Süchtig nach Liebe und Anerkennung - Wege in die Freiheit - (eBook)

Wie du Liebessucht erkennst, dich aus belastenden Beziehungen befreist und toxische Abhängigkeiten überwindest

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
115 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-7340-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Süchtig nach Liebe und Anerkennung - Wege in die Freiheit - -  Maria Riedel
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In einer anschaulichen und erlebnisorientierten Weise gelingt es der Autorin, die schädlichen Wirkungen der Liebessucht zu erklären. Sie zeigt an ermutigenden Beispielen, wie sich Betroffene aus der Beziehungsfalle Liebessucht befreien können.
In diesem Buch wird der selbstzerstörerische Charakter der Liebessucht aufgedeckt. Anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte und der Erfahrungen aus der jahrelangen Tätigkeit als Paartherapeutin und Beziehungs-Coach beschreibt die Autorin die psychologischen Wirkungsweisen der Liebessucht und zeigt wirkliche Auswege aus dieser Abhängigkeit. In einer anschaulichen und erlebnisorientierten Weise gelingt es der Autorin Maria Riedel die schädlichen Wirkungen der Liebessucht zu erklären und auch die tiefen Ursachen solcher unglücklicher Beziehungen zu entwirren. Dabei bleibt sie niemals an Ursache und Wirkung hängen, sondern zeigt an ermutigenden Beispielen, wie sich Betroffene aus der Beziehungsfalle Liebessucht befreien können. In der unkompliziert offenen Sprache wendet sich das Buch vorurteilsfrei und ohne einen belehrenden Unterton an Betroffene, deren Partner und Freunde, aber auch an Therapeuten, die sich in ihrer täglichen Praxis mit der Sucht nach Liebe befassen.

Maria Riedel arbeitet als psychologische Beraterin und hilft Klienten in Beziehungsfragen

Kapitel 1 – Warum Menschen der Liebe nachjagen

„Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern das, was man bereit ist zu geben.“

– Katharine Hepburn –

Liebe – das mitunter wichtigste und zugleich brisanteste Thema der Menschheit. Wir leiden, hoffen, sehnen und suchen. Wir wünschen, verschenken uns, geben uns hin, werden enttäuscht, beginnen immer wieder von neuem – die Liebe hat uns im Griff und bestimmt im Kern unser ganzes Leben. Nahezu alles, was wir tun, ist darauf ausgerichtet, zu lieben und geliebt zu werden. Selbst die Ausübung von Macht und Kontrolle, die Sehnsucht nach Erfolg und einem abenteuerlichen Leben, der Aufstieg auf der Karriereleiter und andere Verhaltensweisen, die scheinbar abgeklärt und weit weg vom Geben und Empfangen der Liebe scheinen, tragen tief in der Wurzel die Sehnsucht danach, zu sehen und gesehen zu werden, zu geben und zu empfangen, mit anderen in Verbindung zu stehen und Teil eines größeren Ganzen zu sein.

Die private Liebesbeziehung ist bei der Suche nach Liebe und Zugehörigkeit der unangefochtene Platz eins und Bühne für Dramen, wunderschöne und auch schmerzhafte Szenarien, die der Mensch erfährt. Durch körperliche Begegnung pflanzen wir uns fort, durch verlässliche Beziehungen kreieren wir Familie und einen Gruppenzusammenhalt, der gesunde Entwicklung ermöglicht. Ohne Liebe wäre es nicht möglich, das Fortbestehen der Menschheit zu sichern.

Doch was genau ist Liebe überhaupt – und warum jagen wir ihr nach? Wie kommt es dazu, dass sie nicht ganz natürlich vorhanden zu sein scheint und der Mensch sich fortan nach ihr sehnen muss, als stünde nie genug davon zur Verfügung?

Bei unserer Sehnsucht nach Liebe spielen sowohl unsere Vorstellungen und Ideen darüber, wie sie sein sollte, als auch unsere Hormone und unser sozialer/gesellschaftlicher Kontext eine erhebliche Rolle.

Die Idee von der Liebe richtet sich nach einem historischen Zeitrahmen, kultureller und ethischer Tradition und Vorgaben, die Religion und Gesellschaftspolitik zur Orientierung zur Verfügung stellen. Wir interpretieren und bewerten aus spiritueller, sozialer und biologischer Sicht.

Allzeit versucht der Mensch, sich den scheinbaren Mangel an Liebe zu erklären und Wege zu finden, damit umzugehen. Sowohl in der breiten Masse als auch im Privatleben eines jeden Einzelnen finden wir unterschiedliche Ansätze – aber auch verschiedene Herausforderungen und Hürden. Woran liegt das?

