 17.04.2023

Mit viel Liebe zu skurrilen und lehrreichen Details entführt die Wildbiologin Sophia Kimmig in ihrem Sachbuch sehr unterhaltsam in die aufregende, tierische Dunkelwelt. Aufgeteilt in zehn Kapiteln kommen dabei vor allem feinfühlig-genaue Beschreibungen der nachtaktiven Tiere wie Bilche, Eulen, Fledermäuse, Waschbären und Nachtfalter vor – die Autorin mahnt aber zudem mit präzisen Erläuterungen die Lichtverschmutzung und zunehmende Lebensraumverdrängung an und bietet einen Diskurs in die Ambivalenz zwischen Licht und Dunkel.

Dass die dunkle Parallelwelt soviel an Kuriositäten zu bieten hat, ist verblüffend – Haselmäuse, die ihre Schwänze als Schlafsack nutzen, Federschwanz-Spitzhörnchen, die sich jede Nacht zu einem Gewächs schleichen, das sie betrunken macht oder Tiefsee-Fische, die in der Dunkelheit kleine Taschenlampen haben. Sophia Kimmig ist ihre Leidenschaft an ihrem Beruf empathisch anzumerken – und so webt sie humorvolle Details mit ernsten Themen gekonnt zusammen und die Schilderungen der Nachtfalter-Gewände sowie dem nächtlichen Kulturgut hat feinsinnig-poetische Züge. Faszinierend sind die vielen wissenschaftlichen Fakten und Ausstattungen der Nachttiere, von dem sich die Menschen so einiges für die Technik abgeschaut haben – so haben die Nachtfalter einen so feinen Geruchssinn, dass sie als Vorlage für Sprengstoffdetektoren dienen und sogar aufregende Abwehrmechanismen gegen den unglaublichen Sonar der Fledermäuse entwickelt haben.

Abgerundet werden die anschaulich erzählten Kapitel mit Fun Facts, schönen Zeichnungen und Schwarz-Weiß-Fotos der Tiere – für mehr Bilder der Tiere ermuntert die Autorin ihre Leser zum Googeln. Sophia Kimmig ist eine begeisterte Entdeckerin der Dunkelwelt sowie fantasiereiche Erzählerin ihrer wissenschaftlichen Entdeckungen und Anekdoten. Die verschiedenen Tiere werden auf den rund 270 Seiten mit bewegendem Epilog verständlicherweise nur angerissen – aber wer nach den zahlreichen Informationen mehr Lust bekommt, ein Tier tiefer zu entdecken, hat bestimmt nach der Lektüre den Elan selbst in die Nacht zu wandern oder sich aus dem umfangreichen Anhang zu informieren.

5 Tiere entdecken

von (Berlin), am 13.04.2023

Ich interessiere mich als Hobby sehr für die Natur und die Tierwelt. Vor allem die heimischen Tiere und Pflanzen haben es mir angetan. Deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, dass sogar Fotos von den besprochenen Tieren im Buch zu finden.
Zusammenfassend hat man der Autorin Sophia Kimmig ihre Liebe zur Biologie und zu den Tieren total angemerkt hat. Diese Begeisterung zu spüren, hat auch beim Lesen unheimlich viel Freude bereitet und schon deswegen vergebe ich fünf Sterne.
Außerdem habe ich durch das Buch wirklich wahnsinnig viel gelernt: Wirklich nützliche Sachen, aber auch "Angeber-Fun-Fact-Wissen" - eine perfekte Mischung also.
Ich kann das Buch wirklich allen empfehlen, die sich auch nur ein bisschen für unsere Tierwelt interessieren und mal ganz andere Seiten von Wühlmäusen, verschiedenen Vögeln und Co. kennen lernen wollen!

