Orthopädie für Hausärzte (eBook)

Anamnese, Diagnostik und konkrete Therapieoptionen
eBook Download: EPUB
2018 | 2. Auflage
312 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-75875-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Orthopädie für Hausärzte -  Sandra Krüger
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Neben den klassischen internistischen und psychischen Erkrankungen sind Erkrankungen des Bewegungsapparats die häufigsten Konsultationen beim Hausarzt (20-30%). Die hausärztliche Kompetenz bei der Behandlung orthopädischer Störungen, insbesondere der Schmerztherapie, steht und fällt aber mit den Fertigkeiten zur Analyse des Patientenproblems, also bei der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Nicht immer ist eine Überweisung an den Spezialisten notwendig, viele diagnostische Methoden und therapeutische Behandlungen sind auch in der Hausarztpraxis gut umzusetzen. Das Buch gibt aber auch klare Empfehlungen, wann eine Überweisung an den Spezialisten angezeigt ist. Neu in der 2. Auflage: Durchgehend didaktische Hervorhebungen wie: Tipps für die Befundinterpretation Empfehlungen für die Patientenkommunikation/-information Hilfe für die Therapieentscheidung Orientierungshilfen bei schwierigen Differenzialdiagnosen

|15|Geleitwort zur 1. und 2. Auflage


Wussten Sie, dass beim ersten Arztbesuch junger Menschen orthopädische Krankheiten an erster Stelle stehen?

Statistiken zufolge machen Unfalltraumata, Verletzungsfolgen, degenerative Krankheiten von Gelenken (Arthrosen), Rückenbeschwerden und die sogenannten rheumatischen Krankheiten einen Hauptanteil aller behandlungsbedürftigen Beschwerden aus, also auch einen großen Teil derer, wegen denen ein Hausarzt aufgesucht wird. Sicher kommen einige dieser Patienten früher oder später in die Behandlung eines orthopädischen Chirurgen; zunächst brauchen sie alle aber einen mit orthopädischen Problemen vertrauten Arzt. Mithilfe dieses Buches gehören auch Sie zu dieser privilegierten Gruppe.

Und tatsächlich können Sie, kann jeder Allgemeinarzt, der sich dafür interessiert, viele dieser Patienten selbst beraten – und auch selbst behandeln, ohne sie gleich zum Orthopäden oder gar direkt zum Radiologen überweisen zu müssen. Wie soll das in einer Allgemeinpraxis möglich sein? Ohne viele teure Apparate? Dieses Buch zeigt es Ihnen.

Was braucht es dazu an Investitionen? Erstaunlich wenig: Nebst dem üblichen Labor genügt ein einfacher Röntgenapparat, mit dem sich konventionelle Extremitätenröntgenbilder in zwei Ebenen anfertigen lassen. Mithilfe eines einfachen Hand-, Arm-, Fuß-, Knie- oder Beinröntgenbildes können Sie, mit einiger Kenntnis und Erfahrung auf diesem Gebiet, einen großen Teil Ihrer Patienten professionell untersuchen, oft mit dem Ergebnis eindeutiger kausaler Diagnosen oder aber mit Arbeitsdiagnosen. Konventionelle Röntgenbilder sind dank ihres einzigartig hohen Auflösungsvermögens eine unschätzbare Hilfe in der Orthopädie. Der Hausarzt, der sie zu lesen versteht, hat die Nase vorn. Sollten Ihre Patienten Angst vor dem Röntgen haben, können Sie sie mit gutem Gewissen beruhigen: Bei den niedrigen Dosen für Extremitätenröntgenbilder wurden nie Schäden nachgewiesen.

Diagnostik


Die erste diagnostische „Triage“ ist wegweisend. Sie liegt immer beim Hausarzt. In diesem Buch finden Sie praktische Hinweise dazu. Schon das erste Kapitel liefert das Wichtigste: Hinweise zum Umgang mit Notfällen, kritischen Situationen, Alarmzeichen, Fallgruben. In der Orthopädie sind echte Notfälle selten. Diese aber muss man kennen, ebenso wie die heiklen Situationen, die zu übersehen schwerwiegende Folgen für die Betroffenen hätten. Dazu gehören einige typische orthopädische Störungen im vorpubertären Wachstumsalter, die auch der Hausarzt kennen muss.

Im Folgenden konzentriert sich das Buch auf die orthopädische Diagnostik in der Allgemeinpraxis – inklusive Hilfe zur Interpretation der eigenen Röntgenbilder. Da der Hausarzt bei der Diagnostik orthopädischer Patienten eine zentrale Rolle spielt, liegt das Hauptaugenmerk des Buches auf der Kunst der Diagnosestellung. |16|Nach bewährter Grundregel der Diagnostik gehen wir Ärzte von einer Hypothese, einer „Arbeitsdiagnose“, aus. Bei der Planung der weiteren Untersuchungen spielt der Hausarzt erneut die entscheidende Rolle als Drehscheibe. Auch nach der ersten Triage behält er das weitere Prozedere in seiner Hand. Er ist nahe an seinen Patienten, kennt sie oft schon ein Leben lang und kann rasch entscheiden: Wie weiter? Ist es ein Notfall? Welche Dringlichkeit? Abwarten? Abklären? Wie und wann? Und wann ist es Zeit für eine Überweisung an den Fachorthopäden? Was ist, wenn sich mit den getroffenen Maßnahmen keine Besserung einstellt? Wann ist es Zeit für weitere Abklärungen? Die kritischen Fälle zu erkennen, ist eine der anspruchsvolleren Aufgaben des Hausarztes.

