Die Liebe der Wanderapothekerin (eBook)

Spiegel-Bestseller
Gesamtausgabe

(Autor)

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2016 | 1. Auflage
544 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43592-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Liebe der Wanderapothekerin -  Iny Lorentz
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Ein vergifteter Bürgermeister, Kindesentführung, Brandstiftung und eine Intrige, die es aufzudecken gilt - Der zweite Teil der historischen Familiensaga um die (ehemalige) Wanderapothekerin Klara aus Thüringen ist spannender Krimi und bewegender Historienroman in einem. Die schwangere Klara führt mit ihrem Ehemann Tobias und dem gemeinsamen Sohn mittlerweile ein beschauliches Leben in Königsee in Thüringen. Wie aus heiterem Himmel wird ein Wanderapotheker ihres Schwiegervaters unter dem Verdacht verhaftet, den Rübenheimer Bürgermeister mit einer vergifteten Arznei ermordet zu haben. Als Tobias sich aus ihrer Heimat in Thüringen auf den Weg macht, um dem Beschuldigten beizustehen, wird er als vermeintlicher Erzeuger dieser Arznei ebenfalls verhaftet. Kann Klara ihre Familie und vor allem ihren geliebten Tobias retten? Es scheint kein Zufall gewesen zu sein, dass gerade Klaras Mann verdächtigt wurde. Ihre Familie hat offensichtlich nicht nur die einflussreiche Bürgermeistertochter als Feindin, sondern einen unheimlichen Gegner, der alles daran setzt, sie zu vernichten. Die historische Familiensaga aus Thüringen von Bestseller-Autorenpaar Iny Lorentz, den Erfindern der erfolgreichen Reihe 'Die Wanderhure', erzählt die aufregende Geschichte einer Familie aus dem 18. Jahrhundert, deren Name als Experte für Heilkräuter und Arzneien auf dem Spiel steht - und nicht nur das: es geht um Leben und Tod. »Ein Buch, das sich lohnt für jeden Historikfan. Gute Geschichte mit guten Stil und Spannung.« - Lovelybooks.de »Mitreißend!« - Neue Woche Historisches Wissen gepaart mit Spannung und guter Unterhaltung - Lesen Sie auch die anderen historischen Romane von Iny Lorentz! Alle Bände der Familiensaga um die Wanderapothekerin aus Thüringen: - Band 1: Die Wanderapothekerin - Band 2: Die Liebe der Wanderapothekerin - Band 3: Die Entführung der Wanderapothekerin - Band 4: Die Tochter der Wanderapothekerin

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

13.


In der Zeit, in der Tobias nach Rübenheim reiste und Klara nach Weimar fuhr, erhielt Klaras Familie in Katzhütte unerwarteten Besuch. Johanna Schneidt sah den Wagen durch das Fenster ihres Hauses und kniff verwundert die Augen zusammen.

»Wer mag das sein?«, fragte sie. Da niemand in der Nähe war, als das Gefährt vor dem Haus anhielt, erhielt sie keine Antwort.

Es handelte sich nicht um eine richtige Kutsche, aber der Wagen war auch kein simpler Bauernkarren. Von einem Pferd gezogen, konnte er zwei Personen bequem und vier etwas beengt transportieren. Der Kutscher saß auf einem schmalen Bock und trug einen Mantel und einen breitkrempigen Hut, die ihn vor den Steinchen und dem Schmutz bewahren sollten, welche von den Pferdehufen aufgewirbelt wurden. Er stieg nun ab und wickelte die Zügel um einen Balken.

»Der will tatsächlich zu uns, Liebgard!«, rief Johanna Schneidt ihrer jüngeren Tochter zu, die gerade neugierig hinzukam.

Das Mädchen trat an ihre Seite, blickte ebenfalls durch das Fenster und schnaufte. »Aber das sind doch Tante Fiene und Reglind!«

»Was sagst du?« Nun erkannte Johanna Schneidt ihre Schwägerin und deren Tochter ebenfalls. Vor etwa vier Jahren waren diese im Streit von ihr geschieden, und sie hatte nicht erwartet, sie jemals wiederzusehen. Sie ärgerte sich, dass ihr Sohn bei seinem Lehrherrn in Oberweißbach weilte, denn ihm traute sie es eher zu, der Verwandtschaft gebührend zu antworten, falls die beiden Frauen Vorwürfe erhoben.

Es klopfte, und für einen Augenblick überlegte Johanna Schneidt, ob sie so tun sollte, als wäre sie nicht zu Hause. Sie verspürte aber auch Neugier auf das, was Fiene Schneidt und Reglind in den letzten Jahren erlebt und getan hatten, und ging zur Haustür. Als sie öffnete, drückte ihre Miene wenig Freude aus.

Fiene Schneidt tat so, als bemerke sie die abwehrende Haltung ihrer Schwägerin nicht. »Liebste Johanna, lass dich umarmen«, rief sie und schlang die Arme um sie.