5 Einblicke in neue Welten

von , am 05.04.2023

"Lebendige Nacht" war für mich ein richtiger persönlicher Überraschungserfolg. Die Autorin beschreibt darin wie der Titel schon sagt, wie lebendig es innerhalb der Tierwelt in der Nacht zugeht und welche Arten in der Nacht aktiv sind.
Dabei werden zum Teil Tierarten beschrieben, von denen ich bisher noch nicht gehört habe, was ungemein spannend war.
Auch die an manchen Stellen vorhandenen Abbildungen haben mir gefallen und das Buch insgesamt aufgelockert (auch wenn diese leider nicht farbig gedruckt waren).
Besonders gefallen hat mir das Kapitel der seit der Corona Pandemie so negativ behafteten Fledermäuse, da es ausgesprochen informativ und kurzweilig war.
Insgesamt hat mir das Buch super gefallen, da es sich leicht lesen lies und auch für eigentlich nicht naturwissenschaftlich interessierte wie mich, interessante Infos bereithielt oder unnötig schnörkelige und wissenschaftliche Sprache.
Das Buch ist wie eine gedruckte Tierdoku und hat bei mir die Lust geweckt im anstehenden Sommer den ein oder anderen nächtlichen Spaziergang zu unternehmen und dabei vielleicht einmal mehr die Augen und Ohren offen zu halten für die nächtlichen Tiere - toll!

3 Große Bandbreite abgedeckter Themen rund um das Leben in der Dunkelheit

von (Berlin), am 04.04.2023

Dass das einleitende Zitat aus dem Kinderbuch "Licht aus, sagte der Fuchs" von Marsha Diane Arnold stammt, ist symptomatisch für die Passagen, von denen das an sich fundierte Sachbuch zur lebendigen Nacht über weite Strecken dominiert wird. Denn mit einem Schreibstil, der von poetischen Beschreibungen, Anleihen beim Märchen sowie aus der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur geprägt ist, hat Sophia Kimmig meinen Geschmack leider nicht getroffen. Beispiele dafür sind ihre Ausführungen zu parallelen Welten und ihre Vergleiche aus der Comic-Welt.
Auch im Prolog schildert die Autorin auf fast schon mythisch zu nennende Weise das Leben an einer Bushaltestelle in der Nacht, das sie Dunkelwelt nennt. Prinzipiell finde ich die ungewöhnliche Kombination aus lyrischen Elementen mit wissenschaftlichen Fakten interessant. Das zeigen gelungene Umsetzungen etwa in den Tropen von Raoul Schrott, für die ich mich begeistern kann. Doch Sophia Kimmig fehlt dafür das literarische Talent. Ihre Stärke ist als promovierte Biologin ihr wissenschaftlicher Hintergrund. So hätte ich den Prolog als gelungen empfunden, wenn die Autorin auf poetische Anwandlungen verzichtet hätte, um stattdessen von ihrer Doktorarbeit über Füchse oder dem Forschungsprojekt, in dessen Rahmen sie sich mit nachtaktiven Tieren auseinandersetzt, zu berichten. Zudem hätte ich als einleitendes Zitat das einer berühmten Biologin, die damit von der Autorin vorgestellt worden wäre, als passender angesehen.

