Deutschland von unten

Reise durch die proletarische Provinz
Buch | Hardcover
240 Seiten
2016
Verlag für Berlin-Brandenburg
978-3-945256-52-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Deutschland von unten - Alexander Graf Stenbock-Fermor
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»Deutschland von unten« neu lesen heißt, die Augen nicht zu verschließen davor, dass es Parallelwelten gibt, die nicht in den Hochglanzmagazinen abgelichtet werden und die nicht Thema sind in den zahlreichen Politik-Talkshows. Wer »Deutschland von unten« liest, wird hoffentlich dafür sensibilisiert zu erkennen, dass es, entgegen dem schönen Schein, auch bei uns immer mehr Fälle von sozialer Not und sogar Verelendung gibt. (Günter Wallraff)
Kurt Tucholsky nannte es ein „lehrreiches Buch“; für Axel Eggebrecht war es „ein furchtbarer Reiseführer durch das Elend“ und Georg Schwarz attestierte dem Autor, „ein grauenhaftes Bild vom Zerfall unserer Kultur“ gezeichnet zu haben.

Wie kam ein baltischer Adliger dazu, einen solchen Text zu verfassen? Alexander Graf Stenbock-Fermor (1902–1972) hatte nach Ende des Ersten Weltkrieges in den Reihen der Baltischen Landeswehr gegen die Bolschewiki gekämpft, ging dann zum Studium nach Deutschland und lernte als Werkstudent Bergarbeiter im Ruhrgebiet kennen. Unter dem Eindruck der Verhältnisse, die er dort sah, wandelte er sich vom Antikommunisten zum Kommunisten. Als Schriftsteller und Publizist war er Mitglied des Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller. Nach 1933 im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wurde er nach Kriegsende von der Roten Armee als Oberbürgermeister von Neustrelitz eingesetzt. 1947 Cheflektor des Verlages Volk und Welt in Ost-Berlin, arbeitete er später als Drehbuchautor für die DEFA und pendelte, seit den 1950er-Jahren in Berlin-Wilmersdorf lebend, fortan zwischen Ost und West.

In der 1931 erstmals erschienen Reportage Deutschland von unten schildert Stenbock-Fermor in sachlichem Ton die katastrophalen Lebensbedingungen am Rande der Gesellschaft. Angesichts heutiger Armutsberichte ein
frappierend aktueller Bericht.

PD Dr. habil. Christian Jäger ist Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen literaturhistorisch in der Zeit um 1800, im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart, ansonsten vor allem auf dem Verhältnis von Philosophie und Literatur. Veröffentlichungen u. a.: Minoritäre Literatur. Das Konzept der kleinen Literatur am Beispiel prager- und sudetendeutscher Werke (2005) und Gilles Deleuze. Eine Einführung (1997).

Prof. Dr. Erhard Schütz, 1946 geboren, ist Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker. Von 1996 bis 2011 war er Professor für Neuere deutsche Literatur am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Im Verlag für Berlin- Brandenburg hat er herausgegeben: den Kollektivroman Die verschlossene Tür von Gabriele Tergit, Alfred Döblin u. a. (2015) und Wir können warten oder Der Roman Ullstein von Stefan Großmann (2014).

Erscheinungsdatum
Nachwort Christian Jäger, Erhard Schütz
Vorwort Günter Wallraff
Zusatzinfo 2 Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 143 x 215 mm
Gewicht 428 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik 20. Jahrhundert bis 1945
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften
Schlagworte Adel • Armut • Deutschland • Milieu • Proletariat • Provinz (Peripherie); Bericht/Erinnerung • Sozialstudie • Stenbock-Fermor • Weimarer Republik; Berichte/Erinnerungen
ISBN-10 3-945256-52-6 / 3945256526
ISBN-13 978-3-945256-52-7 / 9783945256527
Zustand Neuware
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