2000 Biere (eBook)

Der endgültige Atlas für die ganze Bierwelt
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2012 | 1. Auflage
280 Seiten
Oktober Verlag
978-3-941895-48-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

2000 Biere -  Michael Rudolf
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Mit diesem Buch halten Sie die nunmehr weltgrößte Sammlung selbstgetesteter Biere in Händen. Und einen nahezu repräsentativen Querschnitt der schillerndsten Gestade und verborgensten Winkel unserer Bierwelt sowieso. Furchtlos geht Rudolf der Frage nach: Was soll das Bier? Und was und wie soll Bier überhaupt sein? Und was und wie nicht? Weder Morddrohungen, Beleidigungsklagen noch willkürliche Umbenennungen von Brauereien und Bieren haben verhindern können, dass der Atlas über die Jahre 'the most selling german beer book' (Times) geworden ist.

Mein. Mund. Ist. Keine. Sickergrube. Das ist, zugegeben, kein schöner Einstieg in eines der wichtigsten Bücher unserer Zeit, aber ich bitt’ Sie. Aass Bock (6,5% ) hausiert mit einem Aromenensemble, dem man sich schlicht verweigern muß. Und das, liebe Leser, liegt keineswegs an dem verfänglichen Namen. Nein, das nicht. Oder doch? Oder nicht nur?

(Aass Bryggeri Drammen/Norwegen)

Strategisch klug nach vorne im Alphabet bugsiert hat sich Achel Blond Bier (8,0% ), damit auch Laienleser sofort erfahren, daß sie es hier mit der 1998 erfolgten, längst fälligen Reaktivierung einer alten Trappistenbrauerei zu tun haben, der sechsten in Belgien, der siebenten insgesamt. Jessas, das wurde auch Zeit. Willkommen im Buch.

(St. Benedictusabdij De Achelse Kluis Hamont-Achel/ Belgien) Chimay, La Trappe, Orval, Rochefort, Westmalle

Adam Riese Urtrunk (5,6% ) geht gleich gut los. Mit einer trockenen, röstmalzigen Introduktion, dem Autor fehlen augenblicklich die Worte. Daß nach Adam Riese genau die sieben Körner Hopfen zusätzlich darin schwimmen, die aus einem normalen Frankenbier einen wahrhaftigen Urtrunk zaubern, ist voll und ganz im Sinn der Deduktion dieses Buches.

(Schwanenbräu Privates Brauhaus Ebensfeld)

Pikant, pikant: Adelscott (6,6% ). Zugleich Schloß und Residenzort des Whiskymalzbierreiches; überall errichtet das fleißige Malz kleine, pittoreske Türmchen und Erkerchen, und ein aufs Tausendstel paßgenauer Hopfen liefert die nötigen wasserdichten Kuppeln und Dachhauben dazu. Tja, Henninger, so wird’s gemacht.

(Brasserie Adelshoffen Schiltigheim/Frankreich)

Adler Edel Export (5,4% ) kommt würzig. »Mild« gibt Leser Eugen Egner per Fangschaltung zu bedenken. Mild? Lieber Herr Egner, das Buch hat schon längst begonnen, die lesen alles mit. – »Also gut: würzig.« Hefe-Weizen und Dunkles Hefe-Weizen sind mit konstanten 4,9 Prozent erst mal zu dünn geraten, und womöglich ist eine Messerspitze zu viel Gewürznelke darin. In Sachen Adler Edel Hell (4,7% ) wurde gar keine Anstrengung unterlassen, Wohlgeschmack zu vermeiden. Und Pils (4,7%)? Dazu wollte sich auf der zweiten Seite noch niemand verbindlich äußern. Später vielleicht.

