Ziemlich beste Geschwister -  Sabrina Heinke

Ziemlich beste Geschwister (eBook)

Weniger Streit, weniger Chaos, weniger Stress. Geschwister gelassen erziehen
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
192 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-1606-6 (ISBN)
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Endlich Schluss mit dem Geschwister-Zoff 'Er hat aber angefangen!' - 'Mama, ich will das auch!' - 'Raus aus meinem Zimmer!': Zwischen Geschwistern herrscht manchmal eher Krieg als Friede-Freude-Eierkuchen. Für Eltern sind diese Streitigkeiten nicht nur nervig, sondern auch extrem anstrengend. Mit diesem Ratgeber wird der Familienalltag endlich leichter: Bloggerin und Dreifachmama Sabrina Heinke zeigt, was Geschwister wirklich brauchen, um ein tolles Team zu werden, warum die Gleichbehandlungen von Kindern nicht funktioniert und was Eltern sagen können, wenn der Streit zwischen Geschwistern doch mal wieder richtig hochkocht. Entspannter Familienalltag ohne Schimpfen, Drohen und Bestrafen Sympathisch, kurzweilig und alltagstauglich: In ihrem Ratgeber gibt Sabrina Heinke eine Anleitung für eine entspannte Erziehung von Geschwistern im Alter von 0-12 Jahren. Sie liefert praktische Tipps und Hilfestellungen, um Geschwisterbeziehungen zu stärken, Konflikte schnell zu lösen und die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bekommen. Für alle, die keine Lust mehr auf Stress und Überforderung im Familienalltag haben.

Sabrina Heinke betreibt mit Mamahoch2 (https://www.mamahoch2.de/) einen der beliebtesten Mama-Blogs Deutschlands. Ihre Tipps rund um eine entspannte Erziehung und ein kreatives Familienleben begeistern mittlerweile hunderttausende Eltern. Als dreifache Mutter weiß sie: Um dem Alltags-Stress als Mama zu entkommen, muss man die Erziehung entspannter angehen, den Blick aufs Kind ändern und vor allem an der eigenen Sichtweise arbeiten.

Sabrina Heinke betreibt mit Mamahoch2 (https://www.mamahoch2.de/) einen der beliebtesten Mama-Blogs Deutschlands. Ihre Tipps rund um eine entspannte Erziehung und ein kreatives Familienleben begeistern mittlerweile hunderttausende Eltern. Als dreifache Mutter weiß sie: Um dem Alltags-Stress als Mama zu entkommen, muss man die Erziehung entspannter angehen, den Blick aufs Kind ändern und vor allem an der eigenen Sichtweise arbeiten.

Wir möchten alles richtig machen, kein Kind benachteiligen und möglichst gerecht sei. Und dann folgt der Moment, in dem wir über uns selber stolpern. Denn als werdende Eltern hatten wir es uns so einfach vorgestellt. Bis das Baby zur Welt kam …

Wir sitzen zusammen im Garten und tauschen uns über unseren Alltag als nun Zweifachmütter aus. Da fragt mich meine Freundin: „Wenn du jetzt zurückblickst auf deine Zeit als Mutter, was denkst du war die beste Erkenntnis?“ Ich denke kurz nach, denn zugegebenermaßen hatte ich, seitdem ich Mutter geworden bin, einige Erkenntnisse und Lichtmomente. Doch ich weiß auch, welche davon besonders wertvoll sind: „Ich glaube, es ist die Erkenntnis, dass ich selbst nicht frei von Fehlern bin und nicht all das, was ich aus meiner Kindheit mitgenommen habe, unbedingt „richtig“ bedeutet. „Ja, das stimmt“, sagt sie. „Ich weiß noch, wie wir früher der Meinung waren, mit ein bisschen Härte, Konsequenz und Ordnung klappt das schon mit der Erziehung.“ Ich lache und gleichzeitig wird mir ein wenig schlecht, weil ich weiß, dass ich damals auf dem absoluten Holzweg unterwegs war. „Weißt du, ich glaube, wenn man sein Kind verstehen möchte, muss man damit anfangen, sich selbst zu verstehen und dann eben auch die nicht so schönen Seiten hinterfragen. Ich bin dankbar, dass ich irgendwann an den Punkt gekommen bin, mich zu fragen, warum ich beispielsweise wütend werde, wenn mein Kind trödelt, oder warum ich der Meinung bin, etwas verbieten zu müssen. Es klingt vielleicht übertrieben, aber seitdem ich mich verändert habe, scheint plötzlich alles logisch, und ich erkenne, welche Bedeutung Bedürfnisse haben und eben nicht zuletzt auch meine eigenen.“

Ich will ehrlich sein. Ich habe dieses Buch über Geschwister geschrieben, aber es sind eben nicht nur die „bösen Geschwister“, die sich nicht vertragen. Es gibt kein Allheilmittel, kein Patentrezept oder eine Abhandlung, die ich dir jetzt an die Hand geben werde. Aber ich lade dich ein, die nächsten Seiten mit Bedacht zu lesen und dir deiner Person in Hinblick auf deine Geschwisterkinder bewusst zu werden.

