Die Knochenleser - Jacob Ross

Die Knochenleser

Kriminalroman

*** 7 Bewertungen

(Autor)

Thomas Wörtche (Herausgeber)

Buch | Softcover
373 Seiten
2022 | 1. Erste Auflage, Deutsche Erstausgabe
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-47236-1 (ISBN)
15,95 inkl. MwSt
Camoha, eine Insel der Kleinen Antillen: Dort wird der junge Michael »Digger« Digson, zunächst gegen seinen Willen, von dem mysteriösen Detective Superintendent Chilman für eine Polizeitruppe rekrutiert, die gegen alle Korruption und alle politischen Widerstände effektive Polizeiarbeit leisten soll, und sei´s mit eigenwilligen Mitteln.

Digger lässt sich zum Forensiker ausbilden und wird ein Virtuose des »Knochenlesens«. Zudem ist er auf der Suche nach seiner Mutter, die spurlos verschwunden und vermutlich ermordet worden ist.

Auch Chilman hat seine Gründe, dem Verschwinden bestimmter Personen nachzugehen, wird doch die Insel von Wellen frauenfeindlicher Gewalt und gewalttätigem Terror gegen die Bevölkerung erschüttert. Zusammen mit Chilmans Tocher, der charismatischen Miss Stanislaus, bildet Digger ein Ermittlergespann der Extraklasse.

Gemeinsam werden die beiden in eine Welt voller tödlicher Geheimnisse hineingezogen, die ihnen alles abverlangt, um zu überleben.

Jacob Ross, geboren 1956 auf Grenada, schreibt Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke und Romane; außerdem journalistische und essayistische Arbeiten. Er lebt seit 1984 im United Kingdom, ist »Fellow of the Royal Society of Literature«. Die Knochenleser wurde mit dem renommierten Jhalak Prize for Book of the Year by a Writer of Colour ausgezeichnet. Die Fortsetzung, Black Rain Falling, ist bei Suhrkamp in Vorbereitung.

Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der »global crime«-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 – 2007), der Reihe »Penser Pulp« bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG.

Karin Diemerling hat in Hamburg und anderswo Germanistik und Romanistik studiert, übersetzt freiberuflich aus dem Englischen und Italienischen und lebt in Winterthur.

»Die Knochenleser [ist ein] ... fein nuancierter Kriminalroman.« Sylvia Staude Frankfurter Rundschau 20220726

»Die Knochenleser [ist ein] ... fein nuancierter Kriminalroman.«

»Ross' Geschichte ist realistisch und ausgebufft. Man will sofort mehr davon.«

»Faszinierender Krimi … spannend und bisweilen erschütternd zu lesen … dieses Ermittlerduo macht Lust auf mehr.«

»Eine der großen Entdeckungen in diesem Jahr. Ein Buch, das richtig wegknallt, das habe ich richtig verschlungen. Ganz stark auf der Höhe der Zeit.«

»Ein wirklich außergewöhnlicher und unkonventioneller Krimi … eine große Empfehlung.«

»Autor Jacob Ross gelingt die perfekte Mischung zwischen böser Grenada-Karikatur und Thriller.«

»Der auf Grenada geborene Ross erzählt atmosphärisch dicht mit präzisen Gegenwartsbeobachtungen, klugen Auslassungen und hinreißend komplexen Figuren.«

»Eine ungewöhnliche sprachliche Gestaltung (Karin Diemerling hat toll übersetzt), ein großes Ensemble komplexer Figuren und eine Handlung, die dicht, aber immer stringent entwickelt wird, sorgen für ein hochspannendes Leseerlebnis.«

»Exotisch, toxisch, irre gut, mehr!«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch ; 5236
Übersetzer Karin Diemerling
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel The Bone Readers
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 439 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller bücher • buch bestseller • Cold Case • Forensik • Gerichtsmedizin • Karibik • Krimi • Krimi-Bestenliste • Krimi-Bestseller • Mord • neues Buch • page-turner • Spannung • ST 5236 • ST5236 • suhrkamp taschenbuch 5236 • Thriller • Weltempfänger-Bestenliste
ISBN-10 3-518-47236-4 / 3518472364
ISBN-13 978-3-518-47236-1 / 9783518472361
Zustand Neuware
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3 Irgendwie sperrig

von , am 10.07.2022

Den Ausgangsplot fand ich sehr interessant und auch die Art, wie Digger in den Polizeidienst kommt und mit welchen persönlichen Widerständen er kämpfen muss, konnte mich fesseln. Und irgendwas an ihm und an Miss Stanislaus hat mich zum Weiterlesen bewogen, obwohl die Atmosphäre sehr düster, für mich irgendwie alles wenig greifbar und distanziert blieb. Den Schreibstil fand ich recht abgehackt und ungewöhnlich, gerade was die Satzstruktur und die Satzenden angeht, weshalb mein Lesefluss weniger schnell war als gewöhnlich.

Auch wenn ich "Die Knochenleser" nicht unbedingt empfehlen würde, emfpand ich die Lektüre als außergewöhnlich und abwechslungsreich, auch wenn ich bis zum Schluss nicht richtig warm damit geworden bin.