Auch im weiteren Verlauf des Buchs hätte ich mir gewünscht, dass die Stärken von Sophia Kimmig mehr zum Tragen gekommen wären. Denn die Abschnitte, in denen die Autorin ihr fundiertes Wissen zeigt, habe ich als weit überzeugender empfunden. So habe ich mir etwa im ersten Kapitel gern von ihr die lateinische Artbezeichnung, die sich aus Gattung und Art zusammensetzt, sowie die auf das Farbsehen spezialisierten Zapfen in der Netzhaut des Auges, die in zwei verschiedene Arten von Sehzellen zu unterscheiden sind, erklären lassen. Dabei sind ihre Erläuterungen, die durch exakte Quellenangaben belegt sind, verständlich formuliert.
Auf das oft recht umfangreiche Füllmaterial, das mit der Vermittlung dieses Wissens einhergeht, hätte ich aber verzichten können. Die Überleitung von einem zum nächsten Thema besteht meist aus einer Reihe von Fragen, die mich dazu anregen sollten, mir bestimmte Szenarien vorzustellen oder mich in entsprechende Situationen hineinzuversetzen. Das ist aber bei der anschaulichen Art und Weise, auf die das darauf folgende Wissen dargelegt wird, gar nicht nötig. Dem hätte ich auch ohne die einleitenden Fragen gut folgen können. Ebenso wenig hätte ich die wiederholt auftretenden Sätze gebraucht, in denen die Autorin betont, wie spannend das Fachgebiet der Biologie ist. Das sollte doch durch den Inhalt deutlich werden.
Statt die Themen mit solchen Sätzen zu beenden, die wohl verdeutlichen sollen, dass nun ein Exkurs abgeschlossen ist, wäre der Aufbau strukturierter ausgefallen, wenn die Autorin zur Gliederung des Fließtextes Infokästen oder Übersichten in tabellarischer Form eingebunden hätte. Ein Beispiel für eine solche Übersicht wäre die prozentuale Unterscheidung in tag- und nachtaktive Tierarten u. a. für Säugetiere, Vogelarten und Insekten. Infokästen hätten den zusätzlichen Vorteil mit sich gebracht, dass darin vermitteltes Wissen so übersichtlich aufbereitet worden wäre, dass diese sich zum späteren Nachlesen anbieten sowie zum Nachschlagen eignen würden.

Als sinnvolle Ergänzung hätte ich angesehen, wenn Sophia Kimmig weiterführende Literatur empfohlen hätte, sofern Themen etwa außerhalb des Fokus dieses Sachbuchs liegen. Dabei hätten mich beispielsweise Informationen zu den verschiedenen von der Autorin aufgelisteten Tagfaltern (u. a. Kohlweißling, kleiner und großer Fuchs, Bläuling, Aurorafalter, Schachbrett) interessiert. Auch ein Link, der auf die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der internationalen Weltnaturschutzunion IUCN verweist, wäre hilfreich gewesen.
Um trotz des vermittelten Wissens die Lesbarkeit in ihrem Buch zu wahren, kann ich nachvollziehen, dass Sophia Kimmig auf zu viel Fachvokabular und dessen Erläuterung verzichtet hat. An manchen Stellen hätte ich mir jedoch gewünscht, dass die Autorin, um diese Balance zu wahren, mehr mit Fußnoten gearbeitet hätte. So hätten etwa die Nachtfalter Eumorpha labruscae oder Citheronia regalis, aber auch Candela und Lumen als Einheiten zur Quantifizierung des Lichts näher erläutert werden können.
Die Vorstellung mir unbekannter nachtaktiver Tiere wie etwa des auf Neuguinea vorkommenden Tüpfelkuskus, des neuseeländischen Kakapos, des Blattschwanzgeckos oder des Taguans ist interessant gewesen. Dabei haben mir aber Bilder gefehlt. Mit dazu passenden Fotos, die die genannten Tiere abbilden, hätte ich deren Beschreibung als weit gelungener empfunden. Denn ich möchte während der Lektüre des Buchs nicht nebenher die erwähnten Tiere googeln müssen, um ein Bild von diesen vor Augen zu haben.
Was mir an Lebendige Nacht besonders gut gefallen hat, ist das wirklich spannende, unter Sachbüchern leider sonst so unterrepräsentierte Thema der nachtaktiven Tiere. Dabei wird das Leben in der Dunkelheit von Sophia Kimmig in einem breiten Spektrum behandelt. Die Bandbreite der nachtaktiven Tieren reicht von Tierarten, die ich erwartet habe, wie den Eulen, Fledermäusen und Waschbären, über Tiere, an die ich nicht unbedingt gedacht habe, wie die Haselmaus, den Sieben- und Gartenschläfer bis hin zu solchen, die mir zuvor nur dem Namen nach bekannt gewesen sind, wie den Bilchen und Nachtfaltern. Ergänzt wird das von weiteren Kapiteln, die rund um das Leben bei Nacht kreisen. Diese schließen etwa die Ursachen für die Nachtaktivität von Tieren, deren Ursprung in der Urzeit liegt, sowie einen faszinierenden Exkurs zu Tieren, die an Land, aber auch Unterwasser Licht ins Dunkel bringen, mit ein.