(Brauerei zum Adler Wassertrudingen)

Adler Filstal Pils (4,8% ) süßt kandiszuckrig, ein bißchen Krombacher, ein bißchen König, von jedem das Nachteilige, nicht ganz leicht, aber leicht zu vergessen. (Adlerbrauerei Altenstadt Karl Götz Geislingen)

Stellen Sie sich zehn Flaschen Aecht Schlenkerla Rauchbier Märzen (5,1% ) für den Abend bereit. Die erste ist immer die schwerste, nicht wie bei Oettinger – da ist die nächste immer die schwerste. No shit! Eine der originellsten und originärsten Zeitreisen in die Geschichte der Bierbereitung, die erahnen läßt, daß hier edelste Kunst der Natur zu Hilfe gekommen ist. Geschmacksströmungen aus unterschiedlichsten Richtungen, fröhlich düst der Rauch wie von Fischwurst über sämtliche Gaumendistrikte, ein Anflug von Würzoliven und Shiitake-Pilzen, da lastet kein so patzigfetter (märzentypischer) Alkohol drauf. Und nach der letzten Flasche danken Sie den Heller-Brauern dafür, daß nur Hopfenextrakt drin ist. Es wären unweigerlich weitere zehn geworden.

(Heller-Bräu Bamberg)

Ahornberger Landbier Herb (4,8% ) dürfte besser als die meisten Pilsener sein, die ich kenne. Glanznah am Diamant. Heftiger und gut haftender Schaum. Hopfenblumig.

Große Anerkennung. Steigerung beim Feinen Ahornberger Weissbier (4,8% ) überhaupt nicht, beim Maibock (6,5% ) kaum, beim Landbier Mild (4,6% ) durchaus, beim dunklen Bärentrunk (5,1% ) sehr möglich, beim Ahornberger Festbier (5,4% ) sogar dringend nötig. (Private Landbrauerei Strößner Ahornberg/Konradsreuth)

Göltzschtal

Aichinger Spezialbier strahlt mittelgelb, aber ausgewogen, bald zu.

(Brauerei Drei Kronen Erwin Aichinger Heiligenstadt)

Aischgründer Lagerbier (4,7% ) ist kräftig, voll, jawoll. Und bitte den Backkarpfen nicht anbrennen lassen.

(Windsheimer Bräu Zu den drei Lilien Gutenstetten)

Aktien Pilsner (4,9% ) sieht sehr, sehr hell aus, mit geringfügigen Ungereimtheiten im Bukett. »Ich will ganz helles und bittres«, verlangte demgemäß der Wahlbayreuther Jean Paul. Wenig Aktion, obwohl, so schlecht stehen die Aktien auch wieder nicht. Nicht so schlecht, wie fürs Faßquell (4,8% ), der Bayreuther Interpretation des Hellen. Aktien Dunkel (4,9% ) läuft komplett aus dem Ruder. Guinness läßt grüßen. Dafür läuft Markgräfin Wilhelmine Spezial (5,6% ) zu fürstlicher Form auf. Ausgezeichnet. Und raffiniert am Schluß plaziert, damit der Eintrag versöhnlich endet.

(Bayreuther Bierbrauerei Bayreuth)

Warum so bescheiden, Albrechts Messing ? Gold? Wäe es noch köstlicher, käme sogar Platin in Frage. Richtig fein. Meine Informanten waren hin und weg. Albrechts Kupfer hält die sherryfarbene Tönung bis zum Schluß durch, agiert komfortabel würzig und argumentiert beflissen im Altbiersinn. Schmeicheleinheiten für die Zunge.

(Brauhaus Joh. Albrecht Düsseldorf)

Aloysius (7,2% ) schmeckt wie dunkle Weiße, Alte Liebe (5,2% ) dagegen wie dunkler Weizenbock. Umgekehrt wäre richtig. Wie jetzt?

(Weissbierbrauerei Zum Kuchelbauer Abensberg)

Alpirsbacher Kloster-Weizen Kristallklar (5,2% ) mundet für diese Promenadenmischung recht forsch, in Ansätzen überzeugend, vielleicht hegemoniert die Säure a little bit zu viel, moniere ich schüchtern. Alpirsbacher Spezial (5,2% ) haut dafür richtig rein. Würde das Gros der Konkurrenz als Spitzen-Pilsener verkaufen. Aber da haben sie die Rechnung ohne Alpirsbacher Klosterbräu Pils (4,9% ) gemacht. Das nämlich ist der auf Flaschen gezogene Hopfenhimmel über windgeschützten Schaumterrassen. Ein Glückspils, juhuu! Ich habe den Rest des Abends immer zwischen Spezial und Pilsener gezappt. Es ist dann noch recht spät geworden. Beziehungsweise recht früh.

