Ethnografie und Deutung (eBook)

Gruppensupervision als Methode reflexiven Forschens
eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2017
VIII, 450 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-15838-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ethnografie und Deutung -
Systemvoraussetzungen
46,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ethnografische Feldforschung hat das anspruchsvolle Ziel, Annäherungen an das Wirklichkeitserleben und die alltäglichen Handlungspraxen anderer Menschen zu ermöglichen. Der Forschungsprozess zeichnet sich durch eine Komplexität aus, die selbst für qualitative empirische Sozialforschung ungewöhnlich ist; die gewonnenen Daten sind sehr vielschichtig. Die ethnografische Gruppensupervision für Feldforschende ist eine Antwort auf diese Herausforderungen. Der Band stellt dieses Instrumentarium zur Reflexion und Auswertung ethnografischer Feldforschungen in Form von methodologischen Erläuterungen und konkreten Praxisbeispielen vor.



PD Dr. Jochen Bonz, Universitätsassistent am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck, ist Gruppenanalytiker (SGAZ) in Ausbildung und leitet seit vielen Jahren Supervisionsgruppen nach dem Modell der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt.

Prof. Dr. Katharina Eisch-Angus forscht und lehrt am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz.

Dr. Marion Hamm ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin  im EU-Projekt TRACES am Institut für Kulturanalyse der Universität Klagenfurt.

Dr. Almut Sülzle ist Supervisorin und leitet die Berliner Supervisionsgruppe für Feldforschende in Sport- und Sozialwissenschaften. Die Ethnografin arbeitet zudem am Archiv der Jugendkulturen in Berlin als Wissenschaftskoordinatorin. 

PD Dr. Jochen Bonz, Universitätsassistent am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck, ist Gruppenanalytiker (SGAZ) in Ausbildung und leitet seit vielen Jahren Supervisionsgruppen nach dem Modell der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt.Prof. Dr. Katharina Eisch-Angus forscht und lehrt am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz.Dr. Marion Hamm ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin  im EU-Projekt TRACES am Institut für Kulturanalyse der Universität Klagenfurt.Dr. Almut Sülzle ist Supervisorin und leitet die Berliner Supervisionsgruppe für Feldforschende in Sport- und Sozialwissenschaften. Die Ethnografin arbeitet zudem am Archiv der Jugendkulturen in Berlin als Wissenschaftskoordinatorin. 

