Letzter Tag in Europa
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1935 mußte der jüdische Schriftsteller und Journalist Hans Natonek Deutschland verlassen. Zunächst in seiner alten Heimatstadt Prag, dann in Paris im Kreis seines Kollegen und Freundes Joseph Roth lebend, erreichte er nach einer dramatischen Flucht quer durch Frankreich und über die Pyrenäen den rettenden Hafen von Lissabon und konnte eines der letzten Schiffe nach New York besteigen, wo er im Januar 1941 eintraf. Im zweiten Band der Publizistik Hans Natoneks kommt nun der Flüchtling, der Ausgestoßene zu Wort. Seine Texte aus dem Exil, beginnend 1935 und nur wenige Tage vor seinem Tod 1963 in Tucson / Arizona endend, beschwören eindringlich die Vernunft wieder herauf, von der Europa vollständig verlassen zu sein schien. Viele unter Pseudonym veröffentlichte Texte zum politischen Zeitgeschehen aus dem "Prager Tagblatt", der "Neuen Weltbühne" und dem "Neuen Tagebuch" können erstmals zweifelsfrei ihm zugeordnet werden. Unveröffentlichte Texte aus seinen Nachlässen in Berlin und Albany, die immer wieder das Thema Flucht, Vertreibung und Exil zum Thema haben, ergänzen das Bild eines zutiefst hoffnungs- und heimatlosen Autors, dem zuletzt sogar die deutsche Sprache abhanden kam.
Autor: Hans Natonek (1892–1963), Schriftsteller und Journalist, 1917–1933 Redakteur und Feuilletonchef der 'Leipziger Zeitung' bzw. der 'Neuen Leipziger Zeitung', Emigration nach Prag, Paris und ab 1941 in die USA Herausgeberin: Steffi Böttger, freischaffende Publizistin, Theaterautorin und Schauspielerin in Leipzig, Herausgeberin der gesammelten Essays von Hans Natonek („Im Geräusch der Zeit“ und „Letzter Tag in Europa“) sowie des Briefwechsels mit seinem Sohn Wolfgang Natonek.
„Mit einer für ihn typischen Mischung aus satirischem Spott, kritischer Schärfe, politischer Attacke und doch einfühlsamem Betrachten hat Natonek seine Zeit analysiert.
Die Wiederentdeckung dieser Fundgruber bester und unterhaltsamer Publizistik ist das große Verdienst der Leipziger Autorin Steffi Böttger.“ (Manfred Orlick, Ossietzky, 29. März 2014)
„Als Feuilletonist gehört Natonek in eine Reihe neben Alfred Kerr, Kurt Tucholsky und Alfred Polgar, auch wenn sein Name nur halb so bekannt ist. Das mag auch daran liegen, dass er sich selbst weniger glanzvoll in Szene setzte. Er brachte andere zum Glänzen. Wie viel Esprit diese Texte besitzen!“
(Karin Grossmann, Sächsische Zeitung, 19. Oktober 2013)
Erscheint lt. Verlag | 8.10.2013 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 203 mm |
Gewicht | 532 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Schlagworte | Exil • Geschichte • Natonek, Hans • New York • Paris • Prag • Publizistik |
ISBN-10 | 3-942473-69-0 / 3942473690 |
ISBN-13 | 978-3-942473-69-9 / 9783942473699 |
Zustand | Neuware |
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