5 Superschönes Sachbuch

von , am 03.04.2023

Hier handelt es sich um ein wunderschönes Sachbuch. Die Autorin ist Biologin und hat sich in diesem Buch ausgiebig mit dem Thema Nacht auseinander gesetzt. Ihre Liebe zur Natur findet sich hier in jeder Zeile wieder und ihr interessanter Schreibstil lässt den Leser nur so über die Seiten fliegen. Die informativen Texte sind überhaupt nicht langweilig und die fun facts lassen den Leser oft schmunzeln.

Überhaupt finde ich, das es ein sehr modernes Buch ist. Das der Mensch die Natur in der Nacht beeinflusst und es Lichtverschmutzung gibt, wird genauso erklärt wie der Einfluss der Nacht beim Kühe melken. In dem Buch werden unter anderem viele nachtaktive Lebewesen wie z. B. Fledermäuse, Waschbären oder Eulen vorgestellt aber auch die Welt der Mikroorganismen und ihre Wichtigkeit wird erläutert.

Ein hochinteressantes Buch wie ich finde und auch für Jugendliche super als Geschenk geeignet, da es nicht in einem Ruck gelesen werden muss. Es gibt einige sehr schöne Fotos und Zeichnungen in dem Buch und das Cover ist in meinen Augen sehr gut gelungen. Eine klare Kaufempfehlung.

4 Man sieht mit anderen Augen

von , am 03.04.2023

Die Nacht ist schon irgendwie faszinierend, sie zieht einen einerseits an, andererseits möchte man vielleicht auch nicht ganz allein umhergehen, denn dort raschelt was, da knackt ein Zweig unter (wessen?) Füßen – wir sehen und hören einfach ein wenig zu schlecht, um uns nachts sicher zu fühlen. Warum das so ist und wie es die Tiere der Nacht anders machen – genau das ist ein Aspekt dieses sehr gut verständlichen und nachvollziehbaren Buches. Man muss kein Biologe sein, sondern einfach nur interessiert und dann klappt es auch mit diesem Buch, denn die Autorin macht es dem Leser leicht. Sie verbindet spannende oder auch mal lustige Fakten mit ihren eigenen Erfahrungen, lässt den Leser gefühlt hautnah mit und bringt aber auch Fachbegriffe ein – jedoch so erklärt, dass es wirklich jeder verstehen sollte.

Schon ihr Buch "Von Füchsen und Menschen" hatte mich begeistert, darum war ich hier auch sehr gespannt, welche Abenteuer wir durch die Augen der Autorin miterleben dürfen und es hat sich echt gelohnt. Auch die Auswahl der Tiere, die sie näher vorgestellt hat (klassisch beispielsweise die Fledermaus, aber auch den Waschbären). Dabei beschränkt sie sich aber nicht nur auf unsere heimische Flora und Fauna, sondern blickt sich auch mal weltweit um – ich denke kaum ein Leser kann sich danach das Googlen verkneifen.