Inhalt 5
1 Ethnografische Gruppensupervisionals Methode refl exiven Forschens. Eine Einleitung 9
1 Der intersubjektive Deutungsraum ethnografischerForschung 14
2 Das forschende Selbst 16
3 Das Interpretieren in der Gruppe 20
4 Das Feld als zentrale Bezugsgröße 23
5 Zu den Beiträgen dieses Bandes 27
Literatur 29
I Methodologisches: Reflexive Subjektivität in der ethnografischen Feldforschung 33
2Sinn und Subjektivität. Traditionen und Perspektiven des Methodeninstruments Ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt/Supervisionsgruppe für Feldforscher*innen* 34
1 Deutungswerkstätten und Feldforschungs- Supervisionsgruppen in der Volkskunde/Europäischen Ethnologie 38
2 Zur Methodenpraxis der Deutungswerkstätten 45
2.1 Latent im Forschungsmaterial enthaltene Aspekte 45
2.2 Konsequenzen der Artikulation des Latenten 47
3 Assoziation und Kontext: Zur Wissenschaftlichkeitder ethnopsychoanalytischen Deutung 53
3.1 Volkskundliche Kontextualisierung und Konkretisierung 54
3.2 Assoziation und szenisches Verstehen 55
3.3 Sinn und Semiose 57
4 Assoziative Deutungsarbeit und die universitäreLehre 59
4.1 Akademische Drucksorten 60
4.2 Die akademische Black Box öffnen 61
Literatur 63
3Die reflexive Couch. Feldforschungssupervision in der Ethnografie* 66
1 Reflexivität ist machbar 67
2 Beispiel einer Feldforschungssupervision:Die Jubilarfeier 71
3 Vom Feld auf die Couch: Elemente gelingenderFeldforschungssupervision 78
4 Wissenschaftliche Reflexivität jenseits narzisstischerNabelschau 83
Literatur 87
4 Die ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt* 91
Die ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt 94
Herkunft des verwendeten Textausschnitts 98
Praktische Arbeit und Ergebnisse derethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt 100
Fazit 109
Diskussion der Methode 111
Literatur 112
5 kritik des reinen Gefühls. Feldforschungssupervision als reflexive Methode zur Forschung mit und über Emotionen 116
1 Auf der Suche nach den ‚richtigen‘ Emotionen 116
2 Gefühlsraum Fußball 118
3 Emotionspraktiken unter Fußballfans erforschen 120
4 Feldforschung als Interaktion 121
5 Feldforschungssupervision als Methode der wissenschaftlichen (Selbst?)Reflexion 123
6 Die Berliner Feldforschungssupervisionsgruppe 124
7 Mit und über Emotionen forschen 126
8 Forschungspraxis: Ebenen von Emotionen 129
8.1 Erhebung emotionaler Praxen im Feld 130
8.2 Forschungsbegleitende Emotionen 131
8.3 Kontext: Emotionen als Teil des kulturellenBedeutungsgewebes des Feldes 133
8.4 Zusammenspiel der Ebenen: Kritik des reinen Gefühls 135
9 Forschungsinteraktion hat zwei Seiten:Feld und Wissenschaft 136
10 Supervision und reflexive Wissenschaft 138
11 Profession und Emotionen – Fazit 140
Literatur 142
6 „Das sind keine wissenschaftlichen Gespräche, was hier läuft …“. Ethnopsychoanalyse als reflektierter Beziehungsprozess 145
Die Positionierung in der fremden Umgebung 148
Die ethnopsychoanalytische Beziehung mit Martina 154
Rahmenbedingungen und Vorgehen 163
Martina: Interpretation und Integration 164
Fazit 166
7 Die Bedeutung von Gegenübertragungen inder Dynamik von Forschungsbeziehungen 167
Literatur 180
8 Gegenübertragungsprobleme in psychoanalytischer Praxis, Ausbildungund ethnologischer Feldforschung 182
Übertragung und Gegenübertragung – Begriffsbestimmungund Wandlung 182
Gegenübertragungsprobleme in der psychoanalytischenPraxis und Supervision 187
Angst und Gegenübertragung in der Feldforschung 192
Gegenübertragungsprobleme in der ethnologischenFeldforschung 195
Abschließende Bemerkung 198
Literatur 198
9 Deutungen. Wer oder was prägt die Interpretation? 201
1 Was schafft und begrenzt den Raum der Deutungen des Forschungsmaterials in der Supervisions- oderDeutungsgruppe? 202
2 Sind die Deutungen nicht abhängig von dermilieuspezifischen Zusammensetzung der Gruppe? 204
3 Erzeugt die Deutungsarbeit in der Supervisionsgruppe als ein Instrument bürgerlicher Wissenschaftspraxis nicht zwangsläufig ‚bürgerliche‘Interpretationen? 206
4 Schlussbemerkung 207
Literatur 208
10 Verschiebungen und Verdichtungen. Erkenntnisprozesse in der assoziativenInterpretationsgruppenarbeit 209
1 Subjektive Wahrnehmungen als intersubjektiveDaten begreifen 209
1.1 Beispiele für das Paradigma der Reflexion derGegenübertragung 210
1.2 Zur Funktionsweise der Deutungswerkstatt 213
1.3 Der Vogel im Käfig 214
2 Die Deutungswerkstatt und das Unbewusste 215
2.1 Verschiebungen 218
2.2 Widerspruchslosigkeit 220
2.3 Beziehungshaftes 221
3 Die Auswirkungen der Interpretationsgruppenarbeitauf das forschende Subjekt 222
4 Die assoziative Interpretationsgruppenarbeit unddie Universität 225
Quellen und Literatur 228
II Zur Methodenpraxisder Feldforschungssupervision: Erfahrungen und Ergebnisse 230
11 Erkenntnis-, nicht Fehlerquelle. Zur Erfahrbarkeit ethnografischer Subjektivitätin der Deutungswerkstatt 231
