Schwert und Krone - Meister der Täuschung (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44134-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwert und Krone - Meister der Täuschung -  Sabine Ebert
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Der neue historische Roman und ein großes Epos der Bestseller-Autorin Sabine Ebert über die Barbarossa.Ära. Der Auftakt zu einer neuen großen Mittelalter-Serie Dezember 1137: Kaiser Lothar ist tot, und sofort bricht ein erbitterter Kampf um die Thronfolge aus. Machtgierigen Fürsten und der Geistlichkeit ist jedes Mittel recht, um den Welfen nicht nur ihren Anspruch auf die Nachfolge streitig zu machen, sondern ihnen auch Bayern und Sachsen zu entziehen. Durch eine ausgeklügelte Intrige gelangen die Staufer, die selbst Jahre zuvor durch Ränke an der Machtübernahme gehindert wurden, in den Besitz der Krone. Konrad von Staufen wird in die Königsrolle gedrängt, obwohl ihm dieser Weg missfällt. Bald muss er erkennen, dass sogar sein Bruder und sein junger Neffe, der künftige Friedrich Barbarossa, ihm nur bedingt die Treue halten. Es beginnt ein jahrelanger Krieg - und raffiniertes Intrigenspiel, in dem Welfen, Askanier, Wettiner und viele andere mächtige Häuser mitmischen - und auch so manche Frau. Bestseller-Autorin Sabine Ebert entführt ihre Leser in die faszinierende Zeit des 12. Jahrhunderts und entfaltet ein grandioses, erschütterndes und schillerndes Panorama, das auf verbürgten Ereignissen beruht. In ihrer neuen epischen Mittelalter-Serie beleuchtet sie den Aufstieg Barbarossas zu einem der mächtigsten Herrscher des Mittelalters.

Sabine Ebert war als Journalistin und Sachbuchautorin tätig und begann aus Passion für deutsche Geschichte, historische Romane zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden.Ihr Debütroman 'Das Geheimnis der Hebamme' wurde von der ARD als Event-Zweiteiler verfilmt und in einer umjubelten Theaterfassung auf der Felsenbühne Rathen uraufgeführt.Mit dem Romanzyklus 'Schwert und Krone' kehrte sie in die Zeit zurück, mit der sie Millionen von Lesern für unsere Geschichte begeistern konnte. Alle fünf  Bände der großen Saga über die Zeit Barbarossas schafften es ebenfalls auf Anhieb in die Bestsellerlisten.Sabine Ebert lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Freiberg und Leipzig nun in Dresden. Besuchen Sie auch die Homepage der Autorin:  www.sabine-ebert.de

Sabine Ebert war als Journalistin und Sachbuchautorin tätig und begann aus Passion für deutsche Geschichte, historische Romane zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden. Ihr Debütroman "Das Geheimnis der Hebamme" wurde von der ARD als Event-Zweiteiler verfilmt und in einer umjubelten Theaterfassung auf der Felsenbühne Rathen uraufgeführt. Mit dem Romanzyklus "Schwert und Krone" kehrte sie in die Zeit zurück, mit der sie Millionen von Lesern für unsere Geschichte begeistern konnte. Alle fünf  Bände der großen Saga über die Zeit Barbarossas schafften es ebenfalls auf Anhieb in die Bestsellerlisten. Sabine Ebert lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Freiberg und Leipzig nun in Dresden. Besuchen Sie auch die Homepage der Autorin:  www.sabine-ebert.de

ERSTER TEIL


Zwei Kronen, ein Thron

Die Kaiserinwitwe


Richenza von Northeim; Breitenwang in Tirol, 4. Dezember 1137

Der Kaiser ist tot!«

Seit Stunden hatten sie in Schnee und eisigem Wind auf diesen Ruf gewartet. Hunderte Männer in Rüstung, viele der Edelsten des Reiches, versammelt vor der erbärmlichen Hütte, die zum Sterbeort Lothars von Süpplingenburg geworden war.

Reihe um Reihe knieten sie nun nieder, die Schwerter vor sich in den Schnee gerammt, senkten die Köpfe und beteten. Einige weinten. Doch auf den meisten Gesichtern stand nicht Entsetzen oder Trauer, sondern Verbitterung.

