Glück ist einfacher als du denkst - Richard O'Connor

Glück ist einfacher als du denkst

Buch | Softcover
448 Seiten
2009
Goldmann Verlag
978-3-442-21818-9 (ISBN)
12,50 inkl. MwSt
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„Glücks-Training“ auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand, kurz gefasst und leicht nachzuvollziehen


Erstaunlich aber wahr: Glück ist eine Fähigkeit, die wir entwickeln können. Wir wissen heute durch die Beobachtungen der modernen Psychologie und Neurowissenschaften sehr genau, wie wir planvoll und behutsam die Vernetzung und Struktur der Nervenbahnen unseres Gehirns beeinflussen können, um unser Glücksniveau zu erhöhen. Mit Richard O’Connors Zehn-Stufen-Programm genügen zwanzig Minuten bis höchstens eine halbe Stunde pro Tag, um unsere Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.


Dr. Richard O’Connor ist Psychotherapeut mit eigener Praxis in Connecticut und Manhattan und war Direktor eines großen gemeinnützigen Zentrums für psychische Gesundheit. Er hält Vorträge und gibt Seminare für Therapeuten und Selbsthilfegruppen. Als Autor

Das Glück steckt in einer Sackgasse. Jahrhundertelang war die Überzeugung, mehr Wohlstand führe automatisch zu mehr Glück, einer der wichtigsten Grundsätze der westlichen Gesellschaft. Jetzt aber besitzen wir zum ersten Mal die nötigen Daten, um nachzuweisen, dass dies nicht zutrifft. In den letzten 50 Jahren, seit die Wissenschaftler persönliches Glück zuverlässig zu messen begonnen haben, hört man Menschen in den USA und Europa immer wieder berichten, sie seien jedes Jahr weniger glücklich, und zwar ungeachtet der Tatsache, dass sie ständig reicher werden. Auch in anderen Ländern schwindet das Glück mit zunehmender Verwestlichung und Ausbreitung des Wohlstands rings um die Erde. Die Theorie, an welche die meisten Menschen unbewusst glauben: "Wenn ich erst reich bin, bin ich glücklich", stimmt einfach nicht. Vielmehr scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein: "Wenn ich reich werde, leide ich unter Depressionen und Ängsten." Im Westen klettert die Zahl der Depressionen und Angststörungen ins Unermessliche. Andere soziale Indikatoren wie Scheidungen, Drogenkonsum, Haftstrafen, schlechte schulische Leistungen, Gewalttätigkeit und Fettleibigkeit, bei denen man einen Zusammenhang mit Unglücklichsein annehmen kann, nehmen ebenfalls zu. Reichtum ist also nicht die Lösung. Vielleicht ist es gut, sich jetzt einmal mit dieser Tatsache zu befassen, denn im Westen haben wir wahrscheinlich den Höhepunkt des Wohlstands erreicht, und von da aus geht es nur noch abwärts. Eigentlich haben die Vereinigten Staaten den Höhepunkt persönlichen Reichtums wohl schon vor etwa 25 Jahren ohne großes Trara überschritten, denn seither arbeiten wir immer mehr Stunden, um unseren Lebensstandard beizubehalten. Doch ob der Höhepunkt schon vorbei oder demnächst zu erwarten ist: Die Perspektiven sind langfristig einfach deswegen alles andere als rosig, weil die Weltwirtschaft auf eine große Nivellierung zugeht. Die vielen Milliarden Menschen in China, Indien und Afrika wollen ebenfalls unseren Lebensstandard haben. Doch da Energie und andere Ressourcen beschränkt sind, schrumpft unser Anteil am Kuchen, je größer der ihre wird. Wenn man sich die Benzinpreise über die letzten fünf Jahre ansieht, so ist zwar ein Teil der Preiserhöhung auf Gewinnmacherei und Preispolitik zurückzuführen, größtenteils hängt sie jedoch mit der Tatsache zusammen, dass irgendein Neureicher in Shanghai jetzt ebenfalls Benzin will. Schlimm genug, dass Reichtum kein Glück bringt. Aber es wird auch noch immer schwieriger, überhaupt reich zu werden. Die Zeit für eine Revolution ist gekommen. Allerdings wird es eine kleine Revolution sein. Auch wenn die Regierungen ihre Arbeit viel besser verrichten würden, so können auch sie keine Lösung in der Frage des Glücks liefern. Die Revolution in Sachen Glück muss bei jedem Einzelnen auf individueller Basis stattfinden, obwohl auch die Beziehungen zu unseren Mitmenschen dazu beitragen. Sie wissen vielleicht, dass ich mich in meinen früheren Büchern als Menschen mit klinischer Depression bezeichnet habe. Man würde meinen, dass jemand mit klinischer