Schritte im Dunkeln (eBook)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
347 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-4322-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schritte im Dunkeln -  Georgette Heyer
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die Geschwister Peter, Celia und Margaret erben das ehemalige Klostergebäude Priory. Angeblich soll es in dem alten Gemäuer spuken, aber die jungen Leute glauben nicht an Geister und beschließen, in das herrliche Landhaus zu ziehen. Schon in der ersten dort verbrachten Nacht bestätigen sich allerdings die Gerüchte - ein furchterregendes, durchdringendes Stöhnen reißt alle aus dem Schlaf. Gemeinsam versuchen sie, der wahren Ursache für den Spuk auf den Grund zu gehen. Was zunächst als ein unterhaltsames Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst, denn es geschieht ein Mord ...

Georgette Heyer auf den Spuren Agatha Christies. Spannend und amüsant - Jetzt als eBook bei beTHRILLED.

'An Heyers Figuren und Dialogen habe ich immer wieder meine helle Freude.' Dorothy L. Sayers


Kapitel 1


„Ich nehme an, das ist der Abreitplatz“, sagte Charles Malcolm, „mit vielen natürlichen Hindernissen.“

Würdevoll erwiderte seine Frau Celia: „Nein, das ist der Tennisplatz, mein Lieber.“ Charles brummte verächtlich. „Man muss den Platz nur ein bisschen einebnen“, meinte Celia.

„Es müssen nur ein Mähdrescher und eine Dampfwalze her“, sagte Charles unfreundlich. „Und das ist der Besitz, den du nicht verkaufen wolltest!“

Seine Schwägerin mischte sich ein. „Er ist zauberhaft, und du weißt es. Sobald Celia und ich hierherkamen, haben wir uns in diesen Ort verliebt.“

„Das glaube ich gern“, sagte Charles, „ein, zwei Schiebefenster, eine verfallene Kapelle, und schon sinkt ihr beide in die Knie. Aber Peter hat euch doch begleitet. Was hat ihm so gefallen? Das Bier im Dorfwirtshaus?“

„Am Ende des Gartens ist ein Forellenbach“, erklärte Margaret.

„Richtig“, gab Charles zu, „und bei nassem Wetter gibt es auch einen im Dienstbotentrakt. Bowers hat ihn mir gezeigt.“

„Nur weil eine Scheibe im Fenster fehlt“, erwiderte Celia ärgerlich. „Natürlich regnet es da herein.“

Margaret legte ihre Hand auf Charles’ Arm. „Warte, bis du dein Schlafzimmer gesehen hast. Die Wände sind holzgetäfelt, mit einem eingebauten Schrank, den du nicht so leicht finden wirst.“

„Riesig lustig“, bemerkte Charles. „Wenn jemand bei uns einbricht, wird er nicht einmal meinen Morgenrock finden. Vielleicht sollte ich die Stelle mit einem Kreuz markieren.“

„Nein, du hast einen Kompass. Gehen wir hinein, und ich werde dir alles zeigen“, sagte seine Frau.

Auf einem der verwahrlosten Wege wanderten sie zwischen Blumenbeeten zur Terrasse an der Südseite des Hauses.

„Charles, kannst du jetzt, da die Sonne auf das graue Gemäuer scheint, das Haus ansehen und uns Vorwürfe machen, dass wir uns nicht davon trennen wollen?“, rief Margaret aus.

„Ich werde warten, bis ich mein Zimmer gesehen habe“, erwiderte Charles.

Er musste jedoch zugeben, dass dieses Haus, das seine Frau, ihre Schwester und ihr Bruder geerbt hatten, vom künstlerischen Standpunkt aus keinen Wunsch offen ließ. Vor vielen hundert Jahren aus grauem Stein erbaut, war es heute teilweise stark verfallen; im Lauf der Zeit war vieles hinzugebaut worden, sodass das heutige Haus ein weitläufiges, verschachteltes Gebäude war. Die Eichen in dem großen Park waren vermutlich schon da gewesen, als Wilhelm der Eroberer landete. Eine etwa zweihundert Meter lange Zufahrt führte an den alten Bäumen vorbei zum Parktor an der Straße nach Framley. Fuhr man über die Straße, so waren es fast zwei Kilometer bis zu dem Dorf; wenn man hinter dem Haus über die Felder ging, war die Strecke jedoch viel kürzer. An der Straße zum Dorf, aber auf dem Gelände der Priory gelegen, befand sich die Ruine jener Kapelle, die Celias Fantasie so angeregt hatte. Während der Reformation geplündert, von Cromwells Kanonen beschossen, stand nicht mehr viel davon außer ein paar Mauerresten, die aus dem Gras hervorragten. Da und dort war noch ein gotisches Fenster zu erkennen, aber die meisten Mauern waren kaum höher als ein, zwei Meter.

