Auf ins Ruhrgebiet

Auf ins Ruhrgebiet

Jugendliche Arbeitsmigranten in den 1950er Jahren
Software / Digital Media
12 Seiten
2017
LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hersteller)
978-3-939974-56-7 (ISBN)
4,90 inkl. MwSt
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Anfang der 1950er Jahre zeigen Ballungsgebiete wie das Ruhrgebiet noch überdeutlich
die Zerstörungen des Krieges. Ausgerechnet hier liegt mit dem Abbau der Kohle eine
der Schlüsselindustrien. Fachkundige Arbeitskräfte aber müssen in den ländlichen Gebieten
von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern angeworben werden, wohin
auch die Vertriebenenströme aus den Ostgebieten umgeleitet worden sind.
„Du bist aber fein in Schale. Was machst du eigentlich? - Ich bin Berglehrling, schon
im zweiten Jahr. - Berglehrling? Sagt der Andere, mit Schüppe und Hacke? Mensch,
Bergleute sehen doch ganz anders aus. - Du hast ja keine Ahnung, weil du noch nie
in einer Grube warst. Da kannst du heute dein Wunder erleben. Komm doch mal mit
auf meine Zeche.“ So beginnt der 1951 fertiggestellte Film „Mein Freund wird Bergmann“,
mit dem bundesweit für die Aufnahme einer Lehre im Bergbau geworben wurde.
„Da haben sich alle getroffen und dann wurden Filme gezeigt und entsprechend
Reklame gemacht, wie gut das hier ist im Ruhrgebiet. War ja auch nicht schlecht. Und
das war für mich der Aufhänger: da machst du mit“ antwortet Richard Ihnen aus Ostfriesland
der Regisseurin Andrea Wirtz auf die Frage, wie er angesprochen wurde, um
ihn als Berglehrling zu gewinnen.
Andrea Wirtz hat einen Kompilationsfilm geschaffen, in dem sie Szenen aus Werbefilmen
des Bergbaus mit den Aussagen dreier Zeitzeugen verwoben hat: neben Richard Ihnen
sind dies Oskar Böhm aus der Oberpfalz und Hans Völkel aus Niederbayern. Die Unterbringung
der Angeworbenen erfolgte in Lehrlingsheimen oder mit mehreren Lehrlingen
zusammen in Familien, in sogenannten Pestalozzidörfern. Der Verdienst war vergleichsweise
gut und die Sozialleistungen waren umfangreich. Bereits unmittelbar nach der
Lehre konnten die Knappen eine eigene Wohnung, sogar ein Haus beziehen. „Aber man
hat uns dann festgenagelt, indem man ein Eigenheim nehmen musste, weil man sonst
keine Wohnung bekam“, erläutert Oskar Böhm. So wussten die Bergwerksgesellschaften
Mitarbeiter an den Betrieb zu binden.
Ab 1951 waren massive Investitionshilfen für Modernisierung und Mechanisierung in
den Bergbau geflossen und bis 1958 wurde die Schichtleistung verdoppelt. Gleichzeitig
war der Scheitelpunkt erreicht. „Ausgelernt hatten wir im April 1958 und im Mai ´59
war dann schon alles vorbei. Dann kam erst einmal der große Schock: Was machste
jetzt?“ fragte sich Richard Ihnen. Das Fazit von Oskar Böhm ist positiv: „Sie werdens
nicht glauben – ich würds noch mal machen! Ich war nachher Bergmann mit Herz
und Seele!“.
Erscheint lt. Verlag 5.7.2017
Reihe/Serie Westfalen in historischen Filmen
Verlagsort Deutschland
Sprache deutsch
Maße 135 x 190 mm
Gewicht 300 g
Einbandart DVD-Box
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Schlagworte Bergleute • Kohleabbau • Stahlgewinnung • Vertriebene
ISBN-10 3-939974-56-0 / 3939974560
ISBN-13 978-3-939974-56-7 / 9783939974567
Zustand Neuware
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