Schwert und Krone - Der junge Falke (eBook)

Roman

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2017 | 1. Auflage
640 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44135-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwert und Krone - Der junge Falke -  Sabine Ebert
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Das große Friedrich-Barbarossa-Epos von der Bestseller-Autorin Sabine Ebert geht weiter! Der zweite Band der großen Mittelalter-Saga jetzt im Taschenbuch Sommer 1147. Gegen den Willen seines Vaters reitet der junge Friedrich von Schwaben, der als Barbarossa in die Geschichte eingehen wird, mit den Kreuzfahrern ins Heilige Land - während die Fürsten von Meißen, Sachsen und Anhalt die benachbarten Slawenstämme bekriegen. Die zurückgelassenen Frauen aber müssen sich allein gegen Hungersnot und Angreifer behaupten. Schwerkrank kehrt der alte König mit wenigen Überlebenden in sein zerstrittenes Reich zurück. Als er stirbt, kommt für den jungen Friedrich die Stunde der Entscheidung. Hilft er seinem minderjährigen Cousin auf den Thron - oder greift er selbst nach der Krone? Die Fortsetzung des Bestsellers 'Schwert und Krone. Meister der Täuschung.'

Sabine Ebert war als Journalistin und Sachbuchautorin tätig und begann aus Passion für deutsche Geschichte, historische Romane zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden.Ihr Debütroman 'Das Geheimnis der Hebamme' wurde von der ARD als Event-Zweiteiler verfilmt und in einer umjubelten Theaterfassung auf der Felsenbühne Rathen uraufgeführt.Mit dem Romanzyklus 'Schwert und Krone' kehrte sie in die Zeit zurück, mit der sie Millionen von Lesern für unsere Geschichte begeistern konnte. Alle fünf  Bände der großen Saga über die Zeit Barbarossas schafften es ebenfalls auf Anhieb in die Bestsellerlisten.Sabine Ebert lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Freiberg und Leipzig nun in Dresden. Besuchen Sie auch die Homepage der Autorin:  www.sabine-ebert.de

Sabine Ebert war als Journalistin und Sachbuchautorin tätig und begann aus Passion für deutsche Geschichte, historische Romane zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden. Ihr Debütroman "Das Geheimnis der Hebamme" wurde von der ARD als Event-Zweiteiler verfilmt und in einer umjubelten Theaterfassung auf der Felsenbühne Rathen uraufgeführt. Mit dem Romanzyklus "Schwert und Krone" kehrte sie in die Zeit zurück, mit der sie Millionen von Lesern für unsere Geschichte begeistern konnte. Alle fünf  Bände der großen Saga über die Zeit Barbarossas schafften es ebenfalls auf Anhieb in die Bestsellerlisten. Sabine Ebert lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Freiberg und Leipzig nun in Dresden. Besuchen Sie auch die Homepage der Autorin:  www.sabine-ebert.de

Bitterer Winter


Kunigunde und Bernhard von Plötzkau; Burg Plötzkau, Ende Februar 1147

Ungeduldig starrte die junge Burgherrin ihrem Gemahl nach, der mit zwei Dutzend Begleitern und einer kläffenden Hundemeute durch das Tor ritt, um in den Wäldern zu jagen. Schneematsch spritzte unter den Hufen der Pferde auf, die Hunde rannten lärmend um die Wette.

Im Dorf unterhalb der Burg gab es längst keine Hunde mehr. Nach zwei Missernten in Folge waren sie alle geschlachtet und gegessen worden. Ebenso die Katzen, die Ratten und jegliches Getier, das die Dorfbewohner heimlich in den Sümpfen fangen konnten.

Nun lebten die Kätner von bitterem Eichelmehl. Viele waren in diesem Winter gestorben, vor allem Kinder, von Schwangerschaften ausgezehrte Frauen und Alte. Keiner konnte beerdigt werden, weil der Boden gefroren war. Die kältestarren Leichname lagen übereinandergestapelt im hintersten Winkel des Totenackers.

»Beten wir, dass Graf Bernhard und seine Begleiter mit reichlich Beute heimkehren«, sagte Gunda zu den drei jungen Edeldamen, die mit ihr die Jagdgesellschaft verabschiedet hatten.

Das Wild brauchten sie nicht nur, damit in den nächsten Tagen Fleisch auf die Tafel kam, sondern auch, um Vorräte anzulegen. Bald würde ihr Gemahl mit fast allen Männern seiner Grafschaft auf den Kreuzzug ins Heilige Land reiten und sie selbst hier zurücklassen: mit zu wenigen Kämpfern, um die im Ort Verbliebenen zu beschützen, ohne einen Pfennig Silber, fast ohne Saatgut. Aus Mangel an Männern und Zugochsen würden sich die Bauersfrauen vor den Pflug spannen müssen.