Hatte Gott sie verlassen? Obwohl sie doch für Ihn in diesen Krieg geritten waren, für Ihn und Seinen Stellvertreter auf Erden, den Papst?

Geschlagen musste sich ihr Heer aus Italien zurückziehen, sich im tiefsten Winter über die Alpen quälen, mit all den Verwundeten und Kranken. Eine Seuche wütete unter den Männern. Und um das Scheitern dieses Feldzuges vollständig zu machen, war nun auch noch der Kaiser gestorben. In diesem vom Schnee begrabenen Dorf Breitenwang, inmitten der Wildnis der Berge.

So dachten die meisten der Knienden.

Bis sich ihnen unweigerlich die nächste Frage aufdrängte: Wer wohl Lothars Nachfolger würde.

 

Drinnen in der Kate saß Kaiserin Richenza, in einen mit Eichhörnchenfellen gefütterten Umhang gehüllt und dennoch vor Kälte zitternd, neben dem Leichnam ihres Gemahls. Mönche hatten den hünenhaften Körper Lothars auf einen grob gezimmerten Tisch gebettet. Sturmböen tosten und fauchten um die kärgliche Hütte, Hagelkörner prasselten gegen das Gebälk. Die Fensteröffnungen waren zum Schutz gegen Frost und Wind mit Stroh zugestopft und ließen keinen Lichtstrahl herein. Doch die Kerzenflammen flackerten im Luftzug und warfen wild tanzende Schatten.

Auch Richenza war von Entsetzen erfüllt. Der Tod ihres Gemahls schmerzte sie so sehr, dass sie am liebsten schreien, weinen und sich das Haar raufen wollte. Doch ihr Grauen rührte vor allem von den abscheulichen Dingen, die sie heute noch tun sollte.

Vergeblich versuchte sie, die schrecklichen Bilder zu verbannen, die sie im Geiste sah: wie der nackte Leichnam des Mannes, mit dem sie ihr Leben zugebracht hatte, in einen riesigen Kessel mit kochendem Wasser gestopft und gesiedet wurde, bis sich das Fleisch von den Knochen löste …

Fort, fort mit diesen Bildern! Jetzt brauchte sie alle Kraft, um ihrem Schwiegersohn den Thron zu sichern.

Sie wusste, wer sich gegen ihn wenden würde, vielleicht sogar mit Waffengewalt. Einige von ihnen standen direkt neben ihr in dieser winzigen Kate, und die anderen sammelten sich zweifelsohne schon draußen wie Aasgeier, um nach der Krone zu greifen.

Steif vor Kälte und mühsam wegen ihrer Körperfülle stemmte sie sich hoch. Ihre Stimme klang fest, als sie sich an die Männer wandte, die dem Todgeweihten in seinen letzten Stunden beigestanden hatten, darunter ein halbes Dutzend Bischöfe und Erzbischöfe.

»Unverzüglich sollen Reiter ausgesandt werden, die die Kunde verbreiten, dass Lothar, von Gottes Gnaden Römischer Kaiser, Mehrer des Reiches, nach zwölf Jahren, drei Monaten und zwölf Tagen segensreicher Herrschaft am vierten Dezember im Jahr des Herrn 1137 zu Gott gerufen wurde.«

Nur der Gedanke an die Heimkehr hatte den mehr als Sechzigjährigen aufrecht gehalten. Doch der Weg über den Brenner und die im Heer wütende Seuche raubten ihm alle Kraft. Heute hatte er seinen letzten Atemzug getan – in dieser Hütte, wo der Wohlgeruch des reichlich verbrannten Weihrauchs vom Gestank des Ziegenbocks verdrängt wurde, der im hinteren Verschlag hauste und durchdringend schrie.

Richenza von Northeim richtete sich hoheitsvoll auf, obwohl ihre Gelenke schmerzten.

