Abschied von der Interkulturellen Pädagogik

Plädoyer für einen Wandel sozialpädagogischer Konzepte
Buch | Softcover
2012 | 2. Auflage
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-1294-1 (ISBN)
24,95 inkl. MwSt
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Als kritischer Begleiter von Theorie- und Praxisentwicklung weist der Autor auf unbeabsichtigte Folgen und Konsequenzen der unterschiedlichen Konzeptvarianten Interkultureller Pädagogik hin. Der Annahme, dass vor allem die großen kulturellen Unterschiede zwischen den Menschen Konflikte hervorrufen, setzt er die These entgegen, dass die Armut der Arbeitsmigranten und die fehlende Gleichberechtigung die zentralen Problemursachen darstellen.

Die Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland ist seit 2015 zum Thema Nummer 1 geworden. Sie wird auf unselige Weise mit dem Terrorismus in Verbindung gebracht, so dass die Sichtweise plausibel erscheint: Alles Übel kommt von draußen.
An die Stelle freundlicher Wahrnehmungen und interkultureller Absichten sind vielfach Rassismus und Nationalismus getreten. Einen menschenrechtlichen Anspruch kann diese Gesellschaft aber nur aufrechterhalten, wenn sie ihre tatsächliche Transformation in eine "nachmigrantische" Ordnung erkennt und ernst nimmt. Dazu gibt es zahlreiche Ansätze - nicht zuletzt die Tätigkeit der Hundertausende bürgerschaftlich Engagierten sind ein überzeugendes Symbol für den Wandel.
Die Aufgaben haben sich vervielfältigt. Es sind nicht nur die Nachkommen früherer Einwanderer in das Bildungssystem zu "integrieren", es sind auch die Folgen verfehlter Integrationspolitiken zu bearbeiten, und gleichzeitig geht es um die die ernsthafte Teilhabechance der nach 2015 gekommenen Flüchtlinge. Dazu sind die Konzepte der Bildungs- und Sozialarbeit kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Wenn heute wiederum Schulklassen gebildet werden, die junge Flüchtlinge über lange Zeit separieren, dann werden alte Fehler wiederholt. Und wenn eine eigene "Flüchtlingspädagogik" gefordert wird, dann werden die alten Sackgassen des pädagogischen Denkens wieder geöffnet. Deshalb ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Entwicklungen in Vergangenheit und Gegenwart mehr denn je erforderlich.
Franz Hamburgers Plädoyer liegt nun in 3. Auflage mit einem Vorwort vor.

Aus dem Inhalt:
Einleitung: Ein weites Feld

1. Einwanderung zwischen Konflikt und Konsens
1.1 Migration, Migranten und die Integration
1.2 Migration und Armut
1.3 Gewalt gegen Fremde
1.4 Differenzierung des "Migrationshintergrunds"1.5 Migration und Religion

2. Interkulturelle Versuchungen
2.1 "Identität" und interkulturelle Erziehung
2.2 Der Kampf um Bildung und Erfolg
2.3 Kulturelle Produktivität durch komparative Kompetenz

3. Begriffliche Übungen und theoretische Perspektiven
3.1 Modernisierung, Migration und Ethnisierung
3.2 "Ethnizität" und "Kultur" im erziehungswissenschaftlichen Diskurs
3.3 Reflexive Interkulturalität
3.4 Kritik des Interkulturalismus

4. Soziale Arbeit und Jugendhilfe
4.1 Lebensweltorientierte Sozialarbeit mit Migranten
4.2 Anforderungen an Jugendhilfe
4.3 Veränderungen der Jugendhilfe durch Migration

5. Erneut auf der Tagesordnung: Ein Perspektivenwechsel
5.1 Wiederholungen
5.2 Kontinuitäten
5.3 Soziale Ungleichheit vor kultureller Differenz
5.4 Generalisiertes Stereotyp
5.5 Verzicht auf Unterwerfungsrituale
5.6 Zweisprachigkeit
5.7 Abschließende Bemerkungen

Literatur
Drucknachweise

Reihe/Serie Edition Soziale Arbeit
Verlagsort Weinheim
Sprache deutsch
Gewicht 342 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Schlagworte Aufsatzsammlung • Deutschland • Interkulturelle Erziehung • Migration • Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-1294-5 / 3779912945
ISBN-13 978-3-7799-1294-1 / 9783779912941
Zustand Neuware
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