2 Ein bisschen schwierig

von , am 30.05.2022

Auf einer Karibikinsel will der Detective Superinzendent Chilman eine ganz eigene neu gebildete Polizeigruppe gründen, um sich dem Verbrechen auf der Insel zuzuwenden. Einer von ihnen Michael Digger Digson. Mit seiner Ausbildung als Forensiker werden der Gruppe ganz neue Möglichkeiten eröffnet und auch Digger selbst sieht seine Zukunft an der Seite von Miss Stanislaus, Chilmans Tochter. Doch dass sie bei ihrer Ermittlungsarbeit selbst um ihr Leben fürchten müssen, damit hatte keiner der beiden gerechnet.

Das Cover ist nüchtern und ansprechend gestaltet, weist jedoch mit keiner Silbe auf das hin, was der Inhalt später wiedergibt.
Der Inhalt hat mir persönlich das Lesen sehr schwer gemacht. Mit einer ganz eigenen Sprache und vor allem mit einem ganz eigenen Slang nimmt der Autor den Leser zwar mit auf eine authentische Karibikinsel, doch hat es mir persönlich das Lesen erschwert.
Auch die Hauptperson, Digger, war für mich sehr unnahbar und nicht leicht zugänglich, sodass ich kaum Zugang zum Buch und zu der Geschichte gefunden habe.
Aus diesem Grund war das Buch leider eher nichts für mich.

3 Anders

von (Dresden), am 30.05.2022

Michael Digson, genannt Digger, wird eher unfreiwillig Polizist und landet bei einer Spezialeinheit auf der Karibikinsel Camaho. Ein Jahr in England bleibt ihm, um sich weiterzubilden und eine Art Forensiker zu werden. Das braucht er auch bald, um mehrere Fälle aufzuklären.

Die Beurteilung des Buches ist für mich etwas schwierig. Es ist ganz anders als die üblichen Krimis. Zum einen spielt es in einer selten beschriebenen Gegend. Zum anderen sind die Hauptfiguren, wie überhaupt die gesamte Polizei, sehr speziell und anders. Ich habe mich durch die ersten zwei Drittel des Buches ziemlich durchgekämpft. Ich kam mit dem Stil nicht zurecht und vor allem der spezielle Slang, der geschriebene wirklich furchtbar zu lesen ist, hat mir nicht gefallen und mir viel Lesespaß genommen. Erst gegen Ende der Geschichte konnte ich flüssiger lesen. Alles in allem finde ich das Buch nicht richtig schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Ich weiß nicht, ob eine Fortsetzung angedacht ist. Ich glaube nicht, dass ich sie lesen möchte.

4 Halbe Sachen

von , am 15.05.2022

Ich möchte dieses Buch am Kragen packen, schütteln und fragen: warum? Warum machst du nur halbe Sachen? Da wäre so viel Potenzial da gewesen für einen außergewöhnlichen Krimi. Aber so vieles verpufft am Ende ohne Effekt.
In „Die Knochenleser“ kommen sehr viele spannende Fassetten zusammen: eine winzige Karibikinsel als ungewöhnlicher Handlungsort, die seltene Kunst aus Knochen Personenmerkmale und die Vergangenheit herauszulesen, ein Protagonist, der an der korrupten, frauenfeindlichen Gesellschaft verzweifelt, die ihm seine Mutter geraubt hat, ein exzentrischer, manischer Chef mit noch exzentrischer, manischerer Tochter, gleich zwei Liebesdramen und jede Menge Leichen und Geheimnisse.
Das Problem: das Buch schafft all diese Fassetten, bringt aber keine wirklich zu Ende. Am Schluss bleiben haufenweise offene Fragen und die Aspekte, die abgeschlossen werden, verlieren ihre Spannung und Logik in einem verwirrenden Hin und Her. Es ist wirklich wirklich schade, dass der Autor mit so vielen guten Ideen derart halbherzig umgeht. Vor allem auch weil der Schreibstil durch seine ungewöhnlichen, aber treffende Vergleiche besonders ist und die Figuren mit ihren Ecken und Kanten perfekt für einen Krimi sind.
Nur fängt das Buch eben dauernd Sachen an und bringt sie nicht zu Ende. Das ist meiner Meinung nach einer der größten Frevel, die ein Buch begehen kann. Es sorgt dafür, dass ich am Ende enttäuscht und frustriert bin. Ich wünsche mir, dass der Autor weiterschreibt und beim nächsten Mal konsequenter und konzentrierter ist. Dass er keine halbe Sachen mehr macht und sein Buch dadurch schlechter wird, als es es verdient hat.

