Vater werden -  Nicola Schmidt,  Klaus Althoff

Vater werden (eBook)

Dein Weg zum Kind
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8132-9 (ISBN)
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Fast alle Mütter machen einen Geburtsvorbereitungskurs - Väter stehen den so genannten 'Hechelkursen' oft skeptisch gegenüber und tatsächlich gibt es oft nur einen Abend, der sich speziell an sie richtet. So stolpern sie oft orientierungslos in das Projekt Baby. 'Vater werden' ist der artgerechte Geburtsvorbereitungskurs für Männer. Es vermittelt werdenden Vätern alle relevanten Informationen, die sie benötigen, um selbstreflektiert und aktiv unterstützend die Zeit von Schwangerschaft, Geburt und Vaterschaft erleben zu können. 'Vater werden' liefert die Grundlage, um sicher gebundene Kinder liebevoll in diese Welt zu bringen. Werdende Mütter erhalten durch 'Vater werden' die Unterstützer, die sie wirklich brauchen.

Nicola Schmidt, Wissenschaftsjournalistin, Mutter von 2 Kindern, Autorin der SPIEGEL Bestseller 'Geschwister als Team' (Kösel) und 'Erziehen ohne Schimpfen' (GU)

Nicola Schmidt, Wissenschaftsjournalistin, Mutter von 2 Kindern, Autorin der SPIEGEL Bestseller "Geschwister als Team" (Kösel) und "Erziehen ohne Schimpfen" (GU)Klaus Althoff, international tätiger systemischer Organisationsberater, Führungskräfte-Coach und Team-Trainer, Vater von 4 Kindern

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Kapitel 1: Die Schwangerschaft
Kapitel 2: Die Geburt
Kapitel 3: Das Wochenbett
Endnoten
Danksagung
Bücher und Adressen
Die Autoren

WAS HÄTTEST DU GERN VORHER GEWUSST?  

  • »Im Schwangerschaftsbusiness dreht sich erst mal alles um Mutter und Kind. Wir Männer müssen unsere Rolle aktiv suchen – natürlich gemeinsam mit der Mutter des Kindes, denn unser Job besteht vor allem darin, sie zu unterstützen.« – Carsten
  • »Meine Frau hatte sich gewünscht, dass ich keinen Alkohol trinke, damit es für sie leichter ist. Erst war ich ganz schön genervt, aber dann habe ich es einfach durchgezogen und es hat sich richtig gut angefühlt.« – Morton
  • »… dass wir die Hälfte unserer Babyausstattung nicht gebraucht hätten!« – Alexander

Was beim Baby passiert


Mit Beginn des vierten Monats geht für viele Paare das Babyprojekt so richtig los. Die Sorgen, das Kind in den ersten zwölf Wochen vielleicht doch noch zu verlieren, lösen sich auf und auch die Übelkeit, die viele werdende Mütter in den ersten Wochen quält, endet meist mit Beginn oder in der ersten Hälfte des vierten Monats.

Und das Kind entwickelt sich in rasantem Tempo: In den kommenden sechs Wochen wächst es von der Größe eines Tischtennisballs auf die einer Mango heran. Es sieht bereits aus wie ein richtiges Baby, nur eben sehr viel kleiner – im Gesicht eine süße Stupsnase, ausgeformte Lippen und Augen, die sich öffnen und schließen. Das Baby erprobt bereits seine Mimik, indem es beispielsweise die Stirn runzelt.

Es schluckt Fruchtwasser, das es über die Nieren filtert und wieder ausscheidet. Aus Rückständen des Fruchtwassers bildet sich in seinem Darm bereits jetzt der erste Kot, das sogenannte Mekonium. Es ist dunkelgrün, fast schon schwarz und wird daher auch »Kindspech« genannt. Ausgeschieden wird es erst kurz nach der Geburt. Für Windelfrei-Väter kann es ein erster Kontakt mit dem Thema »Wie erkenne ich, dass mein Kind muss?« sein, wenn sie die erste Ausscheidung des Babys in Empfang nehmen.

Noch hat das Baby viel Platz im Bauch der Mutter. Daher spürt diese seine Strampelbewegungen in der Regel auch noch nicht. Beim Baby wechseln sich kurze Aktivphasen mit Ruhephasen ab. Es gähnt, führt seine Händchen zum Mund und kann auch schon am Daumen lutschen. Seinen Tastsinn schult es, wenn es mit der Nabelschnur spielt. Zwillinge beginnen jetzt bereits, miteinander zu spielen, wenn sie sich vorsichtig, aber zielgerichtet, im Mutterleib berühren.

