Ihr wisst nicht, was Krieg ist

Tagebuch eines jungen Mädchens aus der Ukraine | Mit einem Vorwort von Marina Weisband

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2022
Knaur (Verlag)
978-3-426-28622-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ihr wisst nicht, was Krieg ist - Yeva Skalietska
18,00 inkl. MwSt

Das beindruckende und aufwühlende Kriegs-Tagebuch eines 12-jährigen Mädchens aus der Ukraine.

Yeva Skalietska ist ein ganz normales zwölfjähriges Mädchen aus dem ukrainischen Charkiw, als der Angriff der russischen Armee am 24. Februar 2022 ihrer Kindheit, wie sie sie kannte, ein brutales Ende setzt. Fortan bestimmen die Kriegsgeschehnisse ihren Alltag, hat Yeva Angst um ihr Leben und das ihrer Familie und Freunde. Ihre Kriegserfahrungen hält Yeva fest in einem Tagebuch, in das sie jeden Tag schreibt.

Im März 2022 schließlich wird die Wohnung der Familie zerstört - und Yeva und ihre Großmutter Irina fliehen unter gefährlichen Bedingungen und auf verschlungenen Wegen aus ihrer Heimat, das Tagebuch und einen Stift zum Schreiben im Gepäck. Ein neues Zuhause finden Yeva und Irina schließlich nach einer abenteuerlichen Flucht in Irland. Doch auch hier schreibt Yeva weiterhin täglich darüber, was es heißt, die Zerstörung der eigenen Heimat mitzuerleben - und hofft sehnlichst auf ein Ende des Grauens. Für sie steht fest: "Ich werde so lange Tagebuch führen, bis der Krieg zu Ende ist."

Die 12-jährige Yeva Skalietska gibt all den Kindern, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden, eine Stimme. Ihr Tagebuch ist ein authentischer Erfahrungsbericht und zugleich ein bestechendes zeitgeschichtliche Dokument.

Yeva ist ein zwölfjähriges ukrainisches Mädchen, das bei ihrer Oma in Charkiw nahe der russischen Grenze aufwuchs. Yeva liebt Sprachen, Bowling, Malen und Klavierspielen. 2022 erlebte sie in ihrer Heimatstadt den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und beschloss, ihre Erlebnisse in einem Kriegstagebuch festzuhalten. Die englische Nachrichtensendung Channel 4 News berichtete über sie und ihr Tagebuch sowie ihre Flucht aus der Ukraine. Ihre Geschichte ging daraufhin unter dem Hashtag #Yevasdiary viral. Mittlerweile leben Yeva und ihre Großmutter in Dublin.

Alexandra Berlina wurde in Moskau geboren und lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf. 2012 promovierte sie über Literaturübersetzung. 2020 erschien ihre deutsche Fassung von Bulgakows Der Meister und Margarita; ihr Nachwort konzentriert sich auf den politischen Hintergrund des Romans. Als Mitglied der Gruppe »Freies Russland NRW« demonstriert sie regelmäßig für die Befreiung politischer Häftlinge. Sie übertrug Gedichte von Maria Aljokhina (»Pussy Riot«) ins Englische, dolmetschte bei der Konferenz »Free Press Seminar« (Würzburg 2018) für prominente kritische Journalist*innen aus Russland, und arbeitet als Lektorin und Übersetzerin für dekoder.org – ein Presse-Portal zu Russland, das den Grimme Online Award 2021 gewann.

Erscheinungsdatum
Übersetzer Alexandra Berlina
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Yeva's Diary
Maße 122 x 194 mm
Gewicht 255 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Briefe / Tagebücher
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 12 Jahre • Alexandra Berlina • Aufzeichnungen • Buch • Charkiv • Charkiw • Charkow • Donbass • Ein roter Schuh • Erinnerungen • Flucht • Flucht aus der Ukraine • Gianni Rodari • Gianni Rodari Hoffnung • Großmutter • Invasion • Irland • junges Mädchen • Karin Gruß • Kiew • Kinder im Krieg • Kinder in der Ukraine • Kleines Mädchen • Krieg als Alltag • Krieg Erfahrungsberichte • Krieg in der Ukraine • Kriegsalltag • Kriegsbericht • Kriegsfolgen • Kriegsgeschehen • Kriegstagebuch • Kriegsverbrechen • Kyiv • Leben im Krieg • Mädchen • Marina Weisband • Meine liebsten Dinge • Odessa • Ostukraine • Romana Romanyschyn Andrij Lessiw Als der Krieg nach Rondo kam • Russland • Sepideh Sarihi • Serhij Zhadan Himmel über Charkiw • Tagebuch • Tobias Krejtschi • Ukraine • Ukraine-Krieg • Ukrainerin • Ukrainisch • ukrainisches Mädchen • Vorwort Marina Weisband • Wahre GEschichte • Wahre Geschichten • wahres Schicksal • zwölf Jahre
ISBN-10 3-426-28622-X / 342628622X
ISBN-13 978-3-426-28622-7 / 9783426286227
Zustand Neuware
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5 Wenn ein sinnloser, barbarischer und menschenverachtender Angriffskrieg einfach so die eigene Kindheit zerstört