4 Aus dem Leben eines Camaho

von (94081 Fürstenzell), am 26.04.2022

Ich muss zugeben, unter dem Titel hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.
Mit der typischen Krimiarbeit und dem Bearbeiten von Fällen durch die Untersuchung der Überreste, hat dieses Buch sehr wenig zu tun.
Vielmehr geht es um die Lebensgeschichte von Michael Digson, genannt Digger, welcher es vom Straßenkind zum Polizisten schafft, als er sehr unkonventionell rekrutiert wird.
Er ist Mitglied einer Polizeigruppe die auf ihre eigene Art und Weise arbeitet und sich auch mal die Regeln so hindreht, wie es in ihren Augen richtig ist. Zudem wird Diggers Leben hinsichtlich dem Verschwinden seiner Mutter und seiner Liebesbeziehungen beleuchtet. Ein großer Fall, den sein Mentor nie abschließen konnte, begleitet Digger und lässt ihn nicht ruhen.
Sehr gut gefallen, hat mir die eigene Sprache des Buches. Dadurch fühlt man sich wirklich etwas mehr in die Karibik versetzt. Dass die Methoden hier etwas anders sind als in Deutschland leuchtet auch ein und macht den Roman auch gerade deswegen interessant.
Allerdings wurden mir sehr viele Themen zu kurz angeschnitten. Das große Thema um seine Mutter wird anfangs sehr gut beleuchtet um dann letztendlich sehr kurz abgeschlossen zu werden. Auch seine lange ausgeführten Liebesbeziehungen enden sehr plötzlich.
Vielleicht hätte ich mir als Außenstehender auch noch mehr Informationen zum karibischen Leben (abseits der Kriminalität) gewünscht.
Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und es gibt unterschiedliche sympathische und auch unsympathische Charaktere und alles in allem macht er Spaß, hätte aber mehr Potenzial.

4 Ein ungewöhnlicher Kriminalroman

von , am 15.04.2022

Dies ist ein ungewöhnlicher Kriminalroman, denn er ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Was für Digger durch Zufall beginnt, denn der Eintritt in die Polizei ist alles andere als ein selbst gehegter Wunsch, wird für ihn zur Passion. Über mehrere Jahre verfolgt der Leser nun seinen Werdegang, wie er sich mit jeder neuen Herausforderung vom unbedarften jungen Mann zum selbstbewussten Erwachsenen entwickelt.
Durch seine Augen sehen wir die karibische Insel, auf der die Geschichte spielt. Durch seinen Verstand verstehen wir die Inselbewohner in ihrer ganzen Vielfalt. Er ist fasziniert von den Menschen, ihren Schwächen und Stärken. Aber was ihn vor allem ausmacht ist seine Menschlichkeit. Ihm gegenüber steht Miss Stanislaus, die weibliche Hauptfigur. Sie ist eine tonangebende Persönlichkeit, und das in einer Welt und einem Beruf, in dem Frauen eher unterdrückt werden, und sie unterwürfig und vor allem schweigsam sein sollen. Aber sie weigert sich dieser den Frauen zugedachte Rolle zu spielen, und so nimmt sie sich gemeinsam mit Digger des Falles an und dank seiner Ausbildung zum Knochenleser und ihrer blitzgescheiten Art, kommen sie den perfiden Tatumständen auf die Spur...
Die Geschichte zeichnet sich durch die Tiefe und Komplexität der Charaktere, der familiären und persönlichen Hintergründe und Beziehungen aus. Man bekommt ein gutes Gefühl für Land, Leute, Politik und Kultur in diesem Teil der Welt, die so völlig anders scheint als unsere. Mich hat dieser Kriminalroman wirklich gut unterhalten und ich hoffe auf eine Fortsetzung, Potential wäre jedenfalls vorhanden.

4 Die Knochenleser – spannend und anders

von (Neresh.), am 11.04.2022

Das Cover gefällt mir gut, die harten Kontraste mit schwarz/weiß/gelb, dazu die Leichtigkeit des Blattes.

Eine spannende Geschichte. Rasant erzählt, wenn für mich auch oft verwirrend, und es gibt einige (viele) Stellen die ich nicht ganz nachvollziehen konnte.
Wir erleben die Entwicklung von „Digger“. Wie er vom arbeitslosen jungen Mann zum Spezialisten bei der Polizei aufsteigt. Miss Stanislaus bleibt mir suspekt. Ihre „charismatische“ Art war mit irgendwie z sehr konstruiert und ihre „Ermittlungserfolge“ waren für mich teilweise aus der Luft gegriffen.

Der Schreibstil ist sehr flott. Die wörtliche Reden sind oft (fast immer) im Slang, also umgangssprachlich. Das macht das ganze sehr authentisch.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und sehr interessant. Jeder hast seine Eigenheiten und ist irgendwie etwas Besonderes.

Der Titel passt für mich nicht unbedingt, denn ich habe mir vom „Knochenlesen“ mehr erwartet. Dabei ist das eigentlich nur ein kleiner Teil der Geschichte. Vom Handlungsort habe ich mir auch etwas mehr versprochen, entweder hat mich die Handlung doch so abgelenkt oder ich habe nicht viel vom Karibischen Flair wahrgenommen. Vielleicht die teilweise ärmlichen Verhältnisse, das war es dann aber auch schon.

Fazit: Ein spannender und rasanter Krimi, dessen Schlussfolgerungen ich nicht immer nachvollziehen konnte, aber der mich doch ans Buch gefesselt hat.
Von mir 4 Sterne.
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