Und dann gibt es natürlich noch den Aspekt der Umweltverschmutzung – im Falle der nachtaktiven Tiere bedeutet das auch Lichtverschmutzung. Das es sie gibt war mir auch als Landei klar, wie extrem sie ist, habe ich gerade erst zufällig in Nähe eines Flughafens entdeckt. Ohne Buch hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal so richtig wahrgenommen, aber mit dem ganzen Hintergrundwissen sieht man selbst eine kleine Gartenleuchte noch einmal mit ganz anderen Augen…

Schade fand ich, dass es nur sehr wenige Bilder gab, auch die Fun Facts, die bei ihrem ersten Buch schon klasse waren, zündeten hier nicht so richtig bei mir. Dennoch empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter und ich hoffe, dass die Biologin bald wieder ein Buch schreibt. Thema ist egal – ich bin dabei!

5 Nachts im Museum? Der heimische Garten reicht da schon aus!

von (An der Nordseeküste), am 01.04.2023

Sie denken Nachts schwirren im Sommer immer nur Glühwürmchen durch die Lande? Da irren Sie aber gewaltig! Die Nächte, egal zu welcher Jahreszeit, sind genau so aktiv wie der Tag! In diesem kurzweiligen Sachbuch von Autorin und Biologin Sophia Kimmig geht der Leser auf "Nachtwanderung" mit und erhält jede Menge Wissen über alles was da im Dunkeln kreucht und fleucht. Neben den Texten gibt es immer wieder kleine Zeichnungen oder auch Bilder. Was mir besonders gut gefallen hat, Kimmig zeigt auch Mitbewohner die sonst eher verschrien sind wie Waschbären oder Siebenschläfer. Auch die haben ihre Daseins-Berechtigung! Ob dies nun ausgerechnet immer der heimische Dachboden mitten in der Nacht sein muss…gut…darüber könnten wir jetzt streiten aber fest steht, auch diese Lebewesen sind empfindsame Tiere mit ausgeprägten Sinnen und ihrem Eigenleben! Kimmig sensibilisiert den Leser auf feine Art und gibt viel Wissen weiter welches zu einem besseren Verständnis führt - gar keine Frage! Nach dem Buch steht definitiv fest: machen Sie die Nacht zum Tag und beobachten Sie mal was in der Nacht alles durch ihren Garten huscht! Sie werden staunen! Natürlich gibt es auch besondere Pflanzen wie Geißblatt und Co. die eben auch erst in der Nacht aktiv werden und mit ihren Düften gerade eben in der Nacht Falter und Co. anlocken! All das zu beobachten ist ein besonderes Fest! 5 Sterne für dieses tolle Buch!

5 Wenn es abends langsam dämmert und die Nacht anbricht

von , am 30.03.2023

Sophia Kimmig macht in ihrem aktuellen Buch "Lebendige Nacht - Vom verborgenen Leben der Tiere" quasi die Nacht zum Tag und beleuchtet dabei insbesondere die Tierarten näher, deren Tag dann erst richtig mit der Nacht beginnt. Im Buch steppt dann quasi fast förmlich der (Wasch)Bär, wenn die Nacht eingeläutet wird.

Das tolle Glühwürmchen-Buchcover ist mir sofort ins Auge gesprungen und hat mein Interesse sofort geweckt. Erst dann ist mir die Autorin aufgefallen und dann war es auch bereits um mich geschehen.

Das Buch weitet den eigenen Blick und auch den Horizont. Tagsüber kann jeder Tiere beobachten. Aber wer von uns persönlich geht in der Nacht auf die Beobachtungspirsch, um gerade die nachtaktiven Tiere dann näher zu studieren und zu verstehen? Genau diesen nachtaktiven Lebewesen geht dann Kimmig in ihrem sehr gelungenen Sachbuch auf den Grund. Die unglaubliche Passion der Wildbiologin Kimmig spürt man auf jeder einzelnen Seite. Das Buch selbst vermittelt unheimlich viel Wissenswertes, detaillierte Informationen und Fun Facts zum Thema.

Während viele Individuen unserer Spezies nachts ausruhen und schlafen, gönnt sich die Natur dann in einer Vielzahl an nachtaktiven Tieren keine Nachtruhe.
Wer schon immer wissen wollte, was in der freien Natur nachts in der Tierwelt alles passiert, darf gerne zu diesem Buch greifen und die Geheimnisse der Nacht selbst entdecken.