»Fiene! Reglind! Das ist aber eine Überraschung«, antwortete Johanna Schneidt, ohne die Umarmung zu erwidern.

»In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder gefragt, wie es euch wohl gehen mag, sind aber nicht dazu gekommen, euch aufzusuchen. Jetzt ließ es sich endlich einrichten.« Fiene Schneidt blickte sich bei diesen Worten neugierig um. Einen gewissen Wohlstand konnte sie ihrer Schwägerin nicht absprechen. Am Haus gab es einen neuen Anbau, und es war ein kleiner Stall errichtet worden. Daneben gab es sogar einen Schuppen, dessen oberer Teil als Lager für das Heu diente.

Auch Johannas Kleidung und die ihrer Tochter Liebgard, die hinter ihrer Mutter zum Vorschein kam, deuteten auf angenehme Verhältnisse hin. Der Eindruck verstärkte sich noch, als sie das Haus betrat. Auch wenn Johanna Schneidt gewiss nicht reich war, so nagte sie wohl kaum am Hungertuch.

»Und? Wie geht es euch?«, fragte Johanna.

»Oh, bestens«, antwortete Fiene Schneidt lächelnd.

»Ist Reglind mittlerweile verheiratet? Als ihr von hier weggezogen seid, war sie doch in anderen Umständen.«

Ein leichtes Blitzen glomm in Fiene Schneidts Augen auf, doch sie hatte sich sofort wieder in der Gewalt. »Das Kleine kam tot zur Welt. Inzwischen ist Reglind das Weib eines wohlhabenden Mannes und hat ein schönes Leben.«

»Ja, so ist es«, sagte nun Reglind, die das Feld nicht allein ihrer Mutter überlassen wollte. »Uns geht es gut, denn mein Ehemann besitzt eine Manufaktur für …« In dem Augenblick traf sie der Ellbogen der Mutter.

»Der gute Fabel beliefert den Hof in Bayreuth und wird sich bald mit dem Titel ›Kurfürstlicher Hoflieferant‹ schmücken können«, fuhr Fiene anstelle ihrer Tochter fort.

»Das freut mich für euch«, sagte Johanna, die trotz unangenehmer Erinnerungen der Verwandtschaft alles Gute wünschte.

»Uns freut es auch! Ich kann mir jedes Jahr ein paar neue Kleider leisten, und sogar Schmuck! Auch bekomme ich bald eine Zofe.« Reglind gab an, um Johanna und deren Tochter zu imponieren und womöglich sogar neidisch zu machen.

Johanna empfand jedoch nicht den geringsten Neid, sondern lächelte erleichtert, weil es ihrer Schwägerin und Reglind gutging. Das, was damals geschehen ist, soll vergessen sein, dachte sie, zumal Fiene und Reglind nichts dafürkonnten, dass ihr Mann und Vater, von Goldgier gepackt, den eigenen Bruder ermordet hatte.

»Wir leben auch in guten Verhältnissen«, berichtete sie. »Albert geht beim Glasmacher Gräber in die Lehre. Da dieser keine Söhne hat, überlegt er, meinen Sohn mit seiner jüngsten Tochter zu verheiraten …«

»Albert und heiraten? Dafür ist er doch noch viel zu jung!«, rief Reglind dazwischen.

»Albert wird heuer fünfzehn. Wenn er sich in den nächsten drei Jahren gut macht – und das wird er –, sehe ich keinen Grund, warum er nicht mit achtzehn heiraten sollte.«

Johanna ärgerte sich ein wenig über den Tonfall ihrer Nichte. Wie es aussah, hatte Reglind sich in den letzten Jahren nicht geändert. Sie war schon immer ein vorlautes, faules Ding gewesen … Jetzt verurteile sie nicht wegen eines einzigen Satzes, rief sie sich zur Ordnung. In gewisser Weise hatte sie ja recht. Mit fünfzehn war Albert wirklich noch zu jung, um bereits ans Heiraten zu denken. Es galt aber, eine gute Gelegenheit auszunützen, und die bot Gräber ihm. Der Glasmacher freute sich, seinen Schwiegersohn und Nachfolger selbst ausbilden zu können. Das Mädchen selbst war ein knappes Jahr älter als Albert und sehr folgsam erzogen worden.

Dies erzählte Johanna ihren Besucherinnen und tischte dabei Schlehenwein und selbstgebackenen Kuchen auf. Der war zwar für den Sonntag gedacht gewesen, doch sie wollte sich von der Verwandtschaft nicht als geizig verschimpfen lassen.

Fiene Schneidt und deren Tochter hörten aufmerksam zu und verzogen gelegentlich das Gesicht. So viel Glück gönnten sie Johanna und deren Kindern nicht.

»Dann wird Albert einmal ein Manufakturbesitzer in Oberweißbach sein«, sagte Fiene gepresst.