»Hallo – ich bin dein Mini-Mensch!«

Im Verlauf des vierten Monats wird der Körper des Babys komplett mit einem weichen Haarflaum bedeckt – dem sogenannten Lanugohaar. Zu jedem Haar gehört eine Talgdrüse, die eine fettige Substanz produziert, die sogenannte Käseschmiere. Sie schützt die Haut und sorgt dafür, dass sie im Fruchtwasser nicht schrumpelig wird. Bis zur Geburt werden Lanugohaar und Käseschmiere zum größten Teil verschwinden. Bei manchen Säuglingen ist der weiche Flaum bei der Geburt noch zu größeren Teilen vorhanden, fällt dann aber in den ersten Lebenswochen aus.

Auch die Geschlechtsorgane sind jetzt klar zu erkennen. Ihr könnt beim zweiten Ultraschall, der zwischen der 19. und 22. Woche gemacht wird, erfahren, ob euer Kind ein Mädchen oder ein Junge ist. Entscheidet gemeinsam, ob ihr es wissen wollt oder lieber überrascht werdet.

Inzwischen haben sich aus dem Knorpelgewebe auch Knochen entwickelt, die langsam stärker und fester werden. Im Vergleich zu erwachsenen Menschen bleiben die Knochen bis zur Geburt sehr flexibel. Das wird dem Baby beim Weg durch den engen Geburtskanal helfen.

Mit deiner warmen Hand auf dem Babybauch erreichst du schon jetzt dein Kind.

Kontakt aufnehmen

Die Fachleute nennen den Embryo übrigens spätestens ab Beginn des vierten Monats Fötus. Das klingt beides ziemlich unpersönlich. Viele Eltern lassen ihrer Fantasie freien Lauf und überlegen sich einen liebevollen Kosenamen für ihr ungeborenes Kind, damit sie besser über das Baby reden oder es direkt ansprechen können.

Das macht viel Sinn, denn mit Beginn des fünften Monats (17. Woche) beginnt das Baby zu hören. Es nimmt jetzt Stimmen, Geräusche oder Musik von außen wahr. Die Stimmen von Mama und Papa sind schnell vertraut und wirken beruhigend. Bei plötzlichen lauten Geräuschen erschreckt das Ungeborene. Eltern können gern viel und liebevoll mit ihrem Kind sprechen. Auch wenn es die Worte nicht eins zu eins versteht, kommt die Message an: »Wir freuen uns auf dich!« »Wir sind da und passen gut auf dich auf.« »Du kannst dich in Ruhe entwickeln.« Auch sanfte Musik scheinen ungeborene Babys zu lieben und den Gesang der Mutter oder des Vaters.

Dies ist eine gute Zeit, um als Vater Kontakt zum Kind im Bauch der Partnerin aufzunehmen. Das dürfen Väter ruhig wörtlich nehmen. Wenn die Partnerin damit einverstanden ist, kann es sehr schön sein, die Hände sanft auf den noch kleinen Mutterbauch zu legen. Denkt an kalten Tagen daran: Für die Schwangere ist es angenehmer, die Handflächen vorher aneinander zu reiben oder auf eine andere Weise anzuwärmen! Es reicht völlig, wenn die Hände still auf dem Bauch liegen und wir mit ruhiger, liebevoller Stimme mit unserem Kind sprechen. Der Klang einer Männerstimme, die Liebe, Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, kann sowohl Mutter als auch Kind verzaubern, also keine Schüchternheit! Sich beim Sprechen das Baby vorzustellen, kann es einfacher machen. Wir können die Augen schließen und vor unserem inneren Auge unser Kind sanft berühren und in die Arme schließen, während wir sprechen. Es kommt ja mehr auf den Klang als auf den Inhalt der Worte an, daher ist Singen oder Summen eine super Alternative. Diese Kontaktaufnahme kann eine schöne Gelegenheit sein, Kinderlieder auszugraben, die uns in der eigenen Kindheit schon gut gefallen haben und sie für unser ungeborenes Kind zu singen – so können wir zugleich ein erstes Repertoire für unsere Zeit mit Kind aufzubauen. Auch mit anderen Menschen können wir über unser Kind sprechen: Mit Eltern und Geschwistern oder Freunden. Dabei muss nicht immer alles »eitel Sonnenschein« sein. Klar, freuen wir uns auf unser Kind, aber vielleicht machen wir uns auch immer wieder Gedanken oder haben Sorgen. Die brauchen wir nicht zu verschweigen. Im Gegenteil: Wenn wir sie aussprechen, fällt uns oft ein Stein vom Herzen und wir können plötzlich wieder frei atmen, klarer denken und uns Lösungswege überlegen. Vielleicht helfen uns auch unsere Gesprächspartner mit eigenen Erfahrungen oder interessanten Perspektiven weiter.