»Glocken sollen im ganzen Land läuten, Gebete für das Seelenheil des erlauchten Toten gesprochen werden!«, befahl sie. »Kein Untertan muss fürchten, es könnten unsichere, bedrohliche Zeiten anbrechen. Nach dem Willen Unseres geliebten Kaisers Lothar tritt der Herzog von Sachsen und Bayern und Markgraf der Toskana seine Nachfolge an. Ihr edlen Herren wart Zeugen, als mein kaiserlicher Gemahl die Reichsinsignien an seinen Erben und Schwiegersohn aus dem Hause Welf übergab: an Heinrich den Stolzen.«

Gebieterisch sah Richenza von einem Gesicht zum nächsten, um Widerspruch gar nicht erst aufkommen zu lassen. Sie durfte keine Schwäche zeigen.

Vor einer Stunde noch war sie Kaiserin gewesen, eine mächtige und für ihre Klugheit geachtete Frau, als Fürsprecherin gefragt und umschmeichelt.

Doch jetzt war sie Kaiserinwitwe; fast fünfzig Jahre alt, fett und schmerzgeplagt. Und sehr bald, vielleicht schon heute, würden Menschen auf den Plan treten, die ihr die Stimme verbieten wollten – weil Frauen nichts galten.

Nur Lothar verdankte sie es, dass sie an seiner Regentschaft teilhaben durfte. Jetzt lag er tot auf diesen rauhen Brettern.

Wem durfte sie nun noch trauen? Und würde ihr unbeherrschter, hochfahrender Schwiegersohn im Machtrausch noch mehr Fürsten verprellen, statt um ihre Stimmen zu werben?

»Wir brechen morgen auf und geleiten den erlauchten Toten in die Heimat«, fuhr Richenza fort. »Es ist Wille des Kaisers, im Kloster Königslutter zur letzten Ruhe gebettet zu werden. Die Benediktiner sollen benachrichtigt werden, damit sie die Zeremonie vorbereiten.«

Sie atmete tief durch, rasselnd und mit jähen Stichen in der Brust.

»Jetzt geht – alle! Ich wünsche, eine Weile allein von meinem Gemahl Abschied zu nehmen.«

Mit Verbeugungen und leisen Gebeten verließen die Männer die Kate, die zum Sterbeort eines Kaisers geworden war.

Als der letzte von ihnen die schief an den Lederscharnieren hängende Tür erreichte, rief Richenza ihn zurück.

»Magister Bruno, Ihr bleibt!«

Das Gesicht des dürren Gelehrten mit dem schütteren Kinnbart zeigte keinerlei Regung. Er verneigte sich, kehrte zurück in den finstersten Winkel der Kate und wartete geduldig.

Bruno von Haigerloch war einer der verhasstesten Männer des Kaiserreiches. Dennoch hatte Richenza ihn zu ihrem Vertrauten und Berater erwählt. Sie hatte sogar dafür gesorgt, dass er das Amt des Bischofs von Straßburg zurückerhielt, als es ihm aufgrund diverser Verfehlungen entzogen worden war. Bald verlor er es jedoch erneut nach Anklagen wie Gewalttätigkeit und unrechtmäßiger Weihe.

Doch der Magister wusste, die Kaiserinwitwe brauchte ihn. Und gleich würde sie ihn mehr denn je brauchen. In einer unaufschiebbaren Angelegenheit, die nicht nur äußerste Diskretion verlangte, sondern zu der sich wegen ihrer Abscheulichkeit niemand sonst bereitfinden würde.

 

Jäh erstarb das Heulen des Windes. Vom Schnee gedämpft, drangen nun Geräusche in die Kate, die vom Aufbruch Dutzender Boten kündigten. Pferde wieherten, Metall klirrte, Befehle wurden erteilt.

Alles geschah so, wie es die Kaiserinwitwe angewiesen hatte.

Richenza zog sich den Umhang noch enger um den massigen Leib und sank auf einen Schemel. Still betrachtete sie den entseelten Körper des hochgewachsenen, selbst im Tod noch stattlichen Mannes, mit dem sie fast vier Jahrzehnte verheiratet gewesen war.