(Brauerei C. Clausner Alpirsbach)

Alt-Marburger Schwarzbier (5,0% ) wäre durchaus vertretbar, trotz eines Odeurs, für den jeder Trinkertisch weiträumig abgesperrt werden müßte.

(Marburger Spezialitäten-Brauerei Klaus Rauh)

Ein ehrlicher Durstlöscher ist Alt Neunkirchner Landbier (4,8% ), sonst hingegen eine alarmierend laue Hopfenveranstaltung. Die Pils-Zugabe (4,8% ) kann den müden, fast geplagt wirkenden Gesamteindruck nur um unerhebliche Details nach oben korrigieren. Ich bin dann lieber ge gan gen.

(Brauerei Georg Polster Neunkirchen am Brand)

Alt Vollbier (4,5% ) – ein mitteldunkles Vollbier altfränkischer Schule, straff, nicht so exzeptionell gehopft, wie man hätte erwarten können.

(Brauerei Alt Dietzhof)

Altbayerisches Hefe-Weissbier (5,3% ) ist »ein spritziges, helles Hefe-Weissbier mit feiner Reinzuchthefe, in der Flasche vergor …« O je, jetzt habe ich aus Versehen, wie die sauberen Kollegen Höll & Kaulhuber, den Etikettentext abgepinselt. Seltener Fall, wo der Zettel nicht schwindelt.

(Löwenbrauerei Passau)

Altenburger Höhlerbier Privileg (5,2% ) bietet seichtunreine Duftnoten, wenig Schaum, dafür seidigen Glanz. Doch zu finster, daher das Malzaroma overdressed. In der Tat höhlig, nach Keller schmeckend, gruftig. Altenburger Maibock (6,5% ) zeigt ansprechende Ansätze. Hier vielleicht noch etwas üben. Trügerischen Halt am Leikeimer Kratzhopfenpneuma sucht Altenburger Premium (4,9% ). Kann ja nicht gutgehen. Mit Pilsener tat man sich in Altenburg schon immer schwer. Auch für ein durchschnittliches Altenburger Lager (4,9% ) greifen die Fähigkeiten prinzipiell zu kurz. Altenburger Schwarze (4,9% ) selbst für ein Dunkles in der Generaltendenz untauglich, zu kratzig, zu bockig, zu großsprecherisch mit seiner Hallertauer-A-Hopfen-Koketterie.

(Brauerei Altenburg)

Das »Erlebnisbier« Altenmünster Steinbier (4,9% ) schien röstelrot auf, im Geschmack dem visuellen Eindruck just folgend. Bei einiger Überlegung evozierte das spezielle Verfahren (Erhitzung der Würze mit heißen Wackersteinen unter Ausnutzung des Karamelisierungseffekts; das Jungbier wurde mit eben diesen Steinen »aufgekräust«) sensationelle Steinigkeit. Laien mochte der Geruch nach Regentonne abhalten. War dennoch nicht ohne Rauch und Reiz. Die Produktion wurde still und heimlich eingestellt. Ein Altenmünster Steinweizen (4,9% ) gibt es demzufolge auch nicht mehr. Nur ist da von der Weizensache nicht mehr viel zu erkennen gewesen. Altenmünster Brauerbier Urig würzig (4,9% ) ein typischer Fall für die Unsicherheit-beim-Pils-dann-bitte-beim-Export-nachkontrollieren-Eselsbrücke. Ungewöhnlich souverän für ein Export. Im Zweifel für den Kläger: Altenmünster Brauerbier Urig herb (4,9% ). Altenmünster Brauerbier Urig schwarz (4,9% ) dito. Oberdorfer Weissbier Hell und Dunkel (je 4,8%) sowie Kristallweizen (4,5% ) nach wie vor ohne fundierte Bewertung. Das siphonierte Franz Joseph Jubelbier (5,5% ) allerdings muß es nicht geben. Wirklich nicht.

(Sailerbräu Marktoberdorf)

Alter Dessauer Original blinzelt sehr harmonisch und freundlich. Sonniges Biergartenbier....

Erscheint lt. Verlag 16.7.2012
Verlagsort Münster
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Ernährung / Diät / Fasten
ISBN-10 3-941895-48-6 / 3941895486
ISBN-13 978-3-941895-48-5 / 9783941895485
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