Haptonomie: Sanfte Berührungen


Um mit dem Baby in Kontakt zu gehen, kann auch Haptonomie, die »Lehre von der Berührung«, ein schöner Weg sein. Haptonomie ist eine alternativmedizinische Technik, die wissenschaftlich kaum erforscht ist und von den Krankenkassen nicht übernommen wird. Sie wird vor allem in Frankreich praktiziert, aber auch in Deutschland gibt es Angebote. Ein Therapeut zeigt dabei den Eltern, wie sie mit ihren Händen über die Bauchdecke mit dem Baby Kontakt aufnehmen können. Der Vater lernt hier viele Möglichkeiten, durch gezielte, sanfte Berührungen beim Baby, bei der Mutter und bei sich selbst für Wohlbefinden zu sorgen.

Auch Geschwisterkinder können unter elterlicher Anleitung über Haptonomie Kontakt zum Baby aufnehmen. Das kann ihnen helfen, das Geschwisterchen schon kennenzulernen, wenn es noch in Mamas Bauch ist. Geschwister, die nicht wollen, brauchen natürlich nicht mitzumachen.

Der Begründer der Haptonomie, Frans Veldman, benannte den haptonomischen Kontakt als psychotaktilen, affektiv-bestätigenden Kontakt14. Dieser Kontakt der Eltern zum ungeborenen Kind sowie der Kontakt der Eltern zueinander wird von Geburtsfachleuten als »sehr berührend und freudvoll« beschrieben.

  YOU HAVE A NEW MESSAGE

»Ich bekomme alles mit, was Mama fühlt. Besonders wenn sie Stress hat, wird es auch für mich schwierig. Papa, bitte hilf ihr, sich sicher zu fühlen. Was Mama erlebt, prägt meine Persönlichkeit schon jetzt.«

Übung: Post für dich!

Wie kommuniziert man mit jemandem, der (noch) nicht da ist? Früher schrieben die Menschen Briefe, heute vielleicht eine E-Mail oder eine Kurznachricht. Ob Mail, Kurznachricht oder Brief – all das setzt im Gehirn interessante Prozesse in Gang.

Wenn wir einen Brief schreiben, öffnet sich oft ein Kanal zu unserem Unterbewussten. Wir können mehr sagen, als uns in einem Gespräch über die Lippen gehen würde. Wir können uns nachweislich das, was wir sagen wollen, besser vorstellen, zurechtlegen und uns später sogar besser daran erinnern. Besonders das Schreiben mit der Hand aktiviert Gehirnareale, die dazu führen, dass wir uns intensiv mit einem Thema beschäftigen – und uns unsere Gedanken besser merken und sie besser formulieren können. Und wenn unser Gegenüber ein ungeborenes Kind ist, gibt es kaum etwas Besseres, als ihm einen Brief zu schreiben.

Wer jetzt sofort loslegen will – nur zu! Ab an den Schreibblock und los geht’s. Für alle anderen noch ein paar Ideen, die helfen können:

1. Schreib den Brief erst mal nur für dein Kind und dich. Du musst es niemandem sagen und ihn niemandem zeigen. Schreib ihn allein. Du kannst hinterher immer noch den Impuls haben, diesen Brief jemandem vorzulesen oder mit jemandem zu besprechen. Aber es hilft beim Schreiben enorm, wenn wir das Gefühl haben, uns in einem geschützten Raum zu bewegen, der nur uns allein...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2021
Reihe/Serie GU Einzeltitel Partnerschaft & Familie
GU Erziehung
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Schlagworte Babybuch • Baby-Buch • Babypflege • Babys • Beziehung • Bezugsperson • Buch • Bücher • Ehe • Eltern • Elternratgeber • Elternteil • Entbindung • Erstes Jahr • Erstes Kind • erziehen • Erziehung • Erziehungsratgeber • Frauen • Für Männer • Geburt • Geburtsratgeber • Geburtsvorbereitung • Geburtsvorbereitungskurs • Geschenk Geburt • Gesund • Gesundheit • Gleichberechtigung • GU • Hausgeburt • Hebamme • Kinder • Kindererziehung • Kindergesundheit • Kinder kriegen • Liebe • Mama • Männer • moderne Rollenverteilung • Neugeborene • Papa • Papa Handbuch • Papa werden • Partner • Partnerschaft • Ratgeber • Ratgeber Geburt • Ratgeber Kinder • ratgeber papa • ratgeber vater • Ratgeber Väter • ratgeber werdende eltern • ratgeber werdende väter • Säugling • Säuglinge • säuglings-pflege • Schwangerschaft • Schwangerschaft begleiten • Schwangerschaftsbuch • Schwangerschaftsvorbereitung • Stillzeit • Tipps und Ratschläge • Vaterrolle • Vaterschaft • Vater werden • Verlieben • Vorbereitung • Werdende Eltern • werdende Väter • Wochenbett
ISBN-10 3-8338-8132-1 / 3833881321
ISBN-13 978-3-8338-8132-9 / 9783833881329
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