Unsere individuelle Geschichte ist einzigartig. Sie setzt sich aus dem zusammen, was wir in unserer Kindheit erleben, aber auch aus epigenetischen Informationen unserer Vorfahren. Traumatische Erfahrungen werden an die nächste Generation weitergegeben, sofern sie nicht bearbeitet und geheilt wurden. Bis heute kämpfen wir beispielsweise noch mit dem Trauma aus der NS-Zeit, sind immer noch mit dessen Folgen und dem Mangel an Liebe behaftet, den unsere Großeltern aufgrund der schrecklichen Lebensumstände ihren Kindern weitergegeben haben. Viele waren damit beschäftigt, zu überleben, und konnten sich nicht den wichtigen, wertvollen inneren Prozessen widmen, die zu seelischer Heilung und damit auch zu Liebesfähigkeit führen.

Kriegs- und Friedenszeiten bestimmen immens die kollektive und individuelle Landschaft unserer Liebesbeziehungen mit und wir können sehen, dass genau dort, wo am wenigsten Liebe erhalten wurde, auch am wenigsten zu geben ist. Wer sie nicht erfahren hat, muss erst die Kompetenz und Fähigkeit erwerben, sie weiterzugeben, indem er heilt und seine inneren Blockaden löst.

Unser menschliches Dilemma beginnt also am Ursprung unseres Seins – sind wir angenommen, willkommen und haben es die äußeren Gegebenheiten zugelassen, dass wir uns gesund entwickeln konnten? Wie stand es um die körperliche und emotionale Sicherheit unserer Eltern? Wie frei waren wir in der Möglichkeit, uns zu zeigen, zu entwickeln, einen Platz im sozialen Verbund einzunehmen, der für uns freigemacht wurde? Inwieweit war es unseren Bezugspersonen möglich, uns die Zuneigung, die sie uns gegenüber fühlten, auch spüren zu lassen? Und – wo fängt die Fähigkeit zur Liebe an? Woher kommt sie, wenn wir uns voll und ganz auf das Leben einlassen? Wer liebt zuerst – gibt also etwas weiter, das er zu geben hat?

Wir jagen der Liebe nach, weil es einen allgemeinen kollektiven Mangel zu geben scheint. In den Köpfen und auch im Emotionalkörper vieler Menschen ist die Information eingespeichert: „Ich habe nicht genug. Ich muss etwas tun, um Liebe zu bekommen. Ich werde nicht einfach so geliebt.“ Und selbst, wenn wir uns öffnen möchten, um zu geben und zu empfangen, scheint ein innerer Schmerz und damit verbundene emotionale Zurückhaltung den Fluss aufzuhalten, der uns mit anderen verbindet.

Liebe macht glücklich. Wer sich geliebt und angenommen fühlt, ist beschwingt, ermutigt, kann ungeahnte Kräfte entwickeln und scheinbar Unmögliches möglich machen.

Besonders das Gefühl, frisch verliebt zu sein, gibt uns enormen Aufschwung. Alles fühlt sich auf einmal leichtfüßig und lebhaft an, man strahlt, fühlt sich wie neugeboren. „Ich könnte die ganze Welt umarmen!“, hört man den Liebenden sagen. Für diesen Aufschwung ist vor allem das Hormon Dopamin verantwortlich, welches das Belohnungszentrum im Gehirn füttert. Dies sorgt für das rauschartige Gefühl und die Glückswallungen.

Irgendwann jedoch lässt der Gefühlsüberschwang nach und der Alltag zieht wieder ein, der Zauber des Neuen vergeht. Dafür ist das Hormon Oxytocin verantwortlich, das sogenannte Kuschelhormon. Es sorgt dafür, dass die beiden Partner sich intimer aneinander binden. Sanftes Ankommen, entspannte Zuneigung, gegenseitige Nachsicht und ein Zugeständnis an die eigene Fehlbarkeit oder die des anderen bestimmen nun mehr den Beziehungsalltag – im Idealfall.

Doch wie die Beziehung sich weiterentwickelt, hängt davon ab, was die beiden Menschen über die Liebe gelernt und vor allem erfahren haben und was sie über sich selbst und ihren Wert glauben. Mit Gewohnheit und zunehmender Sicherheit zeigen sich nämlich auch ungebetene Gäste – die alten Wunden und unliebsamen Verhaltensmuster klopfen an und können das Liebesglück auf die Probe stellen. Nicht umsonst heißt es, dass wir diejenigen am ehesten verletzen, die wir am meisten lieben. In der Liebe werden wir verletzlich und angreifbar, hier zeigt sich unsere Bereitschaft, aber auch unser Vermögen und Unvermögen, den Beziehungskrisen des Alltags reflektiert und offen zu begegnen oder aber weiter nach alten Mustern und Überlebensstrategien zu handeln und die neu gewonnene Intimität damit zu zerstören.