Nie hatte Lothar von Süpplingenburg ihr einen Vorwurf gemacht, als die ersten fünfzehn Jahre ihrer Ehe kinderlos blieben. Weder zeugte er Bastarde, noch verstieß er sie wegen Unfruchtbarkeit, was andere Männer an seiner Stelle bedenkenlos getan hätten. Er ließ sie sogar an seiner Herrschaft teilhaben, und ihr Wort wurde auch von den Großen des Reiches geachtet.

Als die Herzöge von Schwaben gegen ihren Gemahl rebellierten und sich Konrad von Staufen zum König ausrufen ließ, obwohl das Reich bereits einen König hatte, vermittelte sie nach Jahren erbitterten Krieges und brachte die Aufständischen dazu, sich zu unterwerfen.

Wehmütig erinnerte sich Richenza an den Tag vor mehr als zwanzig Jahren, als ihr der Leibarzt zu jedermanns Erstaunen doch noch eine Schwangerschaft bestätigte. Es musste ein Wunder geschehen sein; sie und Lothar hatten die Hoffnung auf einen Erben längst aufgegeben.

Doch anstelle des ersehnten Sohnes gebar sie ein Mädchen. Und wieder kam kein Wort des Vorwurfs über die Lippen ihres Gemahls. Stattdessen vermählte er seine einzige Tochter mit dem mächtigsten Fürsten des Reiches, dem Welfen Heinrich dem Stolzen. Nun würde ihr Schwiegersohn Kaiser und ihre Tochter Gertrud Kaiserin werden.

Aber zunächst hatte sie einen anderen letzten Willen Lothars zu erfüllen.

Schaudernd wandte Richenza den Blick von dem Toten ab und starrte auf das rußende Talglicht, das die Familie des Dorfschulzen hinterlassen hatte, bevor sie unter vielen Verbeugungen ihr Heim für die hohen Herrschaften räumte.

Die feinen Wachskerzen des kaiserlichen Haushalts brannten um das Haupt des Verstorbenen. Doch den Anblick des vertrauten Gesichts ertrug sie nicht in dem Wissen, was gleich mit ihm geschehen würde.

Lothar war ein Kaiser des deutsch-römischen Reiches und König von Rom gewesen. Angesichts seiner mehr als sechzig Lebensjahre, der Strapazen eines Feldzuges und der Überquerung der Alpen im Winter hatte er Vorkehrungen und Entscheidungen für den Fall seines Todes getroffen.

Er durfte sich seine Sünden vergeben lassen und Erlösung finden. Seine Gemahlin, sein Schwiegersohn, sein Beichtvater, seine Vertrauten weilten in seiner letzten Stunde bei ihm. Das war es, was man einen schönen Tod nannte.

Und er wünschte, in der Abtei Königslutter östlich von Braunschweig bestattet zu werden. Seit Jahren ließ er die Klosterkirche von italienischen...

Erscheint lt. Verlag 2.3.2017
Reihe/Serie Das Barbarossa-Epos
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 12. Jahrhundert • 1813 kriegsfeuer • 1813 sabine ebert • 1815 sabine ebert • Adela von Vohburg • Albrecht der Bär • Aufstieg Barbarossas • Barbarossa • Bernhard von Clairveaux • Bestseller-Autorin • biografische Romane • Das Geheimnis der Hebamme • die hebamme buch • Erster Teil des Epos • Friedrich Barbarossa • Friedrich I. • Friedrich I. Barbarossa • große Saga • Heinrich der Löwe • historische Reihe • Historische Romane • Historische Romane Deutschland • historische Romane für Männer • historische Romane Kreuzzüge • historische Romane Mittelalter Bestseller • historische Romane Sabine Ebert • Historische Romane Serie • Intrigen • Kaiser • Kampf um den Thron • Konrad von Hohenstaufen • Konrad von Wettin • Kreuzzug • Mittelalter • mittelalter-Romane • Romane Mittelalter • Sabine Ebert • Sabine Ebert Barbarossa Epos • Sabine Ebert Schwert und Krone 1 • Schwert und Krone • Staufer • Staufer Roman • Stauferzeit • Taschenbuchausgabe • Thronfolge • Welfen • Wettiner
ISBN-10 3-426-44134-9 / 3426441349
ISBN-13 978-3-426-44134-3 / 9783426441343
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