1 Ein Blick in die ethnopsychoanalytischeDeutungswerkstatt 232
2 Zur Subjektivität in der ethnologischen Forschungsarbeit 236
Literatur 239
12Von der Verstrickung der Forscherin zurVerstrickung der Be/Deutungen 240
Erster Tagebuchauszug 243
Gruppenassoziationen und meine Überlegungen dazu 244
Zweiter Tagebuchauszug 247
Gruppenassoziationen und meine Überlegungen dazu 249
Zusammenfassung 252
Postskript 255
Literatur 257
13 „Nichts macht mich so glücklich wie Fußball, obwohl ich da ständig unglücklich bin.“. Über das Zusammenspiel von Emotionen und Fußball 258
1 Der Forscherinnenkörper als Erkenntnissubjekt 259
2 Im Fußball forschen – eine supervisorischeSpurensuche 262
3 Leistung – oder worum geht’s hier eigentlich? 265
4 Emotionen als „moral batteries“ 266
5 Ein Zwischenstand 268
Literatur 269
14 „Ich hab hier gar keinen Platz zum Reden!“. Zur (Be-)Deutung von Anerkennungskämpfen in der Deutungswerkstatt 271
1 Hintergründe zum besprochenen Interviewmaterial 272
1.1 Allgemeiner Forschungsrahmen 272
1.2 Interviewsetting und Interviewpartner*innen 273
2 Gesprächsräume erkämpfen: Rekonstruktion einesWerkstattverlaufes 275
2.1 Gruppendynamik 275
2.2 Von der Angst, nicht dabei zu sein –erster Interviewauszug 276
2.3 Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe –zweiter Interviewauszug 280
2.4 Aushandlung von Geschlechterpositionen 284
3 Deutungswerkstatt als wissenschaftliche Methode? 285
4 Abschließende Bemerkungen 287
Literatur 289
15 Über die Auflösung und das Wiederfinden einer Vertrauensbasis im Forschungsfeld 290
Das Arbeiten in der Deutungsgruppe 293
Erkenntnisgewinne 295
Literatur 298
16 An der Wahrnehmung vorbei assoziieren? Die interpretative Hybris oder die Grenzen der Reflexivität 300
Literatur 309
17 Vielleicht bist du einfach im falschen Feld? Kritische Überlegungen zum Arbeiten in einer ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt 310
Literatur 315
18 Vom Vermuten zum Verstehen. Zum Stellenwert der Deutungswerkstattim ethnografischen Erkenntnisprozess 316
1 Feedback über die Wirkung eigener Texte 317
2 Unterstützung der Kategorienbildung 321
3 Diskurspositionen der Deutungsgruppe 325
4 Fazit 326
Literatur 327
19 Lernendes Feldforschen. Zum Einsatz der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt im Studium derEuropäischen Ethnologie 329
1 Das Setting der ethnopsychoanalytischenDeutungswerkstatt 331
2 Blinde Flecken im Material 333
3 Blick auf die Rolle der Forscher*in im Feld 336
4 Vertrauen in die Methode der Ethnografie 338
Literatur 340
III Kontexte und Ausblicke supervidierter ethnografischerInterpretationsgruppenarbeit 341
20Wiederaufsuchen der zehn Thesen. Utz Jeggle als Feldforscher und Lehrer* 342
1 344
2 345
3 346
4 347
5 349
6 350
7 351
8 354
9 355
10 356
Quellen und Literatur 357
21 Die Poesie des Feldes. 1984 – 2001 – 2016 360
Literatur 369
22Gruppenanalytische Fallrekonstruktion* 371
Einleitung: Zur Bedeutung von Freuds Theorie und Methode der Traumdeutung für eine gruppenanalytischeHermeneutik 371
Freuds Ansatz 373
Gruppenanalytische Sequenzanalyse und Affektprotokolle 378
Gruppenanalytische Sequenzanalyse 379
Zum Vorgehen der gruppenanalytischen Sequenzanalyse 382
Affektprotokollanalyse – das praktische Verfahren und seineBegründung 383
Fallvignette 386
Rekonstruktion der Therapiesitzung mithilfe desAffektprotokolls der Rekonstruktionsgruppe 387
Zum Vorgehen bei der Affektprotokollanalyse 391
‚Szenisches Empfinden‘ – Kompetenzen für dieBewusstmachung eigener und fremder Affekte 392
Die Bedeutung der Primäraffekte 394
Zur Verknüpfung von Sequenzanalysen und Affektverstehen –ein Resümee 395
Literatur 398
23 Die Zukunft der Ethnopsychoanalyse. Möglichkeit und Unmöglichkeitethnopsychoanalytischer Forschungen 400
1 Die Zukunft einer Illusion 400
2 Die illusionäre Wissenschaftlichkeit derEthnopsychoanalyse 403
3 Homogene und heterogene Psychoanalyse 407
4 Zusammenfassung und Ausblick 411
Literatur 413
24 Starke Reflexivität: Autoethnografie undEthnopsychoanalyse im Gespräch 414
1 Schwache und starke Reflexivität 415
2 Autoethnografie als stark reflexiver Ansatz 417
3 Ethnopsychoanalyse als stark reflexiver Ansatz 420
4 Autoethnografie und Ethnopsychoanalyseim Gespräch 422
5 Fazit oder: Was können die Ansätze voneinander lernen und was kann die qualitative Forschung vondiesen Ansätzen lernen? 425
Literatur 428
Verzeichnis der Autor*innen 432

Erscheint lt. Verlag 2.1.2017
Zusatzinfo VIII, 450 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Autoenthnografie • Ethnografie • Ethnologie • Ethnopsychoanalyse • Feldforschung • Gegenübertragung • Interpretation • Kulturanthropologie • Methoden
ISBN-10 3-658-15838-7 / 3658158387
ISBN-13 978-3-658-15838-5 / 9783658158385
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 4,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich