Papa bleiben

Buch | Softcover
120 Seiten
2021
Verlag Kern
978-3-95716-346-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Papa bleiben - Christian Niklis
10,90 inkl. MwSt
Nach der Trennung von Eltern sind es sehr oft die Väter, die den täglichen Kontakt zu ihrem Kind verlieren. Wenn sich die Eltern auf ein bestimmtes Betreuungsmodell einigen können und dieses Modell auch gut funktioniert, dann bleibt dem Vater zumindest die Rolle des Teilzeitpapas. Wie geht aber ein Vater mit dieser belastenden Situation um, wenn er sein Kind nur unregelmäßig und auch nur in sehr großen zeitlichen Abständen sehen kann? Wie lebt er mit seinen Gefühlen der Angst, Trauer oder Wut, ohne dabei der Beziehung zu seinem Kind zu schaden? Wie schafft er es, unter diesen schwierigen Bedingungen Papa zu bleiben? Diese und weitere Fragen spricht Christian Niklis authentisch aus eigener Erfahrung und Betroffenheit an. Er will getrennten Vätern Aufmerksamkeit und Verständnis entgegenbringen, Wege aufzeigen und Perspektiven eröffnen.

Vorwort..........................................................................7
Vom Vater zum getrennten Vater................................. 11
Umgangsrecht, Sorgerecht und das Kindeswohl.........16
Besuche in den Schulferien und am Wochenende.......23
Kontaktpflege per Telefon, WhatsApp und Co............32
Freund oder Erziehungsberechtigter?..........................39
Kommunikation zwischen getrenntem Vater
und Kindsmutter..........................................................44
Entfremdung zwischen getrenntem Vater und Kind....50
Getrennte Väter und die Freude an den Festtagen.......56
Ein Loch ist im Eimer..................................................62
Getrennte Väter und instrumentalisierte Kinder..........68
Abbruch der Verbindung zum Kind –
reiner Selbstschutz?.....................................................75
Nimm es nicht persönlich, Papa..................................80
Papa und der neue Mann..............................................86
Getrennte Väter haben auch Vorteile...........................92
Lass dich nicht ausbooten, Papa..................................98
Papa, wie fühlst du dich?...........................................104
Und plötzlich sind die Kinder groß........................... 113
Über den Autor.......................................................... 118

In der modernen westlichen Gesellschaft hat sich das Bild von Familie und Vaterschaft in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark verändert. Es ist im Vergleich zu früher viel bunter, vielfältiger und facettenreicher geworden. Während früher der Vater in erster Linie lediglich der Erzeuger und Ernährer seines Kindes war, ist er heute auch noch Betreuer, Freund, Spielkamerad oder Chauffeur. Väter gehen heutzutage in Elternzeit, begleiten ihr Kind auf den Spielplatz, machen mit ihm die Hausaufgaben oder bringen es zum Kindergarten. So mancher Vater übernimmt sogar das komplette Alltagsmanagement für sein Kind, was früher unangefochten Aufgabe der Mutter war. Die klassische Rollenverteilung wurde aufgelöst, was sowohl für das Kind wie auch für den Vater positiv ist. Das alte, verstaubte Vaterbild ist schon längst verblasst; stattdessen existiert eine Vielzahl verschiedener neuer, moderner und lebendiger Vatertypen. In dieser Vielfalt der Väter gibt es aber jene, die nicht so recht zu den schönen, bunten Vaterbildern passen. Sie existieren eher als Randgruppe und tun sich schwer im Kreis der anderen Väter. Die Rede ist von den Vätern, die ihr Kind noch nicht einmal jedes zweite Wochenende, sondern nur sporadisch oder für lange Zeit überhaupt nicht sehen. 8 Die Ursachen für solche längeren Trennungen können vielfältig sein, aber als Resultat bleibt am Ende ein Vater, der sein Kind ungewollt nie oder nur selten sieht. Diese Tatsache bringt eine ganze Menge an Herausforderungen und Belastungen für alle Beteiligten mit sich. Die dauerhafte Trennung vom Kind und die Ungewissheit darüber, wann er denn sein Kind wiedersehen wird, bringt den getrennten Vater irgendwann an den Punkt, wo er sich voller Zweifel fragt: Bin ich denn überhaupt noch ein Vater? Um diese Frage gleich vorab zu beantworten: Ja, auch auf die Entfernung ist man Vater, und man bleibt es. Es stellt sich aber die Frage, wie man diese ungewollte und unpopuläre Vaterrolle gestalten soll und gestalten kann. Vor dieser Frage stehen viel mehr Väter, als man vermuten würde. Klassisch nach Trennung und Scheidung sind Besuchsregelungen wie das Residenzmodell oder das Wechselmodell. Darin finden sich vermutlich die meisten Väter nach einer Trennung von der Kindsmutter wieder. Daneben gibt es aber auch noch solche Väter, die nicht den Luxus einer funktionierenden Besuchsregelung oder einer eingespielten Routine genießen können, sondern bei denen jeder Besuch oder jedes Wiedersehen mit dem Kind zum ganz besonderen, weil seltenen Ereignis wird. Ich schreibe zu diesem Thema übrigens nicht auf der Grundlage eines angelesenen Wissens, sondern aufgrund eigener Erfahrungen. Das hat den ungewollten Vorteil, dass ich mich nicht erst mühsam in die Thematik hinein9 versetzen muss: Ich bin seit vielen Jahren mittendrin. Um seine eigene Vaterrolle individuell zu gestalten, richtet sich ein junger Mann überwiegend an dem aus, was er selbst als Kind erfahren und im Laufe seines Lebens gelernt hat. Dabei spielen auch männliche Vorbilder eine große Rolle. Da es um ein neues und modernes Vaterbild geht, steht der eigene Vater häufig nicht als gutes Beispiel zur Verfügung. Viel eher orientiert sich ein junger Vater deshalb an anderen Vätern im ungefähr gleichen Alter, die er kennt oder denen er auf dem Spielplatz begegnet, und von deren Erfahrungen er profitieren kann. Mit diesen Vätern kann er sich austauschen, untereinander Tipps geben und sich vielleicht sogar in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützen. Wie läuft das bei dem anderen? Wie macht der das? Er ist nicht alleine, sondern einer von vielen Vätern. Wie hoch ist dagegen die Wahrscheinlichkeit, einen getrennten Vater zu kennen oder zufällig auf dem Spielplatz zu treffen? Woran erkennen sich getrennte Väter überhaupt, wenn sie ohne ihr Kind unterwegs sind? Der da drüben mit dem traurigen Blick – ist das vielleicht einer? Getrennte Väter leben quasi inkognito, werden nicht auf den ersten Blick erkannt, haben keine Treffpunkte oder eindeutigen Merkmale. Als getrennter Vater ist man die meiste Zeit über einfach nur ein Mann. Daran ist nichts falsch, aber wen fragt man, wenn man sich nicht auskennt? Wohin geht man, wenn man Rat sucht oder Hilfe braucht? Wer kann helfen, weil er die Situation aus eige10 ner Erfahrung kennt? Wo findet man andere getrennte Väter? Da wird die Luft allmählich dünn! Mit meinem Buch möchte ich versuchen, all jene Väter anzusprechen, die ansonsten viel zu wenig Ansprache haben. Ich schildere meine Erfahrungen, gebe Tipps und schreibe über meine Ängste und Sorgen, damit hoffentlich jeder getrennte Vater beim Lesen das Gefühl hat, verstanden zu werden und mit seinen Ängsten und Sorgen nicht alleine zu sein. Das Buch richtet sich an alle Männer, die nicht wissen, wie sie trotz Entfernung Vater bleiben können. Es beantwortet jedoch keine Fragen aus dem Bereich der Rechtsprechung oder der Medizin, da ich weder Jurist noch Mediziner oder Psychologe bin. Für solche Fragen gibt es entsprechende Fachleute, zuständige Behörden oder auch Einrichtungen. Zum Schluss möchte ich noch kurz die Perspektive wechseln: Zu jedem getrennten Vater gehört auch mindestens ein von seinem Vater getrenntes Kind. Jedes dieser Kinder braucht seinen Vater, genauso wie es die Mutter braucht. Die gelungene Gestaltung der ungewollten Rolle des getrennten Vaters kommt also nicht nur dem Vater zugute. Und darum geht es doch letztendlich, oder?

In der modernen westlichen Gesellschaft hat sich das Bildvon Familie und Vaterschaft in den vergangenen Jahrenund Jahrzehnten stark verändert. Es ist im Vergleich zufrüher viel bunter, vielfältiger und facettenreicher geworden.Während früher der Vater in erster Linie lediglich der Erzeugerund Ernährer seines Kindes war, ist er heute auchnoch Betreuer, Freund, Spielkamerad oder Chauffeur.Väter gehen heutzutage in Elternzeit, begleiten ihr Kindauf den Spielplatz, machen mit ihm die Hausaufgabenoder bringen es zum Kindergarten. So mancher Vaterübernimmt sogar das komplette Alltagsmanagement fürsein Kind, was früher unangefochten Aufgabe der Mutterwar. Die klassische Rollenverteilung wurde aufgelöst,was sowohl für das Kind wie auch für den Vater positivist.Das alte, verstaubte Vaterbild ist schon längst verblasst;stattdessen existiert eine Vielzahl verschiedener neuer,moderner und lebendiger Vatertypen.In dieser Vielfalt der Väter gibt es aber jene, die nichtso recht zu den schönen, bunten Vaterbildern passen. Sieexistieren eher als Randgruppe und tun sich schwer imKreis der anderen Väter.Die Rede ist von den Vätern, die ihr Kind noch nicht einmaljedes zweite Wochenende, sondern nur sporadischoder für lange Zeit überhaupt nicht sehen.8Die Ursachen für solche längeren Trennungen könnenvielfältig sein, aber als Resultat bleibt am Ende ein Vater,der sein Kind ungewollt nie oder nur selten sieht.Diese Tatsache bringt eine ganze Menge an Herausforderungenund Belastungen für alle Beteiligten mit sich.Die dauerhafte Trennung vom Kind und die Ungewissheitdarüber, wann er denn sein Kind wiedersehen wird,bringt den getrennten Vater irgendwann an den Punkt,wo er sich voller Zweifel fragt: Bin ich denn überhauptnoch ein Vater?Um diese Frage gleich vorab zu beantworten: Ja, auchauf die Entfernung ist man Vater, und man bleibt es. Esstellt sich aber die Frage, wie man diese ungewollte undunpopuläre Vaterrolle gestalten soll und gestalten kann.Vor dieser Frage stehen viel mehr Väter, als man vermutenwürde. Klassisch nach Trennung und Scheidungsind Besuchsregelungen wie das Residenzmodell oderdas Wechselmodell. Darin finden sich vermutlich diemeisten Väter nach einer Trennung von der Kindsmutterwieder.Daneben gibt es aber auch noch solche Väter, die nichtden Luxus einer funktionierenden Besuchsregelung odereiner eingespielten Routine genießen können, sondernbei denen jeder Besuch oder jedes Wiedersehen mit demKind zum ganz besonderen, weil seltenen Ereignis wird.Ich schreibe zu diesem Thema übrigens nicht auf derGrundlage eines angelesenen Wissens, sondern aufgrundeigener Erfahrungen. Das hat den ungewollten Vorteil,dass ich mich nicht erst mühsam in die Thematik hinein9versetzen muss: Ich bin seit vielen Jahren mittendrin.Um seine eigene Vaterrolle individuell zu gestalten, richtetsich ein junger Mann überwiegend an dem aus, waser selbst als Kind erfahren und im Laufe seines Lebensgelernt hat. Dabei spielen auch männliche Vorbilder einegroße Rolle. Da es um ein neues und modernes Vaterbildgeht, steht der eigene Vater häufig nicht als gutes Beispielzur Verfügung. Viel eher orientiert sich ein jungerVater deshalb an anderen Vätern im ungefähr gleichenAlter, die er kennt oder denen er auf dem Spielplatz begegnet,und von deren Erfahrungen er profitieren kann.Mit diesen Vätern kann er sich austauschen, untereinanderTipps geben und sich vielleicht sogar in schwierigenSituationen gegenseitig unterstützen. Wie läuft das beidem anderen? Wie macht der das? Er ist nicht alleine,sondern einer von vielen Vätern.Wie hoch ist dagegen die Wahrscheinlichkeit, einen getrenntenVater zu kennen oder zufällig auf dem Spielplatzzu treffen? Woran erkennen sich getrennte Väterüberhaupt, wenn sie ohne ihr Kind unterwegs sind? Derda drüben mit dem traurigen Blick - ist das vielleichteiner?Getrennte Väter leben quasi inkognito, werden nicht aufden ersten Blick erkannt, haben keine Treffpunkte ode

Erscheinungsdatum
Verlagsort Ilmenau
Sprache deutsch
Maße 135 x 200 mm
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Besuchsrecht • Diskriminierung • Eltern • Eltern-Kind-Beziehung • Famile • Familienleben • Geschlechterrolle • Männer • Role model • Scheidung • Scheidungsrecht • Sorgerecht • Trennung • Umgangsrecht
ISBN-10 3-95716-346-3 / 3957163463
ISBN-13 978-3-95716-346-2 / 9783957163462
Zustand Neuware
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