Wir wissen nun, welche Rolle das Alter unserer Kinder spielt, wir wissen, welche Rollen sich unweigerlich ergeben. Wir wissen aber auch, dass die Geschwisterbeziehung nicht abgetrennt von unserem „Familienplanetensystem“ laufen kann. Wir wirken in jedem Moment auf unsere Kinder, und das muss uns bewusst werden. Die erste Beziehung, die Geschwisterkinder hautnah erleben und an der sie sich Verhaltensweisen abschauen können, ist unsere eigene: die Beziehung zu uns selbst und unsere Partnerschaft.

Die eigene Kindheit hinterfragen


Einige von uns sind selbst als Geschwister aufgewachsen. Wir verbinden damit ganz unterschiedliche Erinnerungen. Als „großes Kind“ in der Familie hatte ich das Gefühl, dass sich häufig mehr um meinen kleinen Bruder drehte, der als Nesthäkchen durchaus Charme versprühte, und doch hatte es aus meiner Sicht auch Vorteile. Ich war Vorbild, konnte mehr, durfte dementsprechend mehr und nutzte diese Position hin und wieder auch gegen ihn aus. Sicher fühlte sich mein Bruder rückblickend von mir ab und an zurückgestellt oder herumkommandiert.

Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, als ich mit einer Freundin spielte und den damals Dreijährigen aus dem Raum aussperrte, indem ich den Sessel vor die Tür schob. Er brüllte sich die Kehle aus dem Leib, während ich munter spielte und mich darüber freute, dass die Lösung, ihn „loszuwerden“, recht einfach war. Doch es gab auch wunderschöne Momente. Ich war stolz auf ihn und achtete im Kindergarten sehr auf sein Wohlbefinden. Ich stand im Notfall jederzeit für ihn ein. Auch wenn dies bedeutete, gegen meine Eltern zu agieren. Bekannte in meinem Umfeld haben ganz andere Geschwisterkonstellationen und zum Teil auch vollkommen andere Erfahrungen. Es gibt die innigen Schwestern, die sich aufgrund der Entfernung aus den Augen verloren haben. Es gibt die Kinder einer Dreikindfamilie, die sich zu einem Geschwisterteil stärker hingezogen fühlen. Es gibt auch Geschwister, die sich nicht mehr riechen können und im Streit auseinandergegangen sind. Egal wie die Konstellation auch aussieht: Das, was wir als Kinder selbst erlebt haben, prägt uns unweigerlich für das restliche Leben. Das können Rollen sein, in die wir sozusagen „hineingesteckt wurden“ und die wir heute mehr oder weniger bewusst weiterleben, oder auch die Art, wie wir mit Konfliktsituationen umgehen. Forscher gehen davon aus, dass sogar essenzielle Entscheidungen im Lebensverlauf durch unsere Kindheit geprägt werden.

Gelernte Werte begleiten uns durchs Leben


Sind wir als Kinder durch größere Geschwister etwa sehr behütet aufgewachsen, suchen wir dies unter Umständen auch im späteren Partner. Wurden uns bestimmte Werte als unumstößlich vermittelt, so werden uns diese auch im Erwachsenenalter begleiten und beschäftigen. In Hinblick auf unsere eigenen Kinder sind aber vor allem die eher negativen Erfahrungen aus der eigenen Kindheit von Bedeutung. Verletzungen, die wir in jungen Jahren erfahren haben, tragen wir nicht selten bis in das Erwachsenenalter hinein. Sie liegen in uns, ganz still, und verhalten sich wie stumme Narben auf unserer Haut.

Mit den eigenen Kindern verwandeln sich diese Narben jedoch zu Spiegeln, die uns tagtäglich unsere wunden Punkte aufzeigen. Häufig ist der direkte Zusammenhang nicht sofort klar, und wir fragen uns: Warum ärgert mich das so? Wieso treten hier die immer gleichen Konflikte auf? Was machen wir falsch? Hier gilt es genauer hinzuschauen und den Blick von den Kindern ein wenig mehr auf uns selbst zu lenken.