Agnes, Judith und die kleine Isa, die jungen Gemahlinnen von Plötzkauer Rittern, die sie auf den Hof begleitet hatten, murmelten Zustimmung und traten frierend von einem Bein auf das andere. Dieser Februar war von einer nassen Kälte, die einem tief in die Knochen fuhr. Und der Aufbruch zur Jagd hatte sich wie immer hingezogen.

»Kommt, wir haben zu tun!«, rief Gunda – oder Gräfin Kunigunde von Plötzkau, so ihr voller Rang und Name – den Begleiterinnen zu.

Entschlossen drehte sie sich auf der Ferse, sobald die Reiter ihren Blicken entschwunden waren. Der Graf würde sicher erst kurz vor Einbruch der Dämmerung zurückkommen. Bis dahin blieb genug Zeit zu tun, was sie sich vorgenommen hatte, ohne von ihrem Gemahl für ihr »Übermaß an Weichherzigkeit« gescholten zu werden, wie er es verächtlich nannte.

Durch den nassen, schmutzigen Schnee schritt sie zum Palas der Burg. Die Edeldamen folgten ihr und rafften die Umhänge fröstelnd um sich.

Kunigunde von Plötzkau war eine auffallend schöne junge Frau von kaum mehr als zwanzig Jahren mit glänzendem schwarzen Haar und ebenmäßigen Zügen, über denen meist ein Hauch Traurigkeit lag. Dem viel älteren Graf Bernhard war sie dreizehnjährig anvermählt worden, damit er im damals bevorstehenden Krieg dem König die Treue hielt.

Wenig später brannte das Heer des Erzbischofs von Magdeburg den Stammsitz der Grafen von Plötzkau vollständig nieder. Gundas Einschreiten bewirkte, dass es keine Toten gab und jeder Plötzkauer etwas Habe retten durfte. Doch die Zerstörung der Burg konnte sie nicht verhindern. Wie auch – mit den wenigen kampffähigen Männern, die Graf Bernhard zurückgelassen hatte? Das verübelte er ihr bis heute.

Neun Jahre nach der Feuersbrunst war die Burg immer noch eine Baustelle. Die Palisaden waren neu errichtet worden, ebenso etliche Gebäude aus Holz und Fachwerk und der Palas, in dem sie und Graf Bernhard wohnten. Der neue Bergfried würde sogar aus Stein sein, doch der Einbruch des Winters hatte die Arbeiten daran unterbrochen. Nur ein Steinmetz und sein Gehilfe behauten noch Blöcke, die erst verbaut würden, sobald die Nachtfröste vorbei waren.

Ihre gleichmäßigen Meißelschläge hallten über den Hof und vermischten sich mit gebrüllten Kommandos und Schwerterklirren. Helmhold, ein alter und starrköpfiger Ritter, beaufsichtigte Waffenübungen für die Reisigen und Knappen, die ihren Gemahl ins Heilige Land begleiten würden.

»Schildwall bilden!«, schrie er gerade, und die trotz der Kälte schweißtriefenden Männer stellten sich in zwei Reihen gegenüber auf, die hölzernen Schilde zu einer Mauer aneinandergedrückt.

Gunda spürte Helmholds verächtliche Blicke im Rücken, als sie weiterging.

 

In der Kemenate schlug ihr die Wärme des Kaminfeuers entgegen. Wie gut das tat!

»Hilf mir in ein anderes Kleid«, forderte sie die junge Magd Anni auf, die sie und die Edeldamen begleitete.

Graf Bernhard, der fast sechzig Jahre zählte und einem bedeutenden Haus entstammte, legte großen Wert darauf, dass seine Gemahlin zum Zeichen ihres Standes Kleider in leuchtenden Farben trug, mit Stickereien oder gewebten Borten und weiten Ärmeln nach der französischen Mode. Da ließ er an nichts sparen, obwohl er schon für den Wiederaufbau der Burg Geld bei den Magdeburger Juden leihen musste und die Vorbereitungen für den Kreuzzug Unmengen an Silber verschlangen.

Doch für ihr jetziges Vorhaben konnte sie keinen kostbaren Bliaut brauchen.

Sie ließ sich in ein waidblaues Leinenkleid schnüren, dessen Ärmel sie über dem Unterkleid hochschlagen konnte. Den mit Fehwerk gefütterten Umhang aus feinstem Tuch, in dem sie den Grafen zur Jagd verabschiedet hatte, drapierte Anni über eine hölzerne Stange in der Nähe der Feuerstelle, damit der durchnässte Saum trocknete. Später würde sie ihn ausbürsten. Für den Gang ins Dorf legte Anni ihrer Herrin einen schlichteren Umhang über die Schultern, dennoch ein gutes Stück mit breiten, gewebten Borten.

Wehmütig sah Gunda auf den gewölbten Leib ihrer Magd, die nicht älter war als sie und schon ihr drittes Kind erwartete – von ihrem Mann Paul, einem der Bogenschützen. Auch Judith und Isa, die mit ihr die Jagdgesellschaft verabschiedet hatten, trugen jede ein Kind unterm Herzen. Wie Gunda sie darum beneidete!