Die Priory selbst war restauriert worden, und die vielen Zu- und Neubauten ließen kaum mehr etwas von der alten Behausung der Mönche erahnen. Celia – sie hatte ein Buch über alte Klöster gekauft – erklärte, dass die Bibliothek, ein großer Raum vor der Terrasse, ursprünglich das Refektorium gewesen sei; die Holzvertäfelung allerdings stamme vermutlich aus einer späteren Zeit.

Der Besitz war ihr ganz unerwartet in den Schoß gefallen. Ein Onkel, den sie gemeinsam mit Peter und Margaret pflichtschuldigst von Zeit zu Zeit zu besuchen pflegte, hatte die Priory seinem Neffen und seinen beiden Nichten hinterlassen. Er selbst – kein Freund ländlicher Einsamkeit – hatte das Haus nie bewohnt. Er hatte es von seiner Schwester geerbt, die während ihrer Ehe und ihrer Witwenschaft dort gelebt hatte. Das Haus war heute noch so, wie sie es verlassen hatte, und kaum hatten es Celia Malcolm und Peter und Margaret Fortescue gesehen, als sie erklärten, es sei genau das Haus, von dem sie seit Jahren geträumt hätten. Das heißt, die beiden Schwestern sagten das. Peter war weniger begeistert, gab jedoch zu, dass es schade wäre, den Besitz zu verkaufen.

Man hatte eine ganze Weile versucht, die Priory zu vermieten, doch seit die ersten Mieter, die das Haus zwei Jahre lang bewohnt hatten, ausgezogen waren, hatte sich niemand mehr dafür interessiert.

„Ihr Onkel hatte ziemliche Schwierigkeiten mit dem Haus“, sagte der Anwalt. „Seine Schwester hat sich, solange sie dort lebte, nie beklagt, aber sie war eine exzentrische alte Dame, und vielleicht hat sie nichts gestört. Es ist jedoch eine Tatsache, Mrs Malcolm, dass das Haus einen schlechten Ruf hat. Die Leute, die es für drei Jahre von Ihrem Onkel gemietet hatten, zogen nach einem Jahr aus. Sie behaupteten, es spuke darin.“

„Ach!“, rief Margaret aus. „Wie aufregend!“

Der Anwalt lächelte. „Ich würde mir diesbezüglich keine großen Hoffnungen machen, Miss Fortescue. Wahrscheinlich finden Sie darin nichts Aufregenderes als Ratten. Aber ich wollte Sie jedenfalls warnen, damit Sie, wenn Sie keine Lust verspüren, ein als verwunschen geltendes Haus zu bewohnen, vielleicht dieses Angebot in Erwägung ziehen.“ Er nahm einen Briefbogen vom Schreibtisch und sah Peter fragend an.

„Ist dies das Angebot, von dem Sie uns geschrieben haben?“, fragte Peter. „Irgendjemand, der die Tafel ‚Zu vermieten‘ gesehen hat, als er hier durch die Gegend fuhr, und jetzt Genaueres wissen möchte?“

Mr Milbank nickte. Celia und Margaret wandten sich eifrig an ihren Bruder und betonten wieder, wie herrlich es sein werde, ein Landhaus zu besitzen, das so nahe der Stadt, aber trotzdem ideal gelegen sei.

Mit der Erwähnung des Forellenwassers überzeugten sie ihn. Charles, ein junger Anwalt mit einer stetig gedeihenden Praxis, hatte, wie er sagte, keine überflüssige Zeit, ein Haus anzusehen, das seine Frau um jeden Preis bewohnen wollte, gleichgültig, ob es ihm gefiel oder nicht. Er vertraute auf Peter.