Sie kannte den jetzigen Glasmacher Gräber und wusste, dass er stets in guten Verhältnissen gelebt hatte. Die Gläser, die in seiner Manufaktur hergestellt wurden, waren von guter Qualität. Es hieß, dass sogar Fürst Ludwig Friedrich sie gerne benutzen würde.

»Ich bin sehr froh darum«, erklärte Johanna, während sie ihrer Schwägerin ein weiteres Stück Kuchen vorlegte. »Es wäre mir nicht recht gewesen, wenn Albert wie sein Vater als Buckelapotheker in die Welt hätte hinausziehen müssen.«

Für einen Augenblick lag die Erinnerung an die Vergangenheit wie ein dunkler Schleier über dem Haus, und Liebgard vergoss ein paar Tränen, als sie an die schlimmen Schicksale ihres Vaters und ihres älteren Bruders dachte. Wenigstens Gerold hatte Glück im Unglück gehabt, denn er war trotz seines fehlenden Fußes ein erfolgreicher Apotheker fern im Badischen geworden. Gelegentlich schrieb er einen Brief, in dem er berichtete, wie es ihm und seiner Familie dort erging.

»Dein Mann und der meine waren Buckelapotheker!« Fiene verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. Hätte ihr Mann damals Erfolg gehabt, wäre sie jetzt nicht auf die Gnade und Barmherzigkeit ihres Schwiegersohns angewiesen, sondern die Frau eines erfolgreichen Laboranten. So viele Jahre hatten ihr Mann Alois und sie Rumold Just und die anderen Arzneimittelhersteller glühend beneidet. Aus diesem Grund hatte ihr Mann den Goldschatz seines Bruders an sich bringen wollen. Doch dieses Vorhaben war an Johannas ältester Tochter Klara gescheitert. Bei dem Gedanken erinnerte Fiene sich daran, dass es hieß, diese habe Rumold Justs einzigen Sohn geheiratet.

»Wie geht es denn der lieben Klara?«, fragte sie heuchlerisch.

»Oh, der geht es sehr gut! Sie hat mittlerweile einen dreijährigen Sohn und ist wieder guter Hoffnung.« Johanna gab nun einen kurzen Bericht über das Leben, das ihre Tochter in Königsee führte.

»Herr Just überlässt die Arbeit immer mehr Tobias, und der macht seine Sache gut. Heuer konnten sie wieder zwei Buckelapotheker mehr auf Wanderschaft schicken. In ein paar Jahren wird er der größte Laborant nicht nur in Königsee, sondern vielleicht im ganzen Fürstentum sein.«

»Wenn es dazu kommt!«, stieß Reglind leise hervor und fing sich dafür einen weiteren Rippenstoß ihrer Mutter ein.

Während Johanna vieles erzählte, hielten die Gäste sich zurück und nannten weder das Gewerbe, das Reglinds Ehemann betrieb, noch die Gegend, in der sie nun lebten. Stattdessen lenkte Fiene das Gespräch auf die Heilpflanzen, die im weiten Umkreis dieser Gegend wuchsen.

»Sammelst du immer noch Kräuter?«, fragte sie Johanna.

»Freilich! Es war doch all die Jahre meine Arbeit, und ich will jetzt nicht die Hände in den Schoß legen.«

»Du schenkst sie wohl deinem Schwiegersohn?«, fragte Reglind, die so gerne Tobias’ Ehefrau geworden wäre und sich nun mit einem Kasimir Fabel zufriedengeben musste, der einen halben Kopf kleiner als Tobias war und fast zwanzig Jahre älter. Dazu hatte ihr Mann eine Glatze und krumme Beine.

»Das würden Rumold Just und Tobias niemals annehmen! Sie bezahlen mich für meine Kräuter, wie es sich gehört«, antwortete Johanna auf Reglinds Frage.

»Ein paar lumpige Pfennige für harte Arbeit! Das kenne ich. Reglind und ich haben auch lange genug dieses Zeug gesammelt.«

Fiene schüttelte sich, während Johanna nachsichtig lächelte. Besonders fleißig waren ihre Schwägerin und deren Tochter nie gewesen. Hätten sie sich an ihr und Klara ein Beispiel genommen, wäre ihnen ein besseres Leben möglich gewesen. Doch auch das war Vergangenheit, und daran wollte sie nicht mehr rühren.

Das Gespräch...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2016
Reihe/Serie Die Wanderapothekerin-Serie
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 18. Jahrhundert • Abenteuer • Abenteuerroman • Familien • Gift • Giftmord • Heilmittel • Historienroman • Historische Romane • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • Intrigen • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Junge Frau • Klara • Königsee • Liebesroman • Medikamente und Arzneien • Mittelalter • Mord • Romantik • Süddeutschland • Wanderapotheker • Wanderapothekerin Iny Lorentz • Wanderapothekerin-Serie
ISBN-10 3-426-43592-6 / 3426435926
ISBN-13 978-3-426-43592-2 / 9783426435922
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