4 Wunder der Nacht

von , am 28.03.2023

Mit großem Interesse habe ich mich gemeinsam mit der Wildbiologin "Sophia Kimmig" auf den Weg gemacht, um zu erkunden, welche Tiere in der Dunkelheit unterwegs sind. Auf dieser Reise habe ich sehr viele Neuigkeiten erfahren, und vor allen Dingen auch die mir bekannten nachtaktiven Tiere intensiv kennengelernt. Seien es die Bilche, Eulen Fledermäuse, Waschbären oder Nachtfalter, um nur einige zu nennen, sind mir nun in ihrem Territorium vertrauter geworden. Dazu beigetragen haben auch die vielen wissenschaftlichen Aspekte, die durch die sehr verständliche Schreibweise der Autorin spannend und interessant geschildert wurden. Hin und wieder berichtet "Sophia Kimmig" sehr humorvoll, sodass es ein schönes Lesevergnügen ist, in die nachtaktive Tierwelt einzutauchen.

Schmerzlich vermisse ich in diesem Buch schöne farbige Fotos. Die wenigen Illustrationen in schwarz/weiß sind nett anzusehen, aber auch diese sind für dieses Buch in der Anzahl zu wenig. Schade!

Mir hat das Textliche gut gefallen, es liest sich flüssig und bleibt nachhaltig. Jedem Tierfreund kann ich dieses Buch empfehlen, denn es ist faszinierend zu erfahren, was für ein reges Tierleben in der Nacht zu beobachten ist. Die gezielte Auswahl der vorgestellten Tiere ist treffend gewählt, da Diese zumindest vom Namen nach bei vielen Menschen bekannt sein dürften.

Ich vergebe 4 Sterne, da ich hinsichtlich der fehlenden Fotos enttäuscht wurde.

5 Erstaunlich vielfältig

von , am 17.03.2023

Die Nacht ist lebendiger, als wir uns bisweilen vorstellen. Vieles läuft im Verborgenen ab und wird von uns kaum je wahrgenommen. Die Tiere der Nacht sind meist hoch spezialisiert. So besitzen manche Nachtfalter Flügel, die den Schall von Fledermäusen absorbieren und die sie somit quasi unsichtbar erscheinen lassen. Andere Tiere besitzen hochentwickelte, unseren weit überlegene Sinne. Doch nicht alle Tiere sind freiwillig dämmerungs- oder nachtaktiv. Um Feinden oder Konkurrenz auszuweichen nutzen einige der Tiere die dunkle Tageszeit. Aber auch Menschen tragen am veränderten Verhalten von Tieren bei. Während auf dem Dorf Tiere sich in den Schutz der Dämmerung flüchten, geschieht in der Stadt das Gegenteil. Immer mehr Wildtiere nutzen die Stadt als neuen Lebensraum und lernen sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Doch das alles umfasst nur einen Teil des Buches, denn dies greift sogar deutlich weiter aus um uns das nächtliche Treiben und deren Zusammenhänge und Besonderheiten näher zu bringen. Angefangen von den Dinosauriern, bis hinein in die heutige Zeit, von heimischen Tieren und die, fremder Kontinente gib es Einblick in eine sonst vor uns verborgene Welt.
Besonders faszinierend fand ich hierbei die evolutionäre Einflüssen, die Tiere zu Nachttieren werden ließen, aber auch wie der Mensch da Verhalten der Tiere heutzutage beeinflusst. Einige der Super-Sinne von Tieren waren mir zwar schon bekannt, andere mir neu und beeindruckten mich sehr.
Über die Vielfältigkeit des Buches war ich positiv überrascht. Mir war nicht klar wie weit das Thema Nacht sich erstreckt. Wirklich erstaunlich und sehr interessant!
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