Wenn dein Körper sich erinnert (eBook)

Mit traumasensiblem Yoga den Körper wieder als sicheren Ort spüren

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
256 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46833-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wenn dein Körper sich erinnert -  Eva Weinmann
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Wie traumasensibles Yoga dabei helfen kann, auf achtsame und wohlwollende Art wieder in Verbindung mit sich selbst zu kommen Wenn wir gut mit uns selbst verbunden sind, kann uns die Eigenwahrnehmung als Kompass zur Navigation durch unser Leben dienen. Wenn wir uns als getrennt von uns selbst und unserem Körper erleben, fehlt diese eigene Orientierung manchmal. Zudem treten oftmals unter eine Vielzahl von Symptomen und Einschränkungen im Alltag auf. Mit achtsamen Asanas wieder Vertrauen zum eigenen Körper finden Wie Yoga dabei helfen kann, auf achtsame und wohlwollende Art wieder in Verbindung mit sich selbst zu kommen, zeigt die Diplom-Psychologin, Trauma-Therapeutin und Yogalehrerin Eva Weinmann. In ihrem Buch vermittelt sie Betroffenen Wissen über die Auswirkungen von Traumata und chronischem Stress, damit sie sich selbst besser verstehen lernen. Auf Basis der erlangten Selbsterkenntnis gibt sie wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand, um die eigene Yogapraxis zu modifizieren und somit in die Eigenermächtigung zu finden. Behutsame Yogapraxis, um körperliche Blockaden aufzulösen Für alle, die in der Lage sein möchten, die Haltungen im regulären Yogaunterricht traumasensibel anzupassen, die zu Hause selbstständig traumasensibel Yoga üben möchten und die nach einfachen Methoden suchen, um im Alltag ihr Nervensystem zu regulieren. Durch traumasensibles Yoga können sowohl Traumatisierte als auch Menschen, die unter dauerhaftem Stress leiden, mithilfe von speziellen Achtsamkeits- und Atemübungen sowie durch eine sanfte Yoga-Praxis eine positivere Beziehung zu ihrem Körper entwickeln. Mit Step-by-Step-Anleitungen und zahlreichen Übungsfotos Mit sorgfältig ausgewählten Asanas und Übungsfolgen, Atemübungen, Fotos zu jeder Übung sowie QR-Codes für Übungsvideos, um das volle Potenzial der therapeutischen und heilenden Aspekte des Yoga nutzen können und in die eigene Kraft (zurück)zufinden. 

Eva Weinmann ist Dipl.-Psychologin, systemische Therapeutin und ausgebildet in Somatic Experiencing und EMDR. Seit 2005 bildet sie sich kontinuierlich als Yogalehrerin fort. Sie arbeitet bei Wildwasser e.V., einer Fachberatungsstelle für Frauen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, und ist als Therapeutin in eigener Praxis am Chiemsee und online tätig. Zudem bildet sie in traumasensiblem Yoga aus, veranstaltet Yogaretreats und gibt Workshops zu Themen rund um die Schnittstelle zwischen Yoga und Psychologie. Sie lebt im Chiemgau. Mehr zu ihr unter: www.yogaundtherapie.info

Eva Weinmann ist Dipl.-Psychologin, systemische Therapeutin und ausgebildet in Somatic Experiencing und EMDR. Seit 2005 bildet sie sich kontinuierlich als Yogalehrerin fort. Sie arbeitet bei Wildwasser e.V., einer Fachberatungsstelle für Frauen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, und ist als Therapeutin in eigener Praxis am Chiemsee und online tätig. Zudem bildet sie in traumasensiblem Yoga aus, veranstaltet Yogaretreats und gibt Workshops zu Themen rund um die Schnittstelle zwischen Yoga und Psychologie. Sie lebt im Chiemgau. Mehr zu ihr unter: www.yogaundtherapie.info

Wenn Traumata zu Traumafolgestörungen führen


Ein Trauma muss nicht zwangsläufig zu einer Traumafolgestörung führen. Viele Menschen erholen sich von einem Trauma entweder von selbst oder mit Unterstützung und schaffen es, das Erlebte gut zu verarbeiten. Insbesondere bei einmaligen Traumata, die im Erwachsenenalter stattfinden und einen Menschen ganz zufällig treffen, wie beispielsweise bei einer Naturkatastrophe oder einem Verkehrsunfall, ist die Wahrscheinlichkeit einer Traumafolgestörung nicht sehr hoch. Wenn jedoch die traumatischen Erfahrungen von anderen Menschen ausgehen, schon früh im Leben und über einen längeren Zeitraum stattfinden, ist die Situation eine völlig andere. Hier steigt die Wahrscheinlichkeit einer Traumafolgestörung sehr deutlich. Nach einer Vergewaltigung beispielsweise entwickeln mehr als 90 Prozent der Betroffenen eine akute Belastungsstörung und ungefähr 50 Prozent eine posttraumatische Belastungsstörung3.