Des Weiteren wird in diesem Buch die Bedeutung der bildgebenden Verfahren (MRT, CT etc.) bei der Diagnostik von Verletzungen und Krankheiten des muskuloskelettalen Systems thematisiert, ihr Anwendungsbereich und ihre Gefahren werden kritisch beleuchtet. Dass die Bilder nur im Zusammenhang mit Anamnese und allen anderen Befunden verwertbar sind, gilt nach wie vor. Der Allgemeinarzt kennt seine Patienten gut und kann die weitere Abklärung organisieren, ohne einem starren, theoretischen Algorithmus folgen zu müssen. Krügers Buch ist ein Wegweiser durch diese Planung.

Therapie


Als Hausarzt können Sie Ihre Patienten professionell begleiten, mit kompetenter und doch einfühlsamer Beratung – und immer auch mit einer breiten Palette von Behandlungen: Eine symptomatische Therapie ist in den meisten Fällen erwünscht, notwendig und auch wirksam. Die Patienten sind Ihnen dafür dankbar. Kommt schließlich eine spezifische orthopädische Therapie infrage, haben Sie als Hausarzt immer noch manchen Pfeil im Köcher: einfache lokale Applikationen bei unspezifischen Glieder- und Rückenschmerzen, Physiotherapie, kleine, aber wirksame orthopädische Hilfen, etwa für Zehenprobleme, Schuheinlagen, Stützen, Bandagen, Schienen, Gehhilfen, das ganze Arsenal der Orthopädietechnik.

Gelenkoperationen und Osteosynthesen gehören heute zu den häufigsten und erfolgreichsten Operationen weltweit. Könnte eine solche Operation auch der Patientin, die Ihnen gerade im Sprechzimmer gegenübersitzt, helfen? Sie allein, als ihr Hausarzt, kennen ihre Nöte, ihre individuelle Situation. Welche Totalprothese ist die beste, die neueste? Diese unangebrachte Frage hören wir Orthopäden von vielen Patienten. Zwar ist der Gelenkersatz bei degenerativen Gelenkleiden eine der dankbarsten orthopädischen Operationen; entscheidend sind jedoch die richtige Indikation, der richtige Zeitpunkt und der richtige Operateur. Diesen kennt der Hausarzt, und mit ihm zusammen erarbeitet er die spezifische Indikation für diesen Patienten.

Dem Allgemeinarzt kommt eine zentrale Funktion bei der präoperativen Patienteninformation zu. Sie ist zu einem der wichtigsten Themen der orthopädischen Chirurgen überhaupt geworden (nicht zuletzt aus Angst vor Haftpflichtklagen). Vom Kleingedruckten in den obligaten Operationskonsensformularen verängstigte Patienten suchen Trost und Antworten auf ihre brennenden Fragen: Brauche ich eine Narkose? Ist das nicht schädlich für das Gedächtnis? Was aber, wenn ich wach bleibe und alles mitbekomme? Reicht auch eine lokale oder regionale Anästhesie? Die Aufklärung der Anästhesisten, so notwendig sie ist, kommt für die Patienten meist zu kurz vor der Operation, um sie in Ruhe verarbeiten zu können.

Was sie am meisten interessiert, ist das Drum und Dran vor und nach einer Wahloperation, die perioperativen Probleme: Wie lange muss ich im Spital bleiben? Wie lange dauert so eine Operation? Welche Vorabklärungen sind nötig? Wo und wie lange muss ich zur Reha? Wann kann ich wieder laufen? Wann wieder Tennis spielen? Wie lange schreiben Sie mich arbeitsunfähig? Statt Details zu einzelnen Operationen betont dieses Buch deshalb die begleitenden Abläufe, |17|vor, während und nach der Operation, all das eben, was die Patienten wissen möchten.

Und wenn die frisch Operierten sehr früh aus dem Spital nach Hause entlassen werden, hat der weiterbehandelnde Hausarzt eine weitere, immer größere und oft wenig dankbare Aufgabe, nämlich die postoperative Nachbehandlung und Nachkontrolle von Patienten mit künstlichen Gelenken, osteosynthetisierten Frakturen, Infektionen am Bewegungsapparat und deren Komplikationen. Auch dazu findet der Leser Rat in diesem Buch: Welche Belastung ist möglich? Welche Physiotherapie ist angebracht? Welches sind die häufigsten und welches die bedeutendsten postoperativen Komplikationen? Welche Alarmzeichen sind bei Infektionen, welche bei Blutungen unter Thromboseprophylaxe zu beachten? Welche Nachkontrollen müssen durchgeführt werden? In welchen Abständen? Müssen oder sollen Metallimplantate entfernt werden? Mit den definitiven Implantaten (Prothesen) häufen sich auch deren Spätkomplikationen (Lockerungen). Solche und weitere wichtige Aspekte werden in jedem einzelnen Kapitel aufgezeigt.

Information


Hausärzte und Orthopäden haben eines gemeinsam: Sie begleiten ihre Patienten ein Leben lang. Bei Kindern sind Schäden während der Entwicklung des knöchernen Skelettes heikel, bei Erwachsenen führen latente Schäden am Bewegungsapparat später zu degenerativem Verschleiß an Gelenken und am Skelett und damit zu Schmerzen und Invalidität. Vor allem Kinder, Jugendliche und ältere Menschen mit orthopädischen Problemen suchen beim Hausarzt...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2018
Verlagsort Bern
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Allgemeinmedizin • Anamnese • Arzt • Ausbildung • Chirurgie • Diagnostik • Handbuch • Hausarzt • Innere Medizin • Internist • Lehrbuch • Medizin • Orthopädie • Rheumatologie • Sportmedizin • Unfallchirurgie
ISBN-10 3-456-75875-8 / 3456758758
ISBN-13 978-3-456-75875-6 / 9783456758756
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