In den neun Jahren ihrer Ehe hatte es noch kein einziges Anzeichen einer Schwangerschaft gegeben, obwohl sich ihr Gemahl nichts dringender wünschte als einen Erben. Ohne Nachkommen würde seine Linie erlöschen; er war der Letzte seines Namens.

Auch deshalb hatte der Graf von Plötzkau auf dem Weihnachtshoftag zu Speyer, als der berühmte Bernhard von Clairvaux predigte und sogar der König das Kreuz nahm, seine Teilnahme am Kreuzzug verkündet: aus Hoffnung auf einen Erben. Außerdem löste es Graf Bernhards drückende Geldsorgen. Die Kreuznahme bedeutete Stundung sämtlicher Schulden und Erlass der Zinsen für alles Geld, das er bei den Juden geliehen hatte.

Gunda fühlte sich wie vom Blitz getroffen, als sich ihr Gemahl plötzlich mit einem lauten »Für Gott!« nach vorn drängte und aus den Händen des heiligmäßigen Abtes die roten Stoffstreifen entgegennahm, um sie sich an den Umhang heften zu lassen.

Sie liebte Bernhard nicht; sie hatte ihn nie geliebt, aber oft gefürchtet, vor allem in den ersten Ehejahren. Trotzdem war es keine Erleichterung, dass er auf unbestimmte Zeit fortging und vielleicht nie wiederkam.

In seiner Gegenwart wagte niemand, ihre Stellung anzuzweifeln und ihr offen Unfruchtbarkeit vorzuwerfen, obwohl Graf Bernhard auch mit seinen früheren Gemahlinnen keinen Erben gezeugt hatte. Doch wenn er erst fort war …

Vor neun Jahren, als die Burg von dem übermächtigen Heer belagert wurde, hatte sie sich schon einmal allein gegen all die Feindseligkeit in den eigenen Mauern durchsetzen müssen: gegen den Burgkommandanten, den Verwalter und den feigen Kaplan, gegen die alteingesessenen Edeldamen, gegen alle, die sie für ein dummes Kind hielten.

Jetzt war sie keine dreizehn mehr und hatte auf der Burg Verbündete. Agnes, Judith und Isa allen voran, deren Ehemänner erst nach der Zerstörung der alten Burg als Ritter in Bernhards Dienste getreten waren.

Aber inzwischen haftete der Makel der Kinderlosigkeit so stark an ihr, dass mehrere Vertraute des Grafen ihn bedrängten, sie zu verstoßen.

Und nun war die Aussicht gänzlich dahin, doch noch schwanger zu werden, bevor ihr Gemahl im Mai zum Kreuzzug aufbrach. Denn als sie vom Weihnachtshoftag in Speyer zurückgekehrt waren, hatte er ihre Kemenate und ihr gemeinsames Bett verlassen. Die Kammer, in der sie sich jetzt für den Gang ins Dorf umkleidete.

Jäh stand ihr die erniedrigende Szene wieder vor Augen.

 

Erschöpft und durchgefroren nach der langen und beschwerlichen Reise hatten sie Plötzkau im tiefsten Schnee erreicht. Reiter waren vorausgeschickt worden, die ihre Ankunft ankündigten.

Beim Mahl in der Halle mit der gesamten Burgbesatzung verkündete der Graf seinen Entschluss, König Konrad von Staufen auf dem Kreuzzug ins Heilige Land zu folgen, um Edessa von den Sarazenen zurückzuerobern. Etliche seiner Ritter erklärten sogleich ihre Bereitschaft, ihn dorthin zu begleiten.

Noch bevor ihr Gemahl die Tafel aufhob, wies er seinen Verwalter an, ihm eine eigene Schlafstatt einzurichten, da er als Wallfahrer nicht mehr das Bett mit seiner Gemahlin teilen dürfe.

»Wie könnt Ihr mich so bloßstellen?«, begehrte Gunda fassungslos auf.

Sie sehnte sich nicht im Geringsten nach seinen nächtlichen Zuwendungen, doch sie hatte sie in den Jahren ihrer Ehe zu ertragen gelernt. Dies war nicht nur ihre Pflicht, sondern der Preis für ein Kind, das auch sie sich innig wünschte.

Die Hoffnung darauf war nun dahin. Und das Gerede in der Burg würde unerträglich werden, wenn der Graf das Bett seiner Frau mied.

»Für Kreuzfahrer gilt das Gelübde der Keuschheit«, erwiderte Bernhard schroff.

»Aber erst, wenn Eure Wallfahrt in Waffen beginnt!«, wandte Gunda flehentlich ein. »Bis dahin vergeht noch mehr als ein...

Erscheint lt. Verlag 26.10.2017
Reihe/Serie Das Barbarossa-Epos
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
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ISBN-10 3-426-44135-7 / 3426441357
ISBN-13 978-3-426-44135-0 / 9783426441350
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