An dieser Stelle ist es mir wichtig, auf einen Punkt hinzuweisen, der in der Forschung oft übersehen wird und bei dem auch viele Therapeut*innen blinde Flecken haben: Nicht alle Menschen sind von Trauma gleich betroffen. Bei der Wahrscheinlichkeit spielen soziale Ungerechtigkeiten eine große Rolle. So sind Frauen gefährdeter als Männer und People of Color gefährdeter als weiße Menschen. Menschen, die von Behinderung, Armut oder Flucht betroffen sind, haben so wie auch Transmenschen ein erhöhtes Risiko. Wie sich dieser chronische Stress, dem Menschen, die beispielsweise von Alltagsrassismus betroffen sind, bei der Entstehung von Traumafolgestörungen auswirkt, ist meines Wissens nach noch nicht ausreichend erforscht.

Um diesen drastischen Unterschied verschiedener Formen von Traumata und Traumafolgestörungen abzubilden, gibt es seit 2022 im Diagnosemanual der Weltgesundheitsorganisation (International Classification of Diseases, kurz ICD; aktuell in der elften Auflage) die Unterscheidung zwischen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (k-PTBS).

Bevor ich auf diese eingehe, ist mir eines noch wichtig: Solltest du beim weiteren Lesen merken, dass manche Punkte auf dich zutreffen, dann gehe wohlwollend mit dir um. Denn Symptome einer Traumafolgestörung sind kein Zeichen dafür, dass mit dem Menschen selbst etwas nicht stimmt. Symptome tragen vielmehr die Zeugenschaft dafür, dass in dem System, indem ein Mensch aufgewachsen ist, etwas grundlegend falschlief.

Posttraumatische Belastungsstörung


Wer unter einer PTBS leidet, erlebt eine Vielzahl von Symptomen. Betroffene erzählen oft, dass es Situationen gibt, in denen sich das Trauma, auch wenn es Jahrzehnte zurückliegt, ganz nah anfühlt, als würde es jetzt gerade passieren oder erst kürzlich stattgefunden haben. Das heißt, dass wir es bei einer PTBS nicht nur mit unangenehmen Erinnerungen zu tun haben, sondern mit Flashbacks, also mit einem Wiedererleben, oftmals noch verstärkt durch immer wiederkehrende Albträume. In der Folge versuchen Menschen mit einer PTBS möglichst alles zu vermeiden, was diese Erinnerungen und Flashbacks hervorrufen kann. Wenn jemand etwa einen schweren Autounfall überlebt hat, kann sich die Vermeidung so zeigen, dass dieser Mensch nicht mehr selbst Auto fährt und mit der Zeit auch immer weniger den öffentlichen Straßenverkehr nutzt. Somit wird der eigene Bewegungsradius massiv eingeschränkt. Doch so einfach, wie hier dargestellt, ist es in der Realität meist nicht. Situationen sind in aller Regel sehr komplex und hinterlassen sehr viele Eindrücke, die wir nicht alle bewusst verarbeiten. Das heißt, dass Trigger unvermeidbar sind, egal wie stark sich jemand auch einschränken mag, und dass es somit auch immer wieder zu Flashbacks kommt.

Die traumatischen Erlebnisse selbst, das Wiedererleben und auch das Ver-meidungsverhalten haben natürlich auch einen Einfluss auf die Stimmung. Viele Betroffene leiden unter unangenehmen Emotionen, unter negativen Erwartungen an sich selbst und an die Umwelt und dem Gefühl, sich selbst fremd zu sein. Dadurch, dass der Körper immer wieder auch heute noch Gefahr und Bedrohung so stark erlebt, als würden sie aktuell noch stattfinden, befindet er sich in einer dauerhaften Alarmbereitschaft. So geht eine PTBS für viele Menschen mit Konzentrations- und Schlafstörungen sowie einer starken Schreckhaftigkeit einher.

 

Wir halten also fest: Für viele Menschen mit einer PTBS steckt der Körper heute und in objektiv sicheren Situationen gefühlt noch in der Gefahr von früher. Somit sind Betroffene in ihrem Alltag oft nicht mit Leben, sondern eher mit dem Überleben beschäftigt.

Was ist ein Trigger?

Ein Trigger ist ein Reiz, der sehr schnell eine starke Erinnerung bis hin zu einem Wiedererleben hervorruft. Vieles kann als Trigger wirken: ein Geruch, eine Farbe, ein Gegenstand, ein Geräusch, bestimmte Worte, eine bestimmte Art der Berührung oder Bewegung. Da Trigger so vielschichtig und auch sehr subtil sein können, sind sich von Trauma betroffene Menschen in der Regel nicht aller ihrer Trigger bewusst.

Umgangssprachlich wird der Begriff auch oft für Auslöser in alltäglichen Situationen verwendet, die lediglich an etwas erinnern, während sich die Person weiterhin sehr bewusst über das Hier und Heute ist. Dadurch wird der Begriff, der eigentlich für den Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen reserviert ist, verwässert.

Was ist ein Flashback?

Trigger führen zu Flashbacks. Dies sind sehr plötzliche, »blitzartige«, starke Erinnerungen bis hin zum kraftvollen Wiedererleben, bei dem Betroffene oftmals den Bezug zur Gegenwart verlieren. Ein Flashback fühlt sich so an, als sei die Person wieder in dem traumatischen Erleben von damals.