Depression am wenigsten qualifiziert ist, eine Anleitung zum Glück zu schreiben. Das stimmt jedoch nicht, und zwar aus folgendem Grund: Meine Patienten (ebenfalls Depressive) und ich dienen Ihnen - wie die Kanarienvögel im Kohlenbergwerk - als Frühwarnsystem. Wir leiden am sogenannten depressiven Realismus, das heißt, wir neigen dazu, die Dinge ohne tröstliche Illusionen zu sehen. Wir haben uns lange den Tatsachen des Lebens gestellt und können Ihnen helfen, damit umzugehen, wenn diese zunehmend unangenehmer und härter werden, was der Fall sein wird. Außerdem wissen Depressive, dass die Unfähigkeit, glücklich zu sein, als letztes Symptom der Depression verschwindet, und wir haben hart daran arbeiten müssen, dahin zu kommen. Ich habe meinen Teil harte Arbeit geleistet und bin heute froher und mit meinem Los zufriedener als je zuvor. Auf dem Weg habe ich eine Menge gelernt, das ich Ihnen weitergeben möchte. Wenn ich es, bildlich gesprochen, mit einer hinter dem Rücken festgebundenen Hand schaffe, dann schaffen Sie es auch. Außerdem konnte ich vielen sehr unglücklichen Menschen helfen und bin nun seit fast 30 Jahren Therapeut. Dabei habe ich eine Menge gesehen und viel gelernt: Menschen, die von Sadisten oder anderen Mistkerlen erzogen wurden oder mit solchen verheiratet sind. Vergewaltigte, misshandelte, schikanierte, benachteiligte und gequälte Menschen. Menschen, die am 11. September dabei waren. Menschen, die an Krebs, einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder chronischen Schmerzen litten. Menschen, die in ständigen Angstzuständen lebten. Menschen, die sich nie wohlfühlten, ohne dass ein Grund dafür erkennbar war. Ich will damit nicht sagen, dass die Arbeit mit mir einen Reigen tanzender Elfen aus ihnen gemacht hat, aber die meisten fühlen sich heute sehr viel besser. Es gibt also zusätzlich zu den vielen alten Fakten, auf die wir auch zu sprechen kommen, noch einige unangenehme neue Tatsachen, die dem Glück den Weg verbauen. Glücklicherweise hat es in den letzten Jahren einige wirklich revolutionäre Entwicklungen in der Psychologie und Gehirnforschung gegeben, die eine enorme Hilfe sind - und an weiteren wird gearbeitet. Die Psychologie befasst sich nicht mehr nur damit, Not zu lindern, sondern hilft Menschen zunehmend, ein erfüllteres, befriedigenderes Leben zu führen. Heute weiß man, dass konzentrierte Aufmerksamkeit und Übung, wie man sie zum Beispiel bei hervorragenden Musikern findet, Veränderungen im Gehirn bewirken. Die Nervenbahnen, die zu den Bewegungen der Finger Eric Claptons oder der Unterscheidung von Tönen Pavarottis gehören, werden mit der Zeit breiter und ausgefahrener. Allerdings fängt man in der westlichen Psychologie erst an zu untersuchen, ob absichtsvolle, konzentrierte Übungen so etwas wie Glücksgefühle, Bezogenheit (relatedness) oder Mitgefühl verändern können. Wir sind von der - weitgehend ungeprüften - Voraussetzung ausgegangen, dass es sich dabei um festgelegte Eigenschaften handelt, die von den Genen bestimmt und vielleicht von Kindheitserfahrungen beeinflusst werden, sich jedoch keinesfalls durch irgendwelche Erfahrungen im Erwachsenenalter außer vielleicht ein schweres Trauma verändern lassen. Inzwischen gibt es Beweise, die darauf hindeuten, dass das Training der Glücksfähigkeit auch die Schaltkreise im Gehirn verändert. Wenn Sie tippen lernen können, können Sie auch lernen, glücklich zu sein. Es überrascht vielleicht, dass Glücklichsein, zumindest für die meisten Menschen, Einsatz erfordert. Es stellt sich nicht von selbst ein. Man hat - hoffentlich - ein gutes Gefühl, wenn etwas Gutes geschieht, nur hält das Gefühl nicht an. Schließlich fällt man in den Normalzustand zurück: bei den meisten eine vage Unzufriedenheit. In diesem Buch sprechen wir darüber, wie man ein tieferes, anhaltenderes Glücksgefühl erlangt.

Erscheint lt. Verlag 14.5.2009
Reihe/Serie Arkana
Übersetzer Franchita Mirella Cattani
Sprache deutsch
Original-Titel Happy at Last
Maße 135 x 206 mm
Gewicht 572 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Glück; Ratgeber
ISBN-10 3-442-21818-7 / 3442218187
ISBN-13 978-3-442-21818-9 / 9783442218189
Zustand Neuware
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