„Und du hast mein Vertrauen missbraucht“, sagte er jetzt vorwurfsvoll beim Tee in der Bibliothek. „Drei Monate lang seid ihr drei hin und her geschossen, um das Haus ‚bezugsfertig‘ zu machen, wie ihr es nennt. Meine bösen Vorahnungen habt ihr mit Lügengeschichten zerstreut, bis ich fast glaubte, das Haus entspreche tatsächlich euren Beschreibungen. Du“ – anklagend wies er auf Maragaret – „hast behauptet, es sei das ideale Heim. Die Tatsache, dass nur ein Badezimmer existiert und die Warmwasserversorgung nur für ein heißes Bad pro Tag ausreicht, habt ihr wohlweislich verschwiegen.“

„Es wird dir guttun, ab und zu ein kaltes Bad zu nehmen“, meinte Peter und strich Jam auf eine gebutterte Brotschnitte. „Wir haben ja nicht die Absicht, hier den ganzen Winter zu verbringen, und außerdem könnten wir eines der Schlafzimmer in ein zweites Badezimmer umwandeln. Auch eine bessere Warmwasseranlage könnte man installieren – nicht sofort, aber irgendwann einmal.“

Charles sah ihn kühl an. „Und wie steht es mit dem Licht? Und mit dem Telefon? Ich nehme an, wir können überall Leitungen legen lassen. Das ist es vermutlich, was Celia unter ‚ein Landhaus praktisch umsonst bekommen‘ versteht. Ich hätte es mir denken können.“

„Ich persönlich ziehe Kerzen und Leuchter vor“, warf Celia ein. „In einem solchen Haus wäre elektrisches Licht fehl am Platz. Und was das Telefon betrifft, genau das wollte ich los sein.“ Sie nickte ihrem Mann vergnügt zu. „Dieses Jahr wirst du einmal richtige Ferien haben – völlig abgeschnitten von der Stadt.“

„Danke vielmals“, sagte Charles. „Und was hast du vorhin erwähnt? Irgendetwas, dass man ins Dorf gehen sollte, um Speck fürs Frühstück zu kaufen?“

„Du kannst ja das Auto nehmen“, erklärte Celia, „und dich im Dorf auch nach einem Gärtner umsehen. Ich fürchte, du und Peter allein werdet mit dem Garten nicht fertigwerden.“

„Nein, ganz bestimmt nicht“, sagte Charles mit Überzeugung.

In diesem Moment öffnete sich die Tür, und eine freundlich aussehende, rundliche Dame in den besten Jahren trat ein. Es war Mrs Bosanquet, die Tante der Fortescues. Sie setzte sich, nahm eine Tasse Tee, lehnte ein eher solide aussehendes Stück Kuchen ab und entschied sich für ein Butterbrot.

„Ich habe meine Kisten ausgepackt“, verkündete sie, „aber leider konnte ich den Schrank nicht finden – gleich zweimal.“

„Aber nein, hast du auch einen, der so witzig versteckt ist?“, erkundigte sich Charles.

Mit freundlich fragender Miene wandte sich Mrs Bosanquet ihm zu. Sie war fast taub. Als Charles seine Frage wiederholt hatte, nickte sie. „Ja, mein Lieber, aber ich habe ein Stück Papier auf das Schloss geklebt. Ein sehr seltsames altes Haus. Ich unterhielt mich mit Mrs Bowers, und sie behauptet, in den...

Erscheint lt. Verlag 11.7.2017
Reihe/Serie Georgette-Heyer-Krimis
Georgette-Heyer-Krimis
Georgette-Heyer-Krimis
Übersetzer Ilse Winger
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Footsteps in the Dark
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Technik Architektur
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Agatha Christie • Brit Crime • Britischer Krimi • British • Camilieri • cherringham • Cozy • Cozy Crime • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Eingangstür • England • England / Großbritannien • Ermittler • Fenster • Geheimnis • Geister • Geschichte • Grusel • Grusel krimi • Historischer Kriminalroman • Inspector • Inspektion • Inspektor • kleiner Mann • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimi ohne Blut • Krimis • krimi spannend • Landhauskrimi • Lokalkrimi • Lord • lustiger Krimi • Miss Marple • Mord • Mörder • Mystery Bestseller • Mystery Bücher • Mystery Romane • Poirot • Police • Polizei • Polizist • Privatdetektiv • Psychothriller • Regionaler Krimi • Regionalkrimi • Robert Galbraith • Serienkiller • Serienkrimi (Serienermittler) • Sherlock • Spannung • Spannungsroman • Tante Dimity • Tatort • Tee • Tee Kaffee Mord • Thriller • Treppe • Verbrechen • Wandverkleidung
ISBN-10 3-7325-4322-6 / 3732543226
ISBN-13 978-3-7325-4322-9 / 9783732543229
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99