Komplexe posttraumatische Belastungsstörung


Die k-PTBS ist eine Art Unterform der PTBS. Während eine PTBS aufgrund eines einmaligen traumatischen Ereignisses entstehen kann, entwickelt sich die k-PTBS aufgrund von frühen und anhaltenden Traumatisierungen. Die Symptome der k-PTBS beinhalten die der PTBS und gehen zusätzlich noch darüber hinaus. Betroffene leiden oft unter stark schwankenden und nur schwer kontrollierbaren Emotionen sowie einer abwertenden Sicht auf sich selbst. Zudem fällt es ihnen häufig schwer, wohltuende zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass die Symptome der k-PTBS vielschichtiger sind und tiefer auf die Persönlichkeit eines Menschen einwirken als bei einer PTBS.

Dissoziative Störungen


Unser Körper ist intelligenter, als uns oftmals bewusst ist. Er steuert (wie wir später noch genauer sehen werden) viele Prozesse ganz selbstständig, immer mit dem Ziel, uns so sicher wie möglich durch unseren Alltag zu navigieren. Schon im Kindesalter mobilisiert er, wenn wir mit Belastungen konfrontiert sind, Kräfte, um den Stress bewältigen zu können. Ist dieser allerdings zu hoch, um bewältigt werden zu können, wählt der Organismus eine andere Strategie: Während der Körper in der Situation gefangen ist, verlässt jener Anteil des Menschen, der »gehen« kann, die Situation – das Bewusstsein. Es schaltet sich quasi ab, um der Situation zu entfliehen. Diese Fähigkeit nennt man Dissoziation.

Betroffene berichten im Nachhinein beispielsweise, dass sie in Momenten von Dissoziation den Eindruck haben, als ob sie Watte im Kopf hätten, und sich ihr Körper, falls sie ihn wahrnehmen, sehr fremdartig anfühlt.

Was während traumatischer Erfahrungen das sonst Unaushaltbare erträglicher machen soll, wird oft zur großen Belastung. Denn das, was in der überwältigenden Situation nicht verarbeitet werden kann, wird später zum Trigger. Wie oben beschrieben, führen diese zu Flashbacks und eben oftmals zu dissoziativen Zuständen. Das heißt, dass auch in sicheren Situationen die alte Strategie der Dissoziation anspringen kann, wenn der Körper Gefahr wittert. Der Mensch hat dann seine heutigen Fähigkeiten zur Bewältigung nicht zur Verfügung.

Dissoziative Identitätsstörung


Als dissoziative Identitätsstörung wird die extremste Form der dissoziativen Störungen bezeichnet. Sie liegt vor, wenn eine Person verschiedene, wechselnde, relativ autonome Persönlichkeitsanteile ausbildet. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten übernehmen diese die Kontrolle über den Körper, das Handeln und das Denken der Person. Laut der Trauma-Expertin Michaela Huber kann sich eine dissoziative Identitätsstörung nur in frühester Kindheit bilden, solange die Persönlichkeit eines Menschen noch nicht voll entwickelt ist. Die dissoziative Identitätsstörung ist eine Bewältigungsstrategie, um ansonsten unaushaltbare Gewalt zu ertragen (die Last wird quasi auf mehrere Schultern verteilt). Teile des Schreckens der Traumatisierung werden somit abgespalten, während sich das Kind teilweise nach außen hin relativ unauffällig entwickeln kann.

Wie Trauma...


Erscheint lt. Verlag 2.10.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Schlagworte Achtsamkeit • Akute Belastungsreaktion • Angst • Asanas • Asanas traumasensitiv gestalten • Atem Übungen • Atmung • atmung übungen • Aufmerksamkeit • Chronische Schmerzen • Eva Weinmann • Ganzheitliche Gesundheit • Ganzheitliche Schmerztherapie • Gefühle • Gesundheit • Gesund mit Yoga • heilen mit Yoga • innere blockaden lösen • Innere Kraft • innere Mitte finden • Innere Stärke • Körpertherapie Trauma • Meditation • mit Gefühlen umgehen • Nervensystem • Nervensystem ausbalancieren • PTBS • PTSD Yoga • Regulation des Nervensystems • Schmerz • Selbstheilungskräfte • selbstheilungskräfte aktivieren • Stress • Trauma • Traumaarbeit • Traumabewältigung • Trauma Buch • Traumafolgestörungen • Trauma heilen • Trauma Hilfe • Traumasensibilität • Traumasensibles Yoga • trauma symptome • Trauma-Therapie • trauma yoga • Trauma Yoga Therapie • Übungssequenzen • Umgang mit Gefühlen • Yoga • Yogabuch • Yoga Buch • yoga entspannung • Yoga Gesundheit • Yoga Gesundheitsbuch • Yoga Heilung • Yoga lehren • yoga praxisbuch • yoga ratgeber • Yoga-Therapie • Yoga Trauma • Yoga Übungen • yoga übungsbuch • Yoga unterrichten
ISBN-10 3-426-46833-6 / 3426468336
ISBN-13 978-3-426-46833-3 / 9783426468333
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