Die Sakralität der Person

Eine neue Genealogie der Menschenrechte

(Autor)

Buch | Softcover
303 Seiten
2015 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-29670-7 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
Ein hartnäckiger Meinungsstreit der letzten Jahrzehnte dreht sich um die Frage, welchen Ursprungs die Idee der Menschenrechte ist. Verdanken wir sie unserem christlich-jüdischen Erbe oder ist sie eine Erfindung der Aufklärung? Weder das eine noch das andere, behauptet der Sozialtheoretiker Hans Joas und erzählt in seinem Buch eine ganz andere Geschichte der Menschenrechte.
Im Stile einer »historischen Soziologie« fördert er dabei eine überraschende dritte Sicht der Dinge zutage: Der Glaube an die universale Menschenwürde ist das Ergebnis eines Prozesses der Sakralisierung, in dessen Verlauf jedes einzelne menschliche Wesen mehr und mehr als heilig angesehen wurde. Diesen Prozeß zeichnet Joas in exemplarischen Studien etwa über die Abschaffung der Sklaverei sowie anhand der Genese paradigmatischer »Erklärungen der Menschenrechte« nach und analysiert ihn als eine komplexe kulturelle Transformation: Erfahrungen von Gut und Böse mußten vor dem Hintergrund unterschiedlicher Werttraditionen diskursiv artikuliert, in Rechten kodifiziert und in Praktiken gelebt werden.
Die Menschenrechte, so zeigt sich, sind eben nicht das Ergebnis eines bloßen Konsenses über ein universalistisches Prinzip, sondern entstammen einem langen kulturübergreifenden Gespräch über Werte. Ihre Geschichte setzt sich aus vielen Geschichten zusammen. Hans Joas erzählt sie auf packende Weise und eröffnet damit die Debatte über die Idee der Menschenrechte neu.

Hans Joas, geboren 1948, ist Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Professor für Soziologie an der Universität Chicago. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hans-Kilian-Preis, dem Max-Planck-Forschungspreis, dem Prix Ricoeur und zuletzt mit dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen.

»Für die Theologie ist spannend, wie Hans Joas sich auf theologische Grundsubstanzen beruft (Seele, Leben als Gabe) und diese in seinen Gedankengang einbindet.« Kerstin Schlögl-Flierl Ethica 20120110

»Für die Theologie ist spannend, wie Hans Joas sich auf theologische Grundsubstanzen beruft (Seele, Leben als Gabe) und diese in seinen Gedankengang einbindet.«

»Das Buch ist klar aufgebaut und sprachlich ansprechend.«

Erscheint lt. Verlag 6.4.2015
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 2070
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 106 x 176 mm
Gewicht 192 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte 20. Jahrhundert • Deutschland • Erklärungen der Menschenrechte • Genealogie • Menschenrechte • Menschenrechte (MenschR) • Menschenwürde • Sakralisierung • Sozialphilosophie • Sozialtheorie • STW 2070 • STW2070 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2070
ISBN-10 3-518-29670-1 / 3518296701
ISBN-13 978-3-518-29670-7 / 9783518296707
Zustand Neuware
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