von , am 03.11.2022

"24. Februar – ich werde mich mein Leben lang an diesen Tag erinnern! An meinen letzten Tag zu Hause. Den Tag, an dem der Krieg begann." und "Ich bin ein Kind aus der Ukraine, mein Name ist Alena, ich bin zwölf Jahre alt und alles, was ich will, ist Frieden und wieder zu Hause sein!" - so äußern sich am Ende des Buches Kostja und Alena, zwei Freunde von Yeva über ihr ganz persönliches Seelenleben während dieses barbarischen russischen Angirffskrieges, der den Zivilisten und den Schwächsten der Gesellschaft nur unendliches Leid und Tod bringt.

Die 12-jährige Ukrainerin Yeva Skalietska legt uns in ihrem Buch ihre Gedanken, Ängste aber auch Hoffnungen seit Kriegsbeginn in der Ukraine offen. Mir fällt es sehr schwer hier für dieses Buch die wahrscheinlich richtigen Worte zu finden. Bei mir persönlich stellte sich sehr schnell Gänsehaut beim Lesen ein. Wir werden aktuell zwar tagtäglich alleine durch die Nachrichtenberichterstattung in den Printmedien und im TV geradezu mit Eindrücken zum barbarischen Ukrainekrieg überschüttet, aber irgendwie, so habe ich zumindest das Gefühl, hat man sich an diese professionelle Kriegsberichterstattung bereits zu sehr gewöhnt oder vielleicht ist man auch einfach mit der ganzen Situation auch einfach nach wie vor überfordert und der Kopf macht dann sehr schnell dicht.

Das Zeitzeugendokument der noch sehr jungen Autorin wirkt dahingehend ganz anders auf mich. Hier wird aus Kinderaugen und -mund berichtet und das Erlebte für all unsere Nachkommen dann hoffentlich konserviert. Es schildert sehr eindrücklich, wie der Krieg urplötzlich dann doch über die Ukraine und ihre Einwohner hereinbricht. Durch die sehr eindrücklichen und häufig sehr emotionalen Schilderungen von Yeva Skalietska wird man, ob man will oder nicht, in ihr persönliches Seelenleben hineingezogen.

Was macht es mit friedfertigen Zivilisten, wenn über Nacht der russische Aggressor einen brutalen menschenverachtenden Angriffskrieg über den Zaun bricht und nichts als Leid über das eigene Land bringt? Man bekommt beim Lesen eine Idee davon, wie schwer es ist abzuwägen, ob man sein angestammtes Zuhause fluchtartig verlässt und damit alles Gewohnte zurücklässt oder ob man sich weiter diesem Terror und der akuten Gefahr von Bombardements und Luftangriffen aussetzt.

Yeva Skalietska gibt dem kriegerischen und meschenverachtenden Verbrechen von Wladimir Putin ein Gesicht und verleiht der ukrainischen Zivilbevölkerung durch ihr persönliches Kriegs-Tagebuch eine starke Stimme. Die unterschiedlichen Emotionen und Gefühlswelten, die durch die Tagebuchaufzeichnungen transportiert werden, vermag kein kurzer TV-Bericht einzufangen. Bereits jetzt ist dieses Buch für mich ein Zeugnis unserer Geschichte und darf NIEMALS in Vergessenheit geraten, damit es uns als Mahnmal dient und uns allen hoffentlich in naher Zukunft solche schrecklichen Ereignisse erspart bleiben mögen.

PS: Wenn der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz über den "Sozialtourismus" schwadroniert, dann empfehle ich ihm von ganzem Herzen, zuvor dieses sehr persönliche Kriegstagebuch zu lesen und hoffe, dass er seine populistischen Äußerungen zukünftig besser überdenkt.
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