Es ist also nicht so einfach wie wir uns erträumen, gemeinsam mit einem anderen Menschen ein Stück des Weges zu gehen. Viele Menschen halten den Schmerz, der unweigerlich zutage treten und eigentlich geheilt werden möchte, nicht aus und tendieren dazu, davor zu flüchten. Diese Fluchtstrategien sind vielfältig und basieren auf den Mustern, die wir uns als Kind antrainiert haben, um in der liebesunfähigen Umgebung zurechtzukommen und so etwas wie Sicherheit spüren zu können. Im Kindesalter nutzten uns diese Strategien, doch in Beziehungen unter Erwachsenen oder auch von Eltern zu Kindern sind sie meist schädlich und vereiteln die ersehnte Intimität.

Die Sucht nach Liebe ist eine der Strategien, die sich Menschen zurechtlegen, um dem Schmerz zu entgehen und alte Wunden nicht wieder aufzureißen: Sie möchten vermeiden, verlassen, abgelehnt oder bloßgestellt zu werden, und suchen sich daher Auswege, die ihnen Hintertüren bieten. Sie flüchten von einer Beziehung zur nächsten und projizieren ihren Schmerz auf den Geliebten, indem sie Schuldzuweisungen tätigen, sobald eine Verhaltensweise des anderen sie an ihre alten Wunden erinnert. Zudem ist die Liebessucht von dem Gefühl geprägt, nie genug zu bekommen. Wie sehr der andere sich auch bemüht, der Fokus liegt beständig auf dem, was nicht vorhanden ist. So wird der Partner ausgetauscht und als unfähig erklärt, mit dem Liebessüchtigen eine gesunde Beziehung aufzubauen, vielleicht gar als selbst bindungsängstlich dargestellt. Unter Umständen trifft dies sogar zu, denn beide Partner suchen sich unbewusst genau den Menschen aus, der zu ihren inneren Baustellen passt. Da der Liebessüchtige mehr auf sich selbst konzentriert ist als auf den anderen, ist auch er nicht im schenkenden Modus und lässt den anderen einsam zurück. Oft ist dies nicht sofort zu erkennen, denn Liebessucht kommt unter anderem im aufregenden, romantischen Gewand daher und verspricht eine abenteuerliche, gefühlsstarke und intime Zeit. Erst später wird deutlich: Alles, was der Süchtige tat, hing mit seiner tiefen Angst davor zusammen, alleine zu sein, und diente dem Selbstzweck, sich die Liebe des anderen zu sichern.

Da wir alle Liebe und Zuneigung brauchen und auch Handlungen vollziehen, um andere Menschen uns gegenüber wohlwollend und zugeneigt zu stimmen, stellt sich die Frage: Wie fühlt sich echte Liebe nun an? Wie können wir sie von einem vorsätzlich oder unbewusst manipulierten Verhalten unterscheiden, welches vorrangig nimmt, selbst im Geben?

Dazu erfährst du im Laufe der weiteren Kapitel mehr. An dieser Stelle sei gesagt: Echte Liebe ist spürbar. Sie fühlt sich warm und erfüllend an, schenkt Energie, Kraft und ein gesundes Selbstwertgefühl – auf lange Sicht. Sie arbeitet nicht mit Manipulation und Drama, sondern zeigt sich selbst in ihrer Verletzlichkeit und ihrem Willen, gemeinsam an den Baustellen der Beziehung zu arbeiten. Begleitet wird diese Bereitschaft vom Bauchgefühl beider Seiten, das besagt: Ja, das stimmt wirklich. Ich spüre, es ist anstrengend, sich näherzukommen, und es tut weh. Doch tief in mir weiß...

Erscheint lt. Verlag 19.8.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte beziehung retten • Emotionale Gewalt • Esoterik • Krankhafte Eifersucht • narzissmus beziehung • Paartherapie Selbsthilfe • Pendeln • Postives Denken • Scheidung vermeiden • Spiritualität • Tarot • toxische Beziehungen • Trennung überwinden • Wahrsagen • weiblicher Narzissmus
ISBN-10 3-7546-7340-8 / 3754673408
ISBN-13 978-3-7546-7340-9 / 9783754673409
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