Kinder streiten – das ist logisch und bekannt, aber dass das meinen Puls steigen lässt, ich mich ärgere und wütend werde, diese Gefühle mache ich mir selbst. Es hat bei mir einige Zeit gebraucht, bis ich begriffen habe, dass an den Kindern „herumzuziehen“ oftmals nur eine Symptombekämpfung ist, während die Ursache für Konflikte tief in mir selbst steckt. Das wunderschönste Beispiel an dieser Stelle ist dieser irrsinnige Wunsch danach, dass die Geschwister sich lieben und möglichst nicht streiten sollen. Unser Kopf sagt uns: „Geschwister dürfen nicht streiten.“ Wenn wir das WARUM aber einmal hinterfragen, geraten wir ins Stocken. Wer sagt, dass Geschwister nicht streiten dürfen? Was passiert Schlimmes, wenn Geschwister streiten? Haben wir selbst nicht gestritten? Es gilt die alten Muster zu durchbrechen und Glaubenssätze zu entlarven.

Was mich in diesem Zusammenhang lange beschäftigte, war die Tatsache, dass ich als Geschwisterkind angenommen hatte, vorbereitet zu sein auf das Leben mit mehreren Kindern – schließlich bin ich doch „geübte Schwester“. Doch als die ersten Feindseligkeiten in unseren Alltag einzogen, fand ich mich häufig überrumpelt und ratlos wieder. Ich erwischte mich sogar dabei, dass ich Geschwisterbeziehungen idealisierte. Obwohl ich wusste, dass ich mir früher mit meinem Bruder an manchen Tagen förmlich den Kopf einschlug, erträumte ich mir selbst ein harmonisches Zusammenleben. Die Lage entspannte sich erst dann deutlich, als ich für mich diesen Wunsch nach unendlicher Harmonie aufgab. Es ist okay, wenn die Kinder nicht beste Freunde werden. Es ist auch okay, wenn erwachsene Geschwister sich nicht mehr regelmäßig sehen wollen. Und ja, fast jede Geschwisterbeziehung wird auch Momente von Feindseligkeiten durchlaufen.

Einzelkinder als Geschwistereltern


Eine andere Konstellation ist es, wenn Einzelkinder zu Geschwistereltern werden. Sie kennen aus ihrer eigenen Kindheit das Zusammenleben mit Bruder oder Schwester nicht. Häufig sind sie sich gerade deshalb in Konfliktmomenten unsicher. „Ich weiß ja nicht, ob das normal ist“ ist einer der prägendsten Sätze, die ich von ehemaligen Einzelkindern gehört habe. Genauso oft begegnet mir die Angst, Fehler zu machen: „Mir fällt es schwer, mich hineinzufühlen. Ich kann mich nicht auf eigene Erfahrungen aus der Kindheit berufen.“

So wie ich dieses Buch geschrieben habe, war ich mir vom ersten Moment an sicher: Es sagt überhaupt nichts aus, ob Eltern selbst Geschwister haben oder nicht. Ich kenne Mütter, die aus Großfamilien stammen und in Konfliktsituationen leicht aus der Fassung geraten, und ich kenne Einzelkinder, die nun zwei oder mehr Kinder haben und meiner Meinung nach ihren Familienalltag sehr souverän meistern. Die Gründe dafür, auf die ich im weiteren Verlauf eingehen werde, sind aus meiner Sicht verschieden und setzen sich wie ein Puzzle zusammen. Was alle Eltern eint, sind für mich die Erfahrung und die Werte, die wir aus der eigenen Kindheit mitgenommen haben und direkt in unsere eigenen Kinder hineinstecken. Ich sage nicht, dass das grundsätzlich falsch ist. Ich plädiere jedoch dafür, wachsam zu sein und eigene Anschauungen gegebenenfalls zu hinterfragen.

       MEIN TIPP: KEINE VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG

Kinder lieben Geschichten...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2020
Verlagsort Hannover
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Alltag mit Kind • Alltags-Bewältigung • Elternratgeber • Familienleben • Geschwister als Team • Geschwisterstreit • Kinder erziehen • Kinder-Erziehung
ISBN-10 3-8426-1606-6 / 3842616066
ISBN-13 978-3-8426-1606-6 / 9783842616066
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